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Akademikerfanclub 1899 Hoffenheim Rhein-Neckar Heidelberg 2007 e. V.

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Hannover 96 vs. 1899 Hoffenheim

Wneescheiß

Der Ausrutscher, der (diesmal) von oben kam.

Schnee = Schluss. Diese Gleichung kennen die Älteren noch. Zuletzt ging sie in Deutschland am 5. Oktober 1996 auf. Das ZDF war der letzte Sender, der sein Programm kurz nach Mitternacht mit den letzten Nachrichten des Tages und Nationalhymne beendete. Noch ein kleiner Abspann für das Programm des nächsten Tages, dann war Schluss – und es gab nur noch „Schnee“.

Bis in die 80er Jahre war das normal. RTLplus war der erste Sender, der ab September am Wochenende ganz ohne Unterbrechung Bewegtbild auf die Mattscheiben brachte. Überhaupt brachte das Privatfernsehen viele Änderungen mit sich. Nicht nur Werbeunterbrechungen. Auch so etwas wie Frühstücksfernsehen war hierzulande neu. 1992 griffen auch die Öffentlich-Rechtlichen Sender dieses Format auf. Bis dahin war Sendebeginn im Ersten und Zweiten Deutschen Fernsehen erst am frühen Nachmittag. Davor gab es nichts als dieses Gegrissel, Fachwort: „Schnee“ – oder eben das Testbild, das der manuellen Feinjustierung der Sender diente, um Bild und Ton perfekt zu empfangen. Heutzutage erfolgt diese Justierung automatisch. Schnee gibt es nur noch beim Sendesuchlauf auf den Frequenzen, in denen nichts läuft.

Und so ist es auch bei der TSG – irgendwie. Bei Schnee läuft nichts. So auch gestern: Wieder verloren wir eine Partie, in der die anthropogene Vegetationsdecke aus Gräsern, die durch Wurzeln und Ausläufer mit der Vegetationstragschicht verbunden ist, im Siedlungsgebiet der Menschen liegt und nicht landwirtschaftlich genutzt wird, mit durch feinste in Wolken an Kristallationskeimen angelagerte Tröpfchen unterkühlten Wassers bedeckt wurde.

Schnee ist einfach nicht unser Untergrund – und schon gar nicht in der Ferne. Eher ein Garant für eher unansehnliche Spiele. Immerhin stellte das Spiel in der niedersächsischen Landeshauptstadt keinen neuen Tiefpunkt dar.

Ehedem gegen Stuttgart war er temperaturtechnisch erreicht. -17 °C. Unvergessen. Und gegen Hertha spielerisch, brachten wir das Kunststück fertig, ohne dass eine Mannschaft auf das Tor des Gegners schoss, mit 1:0 zu verlieren. Eigentor Polanski. Unvergessen.

Nun verloren wir gegen Hannover und finden uns kurz vor Ende der Hinrunde statt auf Platz 3 tabellarisch im dichtgedrängten Mittelfeld, wo nun vor der letzten englischen Woche des Jahres 2017 noch so ziemlich alles erreicht werden kann – vom Absturz in Abstiegsnähe, was einen in Anbetracht so machen Punktverlusts in den Ligapartien dieser Saison nicht überraschen würde, bis hin zum Champion League-Platz, was in Anbetracht der Tatsache, dass wir gegen die, die vor uns stehen, zum Teil und zum Teil sogar hochverdient gewannen.

Privately divided by a world so undecided
And there’s nowhere to go
In between the cover of another perfect wonder
And it’s so white as snow

Eine seltsame Saison. Und eine seltsame Partie. Denn wie auch bei so manchem Spiel zuvor gab es auch diesmal keinen Grund dafür, dass wir nicht siegreich vom Platz gehen, aber so kam es dann, weil wir unsere wenigen Chancen offensiv einfach nicht konsequent nutzten, und die der Gäste defensiv einfach nicht konsequent verteidigten.

Natürlich spielte der Untergrund eine nicht unwesentliche Rolle dabei. Eine technisch versierte Mannschaft wie die unsere braucht Grün unter den Sohlen, nicht weiß. Aber sie wusste sich relativ schnell zu helfen und versuchte es mit längeren Bällen. Das war bis Mitte zur ersten Halbzeit sogar einigermaßen bis zur Großchance von Rupp ganz gut lief, aber leider gelang es ihm nicht, den Ball frei vor Tschauner an ihm vorbeizuschießen. Leider stand Amiri bei seinem Nachschuss im Abseits.

