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Akademikerfanclub 1899 Hoffenheim Rhein-Neckar Heidelberg 2007 e. V.

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2 Comments

1899 Hoffenheim vs. FC Augsburg

Danke!

Aus! Aus! Es geht bald weiter …

Wir werden diesmal mal wieder etwas prinzipieller, also ist das nicht nur ein Bericht zum gestrigen Kick, sondern zur letzten Saison. Und anfangen wollen wir fünf Monate, bevor sie begann:

Danke, Vereinsverantwortliche!

Was wurde nicht alles geschrieben, als Sie vor etwas mehr als einem Jahr den völlig unerfahrenen und noch nicht mal so 100% ganz fertigen Fußballlehrer Nagelsmann zum Chef-Coach ernannten? Und was heute? Ihr Mut wurde belohnt. „Scheiß da nix, da feit da nix!“ werden Sie sich wahrscheinlich damals nicht gedacht haben, weil Ihnen der Spruch bis dahin gar nicht geläufig war, aber er hat sich nicht erst am 4. April diesen Jahres zum ersten Mal als richtig erwiesen.

Danke, Julian Nagelsmann! (I)

Natürlich auch für Ihren Mut, die TSG in der Situation übernommen und in die heutige Situation gebracht zu haben. Damit meinen wir natürlich NICHT NUR, dass es Ihnen gelang, das Team auf Platz 4 der Bundesliga zu bringen, sondern Hoffenheim auch höchst positiv in die Schlagzeilen. Dass ehedem selbst die hochseriöse Zeit, wenngleich „nur“ deren Online-Redaktion, titelte

Plötzlich ist Hoffenheim der heißeste Scheiß!

ist fast ein ebenso großes Wunder wie die Qualifikation für die UEFA Champions League Play-Offs. Mit der direkten Qualifikation hätte es vielleicht sogar mit der hochlokalen Zeitung geklappt. 🙂

Aber da haben Sie ja vielleicht schon ein Ziel, was Sie auf Ihren nächsten Saisonzettel schreiben können.

Wie Sie den auf der Pressekonferenz nach dem Spiel präsentiert haben, war schlicht ein Genuss wie es auch die vielen anderen, an sich grottenlangweiligen Vor-Spiel-Pressekonferenzen waren. Da waren jede Menge Aperçus dabei, die jetzt zwar noch keine Herberger-Qualitäten haben, aber mindestens ein solches Potenzial.

Danke, Julian Nagelsmann! (II)

Wir wissen, dass wir nichts wissen – und dank Ihnen wissen wir das jetzt noch besser. Wir haben so manche Aufstellung von Ihnen mehr als hinterfragt und auch nicht selten die ein oder andere Auswechslung, aber geklappt hat das ja meistens – dummerweise halt gerade beim letzten Spiel nicht.

Vier Stürmer und auch in Sachen Mittelfeld die Offensivversion gewählt, das hatte was, aber dazu hätte es klappen müssen. Angeblich gab es ja einen Plan, an den die Spieler sich in der ersten Halbzeit nicht und in der zweiten Halbzeit besser gehalten haben, dennoch: Auch im Spiel gegen Augsburg gelang es uns wie bereits auch in anderen Partien beispielsweise Frankfurt nicht, wirkliche Chancen zu kreieren.

Gegen die Fuggerstädter waren es zwar schon mehr und bessere, aber nicht wirklich überzeugend. Natürlich waren zwei Pfostenschüsse sowie eine Klärung auf der Linie Pech und vielleicht hätte der Schiedsrichter in mindestens einer Szene auf den Elfmeterpunkt zeigen können, dennoch muss das der Anspruch an die Mannschaft sein, auch dieses eine Spiel – und sei die Chance noch so klein, dass es eine Veränderung in der Tabelle mit sich gebracht hätte – wirklich gewinnen zu wollen.

Gewiss hätte sie nichts gegen einen Sieg gehabt, aber für einen Sieg war es halt leider auch nicht viel mehr.

