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Akademikerfanclub 1899 Hoffenheim Rhein-Neckar Heidelberg 2007 e. V.

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1899 Hoffenheim vs. Borussia Dortmund

1899 Hoffenheim vs. Borussia Dortmund

Effizienz in realiter

Der Erfolg hat viele Hände.

DAS große Manko unserer Mannschaft war bisher die Chancenverwertung. Schön anzuschauen ist und war unser Spiel stets, doch vor dem Tor schien den ein oder anderen die Gewissheit zu überkommen, dass, sollte der Ball mit seinem gesamten Durchmesser (und eben nicht (!), liebe Schnellredner, in vollem Umfang) hinter die Torlinie gelangen, man ja aufhören müsste damit, den Ball teilweise seehundgleich zu behandeln.

Diesen Sonntag gelang alles: Erster Angriff der Hoffenheimer, erste Kombination, erstes Tor. OK, der Fairness halber sei ergänzt: erstes Geschenk der Dortmunder Hintermannschaft („Abwehr“ war schon zu diesem Zeitpunkt (5.Min.) ein Euphemismus).

Das zweite Tor: Ein sicherer Ball für jeden Tipp-Kick-Goalie, nicht fürWeidenfeller, nicht unser Problem.
Das dritte Tor: Irgendwie wie’s erste, nur noch schneller und noch geschenkter.
Das vierte: Ein Sensationstor. Perfekter Flachpass von Gustavo direkt in den Lauf von Eduardo in die Mitte des Spielfeldes, der den Ball, und das war die Sensation, nur einmal berührte, nur anstieß dergestalt, dass der Ball nur geradeaus weiter rollte … hinein. Hach, herrjeh, dass unsere 33 einen Ball ohne Hacke, Spitze, 123, ohne doppelten Übersteiger, einfach nur so kicken kann, das hatte schon viel mit Hermeneutik zu tun.

Was war das noch für ein bitteres Pokalspiel ehedem im Westfalenstadion? Was war das für ein Spiel vergangenen Sonntag. Alles war anders. Das fing bei den Zuschauern an. Am vergangenen Sonntag waren erstmal viele, viele Kinder zu sehen. Der Altersdurchschnitt gestern lag bestimmt 40 Jahre unter dem der Anhängerschaft, die der Pokalniederlange in der letzten Saison beiwohnte.

Und schon vor dem Spiel war die Stimmung prächtig, denn endlich, endlich wurde das Badnerlied gespielt, gesungen, ja schon regelrecht geschmettert. Dass sich dabei der Fanbeauftragte des Verein zu einem „Endlich haben wir es geschafft!“ hinreißen ließ, bevor die ersten Töne des Marsches erklangen, hatte für Insider schon etwas arg Befremdliches bis Belustigendes, aber was soll’s? Es wurde gespielt, angenommen und somit dürfte auch dieses Thema vom Tisch sein. Ob Herr Rotthaus an einer 1899-Hymne festhalten will? Gewiss ein schönes Marketing-Tool, wenn es denn funktioniert, aber kann es das überhaupt, wenn es vom Verein gesteuert wird?

Oder liegt es am mangelnden Vertrauen des Vereins gegenüber seinen Fans? Ob sie denn kreativ genug seien? Es gab ja schon Bemerkungen von Vereinsseite, dass ihnen bislang ja wenig eingefallen sei. Eine so psychlogisch dumme wie inhaltliche falsche Aussage. Nicht nur, dass die bereits drei Spieler mit ganz persönlichen Chants bedacht haben, es gibt auch weitere Hoffenheim-Fan-Songs, die weit über eine bloße Textadaption hinausgehen, wie z. B. „Steht auf, wenn ihr …. seid.!“

Auch als den Dortmundern gegen Ende des Spiels nichts weiter einfiel, als zu skandieren „Ohne Dietmar – wärt ihr gar nicht hier“, wogegen ja nichts zu sagen ist, denn es stimmt ja. Man hätte sie auch loben können, dass sie trotz Meier noch da sind, aber das sind ja Details und für ein Fankurvenduell viel zu kompliziert. Die Replik war viel galanter. Auf einmal schallte den Dortmunder auf ihre inzwischen zu Verbalinjurien gegen Herrn Hopp ausgeuferten Wortbeiträge ein schön langgezogenes „Schaaaalke, Schaaalke“ entgegen. Das war schon großer Sport – auch und gerade von den Fans.

So zeigte dieser Spieltag, dass der Verein nicht nur auf seine Mannschaft stolz sein kann.

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