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Akademikerfanclub 1899 Hoffenheim Rhein-Neckar Heidelberg 2007 e. V.

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FC Augsburg vs. 1899 Hoffenheim

Kritik

Über Kant und andere Knallertypen

Wozu Kurzschlussreaktionen führen können, war erst unüberhör-, dann unübersehbar. Aus irgendeinem Grund dachte wohl irgendwer, es bedürfe noch eines Beweises, dass gewisse Fans einen Knall haben. Den haben sie – und mindestens eine Person einen erheblichen Schaden, auch körperlich.

Doch davon wollen wir uns nicht irritieren lassen. Es wäre auch viel zu billig, weil zu offensichtlich, dieses Verhalten mit vielen Worten zu verurteilen.

„Vollidiot!“ reicht da völlig.

Sodann wollen wi man sich dem Wesentlichen zuwenden. Und da nun Länderspielpause ist, möchten wir dich, geneigte/r Leser/in, mal wieder mitnehmen auf einen etwas längeren Gedankenspaziergang:

Die Popularität des Sports, insbesondere des Fußballs begründet sich in seiner immanenten Reduktion von Komplexität. Natürlich besteht auch das Spiel aus einer Vielzahl von Wenn-Dann-Beziehungen, deren Anzahl aber auch deren Konsequenzen objektiv gesehen wesentlich geringer bzw. weniger gravierend sind als das Spiel, das Ding an sich – auch wenn es subjektive Betrachtungen gibt, die dem widersprechen. (Bei so Knallköpfen mag das ander sein.)

Das bekannteste Beispiel hierfür ist das Zitat des ehemaligen schottischen Fußballspielers und -trainers Bill Shankly:

„Es gibt Leute, die denken, Fußball sei eine Frage von Leben und Tod. Ich mag diese Einstellung nicht. Ich kann Ihnen versichern, dass es noch sehr viel ernster ist.“
„Some people believe football is a matter of life and death, I am very disappointed with that attitude. I can assure you it is much, much more important than that.“

In unserer modernen und im Grunde, was die Grundbedürfnisse des Menschen betrifft, saturierten Gesellschaft löst dieser Satz meist nur ein Schmunzeln aus. Hierbei wird, wie so oft heutzutage, der historische Kontext vergessen.

So sagte er diesen Satz nicht zu seiner aktiven Zeit, sondern im Rückblick auf sein Leben am 20. Mai 1981 in einer an sich belanglosen Nachmittags-Talkshow Live at Two auf Granada TV.

Der Mann, der bereits zu Lebzeiten eine Legende wurde, übernahm 1961 den seit 1954 in der 2. Liga spielenden Verein, stieg mit ihm auf, wurde 1962 und 1964 Englischer Meister, 1963 Pokalsieger und blieb dort Trainer bis 1974. 1973 gewann er noch mal die nationale Meisterschaft sowie den UEFA Cup gegen Borussia Mönchengladbach.

Der Mann kam aus einfachsten Verhältnissen und machte daraus fast schon unverhältnismäßig viel.

Übrigens etwas, was damals gang und gäbe war, vgl. Beckenbauer, Pélé, Menschen, die in ihrem Leben weitaus mehr Spiele als Bücher lasen, deren Talent ihnen half, das Milieu, in das sie geboren wurden, zu verlassen, ohne aber, dass sie das Milieu je vergaßen. Und das war bei Shankly auch so, wie dieses Zitat belegt:

„In dem Sozialismus, an den ich glaube, arbeitet jeder für den anderen und jeder erhält einen Anteil der Belohnung. So sollte es meiner Ansicht nach im Fußball sein – und im Leben.“
„The socialism I believe in is everyone working for each other, everyone having a share of the rewards. It’s the way I see football, the way I see life.”

Im Zusammenhang damit wird das obige Zitat schon verständlicher, fügt sich ein in einen Gesamtzusammenhang, den man durchaus in einen Kontext stellen kann, der mit Fug und Recht das an sich in unserer modernen Welt überstrapazierten Begriff der „Philosophie“ verdient.

