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Akademikerfanclub 1899 Hoffenheim Rhein-Neckar Heidelberg 2007 e. V.

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Hamburger SV vs. 1899 Hoffenheim

Hamburger SV vs. 1899 Hoffenheim

Das Sein.

Warum es nicht immer klug ist, zu viel aus Fehlern zu lernen.

Es war der britische Theater-Schriftsteller und Literatur-Nobelpreisträger Samuel Beckett, der jedem riet, der mit seinem Versuch gescheitert ist: „Try again. Fail again. Fail better.“

Ersteres hat unsere Mannschaft getan – und irgendwie auch zweiteres. Letzteres hingegen nicht. So, wie Estragon, Wladimir und Lucky in seinem wohl bekanntesten Stück auf Godot warten, warteten wir auf unserer Weihnachtsfeier in der Privatarena unseres CFO darauf, dass was passiert – ohne Erfolg. Es blieb ein tor- und fast über die gesamte Spieldauer trostloser Kick.

Was dieses Zitat richtig impliziert, ist die Tatsache, dass Fehler Motor des Fortschritts sind.

„Aus Fehlern wird man klug!“, sagt (beruhigt?) der Volksmund. Die Frage ist nur, wann. Gewiss war es sinnvoll, die Fehler aus dem Spiel der Vorwoche nicht zu wiederholen. Das sollte allerdings nicht unter Aufgabe dessen geschehen, was bislang immer gut war und die Stärke unsere Mannschaft ausmacht.

So wurde also viel gelaufen, was auf dem Hanseatenacker gewiss sehr kräftezehrend war, aber kein Fußball gespielt. Kein Passspiel, es gab auch weder Ordnung noch Zuordnung. Planlos wurden hohe Bälle nach vorn geschlagen. Es erinnerte an die Pokalspiel-Taktik des Trainers von David gegen Goliath. „Hinten die 0, und vorne hilft der liebe Gott.“

Zumindest der erste Teil ging auf, aber das kann nicht der Anspruch unserer Mannschaft sein. Und es entspricht auch nicht im geringsten ihrem Potenzial, wenngleich wir nicht mit unserer Top-Mannschaft antreten konnten.

Das verletzungsbedingte Fehlen von Beck auf der rechten Seite war unverkennbar. Vorsah versuchte sein Bestes, ihn zu ersetzen, aber das ist leider limitiert. Wenn er den Ball öfter als dreimal berührt, ist er weg – und nach vorne setzt er leider gar keine Akzente. Das wiederum kann aber auch Ansage des Trainers gewesen sein, obwohl man das nicht glauben mag.

Andererseits – so richtig offensiv war die Mannschaft nicht aufgestellt. So ließ Rangnick Ibisevic draußen, dafür Salihovic, Gustavo und Weis spielen. Drei doch eher zweikampforientierte Spieler, auch wenn Salihovic noch bei dem ein oder anderen als Techniker gilt. Dabei hat die Qualität aka Gefährlichkeit seiner Ecken und Freistöße im gleichen Maße ab- wie sein Hang zu Diskussionen mit den Spielleitern zugenommen. Erfolgsfördernd ist das nicht. Und vorne? Da wurde der Ball erst dann gespielt, wenn man von gefühlt zwanzig Gegenspielern umgeben war (Eduardo), ihm nicht nachgesetzt, wenn man ihn verloren hatte (Obasi) oder man plumpste plump hin (Ba).

Das war nicht die Mannschaft, die man sonst so kennt. Es war ein verunsicherter Haufen, der nur in der bloßen Reaktion existierte. Das aber ist eine Haltung eines Opfers. Und wer was sind, das nicht – höchstens das Opfer eigener Unzulänglichkeit und Überheblichkeit. Aber auch auf des Gegners Platz muss es unser Ziel sein, unser Spiel zu spielen – ein lauffreudiges, ball- und kombinationssicheres Offensivspiel.

In der Vorwoche mangelte es vor allem an der Lauffreude, in den ersten 40 Minuten dieses Spiels an allem.

Es ist doch langsam offensichtlich, dass alle Mannschaften versuchen, unseren Jungs in Zweikämpfe zu verwickeln, sie also über den Kampf sozusagen erst gar nicht ins Spiel kommen zu lassen. Wir sollten aufhören, auf diesem Niveau dagegen zu halten.

Lieber schneller, sicherer spielen. Diese kampforientierte Spielweise kostet den Gegner Kraft, viel Kraft, die ihm irgendwann fehlen wird (so kam es ja auch in Halbzeit 2), so dass wir dann aufgrund unserer technischen Überlegenheit auch auswärts gewinnen werden (so kam es leider nicht).

So wurde auf unserer Weihnachtsfeier, die zugleich auch Hauptversammlung war, nur ein Beschluss gefasst: Wir wollen so was nie wieder sehen!

Jawoll. Prost!

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