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1899 Hoffenheim vs. Eintracht Frankfurt

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Why worry?

Der 7. Oktober – ein aus Tradition unbrauchbarer Tag

Gestern war ein toller Tag. Genauer, gestern vor 18 Jahren, denn da schoss Didi Hamann das letzte Tor im altehrwürdigen Wembley-Stadion.

Das war’s eigentlich schon, was einem Positives zu dem Tag einfallen kann. Ansonsten gibt es da wenig Schönes zu berichten. Naja, vielleicht finden es ein paar IT-Nerds noch toll, denn 1991 erblickte sozusagen das elektronische Medienformat „JPEG“ das Licht der Welt durch seine Veröffentlichung in der freien Programmbibliothek „libijpeg“, aber sonst?

Der 7. 10. war einst der Nationalfeiertag der DDR und just an diesem Tag im Jahre 1974 beschloss ihre Volkskammer. in der geänderten Verfassung das Ziel der Wiedervereinigung beider deutscher Staaten aufzugeben. (Einen Zusammenhang mit dem Gewinn der Fußball-Weltmeisterschaft der westdeutschen Auswahl und/oder dem Sieg ihrer Nationalmannschaft gegen eben jene Mannschaft in der Vorrunde durch einen gewissen Jürgen S. ist bisher nicht belegt.)

Oder sollen wir 1950 nehmen? Am 7. 10. diesen Jahres drang die chinesische Volksbefreiungsarmee (was für ein grandioser Euphemismus) nach Tibet vor, weshalb seitdem das geistliche Oberhaupt der Tibetaner, ein gewisser Tenzin Gyatsho, im Exil lebt.

Besser bekannt ist Herr Gyatsho als Dalai Lama, wobei das kein Name ist, sondern ein Titel. Er wird als Erleuchtungswesen verstanden („Bodhisattva“), das aus Mitgefühl sich wiedergebären ließ. Nach deren Glauben ist er schon erleuchtet und könnte als solcher den Kreislauf der Wiedergeburt verlassen. Ein Bodhisattva hingegen gelobt, seine Wiedergeburt freiwillig auf sich zu nehmen, um das Leid anderer fühlender Wesen zu mindern.

Nun sind wir nicht erleuchtet und dankenswerterweise auch nicht tot, so dass die Frage der Wiedergeburt selbst dann nicht anstünde, wenn wir es wären, aber dennoch täte uns etwas Erleuchtung gut. Ein neuer Geist, zumal uns der Fußballgott ja bislang geradezu alttestamentarisch straft – und niemand weiß, wofür.

Dabei soll dies ganz und gar nicht rigide klingen. Kein illokutiver Akt, der schönredend („euphemistisch“) Köpfe fordert – entweder auf dem Schafott oder dem Platz. Es ist so gemeint, wie es da steht: Es braucht einen neuen Geist, denn so wie die Mannschaft gestern wieder auftrat, scheint sie nicht nur vom Fußballgott, sondern auch allen guten Geistern verlassen.

Wenn nach dem Spiel der Trainer sagt, dass es zur Zeit keinen Spaß mache und dass die mangelnde Chancenverwertung auch was mit der Qualität zu tun habe, dann klingt das weniger nach Wahr- denn nach Bitterkeit bzw. Verbitterung. Vor allem aber klingt es nicht gut.

Ja, menschlich. Ja, verständlich. Aber halt auch nicht gut. Wieder so viel Aufwand betrieben, wieder gute bis sehr gute Chancen herausgespielt, aber wer führt 2:0 nach seiner ersten und einzigen Chance in der ersten Halbzeit und der ersten in der 2.?. Der Gegner, während wir zuvor fast eine Handvoll Alutreffer hatten, aber eben halt nichts Zählbares.

Und da klingt auch Wut mit beim Trainer, dem bereits in der ersten Halbzeit deutlich anzusehen war, dass er so ganz und gar nicht zufrieden war mit dem, was er da sah. Ab Minute 1 stand er fast ohn’ Unterlass und dirigierte sich einen Wolf an der Seitenlinie, ohne dass er die Saiten auf Linie brachte. Von Anfang an gab es seltsame Misstöne, sprich: Fehlpässe, oder gar völlig unmotivierte Einsätze, sprich: Einwürfe, speziell der von Grillitsch in der gegnerischen Hälfte.

Er warf ihn frei direkt zum Gegner, der dann nur noch lang in Spitze passen musste, wo Baumann wohl an Dienstag dachte, als er hätte rausgehen müssen und die Situation vor dem ersten Treffer der Gäste erst gar nicht zugelassen hätte, weshalb er das dann aber gestern  tat, aber viel zu spät erkannte, wie unnötig das war, denn der Ball war weiter weg, der Gegenspieler viel weiter auf Außen und noch ein Mitspieler bei ihm.