Vielmehr war es ein Glück für uns, dass insbesondere Vogt einen Sahnetag erwischt hat und Süle einen zwar eher normal guten, aber das reichte, um die eigentlich viel zu vielen Augsburger Konterchancen abzuwehren, wobei noch erfreulicherweise für uns dazu kam, dass Augsburg im Gegensatz zu ihrer defensiven Leistung offensiv gar nichts brachten. Und Kaderabek wäre da vielleicht doch die bessere Wahl gewesen, aber a) ist man im Nachhinein immer schlauer, b) werden Sie schon Ihre Gründe gehabt haben, warum Sie ihn, obwohl er sich schon zu Ende der 1. Halbzeit warm lief, nicht gebracht haben.

Aber das ist Kritteln auf, was unsere Fachkenntnis betrifft, niedrigem und, was das Endergebnis der Saison betrifft, selbst Ihre ambitionierten Ziele übertreffenden, also sehr hohem Niveau.

Dennoch: Man stelle sich nur mal vor, der Schiedsrichter hätte mindestens einen der bestenfalls fragwürdigen Elfmeter in Dortmund nicht gegeben und wir hätten, obwohl der BVB dann vielleicht nicht gewonnen hätte, wegen des 0:0 es „nur“ in die Play-Offs geschafft, es wäre gefühlt so ein scheiß Ende einer so tollen Spielzeit gewesen – trotz all der Rekorde und der Tatsache, dass wir zu Hause kein einziges Spiel verloren.

Danke, Mannschaft!

Euch hatte keiner auf dem Zettel – naja, außer eben euer Trainer – und ihr habt sie alle überrascht und begeistert mit eurem Spiel. Nur die Kardiologen der Region hassen euch, denn so, wie ihr gespielt habt, taten es auch schon eure Vorgänger, nur halt fast immer mit schlechterem Ausgang – außer eben für die Kardiologen.

Danke, Oliver Baumann!

Jesses, was haben wir da am Anfang der Saison alle geschwitzt, wenn die Stafetten mit Süle und Vogt losgingen, deren Ende dann ja zu Anfang nicht selten im Aus oder beim Gegner landeten. Da war Vorhofflimmern Standard. Aber mit jeder Minute wurde es weniger. Gen Ende haben wir es direkt genossen zu sehen, wie da wieder die Spielaufbaufalle für den Gegner aufgebaut wurde. Leider tappten dann halt auch immer weniger hinein.

Dazu noch die ein Dutzend (!!!) weißen Westen. Wir wissen nicht, wie viele Punkte Sie uns mit Ihren Paraden gerettet haben, aber es waren einige. Und die drei, die es allein gegen Wolfsburg, der ersten weißen Weste waren, bleiben unvergessen. In weniger als in einem von drei Spielen einen Gegentreffer – und wenn, dann höchstens drei (und trotzdem keines dieser Spiele verloren). Das ist schon sehr beeindruckend!

Danke, Dreierkette!

Was Niklas Süle, Kevin Vogt und im Laufe der Saison auch Benjamin Hübner da meist extrem abgeklärt, seltenst unfair, selbst in höchster Not weggeköpft, abgelaufen oder sonst wie geklärt haben, war schon eine Pracht.

Natürlich wird Süle uns allen gerade auch emotional fehlen, aber uns ist dank den anderen beiden null bang, dass sich da was würde extrem zum Negativen ändern können.

Danke, Pavel Kaderabek!

Nicht nur für deinen Besuch unserer Weihnachtsfeier. Du bist uns zwar das versprochene Tor schuldig geblieben, aber du musstest ja leider, leider lange Zeit pausieren. Danach konntest du nicht mehr so ganz an deine Bulldozerform der Spiele zuvor anknüpfen, aber das macht gar nichts, denn jetzt bist du hoffentlich bei weniger Vereinen auf dem Interessezettel – und das gefällt uns, denn wir wollen dich unbedingt auch in der nächsten Saison hier wieder sehen. Außerdem schuldest du uns noch was – plus Zinseszins …

Danke, Mittelfeld!

