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Akademikerfanclub 1899 Hoffenheim Rhein-Neckar Heidelberg 2007 e. V.

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Werder Bremen vs. 1899 Hoffenheim

Werder Bremen vs. 1899 Hoffenheim

Der Sieg der Niederlage

Die Vehemenz von Relevanz

Nach 30 Minuten schienen all die Recht zu haben, die Hoffenheims Herrlichkeit als eine Momentaufnahme sahen. Der erste schwere Gegner der Saison, der in der Vorwoche in München gegen den dortigen FC 5:2 gewann, dürfte dem Aufsteiger, auch wenn der mit seinen vier Toren gegen Dortmund auch zeigte, dass er Fußball spielen UND Tore schießen kann, seine Grenzen aufzeigen. Und wie gesagt: Der Zwischenstand nach einem Drittel des Spiel wies in Richtung Debakel. 4:1.

Selbstverständlich weiß niemand, wie das Spiel weiter gegangen wäre, hätte Özcan vor dem 1:0 eine Zehntelsekunde schneller reagiert, hätten Beck und Nilsson im Gegenzug zum 1:1 ihren Job richtig gemacht, hätte man den Ball vor dem 3:1 ins Aus gehauen und nicht Diego serviert und hätten die Bälle der Bremer auch mal das Leichtmetall touchiert statt stets gerade knapp daran vorbei ins Netz zu segeln. So aber ging es gut aus für Hoffenheim – trotz der null Punkte

Denn trotz der Aufholjagd, immerhin gelang es der jungen Mannschaft von Ralf Rangnick, den Rückstand wettzumachen und wieder soviele Tore zu schießen wie in der Vorwoche. Das tat Bremen aber auch und somit unterlagen wir 4:5.

Der Sieger ist aber dennoch die Mannschaft. Sie schafft es, sich immer mehr in den Vordergrund zu spielen. Ihr Spiel wird die Medien interessieren und keine Provinzpossen wie ums „Badnerlied“ oder Auseinandersetzungen darum, wie weit Schmähungen gegen Personen im Fußball im Allgemeinen und Herrn Hopp im Besonderen gehen dürfen.

Natürlich ist es keine Zierde menschlichen Intellekts, sein Konterfei in einem Fadenkreuz zu zeigen und mit „Hasta la vista“ zu überschreiben. Und natürlich ist es richtig von ihm, dagegen mit aller Macht vorzugehen, damit auch auf den Rängen verstanden wird, dass ein Fußballstadion kein rechtsfreier Raum ist. Aber es ist natürlich auch nicht im Sinne des Spiels, dass es eine Art „lex hopp“ gibt.

DFB-Vizepräsident Dr. Rainer Koch hat am Dienstag in aller Deutlichkeit festgestellt, dass Verunglimpfungen gegen Dietmar Hopp […] künftig sportgerichtlich geahndet werden. Der für Rechtsfragen zuständige Vizepräsident des DFB verständigte sich zuvor in einem Gespräch mit dem DFB-Kontrollausschuss-Vorsitzenden Dr. Anton Nachreiner, dass unter diesem Aspekt das Fan-Verhalten bei den Spielen des Bundesliga-Aufsteigers in den nächsten Wochen besonders intensiv beobachtet wird.

Dr. Koch erläuterte zum Ergebnis des Gedankenaustauschs mit Dr. Nachreiner: „In Zukunft wird sich jedoch auch die DFB-Sportgerichtsbarkeit zum Schutz von Dietmar Hopp aktiv einschalten und massive Pöbeleien oder Bedrohungen gegen ihn unnachgiebig verfolgen.“

(Quelle: DFB)

Damit ist dem Verein auch nicht gedient. Natürlich ist das alles korrekt, doch zu dieser Einsicht gelangt man nicht ohne Reflexion. Wer aber reflektiert, kommuniziert Missfallen auch ohne Hinweise auf Hollywood-Filme oder falsche Berufsbezeichungen von Elternteilen. So könnte diese gut gemeinte Aktion auch dazu führen, dass jene denken, besser: annehmen, dass der „Krösus-Verein“ jetzt auch Sonderrechte bekommt.

Beispiele hierfür finden sich bereits: So beschreibt die Bild-Zeitung auch den Fan-Beauftragten vo Werder als den „Hopp-Cop„, obwohl der „wie sonst auch“ darauf achtet, „dass nichts Diffamierendes ins Stadion gelangt.“ Und Herr Biermann vom Spiegel sagt zwar, dass er keinen „Jubelzwang für Hopp„gibt, doch wenn er schon so titelt, und er ist defintitiv nicht der Dümmsten einer, kann man sich vorstellen, wie das bei denen ankommt, die sich am anderen Ende dieser Skala befinden.

So gesehen ist es also von Vorteil, dass Rangnicks Recken auch nach dem 4:4 weiter spielten und gewinnen wollten. Sportlich gesehen schade, dass sie es nicht taten, aber für die Marke „1899 Hoffenheim“ein Gewinn, denn „der wohlhabendste Kindergarten außerhalb von Blankenese und Starnberg“, wie es im Spielbericht des DSF hieß, zeigte, dass sie etwas hat, was man für Geld nicht kaufen kann: Herz!

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