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Akademikerfanclub 1899 Hoffenheim Rhein-Neckar Heidelberg 2007 e. V.

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RB Leipzig vs. 1899 Hoffenheim

Was ein Tor!

El Idiotico

Es gibt ja andauernd Wahlen, Umfragen, Studien zu irgendwas. Wir wollen hier nicht über deren Sinnhaftigkeit streiten, was es sich vortrefflich ließe, sondern ausnahmsweise selbst mal eine machen, wenngleich nicht wirklich. Wir sind immerhin so ehrlich, als dass wir zugeben, wir tun nur so, als ob. Die Frage lautet:

Was nervt dich, geneigte/r Leser/in von den folgenden Wesensmerkmalen an anderen am meisten?

a) Nachlässigkeit
b) Faulheit
c) Fehler
d) Dummheit

Na, wie entscheidest du sich? Was ist es? Ja, gewiss gibt es noch 1000 andere Sachen, die dich an anderen nerven können: Mundgeruch, Achselschweiß, lautes Reden und/oder Leberwurstbrot mit Gürkchen am frühen Morgen in Straßenbahnen und Zügen, das dauernde Gequatsche über ihre Kinder / Haustiere / Krankheiten, ihr Gejammer über die anderen etc., aber die stehen hier nicht zur Disposition. Es geht nur um diese vier. Und … dieser Einschub dient ja nur dazu, dich zu einer Antwort zu bringen: Was ist es? Nachlässigkeit? Faulheit? Fehler? Dummheit?

Was immer es ist, hast du auch das Gegenteil bedacht? Denn konsequenterweise müsste ja deren gegenteiliges Wesensmerkmal (Disziplin, Fleiß, Perfektion, Intelligenz) für dich das Höchsterstrebenswerte sein.

Ja, das hat schon was Erstrebenswertes. Vieles davon subsumiert man ja auch unter dem mehr als fragwürdigen Begriff „deutsche Tugenden“, aber sind das die wahren Werte eines Menschen?

Solltest du „Disziplin“ als den höchsten Wert ansehen, dann denkst du, so unterstellen wir einfach mal, vor allem an den Menschen als steten Teil eines übergeordneten Gefüges. Wer aber hat das bzw. seine Regeln festgelegt? Natürlich andere Menschen, die damit logischerweise über anderen stehen. Ob du dich nun zur Gruppe der regulierenden oder der regulierten Gruppe zählst, ist völlig egal. Fakt ist: Es gilt nicht vollumfänglich und gleich für alle. Das kannst du natürlich gerne gut finden, wir wollten es nur mal erwähnt haben – ganz ohne Wertung.

Solltest du „Fleiß“ als höchstes Gut ansehen, stellt sich die Frage nach dem Sinn dieser Eigenschaft. Wer fleißig ist, muss nicht wissen, was er oder sie tut. Wichtig dabei ist nur das Tun an sich. Dabei geht es nicht einmal darum, ob das man das, was man tut, gut oder schlecht macht, solange man es macht. Mit ein Grund, warum unser CCEO gerne sagt:

„Fleiß ist die Tugend der Versager!“

Man muss also nichts können, außer machen, also nur funktionieren. Das hat aber mehr was von einer Maschine als von einem Menschen.

Selbiges gilt auch für „Perfektion“. Was ist daran erstrebenswert? Für einen Menschen? Abläufe, Prozesse, Maschinen, ja, ja, ja, die sollten so perfekt wie möglich sein, aber Menschen? Nach christlichem Glauben können sie das gar nicht, denn Gott, der den Menschen nach seinem Ebenbild schuf, sprach bei allem, was er schuf, also auch nicht beim Menschen, in memoriam: nach seinem Ebenbild, von einem perfekten Ergebnis, sondern er sah lediglich, „dass es gut war.“ (nicht: „sehr gut“, „optimal“ oder gar „perfekt“.) Offenbar will der-/diejenige, den/die nichts mehr an anderen nervt als „Fehler“, dass Menschen doof bleiben – zumindest, wenn es nach dem Volksmund geht, demnach man aus Fehler klug wird. „Wer nichts macht, macht keine Fehler!“ ist erschreckenderweise ein als humorig geltender, aber durchaus als weise gemeinter Spruch in deutschen Amtsstuben wie Unternehmen, in denen es eben erstrebenswert zu sein scheint, keine Fehler zu machen, also im Umkehrschluss, nicht klug zu werden.

Und das führt uns nun zum letzten Punkt: „Intelligenz“. Ist das das Erstrebenswerteste für dich, geneigte/r Leser/in? Intelligenz ist der schnellste Weg in die Einsamkeit – und das weiß man nicht erst, seit es Soziale Medien gibt.

Exakt heute (minus einer Woche) vor 65 Jahren erschien ein Werk, in dem der Autor amüsant, boshaft, jedoch auf psychologischer Grundlage eine Erscheinung beleuchtet, die in ihren Ursachen mannigfaltig und ihrer Verbreitung unabsehbar, ihrer Auswirkungen wegen die Bedeutung einer Weltmacht hat: die Dummheit.

