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Akademikerfanclub 1899 Hoffenheim Rhein-Neckar Heidelberg 2007 e. V.

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Die TSG – Die gute Mine fürs schöne Spiel

Die TSG – Die gute Mine fürs schöne Spiel

Gebärmutter statt Retorte

oder: Die TSG – Das „Ahhh-Team“ der Ligen!?

Dietmar Hopps Investition in seinen Heimatverein TSG 1899 Hoffenheim wurde außerhalb der Region erst gar nicht und dann, als er nicht nur in die Kinder- und Jugendarbeit, sondern vor rund einem Jahrzehnt auch gezielt in ein wettbewerbsfähiges A-Team investierte, alles andere als positiv wahrgenommen.

Diese Investition in die Profis bezeichnete er auch einmal als „Möhre für die Jugend“, damit die B- und A-Jugendlichen nicht mehr zu anderen Vereinen abwandern müssten, um eine Karriere als Kicker zu machen. Viele Medien, Fans und Vereine sahen darin eher eine Gefahr (jedweder / diffuser Art) und schimpften und beschimpften den Verein im Allgemeinen und Herrn Hopp im Besonderen.

Dem Verein wurde seine Legitimation abgesprochen. Man sah es als „unsportlich“ an, insbesondere aufgrund der finanziellen Möglichkeiten von Dietmar Hopp, dass wir plötzlich an die Beletage des Fußballs klopften und dann auch mit Verve und Wucht reinkamen, und nutzte hierfür ein Kriterium, das an sich absolut „unsportlich“ ist: das Fehlen von Tradition.

(Das ist insofern richtig, als dass wir das erste Team waren, das nach Gründung der DFL am 18. Dezember 2000, ohne zuvor im Profibetrieb in Erscheinung getreten zu sein, mit unserem Aufstieg in die 2. Liga 2007 zwangsläufig Mitglied der DFL wurden, die ja der Interessensverband der Mannschaften der beiden Profiligen ist und mit dem ursprünglichen Intention der „Solidargemeinschaft“ gegründet wurde, sprich: um eine Alleinvermarktung der Spiele durch die einzelnen Profi-Vereine zu verhindern. Bei der DFL geht es (auch heute) nicht wenig, um nicht zu sagen: vor allem um die Verteilung der (TV-)Gelder, d.h. sieben Jahre lang waren da Mannschaften unter sich, die sich gegenseitig Gelder aus Quellen Dritter zusprachen, was ihnen ja einen klaren Wettbewerbsvorteil brachte, der nur dadurch hat aufgebrochen werden können, in dem bisher ausgeschlossene Vereine andere Finanzierungsquellen auftaten, um da oben mitzumischen. (Und wie sehr das immer noch an einigen nagt, zeigt ja das „Team Marktwert„, das nicht viel mehr als Tradition zu bieten hat, aber dafür viel mehr Geld will. Solidargemeinschaft?) Bei der TSG waren es halt nicht die, sondern nur ein Steuerzahler, der da für (unliebsame, weil aufgrund der im Grunde Kartellsituation nicht für möglich gehaltene) Veränderungen sorgte. (Doch damit sich der Fußball ja schon immer schwer. Aber das hier nur am Rande … und hier in aller Ausführlichkeit …)

Dietmar Hopp konterte diesen Vorwurf des mangelnden Stallgeruches mit dem fast schon zur Legende gewordenen Satz:

„Unsere Tradition ist die Zukunft“

Heute, rund zehn Jahre später, zeigt sich nicht nur, dass er Recht hatte, sondern darüber hinaus zeigt sich immer deutlicher:

Wir sind die Zukunft der Tradition(alisten).

Ganz offensichtlich sind wir nämlich ganz und gar NICHT „Retorte“, als die wir in Sachen Fußball gerne mal dargestellt werden. Im Gegenteil: Wir sind eher dessen Gebärmutter.

Denn: Wir sind beileibe nicht der einzige Verein und nicht nur in den Bundesligen, bei dem Spieler im Kader und nicht selten auch in der Startelf stehen, die bei der TSG entweder ausgebildet wurden oder ins Rampenlicht des Fußballs kamen, wozu als Beweis diese Tabelle zuvor unentdeckter Rohdiamanten dienen möge:

 

Fußball-Bundesliga

  • (Bayern München – Alaba)
  • Borussia Dortmund – Gyau
  • Borussia Mönchengladbach – Johnson
    Borussia Mönchengladbach – Hofmann
    Borussia Mönchengladbach – Strobl (ab 2016/17)
  • Hertha BSC – Ibisevic
  • Schalke 04 – Kolasinac
  • VfL Wolfsburg – Casteels
    VfL Wolfsburg – Gustavo
  • FC Ingolstadt – Özcan
    FC Ingolstadt – Groß
  • 1. FC Köln – Modeste
  • Hamburger SV – Schipplock
    Hamburger SV – Gregoritsch
  • Werder Bremen – Vestergaard
  • Eintracht Frankfurt – Abraham
  • Hannover 96 – Karaman

