Gucci-Kinder, die auf Gosse machen
Gucci-Kinder,
die auf Gosse machen
Eine kleine Textexegese des Schreis nach Liebe*
der YoungBoyz07, ihrer Bro’s und Sis‘
Letzte Woche gab es Veränderungen bei der TSG. Für viele völlig überraschend wurde die Trennung von Dr. Peter Görlich bekanntgegeben, für den Prof. Dr. Jan Meyer nun nachrückte. Im Gegensatz zu der Entlassung von Horst Heldt beim 1. FC Köln kurz zuvor fand die Demission Dr. Görlichs in den Medien nicht so deeeen Widerhall.
Eigentlich hat es auf gut Deutsch keine Sau interessiert, was da bei uns los ist, zumal der Mann ja auch nicht diiiie Medienpräsenz besaß. Aber dann gab es doch ein paar, die meinten, dies kommentieren zu müssen – und wenig verwunderlich waren es Fangruppierungen aus den eigenen Reihen, die diese Veränderung als Möglichkeit sahen, auf sich als (Ultra-?)Gruppierung mit einer „Stellungnahme zur Causa Hopp“ aufmerksam zu machen – und das taten sie an sich recht clever, nämlich dadurch, dass sie Dietmar Hopp zur Zielscheibe ihrer Äußerung machten, verspricht sowas doch die größte Resonanz für sie selbst.
Vielleicht, äh: Hochwahrscheinlich war es ein Fehler und geradezu kontraproduktiv hinsichtlich der erwünschten Resonanz, dass sie das Ganze vollmundig mit „Fanszene Hoffenheim“ unterschrieben, denn selbstredend wurde diese Signatur jenseits unserer regionalen Grenzen auf den einschlägigen Portalen in den Sozialen Medien fast ausnahmslos mit dem bekannten Hohn und Spott begleitet – ganz im Sinne von „Regt sich da jetzt nur einer auf oder doch beide?“
Dass das innerhalb unserer regionalen Grenzen sowieso nicht gut ankommen würde, hätte ihnen klar sein müssen, denn im Gegensatz zum Rest der Republik weiß man, was Dietmar Hopp für die Region und nicht zuletzt für den Verein – und damit auch für sie – tat.
Vor vielen Jahren hatten wir ihn einmal zu uns eingeladen, und er nahm die Einladung auch tatsächlich an. Gleich zu Beginn erklärten wir im aber, dass es nicht darum ginge, ihm irgendetwas vorzusülzen. Vielmehr machten wir ihm sehr schnell klar, dass es sich um eine Art „Vaterschaftsfest“ handelte.
Nach seiner ersten Reaktion zu urteilen, hat er wohl die letzte Silbe nicht mit f, sondern mit t gehört, was wir aber natürlich sofort von uns weisen konnten, denn es bedurfte keines Tests, um festzustellen, wem wir unsere Existenz zu verdanken haben.
Nur durch sein Engagement in den Verein, nur durch seinen Willen, in der Metropolregion Rhein-Neckar nebst Handball und Eishockey auch in puncto Fußball einen Leuchtturmverein zu installieren, der dann auch noch sein Heimatverein ist, bei dem er selbst gekickt hat, gibt es uns Fanclubs alle überhaupt erst. Das muss man einfach anerkennen und sich an das 4. Gebot halten.
Es geziemt sich einfach nicht, den eigenen Vater in den Schmutz zu ziehen. Das wäre was anderes, wenn der Vater sich selbst dahin befördert hätte, aber das ist in dem Fall nicht so. Die Tatsache, dass er nicht mit ganz weißer Weste dasteht, liegt vor allem daran, dass er immer wieder mit Schmutz beworfen wurde. Diese Flecken nehmen nun diese Menschen zum Anlass, sich darüber auszulassen, dass er, genauer: seine Weste nicht ganz sauber sei.
Um das Bild jetzt mal in seine eigentlich Bedeutung zu bringen: Nicht ganz sauber sind jene – und erst recht nicht das, was sie Argumentation nennen.
