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Akademikerfanclub 1899 Hoffenheim Rhein-Neckar Heidelberg 2007 e. V.

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Betreff: Fritz von Thurn und Taxis

Betreff: Fritz von Thurn und Taxis

Zur Leistung des Urgesteins, oder wie wir Akademiker dazu sagen: Fossils

Offener Brief an Sky Deutschland

Sehr geehrte Damen und Herren von Sky,

wir respektieren die im Grundgesetz verankerte Meinungsfreiheit. Wir respektieren die Freiheit des Journalismus und selbstverständlich seine Unabhängigkeit. Wir fragen uns, ob Sie es genauso sehen und die Unabhängigkeit Ihres Berufsstandes respektieren.

Falls ja, würden wir uns sehr über eine Kopie der Abmahnung oder eines vergleichbaren Papiers freuen, die Sie Herrn Fritz von Thurn und Taxis nach seiner Darbietung zum Spiel Bayer 04 Leverkusen gegen die TSG 1899 Hoffenheim zukommen lassen.

Natürlich werden Sie weder das ein noch das andere tun. Sie werden sich auf die Freiheit der Rede berufen. Und da es ja „nur“ die TSG betrifft, dürfte das, was da gesagt wurde, Ihre Gesäßpartie nicht tangieren.

Auch sind seitens des Vereins keine Aktionen wie z. B. eine offizielle Beschwerde zu erwarten. (Die Meistermannschaften der letzten Jahre wären Ihnen gegenüber gewiss selbstbewusster, sofern ein Moderator Ihres Senders solche Einseitigkeit diesen Mannschaften gegenüber überhaupt wagen würde.)

Aber wahrscheinlich ist es sogar weise, diese einseitige Berichterstattung gerade auch im Hinblick des Sieges unserer Mannschaft nicht einmal zu ignorieren.

Wir fanden es jedenfalls eine Frechheit. Angefangen von der Behauptung, die TSG habe nur 500 „echte“ Fans, bis hin zu seinem sehr frenetischen Jubel über den zwischenzeitlichen Ausgleich zum 2:2 der Heimmannschaft, erreichten diese 90 Minuten eine neue Dimension einseitiger Berichterstattung – und das sogar für die Verhältnisse Ihres Senders, der ja wirklich nur in sehr seltenen Fällen wirklich fair über unser Team berichtet.

Bitte denken Sie doch mal wirklich darüber nach, ob das, was sonst subtiler, aber diesmal unüberhörbar und konstant über 90 Minuten über Ihren Sender ging, wirklich mit einem journalistischen Codex oder gar der UEFA-Idee des „Fairplay“ vereinbar ist.

Und ist es für Sie wirklich immer noch so lohnenswert, gegen Hoffenheim zu schießen? Gerade in einem Spiel gegen einen „Traditionsverein“ wie Bayer 04 Leverkusen? Nach sechs Jahren Bundesliga und als Torgarant der Saison? Wird das nicht langsam langweilig?

Goethe sagte ja „Getretener Quark wird breit, nicht stark.“ Aber er sagte dies in Unkenntnis des Sports und der Kommentatorenkompetenz des Herrn Fritz von Thurn und Taxis. Vielleicht trifft diese Redewendung deshalb diesmal ja nicht zu.

Ganz im Ernst:
Bitte bemühen Sie sich um das, was ein wesentlicher Bestandteil des Spiels ist: Fairness. Und Ihres Berufs: Unabhängigkeit.

Vielen Dank.

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