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Akademikerfanclub 1899 Hoffenheim Rhein-Neckar Heidelberg 2007 e. V.

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1899 Hoffenheim vs. VfL Wolfsburg

Wir sind Cherokee.

Eine eher indianische Nachbetrachtung unserer Stamm-11+

„Wir müssen an unsere Leistung anknüpfen.“ ist ja so ein Satz, wie man ihn im Fußball immer wieder hört. Und das wollen wir dieses eine Mal auch tun. Unser letzter Spielkommentar endete mit dieser Anekdote:

Nun gibt es ja zahlreiche dieser (angeblichen) indianischen Weissagungen. Der nicht zuletzt dank Heckscheiben- und Stoßstangen-Aufkleber bekannteste ist wohl


Natürlich lässt sich das nicht wirklich überprüfen, was da stimmt. Es muss ja nur so klingen. Und im Internet verbreiten sich solche Sprüche ja gerne und wenn man sich etwas Zeit nimmt und etwas rumgoogelt, findet man ein und denselben Satz mal als „indianische Weisheit“, mal als  „afrikanisches Sprichwort“.

Bei beiden fällt auf, dass es reiner Text ist. Das sind natürlich Werke von Fake-Praktikanten. Profis wissen, dass es dazu auch ein emotionales Bild braucht, um die Glaubwürdigkeit zu erhöhen, wie zum Beispiel bei dem vermeintlichen Cree-Zitat eine indianisch anmutende Ornamentik oder bei der Cherokee-Anekdote der Wolf. Das wirkt schon glaubwürdiger, wenngleich auch diese Methode keinen Schutz davor bietet, dass das Zitat vollumfänglich auch wirklich stimmt.

(„Der schnellste Weg zur Erleuchtung führt über eine Diskussion auf Facebook.“)

Auch wenn hier durchaus auch für Menschen, die sich nicht so hundertprozentig mit den Schriften und Lehren dieser gottlosen Religion auskennen, ersichtlich sein dürfte, dass da was nicht so ganz stimmt, muss die Aussage ja noch lange nicht falsch sein. In dem Fall ist sie es so ganz und gar nicht, wie der Kommentar eines (wir hoffen) Trolls beweist, der unter dieser wunderschön ironischen Kachel auf Facebook (und just in dem Fan-Portal, welches bereits im letzten Spielkommentar Thema war) erschien:

„Kann es sein dass du dumm bist oder so?“
(Originalzitat)

Also wer nach diesem Leckerbissen nicht erleuchtet ist … Doch wir wollen nicht werten. Zum einen, weil wir uns an dieser Weisheit orientieren:

Zum anderen sind wir ja selbst alles andere als fehlerfrei. Aber wir füttern unseren Wolf halt lieber mit Liebe, Vertrauen, Freundschaft, Hoffnung und Frieden. Plus nebst diesen Herzsachen auch mit Humor und Hirn.

Wir sind halt der Meinung – und das ist kein Zitat jetzt von Goethe, Einstein oder Calmund):

Man kann nie genug wissen.
Man muss nur wissen, wann genug ist.

Der Satz ist natürlich ein Aperçu(versuch), denn inhaltlich ist das Kokolores. Das kann daran liegen, „dass wir dumm sind oder so“ oder dass wir einen Gag machen wollten, wenngelich wir natürlich nicht verhehlen, dass er sein Humorpotenzial deutlicher zutage träte, stünde er neben einem Konterfei von eben Goethe, Einstein oder eben ganz besonders Calmund.

Der Mensch assoziiert halt gern und im Zusammenhang mit dem gestrigen Spiel stellt man nicht zuletzt aufgrund des Bildes und des in der Anekdote genannten Tieres eine Verbindung zum Gegner her – und weniger mit uns(erer Mannschaft). Die aber kommen auch darin vor und sind für uns auch die Grundlage für das Zitat, denn wir sind die Cherokee.

Zwar haben wir unseres Wissens nach im Gegensatz zu u.a. Johnny Depp, Kevin Costner, Chuck Norris, Burt Reynolds, Cher, Jimmy Hendrix und Elvis Presley keine Vorfahren, die von diesen heute das größte indigene Volk Nordamerikas darstellenden Stämmen der – in ihrer Sprache – Tsalagi abstammen, sondern weil wir uns mit dem Motto der Cherokee Nation sehr gut identifizieren können – und die Stamm(!!!)-Mannschaft kann das auch, wofür das Spiel selbst ein Paradebeispiel war, aber auch die Geschehnisse im Vorfeld.:

„The five Cs“:

