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Akademikerfanclub 1899 Hoffenheim Rhein-Neckar Heidelberg 2007 e. V.

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1899 Hoffenheim vs. 1. FSV Mainz 05

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Wahrheitswumms

Über Würmer und Ents

Es gibt Widersprüchlichkeiten, die so alltäglich sind, dass sie niemandem mehr auffallen. So wollen alle

  • … „normal“ sein, aber niemand „durchschnittlich“.
  • … alles zu allen sagen dürfen, aber nicht alles von jedem/jeder hören müssen.
  • … die „Wahrheit“, aber niemand eine „Enttäuschung“.

Dabei ist ja gerade Letzteres bei Letzterem genau genommen in Letzterem Ersteres.

Die Vorsilbe „ent-“ stammt aus mehreren Quellen (althochdeutsch: „int-“, gotisch: „and-, germanisch: „anda-“) jeweils mit der Bedeutung „von etwas weg“, „wegführen von …“ oder „befreien von …“. So gesehen bzw. gelesen, müsste man da also zwangsläufig zu dem Schluss kommen, dass uns die Mannschaft heute von einer Täuschung hat befreien wollen? Und was anderes hat man dann als die Wahrheit?

Und so gerne wir hier die Themen Doppelbelastung, Verletzungen, Corona integrieren würden, um auch den Eindruck einer vollumfänglichen Betrachtungsweise des Gesehenen zu erwecken, wäre das hier ähnlich deplatziert wie nahezu jeder Spieler heute auf dem Platz.

Als die Mannschaft noch international spielte und alle die oben genannten Aspekte hinzukamen, war es ja in der Tat so, dass die Mannschaft sich fast von selbst aufstellte. Richtig planen konnte kaum wer und trainieren erst recht nicht.

Nun sind wir aber so unglücklich wie dumm gegen FK Molde ausgeschieden und hätten nun, hätten wir auch gegen Granada bestanden, Manchester United vor der Brust, was aber die ja nicht unbegründete Hoffnung geweckt hat, dass jetzt mehr Zeit zum Trainieren bleibt. Gerade am Anfang der Saison sah man ja, dass dies der Mannschaft gut tat.

Und auch vor wenigen Wochen sah das noch ganz gut aus, zumal ja mehr und mehr verletzte Spieler das Lazarett verlassen und zum Kader zurückkehren konnten. Das eröffnete uns die große Chance, endlich mal so etwas wie eine Stammelf (-dreizehn, -sechzehn) zu etablieren.

Das geschah und siehe da … je mehr wir trainieren, desto schlechter läuft es.

Irgendwie ist bei uns das Tier drin, das einen gestreckten, drehrunden oder abgeflachten Körperbau besitzt, der nach außen hin oft radiärsymmetrisch erscheint, auch wenn das Tier in Wirklichkeit bilateralsymmetrisch ist, genau: der Wurm.

Dieses Idiom, dass wo eben jener Wurm wo drin sei, bedeutete seit Anfang des 20. Jahrhunderts, dass eine Sache ungenießbar, unbrauchbar oder gar bedrohlich und lebensgefährlich ist: Apfel, Maschine, Bücher, Dachstuhl. (Bei Letzterem droht ja der Einsturz eines gesamten Konstrukts.)

Dazu kommt halt auch die Assoziation aus dem Alten Testament, das ja die Tierarten in die vier Arten der Fortbewegung eingeteilt hat: fliegend, schwimmend, laufend und kriechend, wobei die Schlange ja erst durch den Verrat von Gott in die letztgenannte Kategorie gepackt wurde. (1. Mose 3,14).

Heutzutage versucht man ja zumindest dem Wurm im Apfel etwas Positives abzugewinnen, denn immerhin sei dies ein Indiz dafür, dass er nicht chemisch behandelt wurde, damit biologisch und so besonders gesund sei. Gewiss ist da was dran, aber das ist im Grunde auch nur Schöngerede, denn am liebsten ist doch allen, er ist nicht drin.

Das war der Ball dann auch in unserem Tor nach weniger als 30 Sekunden, wobei das Spiel bereits nach 20 Sekunden entschieden war, denn bereits vor dem Zweikampf, in dem der zuletzt ja wirklich hervorragend spielende Richards eine arg klägliche Figur abgab, war zu sehen, welche Mannschaft mächtig Biss hatte, während die andere da bereits schon gammelte bzw. sich darbot wie eben jene Gruppe wirbelloser Tiere, die sich durch einen langgestreckten, schlauchförmigen Körperbau auszeichnen.