Fangen wir bei der Überschrift an:
Stellungnahme zur Causa Hopp
Hier wird ja schon einmal suggeriert (OK, wir könnten auch sagen „unterstellt“, aber diesmal waren es ja mal ausnahmsweise nicht wir, die durch die Nutzung schwülstigen Lateins sowas wie Bildung oder Bedeutung des Folgenden angefangen haben vorzutäuschen.), dass es so etwas wie einen „Fall“ gäbe. Es ist auch kein bekannter Terminus, der als klar definiert als pars pro toto fungiert. („fungieren“ – ist zwar dem lateinischen „fungī“ entlehnt, bedeutet in dem Falle aber im Gegensatz zum Teil des klassischen Speiseangebots einer Pizzeria nicht „Pilze“, sondern „verrichten, vollbringen, vollziehen, einer Sache Genüge leisten“.)
Somit ist der Begriff, wie so viele Begriffe, die als Schlagworte in den Diskussionen der Gegenwart benutzt werden, vage. Er arbeitet mit Assoziationen, ist trotz sachlichen Klangs rein emotional und allein daher absolut untauglich (wie auch alle anderen) für eine sachliche Diskussion.
Doch er gibt einen Rahmen vor („framing“), in dem sich das Ganze bewegen soll – und wir wissen …äh … ahnen ja da schon, was gemeint und intendiert ist: bashing – und unsere diesbezüglichen Erwartungen werden nicht enttäuscht …. Unsere Befürchtungen, was die Argumentationsstringenz angeht, allerdings auch nicht.
Immer wieder sorgte Dietmar Hopp in den vergangenen Jahren für Schlagzeilen.
Stimmt. Seine von ihm mitgegründete Software-Firma ist heute das einzige deutsche IT-Unternehmen von Weltformat, seine Spenden an soziale Einrichtungen und für caritative Zwecke in sieben- und mehrstelliger Höhe sind legendär, seine Investitionen in Biotech-Unternehmen, die helfen, Impf- und Wirkstoffe zu entwickeln, die zur Gesundheit aller Menschen beitragen, ebenso. Auch seine Investitionen in die Region, seine Heimat, seinen Jugendverein sorgten für nicht nur überregionale, sondern auch internationale, überwiegend positive Schlagzeilen – seit Jahrzehnten.
So auch in den letzten Wochen und Monaten.
Natürlich ist damit auch nicht CureVac gemeint. Aber da ja hier schon evident ist, wohin die Reise gehen soll, wollten wir einfach mal aufzeigen, dass dies auch zu einem ganz anderen Ziel führen könnte, wenn man das möchte. Man muss halt nur die entsprechenden Weichen stellen. Also bis dahin ist alles alles- und damit auch nichtssagend.
Viele davon mit negativer Assoziierung zum Nachteil der TSG Hoffenheim.
Ah, das erste Zwischenziel. Und wo stehen wir da jetzt? Mitten in der Pampa der Phrasen, völlig fehlgeleitet durch Illusionen. Diese sind:
- Schlagzeilen wären Wahrheiten.
Sind sie bekanntlich nicht, sondern nur die Worte, von denen sich die Menschen, die sie verfassen – ob nun in Eigenregie oder für einen Auftraggeber (z. B. Zeitung, Portal) – einen Zuwachs an Aufmerksamkeit, Reichweite, Zustimmung, Umsatz erhoffen. - Assoziierungen hätten irgendwas mit Wahrheiten zu tun.
Assoziationen sind einfach nur auf Gefühlen basierende Gedanken. Es sind Verbindungen von Wort und Bild (vor dem geistigen Auge) – oder, sollte wer das Sprachmodell von de Saussure kennen, von „langue“ und „parole“, also „Vorstellung“ und „Lautbild“.