Natürlich kennen wir alle dieses Zitat:Einstein-RBL-TSG1899

(und natürlich ist es nicht von Albert Einstein, sondern dem Psychiater Fritz Perls  🙂 ), aber sich wirklich wissenschaftlich mit diesem Thema auseinandergesetzt, haben sich wirklich wenige.

Eine der Ausnahmen ist das über 400 Seiten umfassende Buch „Über die Dummheit“ von Horst Geyer, das bis heute nichts an seiner Brisanz verloren hat, was aber auch daran liegt, dass dieses Thema keinen so wirklich interessiert, was just an dem liegen kann – und mit Sicherheit liegt –, was er bereits einleitend im Vorwort zur 1. Auflage schrieb:

„Über geniale Menschen zu schreiben, ist zweifellos eindrucksvoller als über ihr Gegenteil, die Dummen. Autoren, die das Genie darstellen, genießen den Sondervorteil, sich […] ein wenig im Ruhmesglanz der von ihnen Dargestellten sonnen zu können. Solch indirekter Lorbeer ist mit dem Thema dieses Buches nicht zu erwerben.“

Ganz schnell sieht man sich ja auch dem Vorwurf der Arroganz ausgesetzt, wenn man jemandem darlegt, dass er/sie weniger intelligent/gebildet ist. Dabei ist es keine Arroganz, … (Das sieht von unten nur so aus. (Scherz. –chen.)) …, sondern ein Zeichen des Respekts, seine/n Gegenüber und seine/ihre Argumente ernst zu nehmen und entsprechend auseinanderzunehmen.

Nur ein dummer Mensch wird sich darüber ärgern. Jeder andere freut sich insofern über das bessere Argument, als dass er nun mehr weiß als zuvor. (Damit ist auch klar, dass wir keinen geistig behinderten Menschen meinen, sondern einen Menschen, der seine kognitiven Fähigketen bewusst nicht so nutzt, wie es ihm möglich wäre.)

Also, geneigte/r Leser/in, welches der genannten Wesensmerkmale war das, was dich am meisten nervt?

Es ist schwer, sich zu entscheiden, aber wenn es ein Merkmal sein muss, dann ist es zumindest für den Autor die Dummheit.

WAS MUSS DER POSCH DEM WERNER IN SO EINER VÖLLIG BELANGLOSEN UND HARMLOSEN SITUATION SO GROTTENSCHEISSEDÄMLICH SEINEN ARM AUF DIE SCHULTER LEGEN?

Ups, haben wir etwas unsere Contenance verloren? Wohl. Wozu? Zu Recht, denn dieses Spiel war an sich richtig klug. Ja, die ersten 20 Minuten schwammen wir etwas, aber, herrjeh, kein Vogt, kein Hübner, kein Rudy, zum ersten Mal mit Samassekou, da ist das doch gerade gegen so ein eingespieltes Team wie das aus Leipzig, das gerade so einen Lauf hat, nicht verwunderlich, dass da nicht alles perfekt läuft.

Dass die Führung im Grunde ein Konter war, spricht ja auch dafür, dass die Mannschaft aus ihren Fehlern gelernt hat.

Da gab es keine Nachlässigkeiten wie gegen Mainz, da war kein fauler Kick wie gegen Düsseldorf nach Minute 7, da gab es anfängliche Probleme, aber dann auch Chancen, beste Chancen, so dass ein Unentschieden zur Halbzeit mehr als verdient gewesen wäre.

Das war ein gutes Spiel gegen einen sehr guten Gegner, den wir nicht wirklich haben zur Entfaltung kommen lassen. Dass wir das Spiel verloren haben, ist an sich nicht schlimm.

Was schlimm an dieser Niederlage ist, ist zum einen, dass man sah, wie leichtfertig wir in den beiden letzten Spiele die Punkte weggegeben haben, weil wir nachlässig und faul waren, aber vor allem warum wir dieses Spiel verloren haben: aus Dummheit – weil POSCH DEM WERNER IN EINER SO … (ruuuuuhig, gaaaanz ruuuuhig …. aberisdochwahr … zumglückisterimnächstenspielgesperrtrudywaresdiesmaljaauchundgeschadethatesunseremspielnull …)

Ja, es regt und auf – und NEIN, man kann nicht sagen, dass, wenn Geiger das Ding reingemacht hätte, … denn eine solche Chance zu versemmeln hat NICHTS mit Dummheit zu tun. Ja, vielleicht Unkonzentriertheit, Fahrigkeit, aber eben nicht Dummheit. Und dass Aytekin dafür Strafstoß gab, war zwar hart, aber halt nicht falsch. Falsch, nein: DUMM war es, in der VÖLLIG HARMLOSEN SITUATION … (einatmen … … … … … ausatmen … … … … … … einatmen … … … … … ausatmen) Also Elfmeter und der in diesem Spiel hervorragend haltende Baumann hätte den hart in die Mitte platzierte Schuss Werners auch fast pariert, aber eben nur fast – und so stand es kurz nach Wiederanpfiff 2:0 für die Gastgeber und wir nur noch bestenfalls halb so dynamisch auf dem Platz. Was nach der 20. Minute so gut geklappt hat, was immer man sich für die 2. Halbzeit vorgenommen hat, alles war hinfällig, weil Werner fiel – und traf.

