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Akademikerfanclub 1899 Hoffenheim Rhein-Neckar Heidelberg 2007 e. V.

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1899 Hoffenheim vs. RB Leipzig

Lieber zusammen brauen
als zusammenbrauen

Es gor … vor … Tor!

Nach dem 1:1 haben wir immer noch die Chance, uns für einen europäischen Wettbewerb zu qualifizieren. Zwar ist das bei dem Restprogramm nicht leicht, aber wenn es leicht wäre, könnte es ja jeder.

So ist es überhaupt in Sachen Fußball. Einfach gegen einen Ball treten. Sieht leicht aus, aber … außerdem ist es ja das eine, gegen den Ball zu treten. Das andere ist es, das so zu tun, dass er beim Mitspieler ankommt oder ins Tor. Alles nicht so einfach – für die TSG. Auch mit der Qualifikation für einen UEFA-Wettbewerb. Da sah es zuletzt mit Spielen gegen Mannschaften aus der unteren Tabellenhälfte ja auch leicht aus, aber …

Und zu dem ganzen sportlichen Ki… bzw. Kack, kommen noch vereinsinterne Probleme, wo sich ja auch einiges zusammenbraut.

A propos:

Bierherstellung mutet auch leicht an, schließlich sind es – zumindest nach dem deutschen Reinheitsgebot von 1516 nur vier Zutaten Wasser, Malz, Hopfen und Hefe. Aber ist es wohl nicht, denn … sonst könnte es ja jeder. Aber …

Nein, die Deutschen haben das Bier nicht erfunden, aber … wusstest du, geneigte/r Leser/in, dass die älteste und noch heute bestehende Brauerei in Deutschland steht? Es ist die Klosterbrauerei Weihenstephan, und sie ist fast 1000 Jahre alt. Und wusstest du, wie die älteste Brauerei der USA heißt?

Kleiner Tipp: Klingt wie ein chinesischer Autobauer …

Yuengling. Sie steht in Pottsville, Pennsylvania, und wurde gegründet von … David Gottlob Jüngling aus … Aldingen, Deutschland.

Wo wir gerade dabei sind:
Welche anderen amerikanischen Brauereien fallen dir ein?
Coors? Miller? Anheuser-Busch („Budweiser“)?
Ihre Gründer?
– Adolph Hermann Joseph Kuhrs (Barmen – also dem Ort bei Wuppertal, keine Berufsbezeichnung für hinterm einem Wirtschaftstresen arbeitende Menschen, die als männlich gelesen werden)
– Frederick Miller (Riedlingen, Württemberg)
– Eberhard Anheuser und Adolphus Busch (die „Budweiser“ erfunden haben – aus Bad Kreuznach respektive Mainz, Rheinland-Pfalz)

A propos China: Die zweitgrößte Brauerei im Reich der Mitte, Tsingtao, hat deutsche Wurzeln. Man könnte den Eindruck gewinnen – und hätte damit auch Recht –, dass fast alle Brauereien auf dieser Welt – wirklich wahr – deutsche Wurzeln haben.

Und was haben wir?
Schlossqual.
Eichbaum.
Einen amerikanischen Trainer.

(Anmerkung Chefredaktion:
„STREICHEN! Ja, verstehe: Steilvorlage für einen schalen Scherz, aber bitte weg mit. Ist unsachlich, falsch („Schlossquell“ gibt es nicht mehr.), persönlich und billig. Und NEIN!, auch bitte KEINE Anmerkungen über den Verkaufspreis – auch nicht den im Stadion. Komm‘ zum Spiel! In der Anmerkung findest du ja genug weitere Steilvorlagen.“

„Ja, ja … Wäre schön, wenn es im Spiel, gerade zu Beginn, solche gegeben hätte …“)

Zweites Freitagspiel in Folge. Für Akademiker natürlich eine tolle Vorauss…Steilvorlage für eine komparatistische Analyse, schließlich ist das immerhin ein identischer Parameter. Auch das Fassungsvermögen entspricht ziemlich genau dem der Spielstätte der Vorwoche – und diesmal auch ungefähr der Zuspruch.

