1899 Hoffenheim vs. FC St. Pauli
Ein Team ist keine Mannschaft.
Über Akronyme, Synonyme und andere Dummheiten
Wenn ein Vorgesetzter darauf pocht, dass man ein „Team“ sei, so versteht er unter „Team“ nicht „eine eingeschworene Gemeinschaft, in der einer für den anderen einsteht“, sondern er sieht es als Abkürzung für „Toll, ein anderer macht’s!“
Und am Freitag ähnelten die, die auf dem Platz standen, solchen „Vorgesetzte“. Es war nicht schön, was man da zu sehen bekam. Schlöimmer noch: Es war sinnlos. Elfmeter zum Gegentor, das Ausgleichstor, der Verweis des Gästetrainers auf die Tribüne, die Rote Karte für Teber, alles sinnlos.
Was sich schon am Dienstga im Pokalspiel andeutete, fanf in der Partie ihre Fortsetzung. Es gab weniger Laufbereitschaft, weniger Komibinationen, mehr Spiel in die Breite, wenig Bälle in die Spitze, die Zuspiele waren teilweise so unmotiviert wie ungenau – nicht schön.
Zugegeben, die sehr defensiv eingestellten Hamburger machten es unserer Mannschaft nicht leicht, aber das erwartet ja auch keiner. Allerdings besitzt 1899 Hoffenheim technisch versierte Spieler, von denen man erwarten kann, dass sie hier ihr Können einsetzen, 1:1-Situation suchen und für sich gewinnen. Aber je länger das Spiel dauerte, so sicherer stand St. Pauli hintendrin. Bezeichnenderweise hatte Ba die beste Chance für uns in der 1. Minute.
Das Schönste an dem Spiel waren die Fans der Gäste. Die hatten und machten einfach Spaß. Sie feuerten ihre Mannschaft an, freuten sich mit ihnen, ganz ohne pcunia-bezogene Gehässigkeiten und ohne „Freudenhaus der Liga“-Quatsch. Auch davon können andere nur lernen.
Der B-Block htte dem wenig entgegenzusetzen. Aber das liegt nicht am Enthuasismus. Vielmehr macht es die Physik des Baus, die es uns schwierig macht, so laut rüberzukommen wie der Gästeblock. Umso mehr ist der A-Block gefordert. Denn auch die Zuschauer sollten ein „Team“ sein – und kein Akronym.
Submit a Comment