Neben allgemeinen Ansichten zum Wesen des Fußballs, also dem, wie auch die Engländer sagen, die ernsthaft über Philosophie diskutieren: ding an sich, hat er auch ganz spezifische, spielimmanent relevante Gedankengänge …

… zur Struktur eines Vereins:

„In einem Fußballverein gibt es eine heilige Dreieinigkeit: die Spieler, der Trainer und die Fans. Der Vorstand zählt nicht dazu. Er ist nur dazu da, die Verträge zu unterschreiben.“
„At a football club, there’s a holy trinity – the players, the manager and the supporters. Directors don’t come into it. They are only there to sign the cheques.”

… zur Struktur einer Mannschaft:

„Wenn du einen Schotten im Team hast, hast du die Chance, etwas zu gewinnen. Hast du mehrere von ihnen, hast du ein Problem.“
„If you’ve got three Scots in your side, you’ve got a chance of winning something. If you’ve got any more, you’re in trouble.”

… zur Strategie des Spiels:

„Wenn du nicht weißt, wohin mit dem Ball, knall‘ ihn einfach ins Tor. Welche Alternativen du hattest, können wir danach besprechen.“
„If you’re not sure what to do with the ball, just pop it in the net and we’ll discuss your options afterwards.“

Ist das jetzt eine Kritik an unserem Trainer? Natürlich nicht. Er wurde ganz anders sozialisiert.Und es ist auch definitiv keine Kritik an seiner Taktik. Zumindest bis zu den beiden Knallern (erst Ausgleich, dann Böller) wusste unser Team immer sehr genau, was es mit dem Spielgerät zu tun hatte. Es schien sehr viel aus der letzten Bundesligapartie mitgenommen zu haben. Und so traten wir auf dem Feld auf wie die meisten Menschen heutzutage in ihrem Leben auftreten: Kontrolle durch Risikoreduktion.

Das Lebenist für die allermeisten Menschen objektiv gesehen bei weitem nicht mehr so beschwerlich, wie es das Mitte der 60er Jahre war, wenngleich das subjektiv gerne (und das durchaus nicht nur im Sinne von „oft“, sondern auch von „mit Genuss“) anders gesehen wird.

Die objektive Reduktion von Lebensrisiken wird kompensiert durch eine Exposition subjektiver Wellnessdefizite.

Diese manifestiert sich dann gerne (s. o.) in immer diffuseren Termini, d. h. es gibt eine Art intrinsisch motivierte reziproke Korrelation zwischen wagenden Akteurinnen und Akteuren und vagen Begriffen. Das in der modernen Erkenntnistheorie wesentlich von Immanuel Kant geprägte ding an sich gibt es nicht mehr.

Dieser Begriff gilt als Oberbegriff für sogenannte intelligible, also nur über den Verstand oder Intellekt erfassbare Gegenstände, die der Sinneswahrnehmung nicht zugänglich sind, oder für ein denkmöglich Seiendes (Wesen oder Ding) einer Ursache, die ebenfalls der Sinneswahrnehmung nicht zugänglich, ergo, ebenfalls nur über den Verstand oder Intellekt erfassbar ist, da sie keine Entsprechung in der reinen, folglich auch nicht in der sinnlichen Anschauung (Erfahrung) zu haben.

Überhaupt gibt es nicht mehr viel dessen, was Immanuel Kant in der Aufklärung begründete: sapere aude (den Mut, sich seiner eigenen Gedanken zu bedienen), den kategorischen Imperativ (die Einsicht, sich so zu verhalten, dass die Welt ein besserer Ort wäre, wenn sich alle so verhielten) oder Kritik.

„Kritik!? Gibt es doch nur noch!“, hören wir da wen rufen?
Ja, geneigte/r Leser/in, das schon, aber eben nicht im Sinne Kants.

Bei seinen Hauptwerken „Kritik der reinen Vernunft“, „Kritik der praktischen Vernunft“ und „Kritik der Urteilskraft“ geht es darum, die Vernunft selbst auf ihre Tauglichkeit für dieses heroische Unterfangen zu überprüfen. Sie ist eine Kritik nicht im Sinne einer Ablehnung, sondern im Sinne der Überprüfung eines menschlichen Erkenntnisvermögens, die dessen Reichweite und Grenzen auslotet. Das Wort „Kritik“ im Titel steht nicht für „kritisieren“ im Sinne von „bemängeln“, sondern für „durchleuchten, überprüfen, durchdenken“.