Naja, dann aber stand er schon doof im sinnlosen Raum, so dass er, wäre er auf der Linie geblieben, mit Lob überschüttet und nicht mit einem Lob überspielt worden wäre.

Einwürfe zum Gegner gab es überhaupt recht viele – und noch mehr Pässe ins grüne Nichts. Gefühlt kam so gut wie kein Zuspiel beim Mitspieler an.

Alles Anzeichen dafür wie auch die zahlreichen dialogischen Gesten der TSG-Spieler untereinander, die die Misstöne zeigten, wie wenig eingestimmt das Team schien. Und auch untereinander scheinen die Harmonien nicht so zu greifen, was man heraushören kann, wenn Spieler kundtun, dass einigen vielleicht die Pause auch mal gut täte, sich und ihre Einstellung zu überprüfen.

Wir wissen nicht, worauf sich Vogt damit genau bezog, aber das 0:2 könnte sehr gut damit gemeint sein, denn wenn man sich mit zwei kleinen Pässen unmittelbar nach dem Wiederanstoß derart ausspielen lässt, kann es mit der Konzentration nicht so weit hergewesen sein.

Andererseits ist es nach dem St. Florian-Prinzip eher wahrscheinlich, dass Mitspieler anderer Mannschaftsteile gemeint waren. Und auch passend, denn beispielsweise waren unsere Mittelfeldakteure nur phänotypisch mit denen von Dienstag wiederzuerkennen. Überhaupt sah das Ganze ganz und gar nicht gut aus.

Dabei hatte man gar nicht mal sooo ein schlechtes Gefühl bei der Aufstellung. Dass Kramaric draußen saß, war nachvollziehbar. Aber warum Joelinton? Und warum wurde gerade er als Letztes eingewechselt? Warum spielte, gerade gegen so ein körperlich robustes Team, wieder Brenet, der ja auch gegen Manchester nicht die Top-Figur abgab, statt Kaderabek?

Als Außenstehende können wir das nicht beurteilen. Wir kennen nicht alle Trainingseindrücke, Fitnesswerte etc., aber mit der Einwechslung Joelintons hatten wir nicht nur mehr Physis auf dem Platz, sondern auch einen, der Zweikämpfe gewinnt – insbesondere die in so einem Spiel wichtigen Stocherbälle.

Und so sehr die Auswechslung Bittencourts plausibel erschien, war es die Einwechslung Grifos nicht. Er wie auch Belfodil wirkt oftmals wie Fremdkörper in dem Konstrukt. Das tut auch Nelson, was aber nicht an ihm, sondern vor allem daran liegt, dass er bei weitem nicht so oft angespielt wird, wie er sollte, denn er traut sich etwas zu.

Dieser jugendlichen Forschhheit war auch der Anschlusstreffer geschuldet, als der junge Engländer es mal gefühlt mit der kompletten Frankfurter Hintermannschaft aufnahm, die alle mindestens zwei, wenn nicht vier Gewichtsklassen über ihm boxen würden. Er machte es trotzdem – und das 1:2.

Sein 2. Saisontreffer, was ihn gewiss freute, aber noch gewisser hätte er lieber einen oder drei Punkte geholt, ohne selbst zu treffen – oder wenn einer seiner Treffer sich auch mal in Punkte auszahlen würde, denn bisher haben wir jedes Mal, wenn er traf, verloren. Aber zu seiner Beruhigung verloren wir auch Spiele, in denen er nicht traf.

Aber das ist natürlich fast schon Galgenhumor, denn die bisherige Punkteausbeute ist, wie Vogt korrekt sagte, „mickrig“.

Nach 7 Spieltagen vier Niederlagen und nur 2 Punkte mehr als der Tabellenletzte, der auch deshalb seinen Trainer nach dem Spieltag entließ, kann nicht zufriedenstimmen – und für Abergläubige tut der Tabellenplatz (13) sein Übrigens.

Aber wir wollen ja nicht draufdreschen oder vom Abstiegsgespenst sprechen. Das ist ja nicht unser Ding. Außerdem plädieren wir ja für einen anderen, neuen, positiven Geist in der Mannschaft.

Vielleicht hilft es, den super Tipp Dalai Lama’ischer Größe in dem einleitenden Video zu beherzigen, um etwas mehr Sorglosigkeit – im positiven Sinne – und damit auch die Spiele zu gewinnen, wobei im Umschaltspiel nicht Dalai Lama, sondern dabei schneller (und präziser) spielen hülfe.

Und wo wir gerade bei schlechten Scherzen sind: Vielleicht hilft aber auch mehr Galgenhumor:

  • Wir liegen vor dem Vizemeister der letzten Saison!
  • Wir haben gegen den Tabellenführer gepunktet!
  • Wir konnten den Abstand auf die Bayern um weitere 2 Tore verkürzen!

Humor hilft immer. Vielleicht hilft aber einfach mal ….

Pause!

 

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