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Akademikerfanclub 1899 Hoffenheim Rhein-Neckar Heidelberg 2007 e. V.

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1. FC Kaiserslautern vs. 1899 Hoffenheim

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Historisches

Remineszensen und Premieren

Über 28 Jahre ist das her. Und niemand, der selbst je Feldspieler war, wird diese Szene vergessen. Sie war so einfach. So unglaublich. Das WM-Halbfinale gegen Frankreich geht auch im Elfmeterschießen in die Verlängerung. Horst Hrubesch tritt an. Macht sonst nichts. Schaut, ob der Ball richtig auf dem Punkt liegt. Ging ein paar Schritte zurück ,schoss, Tor. Und jeder fragte sich, wie kann man das machen?

Wie kann man in einem WM-Halbfinale zu einem Elfmeterschießen antreten, als 6. Schütze, und den Ball einfach nur anschauen. Jeder, jeder, jeder andere, außer dem, dem Jogi Löw seine WM-Mannschaft von heute wirklich zu verdanken hat (aber das ist ein anderes Thema), hätte den Ball in seine Hände genommen, gedreht, auf den Punkt gesetzt, den Ball auch evtl. darüber zwei-, drei-, viermal gezogen, wie das Scharren eines Huftiers, aber nicht uns Horst.

Ähnlich, so ganz, ganz ähnlich erscheint doch die spielausgangsentscheidende Szene in der 77. Minute.

Gerade eben ging der Gegner mit 2:1 in Führung. Wieder wurde die Verteidigung vorgeführt. Compper wurde wieder einmal überlaufen, ein simpler Ball nach innen, niemand in der Mitte (auch Vorsah hatte einen miserablen Tag), eine Fußspitze und Haas ward zum zweiten Mal geschlagen.

Das erste Mal war nach dem ersten Angriff nach Wiederanpfiff. Auch da wurde die komplette Hintermannschaft einfachst ausgespielt. Letztlich war es ein Ball auf der Compper-Seite nach innen, lang und hoch und am langen Pfosten köpfte der Gegenspieler ein, derweil Beck, sein Gegenspieler, wohl falsch besohlt hatte und wegrutschte und in die Knie ging.

Auch bei dem Gegentor konnte Haas nichts machen. Ansonsten war schon nach den ersten Szene klar, dass es während des Spiels von Vorteil sein dürfte, wenn man die Nummer eines guten Kardiologen griffbereit hat. Lediglich Simunic schien von dieser Unsicherheit nicht angesteckt, aber einer allein gegen eine schnell, engagiert und sicher spielende Mannschaft war zu wenig.

In der ersten Halbzeit fiel das auch gar nicht so auf. Da wurde vorne verteidigt, d.h. der Gegner beschäftigt. Schon in der 1. Minute gab es eine wunderschöne Flanke, die mit einer Aktion im Strafraum abgewehrt wurde, die einen Fan schon mal „Hand“ brüllen ließ.

Aber der Schiri hat es nicht gesehen, dafür man selbst ein schönes Spiel und ein hübsch herausgespieltes Tor, das gleich in dreifacher Hinsicht ein Grund zum Feiern war: a) es war das 1:0 für unsere Mannschaft, b) es war der 1. Bundesligatreffer für Luiz Gustavo und das machte ihn c) zum 3.000. Torschützen der Liga.

Aber all das verblasste gegen diese Geschehnisse 13 Minuten vor Schluss. Wie gesagt, Kaiserslautern ging in Führung, Anstoß, Gegenangriff Hoffenheim, Pass auf Ibisevic, der im Abseits stand, aber bevor er ins Spiel eingreifen konnte, stoppte ein Abwehrspieler der Pfäler der Ball mit der Hand. Freistoß für Hoffenheim und große Aufregung sowohl am Ball als auch an der Seitenlinie.

Salihovic fuchtelte wie wild und machte den Schiedsrichter darauf aufmerksam, dass die Mannschaft wechseln wolle. Das war schon überraschend, dient doch ein solches Tun meist dem Zeitschinden. Das aber war ja nicht in unserem Sinne, schließlich lagen wir hinten. Und auch dass er auf die Einwechslung drängte, verwunderte, lag doch ihm der Ball zu Füßen – undnachdem er bereits zwei Tore per Freistoß in dieser Saison erzielt hat und er sonst auch nicht gerade bekannt dafür ist, auch mal andere ranzulassen, war das alles in allem schon sehr irritierend.

Und auch der eingewechselte Spieler ward nicht jedem bekannt: Gylfi Sigurdsson. Aber es kam zum Wechsel, Sigurdsson mischte sich in das Geschehen, nahm Anlauf, schoss und Tor – mit der ersten Ballberührung.

Ein, seien wir ehrlich, Niemand, aus dem Nichts, ins Netz – geil.

Wäre dies in einer anderen Mannschaft geschehen – mit einer höheren Mediendichte, es wäre eine Megastory, zumal er mit diesem Tor ja auch dafür sorgte, dass wir weiterhin ungeschlagen sind, wir also lediglich die Tabellenspitze verloren haben – ein Umstand, den man am 4. Spieltag unkommentiert hinnehmen kann. Am 34. wäre es was anderes …

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