1899 Hoffenheim vs. Hamburger SV
Die Lämmer
Ein etwas längerer Beitrag, um denen, die die Kürze des letzten Berichts und seine fast ausschließliche Fokussierung auf Fußball ja fast schon kritisiert haben, zu zeigen, dass WIR jederzeit den Schalter umlegen können und nach wie vor in Höchstform sind.
„Egal, wie du es machst, machst du es falsch.
Und machst du es falsch, ist es auch nicht richtig!“
Ein alter Spruch – und so wahr wie auch wenig unkomisch und nicht zuletzt auch wohl eine exakte Beschreibung wie es wohl dem Mann geht, der jetzt ganz besonders gefordert ist: Dietmar Hopp.
Wer den Artikel über sein anderes Leben in der FAZ gelesen hat, kann sich ungefähr vorstellen, wie es ihm geht. Ein Mann, der wahnsinnig viel Gutes tut und tat, vor allem und insbesondere außerhalb seiner Passion: dem Fußball.
Aber weil er halt den Sport wie auch seine Heimat liebt – und ihm es um Zukunft und damit den Nachwuchs geht, hat er auch da allerhand investiert – sehr viel Geld und noch mehr Herzblut.
Umso schmerzhafter waren für ihn die ihm bis dahin die in dieser Art und Intensität unbekannten Anfeindungen in diesem Bereich auf nationaler Ebene. Inzwischen hat er wahrscheinlich nicht gerade seinen Frieden damit gemacht, aber sich daran gewöhnt und sich damit abgefunden, was weise ist, denn es ist dumm, sich über Dinge zu echauffieren, die man nicht ändern kann. Und man kann dem Mann viel nachsagen, wenn man möchte, aber eines nicht: dass er dumm sei.
Und so sieht er auch, dass spätestens seit dem Wintertrainingslager in Südafrika einiges im Argen liegt. Entsprechend dürfte ihn der Satz nach dem Spiel verwundert haben, als Gisdol sinngemäß sagte, dass nach so einer Woche keine Top-Leistung zu erwarten gewesen sei.
Isoliert betrachtet mag das stimmen. Das ganze Tohuwabohu ging bestimmt nicht spurlos an ihm und/oder der Mannschaft vorbei. Gewiss war da ein großes Verlangen bei Trainern und Spielern, wie man so sagt, „den Bock umzustoßen“, was schon mal eine sehr gute Basis ist, schließlich gibt es auch dazu einen alten Spruch:
„Vor dem Können kommt das Wollen.“
Doch dann muss halt das Können kommen und da kam nichts. Wie gesagt, an sich kein Problem, wenn das mal aufgrund äußerer Einflüsse, die schwer aufs Gemüt und Psyche schlagen, nicht abrufbar ist, aber hier kann von „mal“ keine Rede sein, sondern leider von „seit“ – eben seit der Winterpause.
Oh, wir wissen, dass wir damals wohl die waren, die nach dem 7:0-Freundschaftskicksieg gegen Bröndby Kopenhagen am euphorischsten von allen waren, aber es war offensichtlich ein Trugschluss.
Wenn also der Trainer den Druck der letzten Woche für das Ergebnis verantwortlich macht, dann ist das inhaltlich gewiss und rhetorisch gut erklärt, aber halt nicht die ganze Wahrheit.
Erschwerend kommt hinzu, dass der Trainer jetzt seinen Wunschkader zusammen hat. Das heißt, er hat die Spieler, die seines Erachtens am besten zu seiner Auffassung von Fußballspiel passen. Dummerweise passt da gar nichts, außer der Ausrutscher von Toljan ins Bild, der letztlich zu dem Siegtor für die Hanseaten wenige Minuten vor Schluss führte – und dass nachdem er zuvor eine der sehr wenigen Chancen der TSG eröffnete, als er einen tollen Sololauf von seiner Verteidigerposition bis in den gegnerischen Sechzehner hinlegte, den auch mit einem wuchtigen Schuss, der gerade noch so von Adler pariert werden konnte, sehr gut abschloss, was über unseren Stürmer, der den abgewehrten Ball recht mittig am Sechzehner auf den Fuß bekam, nicht gesagt werden kann, denn statt ihn ins Tor zu schießen drosch er ihn Richtung Stadiondach.