Was ihr da manchmal an Tikki-Takka auf kleinstem Raum abgezogen und immer dabei die Übersicht bewahrt habt, um die langen Bälle in die Spitze zu spielen, das war sehr oft sehr großes Kino. Leider aber einfach nicht konstant genug. Ups, das klingt jetzt nach Vorwurf, aber so ist es nicht gemeint. Es wäre halt nur schön gewesen, wenn es öfter geklappt hätte und ihr manchmal mit mehr Spannung im Spiel gewesen wäret und das Feld nicht mit einer PlayStation verwechselt hättet. Aber so seid ihr jungen Kerle halt, ihr zockt halt gern – und da ihr euch so selten ver-zockt habt, wollen wir da mal nicht sooo streng sein – zumal wir Amiri auch sicher in der nächsten Saison in unserem Trikot werden sehen können und hoffentlich auch unseren Neunationalspieler Demirbay, der in der Saison nicht nur mit seinen Toren in München und Köln TSGeschichte schrieb, sondern uns mit seinem Freistoßtreffer gegen Mönchengladbach nach vielen, vielen Monaten gezeigt hat, dass man so was auch direkt verwandeln kann.

Danke, Sebastian Rudy!

Naja, wäre schon schön gewesen, wenn die TSG von Ihrem Wechsel an die Isar auch finanziell hätte profitieren können und Sie in dem ein oder anderen Spiel Ihre Topqualitäten in der Ballrückeroberung erst gar nicht hätten unter Beweis stellen müssen, aber ansonsten: Für alles!

Danke, Adam Szalai!

Eigentlich müssten wir hier zum dritten Mal Julian Nagelsmann danken, denn wenn es noch eines Indikators dafür braucht, was für ein überragender Trainer und Motivator er sein muss, lässt sich an keiner Person, nicht einmal Vogt und Hübner, mehr festmachen als Ihnen. Es gab hier kaum wen, der Sie nicht liebend gerne zu Anfang der Saison verkauft, ein paar auch verschenkt hätten. Und was haben Sie uns alle Lügen gestraft. Nein, Sie werden auch in Zukunft ballführungsästhetisch nicht einmal Briegel-Level erreichen und auch in Sachen Geschwindigkeit keine Maßstäbe setzen, aber Sie waren da, wo und als man Sie brauchte – und Sie trafen. Das war Ihr Job und den haben Sie gut gemacht. Machen Sie so (hier) weiter!

Danke, Sandro Wagner!

Sie polarisieren. Sie sind professionell. Sie sind nicht der Kuscheltyp, der sich an Fans ranwanzt, um beliebt zu sein. Sie küssen nicht das Vereinslogo, wenn Sie ein Tor erzielen. Sie machen Ihren Job. Sie interessieren sich für sich. Und Sie sind ein Teamplayer – auch geworden. Zu Anfang der Saison gaben Sie sich auf dem Feld ja gerne wie der danach benannte Herr, schimpften mit Ihren Teamkollegen bisweilen sehr unwirsch, aber das ließ nach und nach nach und nach ihren ersten Toren wurde es auch damit besser. Und bis zu Ihrem Satz vom besten deutschen Stürmer und Ihrer Roten Karte gegen Leipzig klappte das ja auch ganz gut. Danach hatte es da vorne was von „Die Geister, die ich rief“, denn Ihre Nebenleute traten allesamt aus Ihrem Schatten, was nicht nur deshalb schön war, dass sie es taten, sondern vor allem, dass es Sie nicht störte, sondern Sie Ihr Ego unter den Erfolg des Teams stellten. Das ist professionell – und mit der Nominierung zum ConFed-Cup wurden Sie dafür auch ja auch belohnt. Hoffen wir, dass Sie wiederkommen, denn, wie Sie so richtig auf dem Saisonabschlussfest vor den Fan sagten, Sie waren schon bei vielen Mannschaften und bei keiner hat es zu einer Nominierung zur A-Nationalmannschaft gereicht. Das haben Sie der Mannschaft zu verdanken. Das stimmt. Und wir halten es nicht für ausgeschlossen, dass Sie mit dem Kapitel Hoffenheim abgeschlossen haben, weil es woanders mehr zu verdienen gibt. Wir würden es verstehen können. Gefallen würde es uns nicht. Sie tun uns mit Ihrer Art gut.

Danke, Offensive!