Doch – a propos Bier und Scherz – die Schaldichte war deutlich geringer. Und auch die Schalldichte. Dennoch war da eine weit bessere Stimmung, als nach dem Ergebnis der eigenen Mannschaft in der Vorwoche zu erwarten war. Doch wir hatten ja das Glück, dass die anderen Teams allesamt auch patzten – und so passte aber nicht nur das wieder, sondern diesmal auch die Einstellung der Mannschaft.

Über die Aufstellung kann man sich immer trefflich streiten, aber wenn der Trainer bis jetzt der Meinung ist, dass Grillitsch den zentralen Innenverteidiger geben soll, dann wird er es im drittletzten Spiel nicht ändern. Er wird auch an Prömel als zentralen Mittelfeldspieler, genauer: Mittelläufer, festhalten, und genau so kam es auch. Doch es gab auch Überraschungen, die wohl durch die Sperre Tohumcus initiiert waren – und weil Weghorst „aus privaten Gründen“ fehlte. So spielte Stach mal wieder von Anfang an, Bebou und Akpoguma (für den Drexler weichen musste). Und keiner der dreien enttäuschte, was gerade bei Letzterem sehr positiv, professionell zu bewerten ist. Nach seiner Vertragsverlängerung vor einem Jahr bis 2026 bekam er viel Konkurrenz und wenig Spielzeit. Diesmal aber durfte er ran und das ging er auch – und immer mal wieder vor bzw. voran.

Er produzierte zusammen mit dem liebevoll gemeinten Kampfschwein Kabak die wenigsten Fehlpässe von hinten heraus – und das bei so wenig Spielpraxis. Andere hingegen, die weit mehr Spielzeiten haben – wie Grillitsch, Prömel und Kramaric –, haben sich gerade im 1. Durchgang eine Unzahl an Fehlpässen geleistet, was sich extrem negativ auf das Angriffsspiel auswirkte und die Leipziger immer wieder in Umschaltsituationen brachte, die Akpoguma und Kabak dann ausmerzen durften.

Also nix mit Steilvorlagen. Im Gegenteil. Immer wieder wurde der Ball schlicht angehalten, was das Spiel extrem statisch machte. Die Gäste schienen sich für was auch immer schonen zu wollen. Auch sie entfalteten keinen rechten Druck. Und in so einer Kombination ist es natürlich klar, dass da wenig Dampf entstand.

Oder lag es doch am Bierwesen? Zumindest hatte man den Eindruck, dass das Spiel gärte – und diese Stoffwechsel-Prozesse, die ohne Einfluss von freiem Sauerstoff (anaerob) stattfinden, brauchen, obwohl es nur wenige Schritte sind, Zeit, bis sie das energieliefernde, organische Material zer- bzw. freisetzen.

Schritt 1: Die Lagphase

In dieser Phase passt sich die Mannschaft (sprich: Hefe) an ihre neue Umgebung an. Sie absorbiert Sauerstoff und beginnt, sich zu vermehren. Da passiert nicht viel fürs Auge, aber im Idealfall bildet sich eine gesunde Hefekultur, die für einen reibungslosen Fortgang des Prozesses von entscheidender Bedeutung ist.

Schritt 2: Die Hauptgärung

Jetzt beginnt die Mannschaft (sprich: Hefe) mit ihrer eigentlichen Arbeit. Sie produziert Spielzüge (sprich: Enzyme), die den Gegner (sprich: die Zuckermoleküle) in ihre Einzelbestandteile zerlegen. Jetzt wird sich der Gegner zurechtgelegt (sprich: Dieser Zucker wird von der Hefe metabolisiert.) und es entsteht ein berauschendes Spiel (sprich: in Alkohol und Kohlendioxid umgewandelt.)