Dann der Gegenzug. Toljan wieder hinten. Wieder der Ball in seinem Bereich und eigentlich alles gut, er völlig unbedrängt, dann der Ausrutscher, Fehlpass, Steilpass, Querpass, Tor.
Gisdol sprach auch davon, dass das Spiel ein Spiegelbild unserer Saison gewesen sei, was ja auch stimmt, wenn man sich eben nur auf diese Szene fokussiert: eigene Chancen nicht genutzt und im Gegenzug durch einen Fehler alles verloren. Und es stimmt auch in einem größeren Maßstab: kein Spielaufbau, kein Passspiel, wenig herausgespielte Chancen.
Aber so, wie Toljans Ausrutscher immer mal passieren kann und hierfür der Trainer nicht verantwortlich ist, für Spielaufbau, Passspiel etc. ist er es – zumal mit seinem Wunschkader.
Nun kann man sich fragen, worauf Gisdol besonderen Wert legt, was er sich für Spieler wünscht. Wünscht er sich „Funktionäre“ oder Spielertypen? Nachdem, was so kolportiert wird, weniger Letzteres. Er soll, so wird gemunkelt, mit Spielern, die ihren eigenen Kopf haben, so seine Probleme gehabt haben. – Und die Tatsache, dass wir hier in einer Präteritalform sprechen, ist kein Hinweis darauf, dass wir mehr wissen, was den Trainer angeht, sondern schlicht der Tatsache geschuldet, dass diese Typen weg sind. Beck, Salihovic, aber auch Modeste.
Auf letzteren angesprochen – und vor allem auf dessen jetzige Entwicklung bei seinem neuen Verein – erklärte der Co-Trainer, dass Modeste ja schon das Jahr zuvor den Verein habe verlassen wollen. Das ist bekannt. Was aber nicht erklärt, warum man es in einem Jahr, wo dieser sich doch spielerisch deutlich weiter entwickelt hat, nicht geschafft, ihn froh darüber gestimmt zu haben, dass der avisierte Wechsel nicht funktionierte.
Dies wiederum führt zu einer weiteren Überlegung: Fühlte sich der Trainer verärgert darüber, dass Modeste hat gehen wollen und ihn dies dann spüren lassen? Dazu würde passen, dass unser ehemaliger Stürmer neulich erklärte, dass er in Hoffenheim immer Angst gehabt habe, einen Fehlpass zu spielen.
Dagegen spricht, dass er, Gisdol, als er das Traineramt annahm, von großer Lässigkeit war, Fehler verzieh – gerade nach der 1:4-Niederlage gegen den HSV am 33. Spieltag in der Saison 2012/13 und in der folgenden Partie oftmals genau mit denen wieder auflief, die Fehler machten, und noch mutiger spielte.
Aber von Mut war in dem Spiel nichts zu spüren. Insbesondere die 1. Halbzeit war geprägt von großer Unsicherheit. Zwar wartete er wieder mit einer Überraschung auf, indem er Szalai von Anfang an spielen ließ und auch Strobl wieder statt Rudy aufstellte, was auf einen Plan schließen ließ, der sich aber niemandem erschloss.
Wohl bedingt durch die Aufstellung Szalais spielte Vargas hinter den Spitzen, was diesen stumpf machte und den Ungarn ebenso wie Volland einfach nur schlecht aussehen ließ, da sie aus dem Spiel heraus kaum mit Bällen versorgt wurden. Und wenn sie dann mal einen bekamen, bekamen sie keine Unterstützung aus den hinteren Reihen, so dass die einzige Konstante der Ballverlust war. Dabei aber wollen wir entgegen dem Trend festhalten, dass Szalai weitaus besser in der Lage war, die Bälle zumindest zu halten als Volland.
Die beste Chance im 1. Durchgang hatte noch Schwegler, der sich aber nach zehn Minuten aus aussichtsreicher Position eher für eine Art Rückpass entschied.
Schwegler ist unser Kapitän. Seine Aufgabe ist es, die Mannschaft zu führen, was er in den ersten Spielen zum großen Gefallen der Fans auch tat, vor allem in den ersten Spielen, und das wiederum vor allem nach einer Niederlage an den Zaun, um sich bei den Fans zu bedanken (?), entschuldigen(?), jedenfalls eine Geste der Aufmerksamkeit kundzutun.
