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Chemnitzer FC vs. 1899 Hoffenheim

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Der erste kleine Schritt
zum kleinen Triple

Ein alpines Spiel auf mittlerem Niveau

Am Ende des Beginns des Starts in die neue Saison musste man unweigerlich an das Ende des Beginns der letzten denken: DFB-Pokal, sichere Führung, plötzliche Verlängerung, Elfmeterschießen, Super Baumann … und weiter.

Ja, da kann man schon von Tradition sprechen, wobei diese ja bekanntlich nicht das Bewahren der Asche ist, sondern das Bewahren des Feuers, das heißt: Es entsteht aus dem Alten immer wieder was Neues – und das hatte nämlich auch mit dem neuen Trainer zu tun, denn wer dachte nach dem letzten Elfmeter der Partie an seinen Onkel 1976? Sein Schuss in die Wolken besiegelte ehedem die Niederlage der (west-)deutschen Nationalmannschaft im Finale der Europameisterschaft gegen die CSSR. Nur diesmal war es der Schuss des Gegners über die Querverstrebung des Gehäuses, welches Hoeneß’ ersten Pflichtspielsieg sicherte.

Doch Grym möge sich nicht grämen. Seine Mannschaft spielte zwar tapfer mit, kämpfte und überhaupt lieferte sie einen ganz tollen Pokalfight, aber sie verlor völlig zu Recht.

Hoffenheim war in allen Belangen besser (OK, außer der Chancenverwertung), wenngleich nicht wirklich gut. Das mag auch der durchaus überraschenden Aufstellung geschuldet gewesen sein, mit Akpoguma als rechter Läufer und Kaderabek auf links, der zudem sehr früh verletzt wurde und für den dann Brenet kam. (Auch das eine kleine Tradition, denn auch vor einem Jahr wurde er eingewechselt.)

Insgesamt entwickelte sich ein alpines Spiel auf mittlerem Niveau:

Es gab viele Höhen, aber nichts Herausragendes, gefolgt von so manchem Abfall. Der Ball rollte mehr wie Geröll zwischen den Fixpunkten und die Pässe waren auch nicht wirklich beeindruckend, entsprechend bescheiden war die Aussicht. Da erwartet man einfach mehr, wenn man oben steht.

Nach rund einer halben Stunde hatte man sich an das Terrain gewöhnt, die Schritte gewannen an Sicherheit und so langsam verzog sich der Dunst, und es klarte auf. Das Spiel unserer Mannschaft wurde ansehnlicher, der Aufbau gewann an Kontur und auch die Chancen gewannen an Klarheit, auch wenn es erst nach Wiederanpfiff dauerte, bis wir durch eine wunderbare Passfolge (Brenet – Bebou – Kramaric) höchst verdient in Führung gingen.

Und eigentlich war der Pfad klar, der da vor einem lag. Er strahlte keinerlei Gefahr aus, aber wie das halt so ist auf so einer Tour: ein Fehltritt reicht und man rutscht ab.

Dabei muss man fairerweise schon von mehreren Fehltritten reden, die sich unsere Hintermannschaft vor dem 1:1 durch die Gastgeber leistete. Und wie es halt so ist, wenn so ein Tross mal in Schwung bzw. ins Rutschen gerät, da wird es verdammt schwer, Fuß zu fassen und sicheren Trittes weiterzugehen.

Aber spätestens nach dem erneuten Abrutsch in der Verlängerung, also dem Rückstand, wussten unsere Männer sich gegenseitig hochzuziehen. Es wurden mehr und mehr Chancen herausgespielt, wenngleich der Ausgleich durch einen vor allem im Vorfeld in zweifacher Hinsicht bemerkenswerten Strafstoß fiel: zum einen schien er dem alten Motto „3 Ecken, 1 Elfer“ zu folgen, wobei die Ecken in dem Fall für strafwürdige Fehler der verteidigenden Gastgeber-Mannschaft im eigenen Sechzehnmeterraum stehen. Weder das Handspiel noch die Aktion gegen Gacinovic musste man zwingend pfeifen, aber sei’s drum, die Aktion gegen Kramaric wurde gepfiffen (und auch nicht wieder zurückgenommen (wie bei Gacinovic)) und Belfodil legte sich den Ball zurecht.

Allerdings übernahm die Ausführung dann der gefoulte Spieler selbst und, das war das Bemerkenswerte, Belfodil machte anstandslos Platz – und Kramaric das Ding rein.

Ausgleich. Es folgte das Elfmeterschießen, in dem Baumann zweimal virtuos hielt, während bei uns Kramaric und Belfodil lässig trafen. Dann allerdings machten es Gacinovic (Rückgabe) und Bicakcic (Latte) noch einmal spannend, doch der junge Baumgartner traf ins Tor, während der letzte Chemnitzer Schütze eben den Hoffenheimertraineronkelgedächtnisschuss präsentierte.

Es war ein mehr als blaues Auge, mit dem wir davon kamen, aber zum Glück war es nicht mehr als ein Ausrutscher, der sehr glimpflich ausging. Es war kein Absturz und zu keinem Zeitpunkt hing die Mannschaft in den Seilen, sondern sie rutschte bloß und fand einfach nicht den richtigen Halt. Aber wenn es was zum Greifen gab, griff sie auch zu und so gelang es ihr auch, sich am Ende selbst hochzuziehen. So stehen wir, wenngleich mit blauem Auge und wackligen Knien weiter auf dem Hochplateau und können jetzt erstmal die Aussicht genießen: Stand jetzt ist noch alles drin: sogar das kleine Triple.

Aber das geht auch nur Schritt für Schritt. Jetzt gilt es einfach das nächste Ziel zu fokussieren und dieses dann in Angriff zu nehmen. Gemeinsam als Team, aber bestimmt auch in einer anderen Anordnung der ersten Elf. 🙂

Aufi geht’s!

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