Schritt 3: Die Diacetyl-Ruhephase

Dieser Schritt ist von großer Bedeutung, da er sicherstellt, dass nichts kippt, aber auch nichts fad wird. Eine gute Kontrolle des Mittelfelds (sprich: Diacetyl-Ruhephase) ist entscheidend für die Qualität des Spiels (sprich: Bieres, denn während dieser Zeit baut die Hefe das Diacetyl ab, das ein Butterscotch-ähnliches Aroma aufweist.)

Doof natürlich, wenn man in der Phase ein völlig sinnloses Gegentor fängt.

Aber bis dahin ist ja erst die erste Hälfte (der Gärung) rum. Noch lässt sich da was machen. Und was soll man sagen? Die TSG machte …

Schritt 4: Die Nachgärung

Hier wird mehr Energie (sprich: Hefe und Zucker) in das bestehende Gemisch gegeben, um eine sekundäre Gärung auszulösen, die eine weitere Produktion von Energie (sprich: Kohlendioxid und Alkohol) freisetzt. Die Nachgärung kann dem Spiel (sprich: Bier) zusätzliche Aromen und Charakter verleihen und ist ein spannender Schritt für diejenigen, die experimentierfreudig sind.

Das war die TSG zuletzt ja nicht so wirklich, aber … diesmal …

Schritt 5: Die Klärung

Die Grundlagen waren jetzt geschaffen. Unsere Defensive war jetzt stabil. Sie klärte, was zu klären war, klar und kompromisslos. Daran wollten sich wohl auch die Gäste ein Beispiel nehmen, doch klar langes Bein und offene Sohle sind zwar kompromisslos, führten aber nur dazu, dass sich ihre Reihen klärten. Rote Karte für Xavi.

Jetzt braucht es Geduld. Die Hefe fällt auf den Boden des Gärgefäßes und bildet den Hefesatz. Schwebstoffe und Trübstoffe setzen sich ab (sprich: Die Mannschaft muss jetzt schauen, dass sie den Gegner konstant, aber unverkrampft unter Druck setzt und in seiner eigenen Hälfte bindet). Beim Bier kann die Klärung mehrere Wochen dauern. Im Spiel hatten wir noch 20 Minuten. Wesentlich weniger Zeit, aber kein Grund in Hektik zu verfallen.

Schritt 6: Die Lagerung

Nach der Klärung kann das Bier zur Lagerung überführt werden. In dieser Phase entwickelt sich der Geschmack Biers weiter. Die Aromen harmonisieren sich, und das Bier wird runder und ausgewogener. Und ebenso belagerten wir das Tor der Gäste. Sie, aber auch wir auf den Rängen dürsteten mehr und mehr nach wenigstens einem Tor, wenigstens einen Punkt. Und Matarazzo ließ wohl auch deshalb die rein, die am wenigsten sitt sein dürften.

So sahen wir nicht nur nach langer Zeit mal wieder Bischof auf dem Platz, sondern erstmals auch unseren U17-Weltmeister Max Moerstedt, die auch beide gleich max loslegten. Sie versuchten sich und sorgten für neuen Elan, ohne dabei die Grundstruktur zu verändern. So blieb es letztlich Bülter überlassen, die entscheidende Flanke auf den Kopf Kramarics zu setzen, der auf fast gleiche Art und Weise wie der Gegentreffer den hochverdienten Ausgleich erzielte.

In der Situation war auch mal Prömel frei, aber zum Glück konnte er auch diesmal nicht wirklich ins Spiel eingreifen. Es wäre sonst Abseits gewesen. Da hätten wir aber mal sehr geschluckt und so richtig metaphorisch Schaum vor dem Mund gehabt. So war es echter Schaum, denn wir gönnten uns einen tiefen Schluck – mit einem tiefen Seufzer der Verzweiflung. Warum nicht immer so? Weil es langweilig wäre. Und wenn der Verein, die Mannschaft, die Saison eines nicht ist, dann ist es langweilig.

Prost!

 

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