Er, Schwegler, sagte bei einem Treffen mit Vertretern des Fanverbands, dass er in der Mannschaft das beste Verhältnis erlebe, das er in seiner Profikarriere kennengelernt habe. Das ist schön, das sich alle gut verstehen und wohl fühlen, das ist warm, das ist kuschelig, aber das ist nicht unbedingt Sinn und Zweck dieser Mannschaft.
Aber vielleicht ist das einer der Fehler in diesem Konstrukt? Dietmar Hopp will das „Argument“ der „Wohlfühl-Oase“ nicht gelten lassen. Für ihn war es in seinem Berufsleben immer wichtig, dass sich seine Mitarbeiter wohl fühlen. Für ihn war das ein elementares Kriterium dafür, dass sie motiviert zur Arbeit gehen und Höchstleistungen abrufen. Das allerdings setzt intrinsische Motivation voraus, d.h. jeder Einzelne muss von sich aus wollen. (s. Spruch oben)
Auch verzieh er, Hopp, auch Fehler, wenn einer was versucht hat und dabei scheiterte. Aber dies hatte gewiss Grenzen bzw. setzte voraus, dass der Mitarbeiter, wenn auch der zweite und dritte Versuch misslang, auf dieselbe Art und Weise ein gewisses Ziel zu erreichen, in Erwägung zog, nicht das Ziel, sondern die Methode zu ändern.
Gisdol scheint dies nicht zu tun. Spätestens seit dem Wintertrainingslager in Südafrika versucht er einen Fußball zu spielen, dessen Zeit sich überdauert hat. Er glaubt einfach an dieses Konzept, auf das auch Rangnick baut und das wiederum auf deren gemeinsamen Lehrmeister Helmut Groß zurückgeht (der sich das wiederum von Ernst Happel und Walerij Lobanowski abschaute).
Das Konzept ist an sich gut, funktioniert aber nur, wenn man der einzige, zumindest einer der wenigen ist, der das spielt. Heute ist das aber der Regelfall, was es spielerisch schwächeren Mannschaften einfach macht, sich darauf einzustellen und was im extremsten Fall dazu führt, dass keiner mehr den Ball haben will, schließlich basiert Umschaltspiel darauf, dass der Gegner den Ball hat.
Gisdol, wie auch Rangnick und Zorniger, scheinen sich von der reinen Groß-Lehre nicht abbringen zu lassen. Interessanterweise alle drei wie der „Erfinder“ selbst Schwaben. (Wie auch Tuchel, der dieses System ja ebenfalls schätzt, es aber als einziger der Groß’schen Jünger weiterentwickelt hat, damit es sich treu bleiben und auch noch Wirkung entfalten kann.)
Gerade Rangnick und Gisdol scheinen nebst derselben Überzeugung in Sachen Fußball auch dieselbe Attitüde zu haben, abgesehen von dem Umstand, dass der große Bruch in/mit der Mannschaft in einer Winterpause kam, und damit die gleiche Entwicklung durchzumachen – vom „Superstar“ zu „super stur“.
Dabei ist gegen Sturheit an sich nichts zu sagen. Wer soll denn sonst an einen glauben, wenn man es nicht selbst tut? Und das Ergebnis von Umfragen resultierte noch nie in Qualität oder gar Innovation. Ganz im Gegenteil.
„Ein Kamel ist ein Pferd, das von einem Ausschuss erfunden wurde.“
Das Zitat von Winston Churchill einfach mal so mittenrein, als kleine Auflockerung. Zurück zum Thema:
Wenn aber die Ergebnisse selbst keine Qualität zeitigen, sollte man seine Methode hinterfragen, da es doch sonst allzu offensichtlich ist, dass man mehr Interesse daran hat, Recht zu haben, als zu gewinnen. (vgl. Michael Kohlhaas)
Da ist Hopp halt anders. Er kann gewiss auch stur sein, hat seine Meinung zu vielen Dingen, mit denen er oftmals recht alleine dasteht. Aber solange die Ergebnisse stimmen, hat er kein Problem damit, wie beispielsweise zu seiner Freundschaft zu Roger Wittmann, die auch entgegen allem, was um ihn rum gesagt, gesprochen, beraten und ihm geraten wird, beizubehalten. Solange halt die Ergebnisse für ihn stimmen oder er noch daran glaubt, dass sie in absehbarer Zeit stimmen werden…
Nun wird ja kolportiert, dass er sowieso so seine Probleme mit unseren Trainer habe, was nebst dem Ausbleiben positiver Ergebnisse auch an dessen Auftreten bzw. Nicht-Auftreten während der Verhandlungen bei der Vertragsverlängerung lag, wo er, Gisdol, seinen Berater vorgeschickt haben soll. Aber er weiß, dass es nicht wichtig ist, ob er ihn mag oder umgekehrt, weil es darauf nicht ankommt. Viel wichtiger ist es, dass der Trainer das bei der Mannschaft tut: ankommen. Und angeblich tut er das, wenn man den Aussagen der Spieler Glauben schenken darf. Sie stünden voll hinter ihm. Das klingt gut und ist bestimmt weder wörtlich (… denn steht man nicht meist nur dann wirklich geschlossen hinter einem, wenn von vorn Gefahr droht oder derjenige mit Sack und Pack verreist?) noch historisch gemeint (Schließlich stand auch Brutus hinter Cäsar.), aber auch Ausdruck von Loyalität.
