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TSG 2020 – Taten statt Gejammer

TSG 2020 – Taten statt Gejammer

Der

nicht so ganz sportliche

Jahresrückblick

Wir (und bisweilen auch die TSG):
Wie immer der Zeit voraus

Ein offener Brief an alle Freundinnen und Freunde des Gesülzes von wegen mangelnder Fannähe, Nachhaltigkeit, Gleichberechtigung, sozialer Verantwortung und überhaupt Seelenlosigkeit des „modernen“ Fußballs im Allgemeinen und der TSG im Besonderen,

ihr könnt und dürft bar aller AHA-Regeln und Jaja-Abwiegelei gerne bei eurer Meinung bleiben, was die TSG angeht, aber es ist einfach nur sch…ade, denn die TSG macht genau das, was ihr sagt, dass ihr wollt. Wo bleibt die sachliche Anerkennung?

Klar wird es letzten Endes aufs selbe hinauslaufen, wie das Gespräch der Volksfront von Judäa (nicht zu verwechseln mit der Judäischen Volksfront), als sie ihre Klientel nach der Errungenschaften der Römer fragte, …

…, denn die Fakten sprechen deutlich für uns. Doch statt euren Frieden mit der TSG zu schließen, reagiert ihr instinktiv wie Reg, ihr Anführer:

„Ach, Frieden! Halt die Klappe!“

Aber tief drin wisst ihr, dass ihr euren Verein kritisiert, wenn ihr die TSG angreift, weil er euch das nicht bietet. Oder doch? Jedenfalls ist es bei uns so:

  • Unser Cheftrainer setzt sich regelmäßig mit den Fans digital zusammen und beantwortet alle ihre Fragen, die auch zum Teil wesentlich ungeschliffener und härter (in der Sache, dabei freundlich/sachlich im Ton) gestellt werden als auf den normalen PKs – und er hält auch sachlich-emotional dagegen. Aber auch spaßige Fragen zu einzelnen Details werden respektvoll beantwortet. Menschlicher und näher geht es ja wohl gerade jetzt nicht.
  • In Sachen Nachhaltigkeit wird der FC St. Pauli aktuell als Leuchtturm dargestellt, weil er nun seine Trikots für sich (und andere) selbst herstellen will. Das ist super, das ist toll (wenngleich wohl auch aus der Not geboren, keinen (passenden) Ausrüster gefunden zu haben, was aber fürs Ergebnis wurscht ist), aber ist er das wirklich? Oder liegt es nur an der Nähe zur Küste, dass ihr das denkt, dass der sympathische Kiez-Verein ein Leuchtturm sei? Denn in der DFL gibt es in der Masse der Maßnahmen nur einen Leuchtturm – oder nennen wir es, weil wir Landeier und Dörfler es sind, nur einen Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit und das sind nun mal wir, denn so konsequent wie wir das handhaben, macht es kein anderer Verein. In Ordnung, vielleicht ist es auch ein Fehler unseres Vereins, dass ihr nicht erwähnt, dass …
    • … die Home-Trikots der TSG in dieser Saison aus Stoffen hergestellt wurden, die zu rund 90% aus recycelten Plastikflaschen besteht.
    • … bei Printprodukten Graspapier einsetzen, also Papier, welches mit dem Papier des eigenen Grüns versetzt ist.
    • … wir eine eigene Modemarke haben, mit der wir die Menschen in Uganda fördern, denn die Produkte werden komplett dort vor Ort produziert. Das schafft dort Arbeitsplätze, das bietet den Menschen dort eine sichere Zukunft, also dort, wo sie am liebsten sind: in ihrer Heimat.(Man könnte es auch „Fluchtursachenbekämpfung“ nennen. Nur ist der Verein halt zu bescheiden, es so zu nennen – oder will bloß nicht politisch werden, weil das wieder irgendwen abschrecken könnte, wir wissen es nicht. Was wir wissen, ist, es ist einmalig. („Ein Team. Ein Weg. Ihr wisst schon …“))
    • … wir dort auch aufforsten, was einer Erosion der Böden vorbeugt, Landwirtschaft langfristig ermöglicht, so dass die Leute dort nicht nur Arbeit und Geld haben, sondern sich damit auch das kaufen können, was hier ganz hoch im Kurs steht: lokal angebaute Lebensmittel. Ja, ja: Ein Team. Eine Welt. Ein einzigartiges Projekt unter den Proficlubs.
  • Gleichberechtigung gilt bei uns rundum: jung oder alt, deutsch oder nicht, Männlein oder Weiblein.Die Durchlässigkeit aus den U- in die Profimanschaften ist fast schon Legende. Leider ist der großartige Satz „Unsere Tradition ist die Zukunft“ schon lange nicht mehr im Fokus der Komunikation, aber hier beweist er einmal mehr seine Richtigkeit. Zudem haben wir auch immer noch eine 2. Mannschaft – sowohl bei den Herren als auch bei den Damen. (Und bitte nicht das Gesabbel von „Ihr habt ja gut reden, ihr habt ja den ollen Hopp.“ Das stimmt zwar, dass wir den haben – und wir würden ihn im Leben nicht eintauschen wollen gegen die Kühnerts, Windhorsts dieser Welt (oder die ehedemen Löhrings, Macks, Friedrichs, Whites und Homms) –, aber wir haben auch gut reden, weil wir gut gespielt (zumindest punktetechnisch) sowie sehr gut gewirtschaftet haben, denn „der olle Hopp“ bezuschusst die TSG seit Jahren nicht mehr.)
  • Was er aber immer noch hat, ist eine soziale Ader.Ja, die Story mit dem Gutmenschen Hopp, der die Spitäler und vieles mehr in der Region fördert, ganze Krankenhäuser bauen lässt und sie dann ans Land verschenkt, nervt. Lieber stellt man ihn als piensigen, alten Mann dar, der x Privilegien genieße.
    (Aber wehe, er verklagt mal wen. Das Piensen, das man da hört, kommt nicht von ihm.)