Dennoch hielten wir RB von unserem Kasten recht gut fern, allerdings ging nach vorne einfach zu wenig – und als es dann wieder ging, verloren wir den Ball am gegnerischen Strafraum und wurden wieder ausgekontert. Null drei. Auch egal.

Völlig zu Recht erzielten wir auch unseren Ehrentreffer, denn die Mannschaft hatte sich den auch wirklich mehr als verdient, weil jeder, wirklich jeder – bis auf einen – seine Sache im Großen und Ganzen sehr gut machte:

  • Baumann hielt, was ging.
  • Bicakcic kämpfte, trieb an.
  • Akpoguma hielt immer den Kopf hin.
  • Skov war hinten solide und so offensiv wie selten.
  • Grillitsch spielte wohlwollend wenig mit dem Rücken zum gegnerischen Tor.
  • Kaderabek ochste wie immer die rechte Seite lang und entschied sich (leider) wieder mal in einer Situation, wo er entweder hätte voll aufs Tor oder sanft zum Mitspieler hätte flanken können, für einen Kompromiss. Aber er erkannte den Fehler des Gästekeepers und legte den Ball perfekt vor auf …
  • Geiger, der diesen Ball unglaublicherweise an den Pfosten setzte, aber er war ein verlässlicher Räumezusteller.
  • Samassekou deutete mehr als eindrucksvoll an, was in ihm steckt.
  • Kramaric delegierte die erste Reihe perfekt, wusste fast immer das Richtige mit dem Ball anzufangen.
  • Adamayan lief an, lief zu, lief und lief und war vielleicht weniger klassischer Mittelstürmer, als vielmehr der offensivste Libero aller Zeiten.
  • Auch Bebou, unser Stargast unserer mittwöchigen Weihnachtsfeier, machte seine Sache auf seiner Lieblingsposition sehr ordentlich. Er kam halt nur noch selten an den Ball.

Und auch der Trainer machte seine Sache gut. Nichts mehr von der Nachlässigkeit und der Faulheit der beiden letzten Spiele zu sehen, mutig angetreten, mit einer Mannschaft, die so noch nie zusammenspielte, bei einem Gegner, der in einer sehr eingespielten Formation antrat.

Natürlich waren die Pässe nicht perfekt, nicht selten nicht präzise genug, das führte auch zu zwei der drei Gegentore, aber all das a) kann man nicht dem Trainer ankreiden, b) kann, sollte nicht, aber kann gegen so ein Team passieren.

Was aber nicht passieren darf, ist eine solche Dummheit, denn dagegen ist kein Kraut gewachsen – und, wie Horst Geyer schrieb, damit gewinnt man keinen Lorbeer, genauer: mit Dummheit gewinnt man gar nichts.*

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* Bestenfalls der Applaus und die Zustimmung derer, die es nicht besser wissen … eben weil … 🙂

Ja, wir ärgern uns sehr über Poschs Bock. (Vielleicht kam das ja rüber.) Aber noch mehr ärgern wir uns über die an Dummheit definitiv nicht zu toppenden Kommentaren in/auf den einschlägigen Portalen. (Wir liegen nur drei Punkte hinter den Bayern – auch wenn sie nicht mal auf den EL-Plätzen liegen. 🙂 )Wir wollen aber diese dummen Menschen nicht dadurch adeln, dass wir sie zitieren – zumal wir uns bei einigen nicht sicher sind, in welcher Kategorie von Dummheit einzelne Kommentare fallen. Die Orthografie lässt aber vermuten, dass es sich tatsächlich nicht um geistig behinderte Menschen handelt, sondern dumme – und diesen wollen wir auch nicht die Überschrift erklären. Wir wollen ihnen auch nicht erklären, wie unwichtig die eigene Stimme in einem Kanon sein kann und vor allem für Kanones ist, und dass der Trojanische Krieg durch Paris ausgelöst wurde. Sie verstehen schlicht den Witz nicht. Sie sind einfach zu dumm, ungebildet und wollen es bleiben – wie auch wütend, laut, unreflektiert. Wir respektieren diesen Wunsch. Weil ja mal ein intelligenter Mann formulierte:

Einstein-RBL-TSG…, wenngleich das höchstwahrscheinlich auch nicht Einstein war. 🙂

Übrigens: Dieses Zitat …

RBLTSG_Einstein … auch nicht. 🙂

Uns schon wieder n bissi weniger dumm als noch vor zehn Minuten … 🙂

Gern geschehen … :-*

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