Das ist löblich, aber was sollen denn diese jungen Männer sonst sagen? Sie wissen, dass sie seine Wunschspieler sind. Was uns endlich mal wieder zur Frage zurückbringt, was für Spieler Gisdol sich wünscht, was endlich auch die Überschrift erklärt – die Lämmer:
Brave, nette, einfach süße Tierchen. Sie sehen gut aus, sie sind ebenfalls kuschelig, aber halt auch ein wenig unselbstständig und unkritisch (was, vor allem Letzteres, aber dem Leithammel nicht Unrecht sein muss). Und bevor sie zu alt und groß werden, werden sie – ließe sich, um im Bild zu bleiben und die oben genannten Ex-Spieler in Erinnerung zu rufen, weiter schlussfolgern – geopfert.
Diese Unselbstständigkeit würde auch den fehlenden Mut aus der ersten Halbzeit erklären, das fehlende Spiel ohne Ball, den geringen Spaß am Spiel – und das ist auch ein großes Thema.
Die Mannschaft hat zweifelsohne gekämpft, aber das hat mehr was mit Instinkt zu tun, schließlich ging es bei diesem Spiel schon in gewisser Weise, wenngleich noch nicht ums Überleben, aber immerhin doch so um so viel, dass es sich für die Jungen wohl so angefühlt haben dürfte. Das erklärt auch, warum wir in den letzten rund 20 Minuten nach der gelb-roten Karte gegen Bicakcic am mutigsten spielten. Aus der Not. (Gleichzeitig zeigt dies aber auch, wie schwach und damit schlagbar der gestrige Gegner war.) Aus der durch die Unterzahl gestiegenen Gefahr. Klar, dass dabei der Spaß auf der Strecke bleibt, wozu es auch einen schönen, alten Spruch gibt:
Aus einem verkniffenen Arsch kommt kein fröhlicher Furz.
Niemand kann und wird jetzt Fröhlichkeit erwarten. Diese wäre auch fehl am, aber halt nicht auf dem Platz – und daneben auch nicht. Aber der scheint nicht vorhanden zu sein – und nicht erst seit jetzt.
Vergleicht man unseren Verein mit anderen Vereinen, schaut man sich das Zusammenspiel zwischen Vorstand, Öffentlichkeitsarbeit und sportlicher Leitung an, fällt auf, dass es bei vielen, sei es Dortmund, Köln, Mainz, Bremen da lockerer zugeht, als bei uns, was ihnen gerade in Krisensituationen hilft. Selbiges gilt auch für Mönchengladbach und sogar Frankfurt . Am ähnlichsten scheint uns da noch Stuttgart zu sein, das ja in den letzten Jahren auch nicht gerade für Erfolg steht.
Bei den baden-württembergischen Bundesligamannschaften scheint es so zu sein, dass man Spaß sich erst dann erlauben darf, wenn man Erfolg hat. Auf die Idee, dass Spaß die Voraussetzung für Erfolg sein könnte, scheint uns wesensfremd.
Schon viele Menschen haben die Kühle der Atmosphäre in dem Verein beklagt, was einen dazu bringen könnte, dass es nicht nur ein Phänomen der Mannschaft ist. Und es scheint, als habe sich daran in all den Jahren offensichtlich nichts geändert.