Gerade bei Homophonen, also Wörtern, die man anders schreibt, aber gleich ausspricht, z. B. „Lied/Lid“, „Mahl/mal“, „Mann/man“, „Meer/mehr“, Homonymen, also Wörtern mit verschiedenen Bedeutungen bei gleicher Schreibweise, z. B.: „Gericht“, „Ball“, „Schwarm“, „Schatz“, „Satz“, „Bart“, oder Heteronymen, genauer: Homographen, also Wörtern, die gleich geschrieben, aber anders ausgesprochen werden, z. B. „Montage“, „modern“, „Hochzeit“, „Spielende“, „übersetzen“, „umfahren“, führt das auditiv oder visuell Wahrgenommene zu einer möglicherweise vom agens nicht intendierte oder auch bewusst – mit dem Ziel der Irreführung zur Desinformation oder für eine Pointe – herbeigeführte falschen Vorstellung.
So kann z. B. „Ich hasse Montage.“ einen Widerwillen gegenüber dem Start in die Arbeitswoche sein oder eine generelle Abneigung gegen schwere körperliche Konstruktionsarbeit zum Ausdruck bringen.
Oder: Wenn beispielsweise am Telefon A zu B sagt „Ich bin schwarz.“ und B antwortet „Ich weiß.“, kann A nicht eindeutig feststellen, ob B die Bekanntheit dieser Information zum Ausdruck bringen wollte oder seine Hautfarbe oder eine Zugehörigkeit zu einer Gruppierung (Team, Partei etc.) thematisierte.
Auch im politischen Diskurs gibt es Begriffe und Redewendungen, die Verbindungen herstellen, die es de facto nicht gibt, meist um Menschen oder Gruppen in einem aus Sicht der eigenen Position negativen Licht darzustellen:
– So ist an der Aussage deutscher Staatsbürger/innen „Wir sind das Volk.“ per se nichts falsch. Dennoch bringen das nur die wenigsten Menschen mit einer rein rechtlich-korrekten Aussage in Verbindung.
– Auch ist es schwierig für Frauen, ihre allgemeine Unabhängigkeit und ihren Stolz auf ihre Selbstbestimmtheit mit den Worten „Ich bin emanzipiert.“ (be-)wertungsfrei zum Ausdruck zu bringen.
– Bringt wer zum Ausdruck, dass er gerne einen orientalischen Vorspeisenteller mit Falafel, Hummus und Salat isst, geht das relativ wertneutral als Information durch oder wird sogar eher positiv bewertet, als nicht nur kulinarisch weltoffen. Wird hingegen die gleiche Speise faktisch korrekt als „vegan“ dargestellt, wird das schon eher (außer in entsprechenden Interessensgruppen) negativ gewertet.
– Manchmal schwenken diese Bilder und damit auch die subjektiven Bewertungen auch ganz schnell von sehr positiv zu sehr negativ, obwohl sich objektiv an dem Ausgangsbegriff nichts geändert hat, z. B. „Querdenker“.
Lange Rede, hoffentlich viel gelernt – kurz gesagt: Das alles sagte bisher gar nichts. Es ist nichts weiter als eine Wiedergabe der Gefühlswelt der Autor/inn/en. Und mit ihnen geht es dann auch weiter …
Insbesondere wir Fans haben uns jahrelang rückendeckend und zugegebenermaßen selbstprofitierend hinter Herrn Hopp und die mit ihm verbundene, zurecht kritisierte, überdurchschnittliche Einflussnahme im Fußball gestellt.