Also wenn schon, verstehen wir unsere Kritik immer nur als eine im Sinne Kants – und nicht des Clickbaitings.

Heutzutage ist Kritik keine reflexive Handlung – und schon gar keine selbstreflexive. Das erkannte schon ein weiterer großer deutscher Denker, der wie Kant aus dem Osten kam.

Immanuel Kant kam in Königsberg (Ostpreußen) zur Welt.
Robert Gernhardt in Tallinn (Estland).

„Die größten Kritiker der Elche,
waren früher selber welche.“

Auch wenn zugegebenermaßen nicht 1:1 passt, was hier keinen Bezug zum Endergebnis hat, ist doch deutlich feststellbar, dass jene, die es als ihre/n Beruf(ung) ansehen, andere zu kritisieren und diese dann als „dünnhäutig“ etc. bezeichnen, wenn sie sich wehren (s. Kroos vs. ZDF, Tuchel vs. Sky), ihre Epidermis aber aus kaum mehr als dem hoch transparenten stratum corneum sowie dem stratum lucidum. (Dabei wird allein die Hornschicht der menschlichen Haut aus 15 bis 20 verschiedenen Lagen sich ständig erneuernder Hornzellen gebildet.)

Das Problem entsteht eigentlich dadurch, dass es sich seitens der Medienmenschen (und hier sind auch die Menschen aus/in den Sozialen Medien zu nennen) gar nicht um Kritik handelt, sondern ums Kritteln, vgl. oben: Wellnessdefizit.

Zudem geht es einem Gutteil derer nicht um das ding an sich, sondern um sie selbst.

Ein Indiz hierfür ist die Tatsache, dass, wenn man nach „dünnhäutig“ googelt, keine dermatologischen, sondern einen psychologischen Link angeboten bekommt zum Thema „narzisstische Persönlichkeitsstörung“.

Widerworte finden die Kritiker/innen in den (Sozialen) Medien widerlich. Aber sie sind ja Kritiker/innen, die uns bestenfalls phonetisch an :kant denken lassen.

Das gilt auch, selbst wenn man eine einfachere Definition von „Kritik“ heranzieht:

Unter Kritik versteht man die Beurteilung eines Gegenstands oder einer Handlung anhand von Maßstäben.

Welche Maßstäbe aber sind das? Wird der Kritiker/die Kritikerin ihnen selbst gerecht? Denn selbst danach ist die Kritik eine Grundfunktion der denkenden Vernunft (!) und wird, sofern sie auf das eigene Denken (vgl. sapere aude) wird, ein Wesensmerkmal der auf Gültigkeit Anspruch erhebenden Urteilsbildung.

Doch weniger als die Bedeutung der prüfenden Beurteilung und deren Äußerung in entsprechenden (vernünftigen) Worten bezeichnet die Kritik heutzutage vor allem eine Beanstandung oder Bemängelung sowielaut Duden – auch „Fehler und Versäumnisse beanstandende (öffentliche) kritische Stellungnahme als Mittel zur politischen und gesellschaftlichen Weiterentwicklung“. So zumindest sei „Kritik“ – laut Duden – in früheren sozialistischen Staaten verstanden worden.

So gesehen, können sich die Meckerer nicht nur als Kritiker in Shanklys Sinne verstehen, der sich ja auch (s. o.) als Sozialist verstand, sondern auch als wesentlich, da sie (nach Shankly) zur heiligen Dreieinigkeit eines Vereins zählen (ebd.).

Allerdings gibt es nach Kirchenrecht für Häretiker, also jenen Menschen, die im weiteren Sinn die eine vom Anerkannten abweichende Lehre, Meinung, Doktrin, Ideologie, Weltanschauung oder Philosophie vertreten, auch die Möglichkeit die Exkommunion bzw. bei uns Ausstoß aus der Gemeinschaft, zumindest Stadionverbot.