Übrigens – auch recht passend: Den meisten Würmern fehlt zudem ein festes inneres oder äußeres Skelett. Oft werden die Tiere durch ein System mit Flüssigkeit gefüllter Kammern im Körperinneren gestützt. Wirbellos. Und ohne Rückgrat ist es natürlich schwierig zu (be-)stehen – und ent-stehen tat bei uns auch nichts.

Wir kamen einfach nicht ins Laufen, dagegen sorgten die Gäste mit ihrem steten hohen Anrennen dafür, dass es bereits nach fünf Minuten locker und nicht einmal unverdient 3:0 gegen uns hätte stehen können.

Doch zum Glück hatte Baumann einen an sich guten Tag erwischt – und Bebou auch, auch wenn er seine erste Großchance arg leichtfertig vergab. Seine zweite Chance nutzte er. Ausgleich. Freude. Eckball Mainz. Erneuter Rückstand, keine zwei Minuten später, weil einfach gar niemand auf irgendeine Zuordnung achtete.

Und aus einem völlig unerklärlichen Grund blieb es bei dem Ergebnis, denn es gab dann doch noch einige hochkarätige Chancen, allerdings nur für die Gäste.

Hätten wir uns wenigstens aufgebäumt, hätten wir uns wenigstens als Ents fühlen können, auch wenn viele Ents im Laufe der Zeitalter träge oder baumisch werden. Sie beginnen zu wurzeln und bewegen sich nur noch selten. Oder bestand unser Team bereits aus diesen Figuren aus Tolkiens „Herr der Ringe„?

Auf dem Papier sah das eigentlich vor dem Spiel recht dynamisch aus. Auch wenn einem persönlich die Aufstellung nicht so 100%ig zusagte, war sie aufgrund der letzten Spiele nachvollziehbar. Aber die Einstellung – gerade von den vermeintlich Erfahrenen wie Vogt, Rudy und Baumgartner wäre mit Vollkatastrophe noch gelobt.

Die Verwunderung, dass in der Pause nicht gewechselt wurde, war schon groß. Posch für Rudy rein, Vogt in die defensive Mitte, Grillitsch ins Mittelfeld und dann auch Skov für John u/o Richards war schon erwartet worden, zumal man ja bereits im Spiel beim VfB gesehen hat, wo die Schwachpunkte in der Formation liegen: im Spielaufbau. Und auch diesmal kam kein Ball wirklich gut gespielt vorne an. Trotzdem kamen wir auf eine Passquote von 83%, während die der Gäste gerade einmal 67% betrug, Allein an deren Ballunfertigkeiten lag es, dass es keine 1:5, 6, 7 oder höher-Klatsche wurde. Zwar hatten wir mehr Ballbesitz (64%), aber konnten damit genau so wenig anfangen wie mit der robusten Spielweise der Mainzer, der sie es zu verdanken haben, dass sie 61% der Zweikämpfe gewannen – und eben das Spiel – und das völlig zu Recht!

Man mag sich über viele Punktverluste und Niederlagen in dieser Saison ärgern, z. B. den bisher einzigen Saisonsieg des Tabellenletzten, aber selbst da sahen wir besser aus als bei diesem ergebnistechnisch gar nicht einmal so übel aussehenden, aber sehr übel anzusehenden 1:2.

Das heute war gar nichts.

Obwohl … Falsch!

Es war zwar weder normal noch durchschnittlich, aber eines war’s: eine riesen Enttäuschung.

Und das ist die Wahrheit!

*dampfablass….

 

Zum Glück ist das aber noch nicht so alltäglich, dass es uns nicht mehr auffällt. Immerhin …

Trotzdem …
… selten sich so auf eine Länderspielpause gefreut … ganz im Gegensatz zu unserem Trainer, der auf der Nachspiel-PK sagte, dass genau das ihn „gerade ankotzt“, weshalb man jetzt nochmal darüber reden müsse. 🙂

Wir hoffen, dass er sie mindestens auf Direktoren-Dienstwagengröße (A8) zusammenfaltet …

(Bild)

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