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Akademikerfanclub 1899 Hoffenheim Rhein-Neckar Heidelberg 2007 e. V.

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Borussia Mönchengladbach vs. 1899 Hoffenheim

Ängste statt Hengste

Hoffenheim – Mönchengladbach und zurück: 658 Kilometer.
Der Weg von Verärgerung zu Zuversicht: 658 Worte.

„Immer wieder sonntags …
kommt die Ernüchterung –
tschirpi tschirpi tschipp, tschipp … tschipp –
Ich will da nie wieder spiiiielen“ ….

– so würde man gerne intonieren, hätte man nicht noch so einen Kloß des Grolls im Hals …

Mit einem Sieg in Gladbach hat eh niemand gerechnet. Mit so einem Auftreten aber auch nicht. War letzte Woche noch unser Passspiel herausragend, war es in dieser Partie eine einzige Katastrophe. Nicht mal die einfachsten, flach gespielten Bälle gelangen. Entweder sie versprangen beim Adressaten, wenn sie denn ankamen, oder sie wurden in seinen Rücken gespielt. Meist aber direkt zum Gegner. Das war schon erstaunlich erbärmlich anzusehen, dass dies im Wesentlichen die Mannschaft war, die in den letzten Wochen manchmal glanzvoll, manchmal mit Glück, aber stets mit Willen und Verve Punkt um Punkt erkämpft und so manchen Sieg erspielt hatte. Diesmal hat sie fast alles verspielt.

Natürlich kann man sich nicht einmal zu Unrecht bei jedem einzelnen Tor der Gladbacher über den Schiedsrichter bzw. dessen Gespann aufregen, aber, wo wir hier schon mit Worten aus dem Pferdesport agieren, dennoch hatten die Fohlen gegen uns keinerlei Probleme, weil wir Ängste statt Hengste in unseren Reihen hatten.

Vielleicht war das erste Tor hauchdünn Abseits, aber es vor allem hundsmiserabel verteidigt.

Auch dem zweiten ging eine klare Fehlentscheidung voraus – und das war nicht einmal der Zweikampf gegen Baumann, sondern die übersehene Abseitsstellung, dennoch hätte unsere Abwehr den Ball viel früher klären müssen – zumal da die erste Hälfte ja im Grunde rum war.

Und auch beim dritten mag eine minimale Abseitsstellung vorgelegen haben, aber vor allem lag ein völlig idiotischer, weil unnötiger Ballverlust von Strobl vor, der dieses Tor einleitete.

Auch unser zwischenzeitlicher Anschlusstreffer war kein Ausdruck unserer verbesserten Leistung in der zweiten Halbzeit, sondern ein Geschenk der Gastgeber, das immerhin dankend von Volland angenommen und von Kramaric eingenetzt wurde.

Er war der einzige, bei dem man den Eindruck hatte, dass er gewinnen wollte. Der Rest wollte nur keine Fehler machen und machte aber (wohl dadurch) so ziemlich alles falsch.

Natürlich hatten wir auch noch Chancen, aber sie waren rar, sehr rar – und wurden dann auch schlampig vergeben. Zum Glück standen uns diesbezüglich die Gastgeber in nichts nach – obwohl, selbst da, im Chancenvergeben, waren sie noch besser als wir, so dass wir von Glück reden müssen, dass unser Torkonto durch diesen fast schon desaströsen Auftritt nicht allzu sehr in Mitleidenschaft gezogen wurde.

Eigentlich müsste einem angst und bange werden nach der Leistung und bei der Tabellensituation, aber das muss es nicht, denn faktisch haben wir es weiterhin selbst in der Hand. Wir dürfen uns halt nur keinen Ausrutscher leisten – und genau das war ja dieses Spielergebnis nicht. Dasselbe an den letzten drei Spieltagen, und es wäre nicht ausgeschlossen, dass es nächste Saison gegen den SV Sandhausen geht.

Doch warum sollte es so kommen? Auch wenn das Spiel jetzt wenig Hoffnung macht, das Restprogramm ist machbar und die Termine perfekt, denn alle diese Spiele finden an einem Samstag statt – klassisch um 15.30 Uhr.

Das ist wahrlich ein Segen für uns, denn von allen unseren Partien, die wir wochenends an anderen Terminen spielen mussten – und das waren rund ein Drittel aller bisherigen Begegnungen, gewann wir exakt keines. Genauer: Aus den zehn Spielen, die entweder freitags (in Mainz, gegen den HSV, auf Schalke) oder sonntags stattfanden (nebst heute waren das die Begegnungen gegen Werder Bremen, bei der Hertha, bei den Bayern, gegen die Lilien, gegen die Geißböcke, bei den anderen Borussen), holten wir von 30 möglichen Punkten ganz genau einen (!!!) – beim 1:1 gegen Köln durch Vollands vieldiskutierten Treffer in der Nachspielzeit.

Ansonsten gingen nicht nur alle Spiele verloren (1:3, 0:1, 0:1 bzw. 1:3, 0:1, 0:2, 0:2, 1:3), sondern sie waren auch allesamt (vielleicht bis auf das Spiel im Westfalenstadion) von ähnlicher „Qualität“ wie diese Partie.

Auf unserem letzten Katastrophenkick folgten unter Nagelsmann zwar keine berauschenden Partien, aber immerhin zwei Siege und ein Unentschieden. Das könnte sich von uns aus gerne wiederholen.
(So ein Auftreten wie das heute hingegen bitte nie wieder …)

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