Danach gab es vor allem nur noch Schnee ohne Treiben auf dem Rasen.

In der zweiten Halbzeit nahmen zwar die Niederschläge von oben ab, aber die Unkonzentriertheiten zu, so dass es fast schon folgerichtig zum Niederschlag unserer Mannschaft durch die Hausherren kam. Nach deren Führung gab es zwar noch eine Riesenchance für uns, aber leider haben wir sie wieder vergeben, wieder in Person von Kramaric, der nun wirklich nicht als Inbegriff des „Chancentod“ gilt. Aber in der Saison hat er beste Chancen, den des „Großchancenmassaker“ zu etablieren. Besonders ärgerlich dabei ist die Lässigkeit, mit der jene Chancen vergeben werden. Es scheint fast so, als ob es ihm wichtiger sei, ein schönes Tor zu erzielen als einfach nur das Ding über die Linie zu bringen. Nehmen wir dies als mahnendes Beispiel für uns alle und unser aller Leben: Wo der Weg wichtiger ist als das Ziel, wird das Ziel nicht erreicht. Meist ist das eher ein Indiz dafür, dass es kein Ziel gibt. Und bekanntermaßen kann, wer kein Ziel hat, auch nichts erreichen.

Immerhin das gelang uns … könnte man jetzt boshaft sagen, aber es war ja nicht so, dass wir kein Ziel hatten. Aber auf dem Terrain sind wir halt ausgerutscht. Das kann passieren. Aber es passierte halt nicht das erste Mal in dieser Saison. Vielleicht sollte Nagelsmann die Mannschaft mal wieder an den Zettel vor der Saison erinnern, auf dem sie ihre Ziele festhielten.

The more I see, the less I know
The more I like to let it go
Hey oh, whoa, whoa, whoa

Stand darauf Marktwert verbessern, Nationalspieler werden, TSG verlassen? Wohl kaum. Mal super spielen, mal kacke kicken? Wohl auch nicht. Gewiss wird Julian Nagelsmann am Ende der Saison diesen Zettel zeigen – und was immer darauf steht, wir wollen nicht hören: „Leider haben wir nichts davon erreicht!“

Möge es ihm also gelingen, die Spieler bei ihrer Ehre zu packen, dann packen wir auch die kommenden Gegner. Und zum Glück wird die nächsten Tage auch kein Schnee mehr erwartet. Das freut uns, denn das steigert unsere Chancen auf das, was wir erst einmal in den beiden letzten Spielen des Jahres erwarten: das volle Programm.

Step from the road to the sea to the sky
And I do believe that we rely on

When I lay it on
Come get to play it on
All my life to sacrifice

Hey oh …

Comments

  1. peter Prof. Dr. Schneider

    Ich habe gestern an Herrn Rosen geschrieben. Mit folgendem Inhalt. Die Vereinsführung sollte sich endlich einmal aufraffen und deutliche Worte in Richtung Nagelsmann finden. Versagen International, jetzt national, da sollte sich einmal zeigen, ob Herr Nagelsmann auch Kristen meistern kann statt nur Gerüchte über einen Wechsel an angeblich „höhere“ Vereine nicht zu widerlegen. Nun muss er zeigen, dass die nationalen Interessen – nicht nur von der Presse – den tollenTrainer zu verpflichten, begründet sind. Dass Herr Nagelsmann nicht bei Hoffe bleiben wird, ist klar, aber dies bitte mit klaren Aussagen. Des weiteren habe ich gefragte, warum so viele Spieler Abwanderugspläne haben, ich glaube es sind fünf. Bietet die TSG nicht beste Trainingsmöglichkeiten? Stecken in der Mannschaft und der Führung nicht genug Potentiale um wie im letzten Jahr oben mit zu spielen? Sind Verbesserungen beim Training möglich? Bei allen vergangenen Lorbeeren sollte man eine klare Linie nicht vergessen oder gleich Herrn Tuchel verpflichten?

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