Wenn ihr mal ins Rollen gekommen seid, war das immer großartig. Klar hättet ihr gewiss auch gerne noch mehr Chancen gehabt und noch mehr davon verwertet, aber auch so war es schon beeindruckend, wie spielerisch ihr so manche gegnerische Abwehr ausgespielt habt – und dass ihr trotz immer wieder neuen Konstellationen auf einem beeindruckend konstanten Niveau gekickt habt.

Danke, Fans!

Die Choreo zu Beginn des Spiels war ganz großartig. Und auch der Zuspruch der Zuschauer war wohl in der Saison so hoch wie noch nie. Auch gestern war das Stadion wieder ausverkauft, was schön ist. Unschön, dass dennoch so viele Plätze nicht besetzt waren. Waren die alle am Würstchenstand? Oder waren das Sponsorentickets? Dagegen kann man nichts machen, wenn wer wem Karten zu dem Spiel gibt, die der-/diejenige/n dann nicht in Anspruch nimmt, aber ist trotzdem doof.

Auch dass die Stimmung trotz des guten Wetters und der guten Platzierung nicht so euphorisch war wie auswärts, wo in einer Tour „Euuuu-Ropapo-Kaaaal“ gesungen wurde, ist irgendwie schade. Ja, es war kein tolles Spiel, aber eine tolle Saison. Da wäre es schon schön gewesen, wenn es da auch mal so zwischenrein so laut geworden wäre wie bei den von der Stadionregie geschickt platzierten Zwischenstände aus Westfalen.

Naja, dafür wurde es ja dann nach dem Spiel wieder lauter. Das Saisonabschlussfest vor dem Stadion war eine tolle Sache – sowohl für die vielen, vielen von euch, die blieben, als auch die, die sich das nicht antun wollten, denn das dürfte doch eure Abfahrtsproblematik etwas gemildert haben.

Und die Art und Weise, wie die beiden Bald-Bayern hier verabschiedet wurden, das war schon sehr, sehr anständig, was wieder zeigt, dass es uns manchmal an Lautstärke mangelt und wir andere Kinderkrankheiten einer entstehenden Fanszene haben, aber wir haben hier halt auch eine gute Kinderstube – und in der neuen Saison trotz dessen, dass wir womöglich allein in der Hinrunde bis zu 28 Spiele absolvieren müssen – und damit nur sieben weniger als in der ganze letzten Saison, ein hoffentlich stets ausverkauftes „Wohnzimmer“ haben.

Der Verein, der Trainer, die Mannschaft, alle hätten es verdient. Das Dumme ist halt nur, dass diese Art der Wertschätzung Geld kostet. Doch das wird auch wieder nicht so viel sein, wenn man die bisherigen Pressemeldungen zu Dauerkarten und Tickets liest. Außerdem bekommt man ja auch was zu sehen. Stand heute könnten Liverpool, Sevilla, Lissabon oder Neapel den Anfang machen.

Und warum sollten ihnen nicht Madrid, Manchester oder Paris folgen? Denn warum sollten wir die Play-Offs nicht gewinnen? Die anderen waren in ihren Ligen ja auch nicht besser. So (oder so ähnlich) sprach Julian Nagelsmann auf seiner letzten Pressekonferenz der Saison. Auch dafür:

Danke.

P.S.:

Danke, dir!

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Letzteren wünschen wir dir, geneigte/r Leser/in, von ganzem Herzen über die gesamte Sommerpause – und weit darüber hinaus mit und an allem, was du machst, tust und lässt.

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Comments

  1. peter Prof. Dr. Schneider

    Danke auch das Redaktionsteam, dass immer versucht hat, einen Aufhänger für einen Bericht zu finden, damit er nicht zu trocken wurde. Manchmal weit hergeholt, manchmal witzig, manchmal provokant, aber immer lesenswert.
    Danke
    Peter

  2. Erik schmid

    Danke!
    Für drei Dutzend standesgemäße Spielberichte (mit Weitblick, Tiefgang und Herzblut), die es auch mir, der in dieser Saison keinmal im Stadion war und nur einen Stammtisch besucht hat, möglich machen, Teil des Akademikerfanclubs und damit der ganzen Fangemeinde zu sein. Herzlich immer gerne aus der Ferne, Erik

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