    Ja, die Güte nervt. Dass er sich juristisch wehrt, nervt. Und dass er damit Erfolg hat, … kratzt natürlich auch ein wenig an dem Klischee des Vollblut-Kapitalisten. Warum kann er sich nicht wie sein Mitbegründer für aberwitzig viele Millionen einfach nur ein Bild kaufen und das ausstellen? Oder die größte Windjammer der Welt sein Eigen nennen? Da hätte zwar konkret (erstmal) niemand was davon, aber er würde halt so besser dem Klischee entsprechen. Oder wenn der wenigstens wie andere Milliardäre seltsame Hobbies pflegen würde, z. B. Polopferde züchten, oder was Spektakuläres machen wie in Marsraketen, ein ISS-Taxi, eine Rohrpost für Menschen investieren. Statt dessen investiert er in diverse BioTech-StartUps , wovon eines davon nun drauf und dran ist, einen Impfstoff gegen Sars-Cov2 („Corona“) zu entwickeln, das hochwahrscheinlich sehr vielen Menschen wieder ein freies, „normales“ Leben ermöglicht, z. B. dir.

    Er war aber auch einer der ersten, dem klar war, was da nicht nur in Form eines Virus auf uns zukommt, sondern was der für Folgen für die anderen Vereine haben wird: die vielen, kleinen Amateurvereine – ganz gleich ob nun Fußball oder Handball oder überhaupt den Sport. Oder Musik. Einfach auf die Gesellschaft.

    Und er wusste zwar nicht als Einziger, so aber doch als einer der eher Wenigen, dass eine funktionierende Gesellschaft alle diese Vereine braucht. Doch er klagte nicht, er jammerte nicht, er gab keine Interviews dazu und er belästigte auch das Internet nicht mit seinen Ansichten. Vielmehr tat er das, was 80jährige Männer so machen: Er tat was! Also so richtig.

    Er setzte nicht bloß „ein wichtiges Zeichen“, sondern wieder mal Maßstäbe.

    Er war derjenige, der wusste, dass die TSG nicht nur ein auch nach außen sichtbares Zeichen für ihr soziales Engagement setzen muss, sondern dem auch konsequent Taten folgen müssen. So zählte die TSG als Verein zu den ersten Vereinen, wo alle Großverdiener, sprich: Spieler, Geschäftsführung, Direktoren, auf 20% ihres Gehaltes zugunsten derer verzichteten, denen es weit weniger gut geht: Ihren Fans, den Menschen vor Ort auch denen in diesen Vereinen.