Worum aber handelt es sich bei einer Kritik im Detail? Schließlich subsumieren sich unter diesem Begriff eine Vielzahl anderer Begriffe. Neben der oben bereits erwähnten Krittelei gibt es da noch unter anderem

    • Beckmesserei
    • Tadel
    • Skepsis, wobei hierbei zu klären wäre, ob diese nicht nur systematisch hinterfragt, sondern auch davon immer davon ausgeht, dass auch sie selbst irren kann
    • Zweifel – im Sinne eines Zustands der objektiven Unentschiedenheit zwischen mehreren möglichen Annahmen oder einer Unsicherheit in Bezug auf Vertrauen, Handeln, Entscheidungen, Glauben oder Behauptungen bzw. Vermutungen.
    • Verriss, dessen Argumente (?) nicht auf eine Verbesserung des kritisierten Gegenstandes abzielen, sondern auf seine Vernichtung.

Wie eingangs erwähnt: Die Popularität des Sports, insbesondere des Fußballs begründet sich in seiner immanenten Reduktion von Komplexität. Dadurch fühlen sich alle irgendwie befähigt, wenn nicht gar bemüßigt, sich dazu zu äußern – nicht selten in der Annahme, dieses auf kluge oder gar vernünftige Art und Weise getan zu haben. Und als Beleg hierfür gilt nicht selten eine sehr komplexitätsreduzierte Wenn-dann-Pseudokorrelation. Dabei schreitet die Argumentation ähnlich holprig voran wie die Figuren der Augsburger Puppenkiste …

Vorhang auf!

… bzw. der Saisonstart der Fuggerstädter. Doch seit dem Trainerwechsel hat es sich bei den Bayern-Schwaben mit holprig. 7 Punkte aus den drei bisherigen Spielen – die TSG war gewarnt. Entsprechend galt es, kontrolliert, das heißt, vernünftig zu agieren und hellwach in das Spiel zu gehen.

„Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer“ …

… ist der Titel dieses Werks (Blatt 43 der Reihe „Los Caprichos“) von Francisco de Goya.

Und so agierte die TSG auch. Selten sah man den Ball besser laufen, selten sah man weniger Fehlpässe. Das schien alles sehr von sehr viel Hirn geprägt. Es war ein wahrlich vernünftiges Auftreten der Mannschaft. Es wurde kein Risikopass gespielt, es wurde immer der freistehende Mitspieler gesucht, gefunden und wenn es da mehrere Optionen gab, derjenige gewählt, der den Ball sicherer annehmen und verarbeiten konnte.

Und dennoch war es kein defensives Auftreten. Zu jeder Sekunde war der Versuch spürbar, nicht bei jeder sich bietenden Gelegenheit, sondern bei jeder gegebenen Wahrscheinlichkeit, dass das Zuspiel auch den eigenen Mitspieller erreicht, schnell (und) den perfekten Steckpass zu spielen.

Zugegebermaßen bedurfte es auch beim Zuschauen Geduld. Alles könnte noch ein Spur präziser, noch eine Spur offensiver, noch ein Spur schneller gehen, aber dann würden wir uns wahrlich auf den Spuren von Manchester City bewegen. Das tun und taten wir nicht. Aber wir bewegten uns gut und kamen dann auch nach einer erneuten Geduldsstafette durch schnelles und präzises Zuspiel zur völlig verdienten 1:0-Führung durch Weghorst.

Danach kam die erste große Zeit des von gewissen Hoffenheimer Fans geradezu Pawlow’sche Art und Weise kritisierten Schiedsrichter. Dr. Brych pfiff erst Handelfmeter gegen uns, im Grunde fast direkt im Anschluss an unsere Führung, nahm diese Entscheidung dann aber nach Ansicht der Bilder aus dem Kölner Keller zurück. (Das hätte er vor rund zehn Jahren mit dem Phantomtor gewiss auch so getan, aber … damals war eben nicht alles besser.)

Es war klar, dass die Gastgeber die 2. Halbzeit mit mehr Engagement angehen würden. Das Selbstvertaruen hatten sie eben nicht nur wegen der 7 Punkte aus den drei Spielen, sondern da sie diese Punkte allesamt nach Rückstand erzielten.

So kam es dann auch, aber unsere Defensive war immer noch wach genug, ihre verstärkten Angriffsbemühungen im Beinbollwerk um den eigenen Strafraum verpuffen zu lassen, selbst aber immer wieder Akzente nach vorne zu setzen. Hier aber fing es an mit dem zunehmenden Präzisionsmangel, die in einem kollektiven Ausfall der Defensive mündete – und so stand es dann statt 2:0 nach rund einer Stunde 1:1.