 

2. Fußball-Bundesliga

  • SC Freiburg – Grifo
    SC Freiburg – Mees (Leihe)
  • RB Leipzig – Compper
    RB Leipzig – Kaiser
    RB Leipzig – Selke
  • 1. FC Nürnberg – Kirschbaum
  • VfL Bochum – Terrazino
    VfL Bochum – Haberer (Leihe)
  • Karlsruher SC – Gulde
    Karlsruher SC – Prömel
  • Greuther Fürth – Rapp (Leihe)
  • Union Berlin – Haas
  • Fortuna Düsseldorf – Akpoguma (Leihe)

 

3. Liga

  • Energie Cottbus – Szarka
  • 1. FC Heidenheim – Thomalla
  • VfL Osnabrück – Schwäbe (Leihe – Niedersachsens Fußballer des Jahres 2016 )

 

Internationale Ligen

  • FC Liverpool – Firmino
  • Besiktas Istanbul – Beck
  • Swansea City – Sigurðsson
  • FC Reading – Williams

 

Nicht zu vergessen die Spieler, die bei uns definitiv ihren Karrierehöhepunkt hatten, wie z. B.

Wie beeindruckend man diese Liste auch persönlich empfinden mag – wir, z. B., finden sie derart beeindruckend, dass wir die TSG als die Mine des schönen Spiels zumindest in und für Deutschland ansehen, die in schöner Regelmäßigkeit Juwelen auswirft, so dass wir uns trotz des Aktionsmottos „Einer gegen alle“ als „Kaderschmiede für alle“ bezeichnen sollten -, sie sollte allein der Fairness wegen ebenso genannt werden wie die Liste der Enttäuschungen und Fehlivestitionen auf und neben dem Platz, auf die sich „die Öffentlichkeit“ sonst gerne fokussiert, mit Namen wie Wiese, Babel, Szalai, Chris etc. bzw. Stanislawski, Babbel, Müller usw.

Deren Liste ist, wenngleich natürlich finanziell sehr erheblich, wesentlich kürzer. Und auch wenn nicht auszuschließen ist, dass bei der Aufzählung noch der ein oder andere Namen dazukommen wird, so ist es doch wesentlich wahrscheinlicher, dass die Liste derer, die via TSG den Weg ins Profi-Fußballerleben viel, viel stärker wachsen wird, zumal es der TSG nun auch gelang, einen Trainer aus dem Nachwuchsbereich zu etablieren. Noch nie standen so viele Spieler aus dem eigenen Stall in der Startelf der TSG wie unter Julian Nagelsmann, der ja einen beim letzten Spiel gegen Hertha BSC neuen TSG-internen Startelfrekord von „Akademiespielern“ aufstellte.

Und das bringt uns last but not least zu den Spielern, die aktuell (nicht nur) bei uns feste Größen sind (oder, gerade unter dem neuen Trainer, das Potenzial dazu haben) und die, auch wenn es uns nicht gefällt oder heute undenkbar scheint, uns eines Tages höchstwahrscheinlich verlassen werden, die hier zum Teil nicht nur fußballerisch (ganz) groß wurden, wie

  • Rudy (deutscher A-Nationalspieler)
  • Volland (deutscher A-/U21-Nationalspieler)
  • Süle (deutscher U21-Nationalspieler)
  • Amiri (deutscher U21-Nationalspieler)
  • Toljan (deutscher U21-Nationalspieler)
  • Canouse (US-amerikanischer U20-Nationalspieler)
  • Gimber (deutscher U19-Nationalspieler; Kapitän)
  • Ochs (deutscher U19-Nationalspieler)
    etc. pp.

Aber vor deren Weggang muss einem nicht bang sein, denn erstens wird uns nicht jeder Spieler sofort verlassen und zweitens läuft es ja auch in Sachen Nachwuchs äußerst vielversprechend – sowohl in den einzelnen U-Mannschaften als auch in Sachen Entwicklungspotenzial:

Letztes Jahr stellte kein anderer Verein mehr deutsche Fußball-Nationalspieler in den Jugendnationalmannschaften als die TSG 1899 Hoffenheim.

Selbst das uns ansonsten wenig gewogene Medium „11 Freunde“ attestierte der TSG, eines der „objektiv besten Jugendfußballzentren des Landes“ zu besitzen. Es steht also außer Frage, dass wir vielleicht immer noch keine „Tradition“, aber dafür jede Menge Zukunft besitzen, sprich: dass wir Klasse haben.

Jetzt müssen wir nur noch die Klasse halten. 🙂

P.S.: … und spätestens wenn das passiert, wird Dietmar Hopp der Satz von John „Hannibal“ Smith, des Anführers des „A-Team“ aus der gleichnamigen TV-Serie, ganz sicher über die Lippen gehen:

hopp2

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