  • Country (Land (Heimat))
    Gibt es ein deutlicheres Zeichen dafür, dass dies seine Heimat ist, als die die Vertragsverlängerung von Junger Stier bis 2025? Und auch Pumpender Stier wurde bereits auf der Presse von Chief Lauernder Luchs als hochengagiert und motiviert herausgehoben.
  • Competence (Fähigkeit)
    Wie passend war es, dass es just auch jene beiden es waren, die die 1:0-Führung herausgearbeitet haben. Erst Junger Stier auf Pumpender Stier, der flach an den Fünfer, wo Junger Stier den Ball sich wunderbar mit der Brust vorlegte und dann mit aller Wucht derart unter die Latte drosch, dass der Ball, obwohl er eher auf die zur Spielfeldseite gewölbte Seite des Quergestänges krachte, dann doch Schutz und Erholung im Tornetz suchte. („Gegen den Torhüter musste den auch so machen,“ sagte er im Interview nach dem Spiel, womit er Recht hat. (Auch wenn wir mit unserer jetzigen Nummer 1 Stampfender Scheitel überaus zufrieden sind, sind wir Casteels auf ewig dankbar für seinen am späten Nachmittag des 16. Mai 2013 ruhig in den westfälischen Himmel gehobenen Arm. Die Altvorderen erinnern sich. Wer nicht, der kann hier nachlesen, wie es der Fußballgott sah.)A propos: Unsere Nummer 1 machte nach dem Ausgleich ihrem indianischen Namen alle Ehre – und sein Ärger war mehr als verständlich, denn eigentlich hatten wir den Ball im Mittelfeld der gegnerischen Seite sicher, bis dann erst Trabender Strauß (Ja, kein Tier der nordamerikanischen Prärie, aber ein hier heimischer Gastvogel) den Ball, wir die Kontrolle und Blockender Bulle, unser letzter Mann, erst den Gegenspieler und dann das Laufduell gegen ihn derart verlor, dass ihn eher noch Pumpender Stier eingeholt hätte.
  • Capacity (Leistung(sfähigkeit))
    Natürlich tat der Rückschlag weh, zumal es ja im Grunde wieder so war, dass der Gegner mit seinem ersten Schuss aufs Tor auch gleich sein erstes Tor erzielte. Davor hatten sie zwar auch so ihre Gelegenheiten, aber Neuer Fuchs klärte immer wieder rechtzeitig in brenzligen Situationen. Wirklich erstaunlich, wie gut diese Leihe sich bereits nach wenigen Spielen in das Gefüge integriert hat. Es wäre ein Meisterwerk von Kahler Kopf, wenn er diese verlängert bekäme.Der Ausgleich sorgte schon für einen Dynamikabfall, was wenig verwundert, ging es doch gegen den Tabellendritten, der seit neun Ligaspielen ungeschlagen war. So kamen die Wölfe dann zu weiteren Torschüssen, doch eigentlich nur zu einer wirklichen Riesenchance, die aber Stampfender Scheitel dadurch vereiteln konnte, dass der die schnelle Schranke machte. Danach gelang es unserem Team wieder so langsam, durch konstante Phasen der Ballkontrolle Sicherheit zurückzuerlangen. Unscheinbarer Schakal agierte dabei wie gewohnt souverän, hatte immer die richtige Idee, wann welcher Pass wohin zu spielen ist. Dabei wusste er sehr wohl zu balancieren zwischen Rück- und Querpass auf mal die rechte, mal die linke Seite, wobei da über die komplette Spieldauer hinweg kein Durchkommen war. Junges Wiesel versuchte zwar immer wieder sein Glück, aber mit seinen Läufen stand es gestern nicht zum Besten, was aber in Anbetracht der Spiele, die er in den letzten Wochen absolviert hat, mehr als nachvollziehbar war.Es war ganz offensichtlich der Plan von Lauernder Luchs, die Wölfe einzukreisen, deren Rudel in Bewegung zu halten und dann durch pfeilgenaue Pässe zwischen deren Posten zu attackieren – und so, wie wir links kein Glück hatten, hatten wir kurz vor der Halbzeit auf rechts genau das. Diesmal war es Trabender Strauß, der Pumpender Stier steil schickte, der den Ball sofort nach innen spielte, wo erst Graziler Gepard ein Luftloch schlug, wodurch aber Abgebrühte Socke völlig frei an den Ball kam und diesen einnetzte.Diese unsere Führung hatte nach Wiederanpfiff eine wütende Wolfsmeute zur Folge. Immer und immer wieder drängten sie uns vor unser Tor. Aber unsere Defensive um Haariger Turm sorgte dafür, dass