Und während man sich noch verzweifelt fragte, ob denn Kabak, Bebou, Becker nicht alle einen Knall hätten, defensiv so dumm zu agieren, denn das Gegentor war vor allem in seinem Zustandekommen maximal unnötig, demonstrierte irgendwer im Hoffenheimer Fanblock, dass man da einen noch größeren Knall hatte und noch wesentlich dümmer agierte und eine neue Dimension maximaler Unnötigkeit erreichte.

Durch einen Böller im TSG-Block wurde wohl eine Person verletzt und das Spiel, dabei machte Dr. Brych wieder alles richtig, erst einmal unterbrochen wurde, bis klar war, dass wohl außer einem Hörtrauma nix Gravierendes passiert sei.

Das ist auf so vielen Ebenen unglücklich für alle Beteiligten gelaufen: Die „Fans“ werden von der allgemein interessierten Öffentlichkeit für das Entzünden kritisiert, die „TSG-Fans“ von der sogenannten „aktiven Szene“ statt – wie wohl erwünscht – gefeiert mit Schmähkritik überzogen, der Verein erheblich bestraft … naja, und dem Team konnte man auch nicht den Vorwurf machen, „den Knall nicht gehört zu haben.“

Als es dann weiterging, dauerte es eine Weile, bis alle wieder in Fahrt kamen, was aber vor allem unserem Team half. Die Gastgeber hatten nicht mehr die Wucht wie vor dem Knall. Auch bei ihnen nahmen die Fehlpässe zu und damit aber auch der Wille, mindestens einen Punkt aus der Partie mitzunehmen. Und auch unsere Mannschaft schien bereit für das erste Unentschieden der Saison.

Zwar kamen wir auch noch zu Chancen den entscheidenden Treffer zu machen, die Gastgeber aber auch, womit die Punkteteilung in Ordnung ging. Auch wenn die absolut reine Serie riss, immerhin noch in der Ferne ungeschlagen ist ja auch nicht so schlecht. Und bereits zum zweiten Ball in der Spielzeit ohne Niederlage in die Länderspielpause, die zweite, ist ja auch kein schlechtes Zwischenergebnis.

Natürlich war die Punkteteilung unnötig und ein Sieg wesentlich schöner gewesen, zumal wir mit einem Sieg in der Tabelle am BVB vorbeigezogen wären, während wir nun Platz 6 nicht mehr ganz sicher haben, aber nach fast einem Drittel der Saison relativ sicher in der oberen Tabellenhälfte and ganz nah an bzw. auf den europäischen Plätzen zu sein, ist schon mal nicht schlecht – vor allem bei den Ausfällen von unter anderem Grillitisch, Skov und Kaderabek.

Aber wir jammern nicht. Jammern ist – wie auch dieses ganze Ultragehabe – auch nur eine Form von Aufmerksamkeitsdefizitskompensation. Sollte die verletzte Person unmittelbar in die Böllerzündung involviert gewesen sein, hielte sich unser Mitleid in Grenzen.

Ob nun Mannschaft oder Menschen, es geht um Entwicklung und Selbstverantwortung. Und hierfür ist alles Emotionale letztlich hinderlich. Man denke nur an das Werk Goyas:

„Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer“ …

Für Kinder hat das Peter Maffay aber auch in komplexitätsreduzierte Worte gefasst:

„Und ich sage dir, mein Sohn, wer erwachsen werden will, der muss auch vernünftig werden!“

Wir danken der Mannschaft für ein vernünftiges Spiel, Dr. Brych für ein vernünftiges Handeln nicht nur in der Situation mit dem Handelfmeter und Alexander Rosen für seine vernünftigen Worte nach dem Schlusspfiff.

Da gibt es gar nichts zu kritisieren. Sogar Bill Shankly würde seine Meinung heute wohl hier über die Referees revidieren:

„The trouble with referees is that they know the rules, but they do not know the game.”
„Das Problem mit den Schiris ist, dass sie die Regeln kennen, aber das Spiel nicht verstehen.“

Das Problem mit den Knallköppen unter den Kritikern sowie den Fans ist, sie kennen außer sich gar nichts.

 

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