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Akademikerfanclub 1899 Hoffenheim Rhein-Neckar Heidelberg 2007 e. V.

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Vfl Wolfsburg vs. 1899 Hoffenheim

Schock. Schwere. Not.

Wieder drei Punkte mehr, die alles nicht besser machen.

 

Schock.

Wer nach acht Spielen nur sechs Punkte hat und dann nach sieben Minuten auswärts bei einer der nominell stärksten Mannschaften 2:0 zurückliegt, ist natürlich geschockt. Da muss man kein Prophet sein, dass sich das alle TSG-Beteiligten anders vorgestellt hatten. Und entsprechend hat man es plötzlich nicht nur mit einem Gegner zu tun, sondern einem weiteren: dem eigenen Kopf.

Das Spiel ist ja von seinen Regeln her so gnadenlos, dass es keine Auszeiten gibt, um sich von außen Hilfe zu holen, um diesen Gegner wieder loszuwerden. So sah dann das Spiel der Mannschaft auch aus. Niemand hätte sich beschweren können, wenn es weitere sieben Minuten später 4:0 gestanden hätte. Stand es nicht, dafür Baumann im Tor, der einzige, der in der Phase halbwegs kühlen Kopf bewahrte – und plötzlich nur noch 1:2, weil Polanski Toljan perfekt in Szene und dieser den Ball in die Maschen setzte – mit dem einzigen Torschuss der 1. Halbzeit.

Wer dann im Grunde mit dem ersten Angriff der zweiten Halbzeit auch noch den Ausgleich dank energischem Nachsetzen und schierem Willen erzielte und plötzlich so etwas wie Spielkontrolle anfing zu erlangen, um nur kurze Zeit später wieder mit zwei Toren in Rückstand zu liegen, ist dann natürlich mehr als demoralisiert.

 

Schwere.

Diese Niederlage fällt sehr ins Gewicht, denn durch die weiteren Ergebnisse des Spieltages stehen wir nun, nachdem etwas mehr als ein Viertel der Saison gespielt ist, auf einem Abstiegsplatz. Kein Wunder, dass sich da Unzufriedenheit Bahn bricht – und das nicht nur bei den Fans.

Selbst Spieler verlieren die sonst typische TSG-Contenance, wo ja alles immer sehr besonnen rüberkommt. Polanskis Nachspiel-Statement machte ja online die Runde …

PoZit

Das liest sich natürlich gut, weil es so etwas von „Selbsterkenntnis ist der erste Weg der Besserung“ impliziert. Aber niemand verspricht, dass die Besserung auch eintritt. Viel eher klingt da doch Verzweiflung durch, von der man sich überraschenderweise Heilung durch eher archaische körperliche Konfrontation verspricht.

Aber würde das wirklich was bringen? Wenn man dabei nämlich Wert auf Fairness legen würde, gäbe es so viele Duelle in der Mannschaft nicht – und Süle käme erst gar nicht in den „Genuss“ einer solchen Auseinandersetzung, weil sich für ihn kein Gegner fände, wenn man die Gewichtsklassen der vier großen Weltverbände des Sport zugrunde legt. Nach denen kämpften nämlich von den 14 gestern eingesetzten Spielern im

  • Mittelgewicht: Kim, Uth
  • Supermittelgewicht: Rudy, Toljan, Vargas
  • Halbschwergewicht: Strobl, Polanski, Schmid
  • Cruisergewicht: Baumann, Kaderabek, Bicakcic, Volland, Szalai
  • Schwergewicht: Süle

Natürlich ist dieser Schwenk nicht wirklich schlagkräftig, dafür von überschaubarer Lustigkeit. Aber besser so, statt als Außenstehender mit großer Pseudoseriösität über etwas zu fabulieren, was offensichtlich ist: dass der Mannschaft auf dem Platz jegliche Leichtigkeit abhanden gekommen ist, dass der Spaß fehlt. Das beklagen wir zwar auch, aber dem müssen wir uns ja nicht anpassen. Schließlich ist die Lage ernst genug …

 

Not.

Egal, wie man es macht, es reicht. Es reicht ein Blick auf die Tabelle, es reicht ein Blick auf die Ergebnisse des Kalenderjahres, es reicht ein Blick auf die Spieldaten: Wir stehen sehr besch…eiden da. Und für all das gibt es einen Verantwortlichen – und das ist der Trainer. Der Mann, der sich heute leider einem Konzept verschrieben hat, von dem er sich mehr versprach, als womöglich von dem, mit der er uns letztlich wider Erwarten in der Bundesliga gehalten hat.

Damals kam die eigene Jugend zum Zug, unter anderem ein gewisser Süle. Heute haben wir zwar auch viele junge Spieler im Kader, aber nicht auf dem Platz, geschweige denn auf dem Spielberichtsbogen.

Das sieht alles nicht gut aus für ihn und entsprechend meckern auch die Fans mehr oder weniger deutlich, obwohl keiner bisher ganz deutlich wurde, zu hoch ist noch sein Kredit für die Rettung der TSG vor dem Sturz in die Zweitklassigkeit.

Nun scheint er zumindest selbigem zuzustreben, mit einer Mannschaft, die ganz seinen Wünschen entspricht, und einer Philosophie, die in die Jahre kam, sowie einem Konzept, das bestenfalls gegen spielstarke Gegner funktioniert.

Und dennoch werden wir nicht die Entlassung des Trainers fordern.

Zum einen gereichte uns die Ausgangslage mit den Länderspielen nicht zum Vorteil: Die Mannschaft konnte seit zwei ganzen Wochen kein einziges Mal zusammen trainieren. Und erstaunlicherweise waren die Spieler am schlechtesten, die in ihren respektiven Nationalteams (große) Erfolge und auch Tore erzielten: Süle und Kaderabek. Auch Vargas hatte in seinem Nationaltrikot ein weitaus überzeugenderes Auftreten als in unserem Trikot, was in seinem Falle aber aufgrund der Distanzen und dem Tag seiner Ankunft (Donnerstag) mehr als nachvollziehbar ist.

Zum anderen sind wir auch Fans des Art. 67 GG. Daher lautet die Frage für uns nicht, ob Gisdol gut ist bzw. Hoffenheim gut tut oder nicht, sondern: Gibt es einen Besseren? Und alles Weitere ergibt sich aus der Befolgung der alten Maxime: „Solange du dazu nichts sagen kannst, sag’ auch nichts dazu.“

In diesem, fast schon Wittgenstein’schen Sinne, schweigen wir … und hoffen auf Besserung – gegen einen Gegner, gegen den wir in den letzten Jahren eigentlich ganz gut aussahen. Dummerweise haben die inzwischen wieder etwas am Spiel, was bei uns verschütt gegangen ist: Spaß.

In diesem Sinne:

Die TSG steht am Abgrund – und wenn es Freitag doof läuft, sind wir dann einen Schritt weiter … 🙂

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