Vysoká návštěva*
Vánoční oslava „akademický“ **
Beehrung und Belehrung durch Pavel Kadeřábek
„Das Beste kommt zum Schluss!“ – Sagt man und so war es auch – zumindest für uns, denn wir wurden am letzten Tag der TSG-Weihnachtsfeiertour mit dem Besuch eines TSG-Spielers beschenkt, der entweder nicht wusste, worauf er sich einließ oder sich ganz bewusst für die härteste Nuss entschied. Nach dem Besuch sind wir uns sicher: Letzteres.
Pünktlich um 18.30 Uhr betrat Pavel Kadeřábek in Begleitung von Fanbetreuer Andreas Gündler unsere heiligen Hallen (eher „schummrige Kaschemme“, aber dumpfes Licht ist gut für den Teint). Schon im Vorfeld war die Freude groß, dass wir von einem solchen Hochkaräter besucht werden würden, da er unserer Ansicht nach zu den Spielern zählt, die den größten Leistungssprung gemacht haben und eine echte Größe in unserem aktuellen Team darstellt.
Sorgen machten wir uns nur wegen unserer Neugier, die weit über ein „Pavel, Foto?“ hinausgehen sollte. Ob er uns verstehen würde?
Und wie er uns verstand! Er verstand alles – nur den Trainer nicht immer, „weil es immer so viel ist, was er will. Mein Kopf. Oh, mein Gott. Aber das ist gut. Und wir haben ja jetzt auch Übung darin.“
Es war einfach überragend, wie gut er deutsch spricht. Man darf ja nicht vergessen, dass er erst seit dem 1. Juli 2015 in Deutschland ist. (Hand hoch, wer glaubt, dass sein/ihr Tschechisch nach weniger als eineinhalb Jahren fast fließend wäre. Danke.)
Und nichts zu spüren von Zurückhaltung. Ähnlich wie er die gegnerische linke Seite im 1:1 angeht – forsch, mit Tempo, aber immer alles im Blick habend – nahm er auch das „Duell“ mit uns auf – und überreichte uns erst einmal „kleine“ Präsente.
Zuerst einmal wollten wir natürlich wissen, wie man denn seinen Nachnamen richtig ausspricht („Kadrchabeg“) – und noch 1000 Sachen mehr. Er gab auf alles offenherzig Antwort. Was immer sonst so über die TSG und die Spieler und deren Abschottung oder Berührungsängste oder sonst so zu lesen oder hören ist, zumindest an dem Abend war nichts Komma null null gar nix davon zu spüren.
Im Grunde ein Vorzeigeprofi mit maximaler Schwiegermutterherzensbrecherkomponente: braucht keine Disco, ist am liebsten bei seiner Familie (wenn nicht bei der Arbeit), geht sehr früh ins Bett und mag keinen Becherovka. Und Autogrammwünsche wurden prompt erfüllt.
Jede Sekunde freue er sich, dass es jetzt bei ihm so gut läuft, dass der Trainer ihm vertraut und er ihn besser macht. Überhaupt empfindet er Hoffenheim gegenüber eine große Dankbarkeit für die Chance, die man ihm durch das Angebot bot – auch wenn wir ihm das nicht so wirklich glauben wollten und daran zweifelten, dass ihm „Hoffenheim“ wirklich etwas sagte. Sinngemäß antwortete er
„Nein, aber ich wusste, sie spielen in der Bundesliga. Das war für mich schon toll. Und dann ist es ja nur dreieinhalb Stunden mit dem Auto von Prag. Also bin ich hingefahren, habe es mir angeschaut – und es hat mir sehr gut gefallen. Dann haben Sie noch einmal angerufen, dann habe ich unterschrieben. Ganz einfach.“
und das glaubten wir ihm sofort. Seine Freude war einfach riesig, in diesem Team zu spielen, was man auch an seinen lockeren Attributen erkannte, mit denen er seine Mitspieler versah, u.a. Toljan („wahnsinnig“ – was er auf seine Sprintgeschwindigkeit bezog (30 m in 3,6 s; er selbst läge mit 3,8 zwar auch vorne – aber noch hinter Baumann („auch irre“), Bicakcic („verrückt“ – weil er immer nach links spiele etc. pp.)
Eigentlich sei hier alles perfekt für ihn – nur zwei Dinge findet er schade:
a) dass es so wenige Choreos gebe (und dass die gegnerischen Fans oft lauter seien)
b) dass er hier nicht fischen gehen kann (kein Angelschein, aber vielleicht liest das ja wer, der ihm da weiterhelfen kann. Wir leiten das gerne weiter.)
Conclusio:
Ein rundum gelungener Abend, an dessen Ende er natürlich auch von uns Präsente bekam, …
… so dass er am Ende mit volleren Händen ging als er kam, verbunden mit dem Wunsch, …
im Spiel gegen Dortmund doch bitte sein erstes Tor zu machen.
Wir haben da nämlich ein Video gefunden, in dem klar zu sehen ist, dass er das kann. Er versprach uns, es zu versuchen.
Auch das glaubten wir ihm sofort.
Mnohokrát dĕkuji, Pavel! ***
* Soll heißen „hoher Besuch“
** „akademisches“ Weihnachtsfest
*** Danke vielmals, Pavel.
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