es eigentlich für sie kein Durchkommen gab. Dazu kam, dass Lauernder Luchs die richtigen Auswechslungen vornahm. Sehr früh nahm er Junges Wiesel runter und brachte für ihn Schneller Bär, dessen Kompaktheit in der Situation einfach angebrachter war. Auch die Herausnahme von Graziler Gepard und Abgebrühter Socke zugunsten von Schweigender Büffel und Betendes Bison erwies sich nicht erst in der Schlussaktion als goldrichtig. Sie brachten einfach mehr Physis auf den Platz. So konnten sich die Wölfe zwar festbeißen, aber keinen Schaden verursachen. Auch die Hereinnahme von Mutiger Mink war sinnvoll, auch wenn er nur Zeit von der Uhr nahm, aber er ist immer für einen (ja, auch mal Bock, aber vor allem) Zuckerschnittstellenpass gut.
  • Community (Gemeinschaft (!!!))
    Es war einfach beeindruckend, wie intensiv wir auch mal eine Halbzeit durchverteidigen konnten – und das mit einer wieder neuen letzten Reihe. Auch wenn wir ohnehin auf den Einsatz von Blockender Bulle zugunsten von Heller Koyote hofften, konnten wir ja nicht ahnen, dass Heller Koyote wegen Adduktorenproblemen nicht würde spielen können.Sie (inter-)agierten wirklich sehr homogen, wobei natürlich die Defizite im Aufbauspiel nach wie vor unverkennbar sind. Der stete lange Ball auf Grazile Gazelle ist auf Dauer keine überzeugende Idee und zudem auch recht einfach für den Gegner zu verteidigen. Doch es gab ja auch die Phasen des gepflegten Passspiels und genau diese waren es, die dann ja auch zu Toren und dem Erfolg im Spiel führten.Natürlich war der Sieg glücklich – insgesamt gesehen –, aber zum einen gab es schon so manche unglückliche Niederlage, zum anderen hätte er auch ein Tor höher für uns ausfallen können. Nachdem die Wölfe alles, wirklich alles, also auch ihren Leitwolf, ihren Keeper, bei der letzten Ecke nach vorne warfen und wir diese durch Neuer Hund abwehren konnten, landete der Ball bei Betender Büffel, der damit mit einigem Vorsprung erstmal allein in Richtung gegnerischen Tor stürmte. Deren Keeper konnte zwar einiges an Metern gutmachen, aber nicht einholen. So hatte Betender Büffel einiges an Zeit, den Ball ins verwaiste Tor zu spielen, tat er aber nicht. Auch passte er nicht nach rechts, wo inzwischen Schneller Bär seine Assistenz anbot. Er machte letzten Endes gar nichts, was aber daran lag, dass er von einem Gegenspieler mit eingesprungenem Scherenschlag von hinten höchstresolut und karrieregefährdend von den Beinen gesenst wurde. Warum er nicht schoss, wissen wir natürlich nicht. Zeitspiel? Angst vor der Blamage eines Fehlschusses? Oder einfach zu viel gedacht? Wir wissen es nicht, wir freuen uns nur, dass nach wenigen Sekunden zu sehen war, dass unser Beten half, dass er diese Attacke völlig unbeschadet überstand – und wir dieses Spiel. Und schon geht es nächste Woche wieder gegen einen Nachbarn, mit dem wir im Falle eines Sieges punktemäßig gleichziehen könnten.
  • Culture (Kultur)
    Ja, die haben wir. Mehr und mehr. Und dafür müssen wir nicht einmal etwas groß Worte drechseln, sondern können uns des Fertigprodukts bedienen, also die ganz einfachen Definitiones des Begriffes, wonach Kultur …die Gesamtheit der von einer bestimmten Gemeinschaft auf einem bestimmten Gebiet während einer bestimmten Epoche geschaffenen, charakteristischen geistigen, künstlerischen, gestaltenden Leistungen bzw. die Gesamtheit der geistigen, künstlerischen, gestaltenden Leistungen einer Gemeinschaft als Ausdruck menschlicher Höherentwicklung darstellt. Diese Höherentwicklung ist unverkennbar. Und alles gut, wenn …

… ja, wenn die Mannschaft das macht, was wir mit diesem Spielkommentar versucht / gemacht haben: an die vorangegangene Leistung anknüpfen.

Und warum sollte sie das nicht können / wollen? Schließlich sind noch  (gewiss so manche Skalps, aber vor allem noch) 30 Punkte zu holen – und Punkte kann man nie genug haben. 🙂

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