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Akademikerfanclub 1899 Hoffenheim Rhein-Neckar Heidelberg 2007 e. V.

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1899 Hoffenheim vs. Bayern München

1899 Hoffenheim vs. Bayern München

Agilität und Mentalität

Vaterfreuden

Die Worte scheinen gewirkt zu haben. Verglich unser Trainer auf der Pressekonferenz nach dem letzten Spiel unsere Mannschaft mit kleinen Kindern, die trotz aller Warnungen auf die heiße Herdplatte fassen müssen, haben sie diesmal auf ihn gehört und nichts anbrennen lassen – wenngleich auch mit Dusel, ein Wort, auf das ja normalerweise unser Gegner abonniert ist.

Obasi schien auch diesmal pünktlich zum Essen gekommen zu sein, auf jeden Fall stand er diesmal in der Startaufstellung. Auch der in den letzten Spielen wenig überzeugende Sigurdsson war mit dabei sowie diesmal Williams für Kaiser, was uns von Anfang an auf „defensive Aggressivität“ als Konzept tippen ließ.

Doch genau so, wie man letzte Woche schon nach wenigen Sekunden das Gefühl hatte, dass das nichts wird, hatte man diesmal das Gefühl, dass da was geht.

Selbstverständlich gab es die Schwarzseher. „Mit der Leistung von letzter Woche …“, „Hast du gesehen, was die mit Freiburg …“, „Weißt du noch, wie das letzte Spiel von Stani gegen die ausgegangen ist?“

Das ist das Problem der Saturierten. Sie kennen keine Zuversicht. Sie streben nur nach Zufriedenheit, ohne dafür Unzufriendenheit in Kauf zu nehmen. Gut, wenn das einer erkennt und gegensteuert.

Stanislawski tut das. Und dabei trainert er nicht nur die Mannschaft, sondern scheint auch dem Umfeld die richtige Taktik für deren Spiel zum Beispiel mit den Medien erfolgreich vermitteln zu können.

In der ersten Viertelstunde war es ein sehr kontrolliertes Spiel. Auf der Pressekonferenz wurde dies vom Trainer kritisch sehr kritisch gesehen, wir fanden es sehr aufgeräumt, sehr diszipliniert und eine gute Methode, Selbstbewusstsein und Spielkontrolle gegen einen aktuell als unschlagbar geltenden Gegner zu gewinnen.

Und mit zunehmender Spieldauer klappte es auch immer besser:

Braafheid verschliss seine Gegenspieler sowohl in der 1. (Deren Spieler mit dem Anfangsbuchstaben R und der Rückennummer 7) als auch in der 2. Halbzeit (Der Spieler mit dem Anfangsbuchstaben R und der Rückennummer 10).

Compper und Vorsah ließen auch keinen Schuss von deren Mittelstürmer zu, so dass auch er frühzeitig in die Katakomben des Kraichgaus entschwinden konnte.

Die einzige Chancen, die der Gegner hatte, hatte er, weil unser Torwart einen relativen Scheißtag erwischt hatte. Er war zwar nicht oft am Ball, aber wenn, dann nicht gut:

– So lenkte er einen Ball in Richtung eigenes Tor (Der Ball wurde jedoch von Vorsah vor der Linie in den strahlend blauen Oktobersonnenhimmel gedroschen),
– einen Abstoß spielte er genau auf einen Gegenspieler, während dessen Gegenspieler (Vorsah) mit irgendwem parlierte statt auf den Ball zu schauen. Zum Glück glaubte der Gegner den Ball noch einmal querlegen zu müssen, wodurch sich Vorsah erneut als Wegdrescher unter Beweis stellen konnte und zuletzt das
– Abseitstor. Hier hatte er den Ball bei mehreren Versuchen nicht festhalten können, was böse hätte enden können.

Tat es nicht. Vielmehr tat es gut, eine Mannschaft zu sehen, die, wie es in der Schürnallje gerne steht, „für jeden erkennbar um Wiedergutmachung bemüht“ war.

Und auch wenn es in Sachen Großchancen für unsere Mannschaft auch nicht so weit her war, war sie doch beeindruckend präsent auf dem Platz. Mit hoher Laufbereitschaft sowie technischer Sicherheit und nicht selten sogar beides gleichzeitig. Es gab Phasen in diesem Spiel, z. B. kurz vor Ende des 1. Halbzeit, da schienen beiden Mannschaften mit offenem Visier zu spielen – und da standen unsere Jungs denen aus München in nichts nach.

Sigurdsson machte ein klasse Spiel, aber auch Rudy zeigte, was er kann. Firmino hatte zwar schon auffälliger gespielt, aber er spielte meist sehr sicher. Babel und Obasi, man könnte sie bis auf Starke alle loben, aber im Falle Braafheid muss man es tun.

Für ihn schien dies Spiel eine besondere Motivation zu sein. Übrigens nicht nur für ihn. Auch die Fans wirkten agiler auf den Rängen. Da wurde mehr gesungen und angefeuert als sonst – und diesmal nicht nur auf den Stehplätzen. Da war auf einmal richtig gute Stimmung allenthalben im gesamten Stadion.

Auch eine Leistung, auf die sich in Zukunft aufbauen lässt – was gewiss nicht nur den „Vater unserer Jungs“ als auch „Babba“ Hopp freuen würde.

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