    (Dieses Musik-, Gesangs-, Kegel-, Minigolf-, Heimat-Vereinsleben mag der/die ein oder andere Städter/in befremdlich finden, aber das macht nichts: Uns Dörflern geht es mit denen genauso mit ihrem gepflegten Individualismus sowie dem Gejammer über den Mangel an sozialem Engagement und Gemeinschaft, bloß weil man keine Lust hat, Verkehrsinseln zu bepflanzen. Wir haben hier Gärten. Egal …)

    Also rief man den TSG hilft e.V. ins Leben und finanzierte darüber jene Einrichtungen.

    Natürlich war da auch Hopp unter den Großspendern, aber auch wir Fans nutzten diesen gemeinnützigen Verein, um auf das Geld, das die TSG GmbH uns wegen der Geisterspiele für Dauerkarten/Tickets hätte rückerstatten hätte, zu Gunsten von TSG hilft e. V. zu verzichten, der nun seit Monaten dieses Geld an bedürftige Vereine auszahlt.

    Das G steht hier für Gemeinschaft! (und nicht für Gesabbel, Gerede, Gedönse, Gepiense und/oder Gejammer)

Jetzt mal ganz ehrlich – oder wie Journalist/inn/en sagen: Hand aufs Herz …

Ist das jetzt wirklich seelenlos?

Ja, der Verein hat bisweilen etwas bürokratisch Hyperkorrektes. Alles ein bisschen zu glatt, alles ein bisschen zu richtig, auch etwas bisweilen arg bieder-modern (als wenn wir die obige Passage zu Hopp darstellen würden als „fett pornomäßige demonstration, dass er eben kein Gönnjamin, auch kein Swaggernaut, aber auch kein Babbo, sondern einfach ein Ehrenmann ist“ – klar, war es eine Lobhudelei. Warum auch nicht?), vielleicht insgesamt wenig entspannt in der Außendarstellung, aber ist es das, was der Verein sollte? Ernsthaft? Weil wer das will? Wäre das nicht nur Fassade? Show? Gedönse?

Sollte er nicht, diese Frage geht vor allem an die Traditionalist/inn/en hier, sich auf den Sport konzentrieren, transparent sein, sich (gerade in diesen Zeiten) mehr um die Fans kümmern und deren Belange, die Menschen und deren Nöte und auch mal über den Tellerrand hinausblicken und Verantwortung auch für die Welt übernehmen?

Ja?

Und?

Tut das die TSG? Was meinst du? Ehrlich. Jetzt, wo du all das gelesen hast: Tut sie das?

Ja, vielleich tut es weh, dass zuzugeben. Aber Fakten sind Fakten und als solche anzuerkennen. (Oder willst du wie der Vatikan 360 Jahre warten, um eine Tatsache anzuerkennen und einen Fehler einzugestehen. (So lange dauerte es von der Verurteilung Galileis durch die Inquisition (1632) bis zu seiner Rehabilitation durch Johannes Paul II. (1992))

Keine Angst, du musst sie nicht gleich ins Herz schließen und heiraten (oder mach’s – hier haben das einige gemacht und gehen doch trotzdem bisweilen fremd – oder schielen zumindest nach dem/der Ex – und jeder/jedem geht es gut damit. Ist normal hier: Dorf, halt), aber es wäre schön, wenn du das erstmal „als gar nicht mal so schlecht“ akzeptierst und dich dann bei deinem Verein dafür stark machst, dass er möglichst viel davon für sich auf seine Art und Weise übernimmt. Oder gerne auch besser macht. Uns wäre es egal – und die TSG würde es wahrscheinlich anspornen. Ergebnis: ALLE würden davon profitieren – sowohl die Nichtfußballfans als auch die Ewiggestrigen, denn letztere hätten wieder was zu meckern und könnten erzählen von „damals“ und was sie alles für Entbehrungen durchlitten und und und …

Im Corona-Jahr 2020 wird wahrscheinlich ohnehin „früher“ DAS Thema am Weihnachtsfest sein. Aber auch das ist uns egal, denn wir bereiten uns schon mal auf 2021 vor, denn eines ist sicher – und tröstlich:

Es geht weiter!

In diesem Sinne – und frei nach einer weiteren Top-Szene aus „Das Leben des Brian“:

„Osores, ite domum!“

(„Hater, go home!“)

Comments

  1. Lupo

    Take it for what it is. Wahres und aufrichtiges Handeln würde ich (an)erkennen, wenn Vereine bereit wären, dafür auf den eigenen Vorteil zu verzichten. Das sehe ich hier nirgends. Aber immerhin ein erfrischendes, weil modernes Marketing: Nice Greenwash 🙂

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