Schalke 04 vs. 1899 Hoffenheim
7.
Das Spiel als Sinnbild der Saison
Ganz gleich, ob sich dies auf den Verlauf der ersten Saison in der Fußball-Bundesliga oder auf den Verlauf des letzten Spieles in der ersten Saison in der Fußball-Bundesliga bezieht, die Leistung unserer Mannschaft lässt sich im Stakkatostil wunderbar einfach zusammenfassen:
ein sehr starker Beginn, dann zurückgefallen, sich rechtzeitig berappelt, zurückgekehrt und letztlich doch als Sieger Abschied genommen.
Mit einem vielleicht nicht so glanzvollen, jedoch einem nichtsdestoweniger beeindruckenden 3:2-Sieg auf Schalke endet nun also die Bundesligapremiere von 1899 Hoffenheim.
Das liest sich so einfach, ist auch so, nüchtern betrachtet. Aber ist Nüchternheit immer der richtige Zustand zur Analyse? Ist der Rausch schon verflogen oder sind wir schon auf einem so hohen Niveau angekommen, dass es inzwischen ganz anderer Kicks bedarf, um überhaupt noch etwas zu empfinden?
Sieg auf Schalke, beim ersten Auftritt dort in jener so hochgelobten Arena aka Hexenkessel, in dem Hoffenheim als Gemeinde nahezu 20-mal Platz fände. Vor einem halben Jahr hätte die Freude darüber noch orgastische Züge angenommen. Aber heute? Tempora mutantur …
Gewiss ist der Mangel an Relevanz des Spiels für die Perzeption mitverantwortlich, denn für beide Mannschaften ging es ökonomisch gesehen um wenig. Natürlich gibt es erfolgsabhängige Staffelungen in Sponsorenverträgen, so dass die Vereine selbst gewiss ein Interesse daran haben, am Ende der Saison so gut wie möglich dazustehen, aber ob das zur Motivation der Spieler taugt?
Viel zu verkopft. Einem Spieler muss die Aussicht auf Sieg Motivation genug sein. Und wenn man dann am Ende Premierensaison auch noch vor Schalke 04, die in den letzten Jahren immer Champions League- oder UEFA-Cup spielten, Werder Bremen, die in dieser Saison das UEFA-Cup-Finale bestritten und im DFB-Pokalfinale stehen, und Bayer Leverkusen, dem Bremer Gegner im Pokalendspiel, stehen kann, dann kann man trotz einer verkorksten Rückrunde zufrieden mit sich sein – und gleichzeitig, weil die Rückrunde eben suboptimal verlief, heiß auf die nächste Saison.
Teber, Janker, Sanogo, Fabricio werden mit Sicherheit nicht dabei sein, was zu verkraften sein dürfte. Und es dürften noch einige andere Spieler den Verein verlassen. Öczan und Wellington werden in diesem Zusammenhang genannt, was wir zumindest zum Teil sehr bedauerlich bis falsch fänden. Man wird sehen, was es letztlich wird …
Eine erste Neuverpflichtung soll es ja auch schon geben. Maicosuel heißt sie und wurde richtig gekauft, also nicht wie Fabricio und Sanogo geleast, was etwas mehr nach Vertrauen klingt. Insgesamt soll es ja rund ein halbes Dutzend Verstärkungen geben. Doch welche Finanzierungsform man für welchen Spieler auch immer wählt, Hauptsache, Ralf Rangnick und seinem Team gelingt es, wieder ein Team zusammenzustellen, dass uns so begeistert wie das Team 2008/2009.
Einige möchten wir hier auszeichnen:
Timo Hildebrand:
– „Actual-Award“ als Bester Wintertransfer der Vereinsgeschichte
(Das Gegenstück, der „Flop-Award“ als Schlechtester Wintertransfer der Vereinsgeschichte, geht an Baboucar Sanogo)
Andreas Ibertsberger:
– „Head Award“ für die beste Parade auf der Torlinie (beim 2:1- Heimsieg gegen Eintracht Frankfurt)
Marvin Compper:
– „Sir-Award“ für die beste Körperhaltung
Issac Vorsah:
– „Most Improved Player“
Vedad Ibisevic:
– „Best Outside Pitch Team Player“ (seine Qualitäten auf dem Platz sind grob gesehen sein Job. Absolut zu loben ist jedoch, was er außerhalb des Platzes beispielsweise zur Integration neuer Spieler leistet.)
Das Greenkeeper-Team der Rhein-Neckar-Arena:
– Most Improved Spielfläche
Wir wünschen auch dir, der du diese Zeilen liest und nicht Mitglied bist, eine schöne Zeit bis zum Wiederanpfiff der Saison 2009/2010 am 7. August 2009, und verabschieden uns mit fairen Mitteln und sportlichen Grüßen aus einer letztlich grandiosen Debütsaison!
Akademikerfanclub 1899 Hoffenheim Rhein-Neckar Heidelberg 2007
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