Eine Perle. Sie haben sich hinter ihn gestellt – und wir unterstellen einfach mal, dass sie bei dem Satz nicht an Brutus dachten, der ja auch hinter seinem Vater (Julius Cäsar) stand, bevor auch er ihm das Messer in seinen Leib stieß und tötete –, fanden/finden aber, dass die „überdurchschnittliche Einflussnahme“ „zurecht“ (gemeint ist wohl: „zu Recht“) kritisiert wurde/wird? ––– Hm, wenn man sich das vor auch führt, sollte man sich vielleicht doch fragen „Tu quoque?“
Interessant ist in der Passage zudem, dass hier ebenfalls (und erneut) mit Assoziationen gearbeitet wird, denn was genau ist mit „überdurchschnittlich“ gemeint? Seine Anteile an der GmbH? Da diese über 95% betragen, wäre es korrekt. Aber worin besteht die Einflussnahme? So ganz allgemein. Seine Rieseninvestition in Spieler, viele davon von der Spielervermittlungsagentur ROGON, um die es im Späteren noch etwas genauer gehen wird, in der Winterpause 2007/08, also in der 2. Liga, sollte sich rentieren (auch ein Homograph, aber hier ist klar, dass damit keine Elche oder so gemeint sind. 🙂 Und schon ist die nächste Assoziation geweckt – zu Robert Gernhardts berühmtem Zweizeiler:
„Die größten Kritiker der Elche, waren früher selber welche.“):
Es gelang der Aufstieg in die Bundesliga, wo wir nun zu den Top-5-Teams zählen, die aktuell am längsten ununterbrochen im Oberhaus spielen.
Aber damals hatte der Verein noch die Mehrheit der Anteile. War da sein Einfluss (unter-)durchschnittlich? Und ist das nicht auch genau die Geburtsstunde dieser Gruppierungen, die ihn nun genau dafür kritisieren – wie auch seine Nähe zu Roger Wittmann, dem Chef von ROGON? Vielleicht verstehen wir hier etwas nicht, aber wir müssen schon wieder an Robert Gernhardt denken. Aber um ihn soll es nicht gehen – und um ihn geht es auch ihnen nicht. Sie röhren weiter … wieder so ein Homograph … und besser passend diesmal, schießen sie doch nun aus allen Röh…Rohren:
Die Abberufung von Geschäftsführer Dr. Peter Görlich, einem der wenigen Mitarbeiter aus der Region, kam überraschend und brachte bei uns das Fass zum Überlaufen. Zu oft wurden wir Fans in der Vergangenheit mit vetternwirtschaftlichen Personalentscheidungen hintergangen. Und jedes Mal haben wir Fans das einfach so hingenommen. Wohl wissend, dass es die TSG ohne Dietmar Hopp in dieser Form nicht geben würde. Eine differenzierte Auseinandersetzung unsererseits ist inzwischen unumgänglich und findet deshalb statt.
Man weiß gar nicht, wo man hier anfangen soll. Ja, Herr Dr. Görlich kommt aus der Region. Herr Briel allerdings auch, wenn auch mehr im weiteren Sinne und von der „falschen“ Rheinseite, aber immerhin auch Metropolregion Rhein-Neckar, zu der das Hohenlohische nicht zählt. Natürlich ist da „Region“ anders gemeint, aber so ist das halt, wenn man mit vagen Termini agiert. Außerdem: Ist das ein Bonus, wenn man aus der Region kommt? Gilt das dann auch für Herrn Hopp? (Überhaupt: Woher wissen sie, wie sich das Personal in der Geschäftsstelle sozusagen geographisch (in puncto Herkunft) zusammensetzt?)
Nun war das sicherlich auch wegen seiner Herkunft ein Gewinn, ihn an der Spitze des Vereins (= GmbH) zu haben, auch weil er „vunn do“ ist. Seine Vorgänger Rotthaus und Rettig fehlte dieser Stallgeruch, weshalb man sich ihrerseits bis heute nicht zum „Dorfklub“ bekennen kann/will.
Aber immerhin entstand unter seinem Vorgänger mit den Werten Mut, Innovation, Stabilität und Bodenständigkeit eine Marken-DNA, mit der sich bis heute sehr viele Fans (wenngleich womöglich nicht jene, die sich nun in der Position wähnen, für die gesamte „Fanszene“ zu sprechen) wie auch dem hieraus abgeleiteten Spruch „Ein Team. Ein Weg. Einmalig.“ hundert Mal mehr identifizieren können als mit dem sogenannten Leitmotiv „TSG ist Bewegung“ und den darunter versammelten „Handlungsfeldern“.