Auch dass es innerhalb des Vereins jetzt Menschen geben soll, die aktiv gegen den Trainer arbeiten und Informationen bei der Presse lancieren, um dem Verein zu schaden, trägt sicherlich nicht zur Verbesserung der Arbeitsatmosphäre oder gar Stärkung des aktuell nachvollziehbar geringen Selbstbewusstseins bei.
Auch wenn das in der jetzigen Situation wie Nebensächlichkeiten aussehen mag, sind dies entscheidende Faktoren.
„Der Fisch, der stinkt vom Kopfe her!“
Deshalb muss auch da etwas geschehen – wie leider wohl unvermeidlicherweise zumindest auf der Cheftrainerposition. Nicht nur wir hätten gerne Ruhe im Verein, um nicht wieder Gefahr zu laufen, in ein mit der Nach-Rangnick-Ära vergleichbares Chaos zu stürzen. Doch es gibt Momente, da kann man nicht anders, da muss man handeln, ob man will oder nicht – und auch wenn man weiß, dass man eigentlich nur verlieren kann. (vgl. 1. alter Spruch ganz oben)
„Sometimes a man has to do what a man has to do.“
Jetzt erwartet alle Welt eine Reaktion von Dietmar Hopp – und er steckt jetzt (Die „Onomato-Poeten“ unter den Lesern ward natürlich schon seit der Überschrift klar, dass dieses Wortspiel noch kommen wird) in einem echten Dilemma:
- a) Belässt er Gisdol im Amt und es geht so weiter, hat er ein Problem mit Medien und Fans.
Die Sprechchöre pro Gisdol vor dem Spiel waren nicht Ausdruck von Zuneigung, sondern der Beitrag aus der Kurve, der Mannschaft Zuspruch und Zuversicht zu geben. Das klang nach dem Spiel erheblich anders. - b) Feuert er ihn und es klappt mit dem Neuen nicht, hat er das Problem auch, aber wohl eher bei den Medien, denen es ja bekanntlich egal ist, was passiert, Hauptsache ist, dass was passiert. Diese Variante dürfte zudem eine größere Chance auf positive Veränderung in den Köpfen der Spieler bergen.
Aber das schreibt sich so leicht: der Neue. Wer aber soll das sein? Das ist alles andere als einfach. Wir haben intern schon alle Trainer durch, wobei wir nicht mal sicher sind, ob alle Genannten überhaupt noch atmungsaktiv sind – selbst Daum tauchte mal kurz auf.
Favorit wäre natürlich der Mann, dessen Namen schon so anfängt, aber Favre dürfte es wohl aus den unterschiedlichsten Gründen nicht machen. Torkut mag sich in unserer B-Jugend Lorbeeren verdient haben, in Hannover hat er selbige eingebüßt. Auch Kramer hatte in seiner Zeit als Profi-Trainer nicht das glücklichste Händchen. Slomka geht ebenfalls nicht der Ruf des Inbegriffs der Loyalität voraus, für Stevens ist es zu früh und für Magath ist Herr Hopp zu arm.
Bliebe also als Vernunftslösung Schaaf (gegen die es bei uns intern aber auch großen Widerspruch gibt): hat als Trainer viel erreicht, kann mit Medien umgehen, spielt idealerweise gerne offensiv und ist unabhängig, was wohl der Hauptgrund sein dürfte, dass er, vorausgesetzt er würde es überhaupt machen wollen, es nicht wird, denn die, die angeblich jetzt vereinsintern an Gisdols Stuhl sägen, keinen wollen, bei dem sie gewiss auf Granit bissen.
Es spielen einfach zu viele ihr eigenes Spiel. Das ist kein Team.
So weiterzumachen, ist aber irgendwie auch kein Weg.
Beruhigenderweise ist so eine Situation aber auch nicht einmalig. Die haben wir und auch andere Vereine schon gehabt und die meisten haben sie überstanden – wie ja auch unser gestriger Gegner.
Das wird uns auch gelingen. Ja, auch in dieser Saison. Dessen sind wir uns sicher. Nur beim Trainer eben nicht.
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A propos Spaß:
In einem Freundschaftsspiel besiegte heute die U13 der TSG 1899 Hoffenheim die U13 des übernächsten Gegners Eintracht Frankfurt in einem Spiel über 90 Minuten mit 8:1. Wir waren vor Ort – und begeistert …
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