Dieser Wandel vollzog sich unter seiner Ägide. In der Zeit musste auch „Hoffe, Hoffe“ seinen Platz für die „Sweet Caroline“ räumen. (Wir glauben uns erinnern zu können, dass dies keine Entscheidung war, die gerade bei den Verfasser/innen dieses Statements zu frenetischen Jubelorgien sorgte.) Er fällte die Entscheidung gewiss nicht, er sorgte aber auch nicht dafür, dass sie zurückgenommen wurde, als offensichtlich wurde, wie negativ das Lied gerade in der Südkurve ankam. Er war aber u. a. fürs Marketing zuständig. Und das wurde von denselben Leuten ehedem (Januar 2020!!!) auch nicht gerade mit Lob überschüttet.
Sprachen wir schon über „Stringenz“? Hintergehen sie nicht ihre eigene Gesprächsführung? Der vermeintlich gute Mann von hier wird von dem vermeintlich bösen Mann von hier weggemobbt, was bei ihnen das (welches?) Fass zum Überlaufen brachte – und das obwohl der vermeintlich gute Mann von hier kein Herzblut habe.
Und was ist „zu oft“? Was wäre denn gerade noch so akzeptabel?
Welche vetternwirtschaftliche Personalentscheidungen? War die Inthronisation von Dr. Görlich nicht auch genau eine solche von ihm und dem Beirat getroffene Personalentscheidung? Die war damals OK? Offensichtlich, denn man habe sie „hingenommen“.
A propos „überlaufendes Fass“: Das Große Fass im Heidelberger Schloss fasst rund eine Viertelmillion Liter – und selbst liefe heutzutage über, wenn man Anmaßung in Kubikmetern messen könnte. Ob das jetzt die Entscheidungen im Rahmen der Corona-Pandemie sind oder die des Bundestrainers, um nur mal zwei der populärsten Bereiche zu nennen (ähnlich verhält es sich auch in puncto Depression, Bildung, Steuerrecht und -gerechtigkeit u. s. s. s. v. a. m.), es ist wahrlich – und jetzt kommt ein Wortspiel der Extraklasse: – unfassbar, wozu sich Außenstehende glauben inhaltlich sinnvoll äußern zu können.
Wir nehmen allerdings nur an, dass man die Äußerung ihrerseits als „sinnvoll“ erachtet. Wollen diese Leute auch bei Personalentscheidungen bei ihrem Arbeitgeber eingebunden sein und darüber demokratisch entscheiden? Oder ihrem Lieferanten? (Schließlich entscheiden selbst in einem klassischen Verein nur die Mitglieder, nicht die Fans. Sind diese Fans Vereinsmitglieder?
Für uns ist die Umstrukturierung der Geschäftsführung nicht nachzuvollziehen.
Nun, dies im Anschluss an das Versprechen einer „differenzierte Auseinandersetzung“ zu bringen, ist nicht ohne Komik. Ist das das Maß? Wohin führt das?
Donald Trumps große Popularität basierte unter anderem darauf, dass er die Sprache der einfachen Leute spreche, den jeder und jede verstehen könne. Das mag so sein, sagt aber nicht, dass er in der Lage war, hochkomplexe Sachverhalte korrekt derart zu komprimieren, dass alle Facetten des Themas hinreichend Berücksichtigung fanden und auf der Empfangsseite verstanden wurden. Was seine Popularität aber begründete, war eben durch seine Sprache das Gefühl auf Seiten derer zu entwickeln, die nur mit geringerem Bildungsgrad und -willen ausgestattet sind, sie seien so klug wie „ihr“ Präsident. Und auf eine bedauerliche Art und Weise dürfte das Gefühl nicht trügen.
Also einfach: Wenn ich was nicht verstehe, bin ich vielleicht einfach zu doof – oder zu uninformiert. (Und wie Wittgenstein ja schon meinte: „Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Fresse halten.“
Ja, gesagt hatte er „Worüber man nicht reden kann, darüber muss man schweigen.“, aber mit solchen Details langweilen wir wieder nur … Wo waren wir stehen geblieben? Ah ja, „zu uninformiert“ ….)
Laut übereinstimmenden Medienberichten lässt sich diese Entscheidung ohne Zweifel auf Mäzen und Mehrheitsgesellschafter Dietmar Hopp zurückführen.
Eine weitere Perle bzw. Plattitüde, denn durch die Einleitung wird erneut suggeriert, es handle sich bei dem, was folgt, um eine erwiesene Tatsache. Leider sind Goethes Zeiten längst vorbei – wie auch die seines Satzes „Denn, was du schwarz auf weiß besitzt, kannst du getrost nach Hause tragen.“ aus dem „Faust I“ (Vers 1996f.)
Nun, man könnte darauf hinweisen, dass dieser Satz nicht von Faust selbst stammt, sondern von seinem Schüler und er im Dialog mit Mephistopheles fällt, was man ja auch sinnbildlich dergestalt verstehen kann, dass der gutmeinende Unwissende versucht das Böse zu belehren, ohne sich dessen gewahr zu sein, wie unterlegen er ist und wie sehr er manipuliert wird, was er aber nicht erkennt („O, glücklich der, den ihr belehrt!“ – ebd., Vers 2010)) – ja, nicht erkennen kann.
Im Falle von (Sozialen) Medien hingegen kann man voraussetzen, dass hier eine gewisse Kenntnis besteht. So ist als bekannt vorauszusetzen, dass man weiß, dass Bild, Welt, BZ, transfermarkt alle zum Axel Springer Verlag zählen, Portale wie T-Online Fußball und „Herzrasen – So ist Fußball“ von Ströer Digital Publishing zusammen agieren. Erscheint eine Nachricht bei einem, erscheint es höchstwahrscheinlich auch beim anderen.
Außerdem ist es ein bekanntes Phänomen gerade in den Sozialen Netzwerken, dass Portale voneinander abschreiben, einfach weil sie ja „Content“ produzieren müssen, weshalb man sehr oft in sehr vielen Beiträgen liest, dass etwas „nach Information des/der/von“ soundso sei.
Ausgangspunkt ist aber nur eine Nachricht, deren Wahrheitsgehalt allein durch die Verbreitung immer mehr in den Hintergrund rückt. Bots und automatisierte Seiten, die jedwede Info bar ihres Inhalts, geschweige denn Wahrheitsgehalts einfach weiterverbreiten, tragen zu diesem Übel, dass es nämlich nur noch um die Nachricht an sich geht, nicht um deren Wahrheit, zusätzlich bei.
Was aber genau dadurch stimmt, ist, ganz nüchtern und neutral gesehen, dass es „Medienberichte“ sind, die „übereinstimmen.“ Ob sie an sich stimmen, was sie ja nur können, wenn Nachricht 1 korrekt ist, ist, scheint zumindest, egal.
So auch hier, wenn geschrieben wird, diese Abberufung lasse sich „ohne Zweifel“ auf die Intervention Hopps zurückführen. Und selbst wenn … na und? Wer soll es denn sonst machen, wenn nicht das entsprechende Aufsichtsgremium. Irgendwer muss ja auch einen Geschäftsführer entlassen können.
Schon 2014 kündigte Hopp an, sich ab dem Zeitpunkt aus dem operativen Geschäft herauszuhalten, in dem die TSG schwarze Zahlen schreibt. Das ist längst der Fall und trotzdem mischt sich Herr Hopp, der als Gesellschafter weiter 96% der „Fußball-Spielbetriebs GmbH“ hält, weiter und ohne erkennbare Not in jenes operative Geschehen ein – …
Dies ist inhaltlich nicht der Informationsstand, den wir haben. Er kündigte an, dem Verein ab einem gewissen Zeitpunkt den Geldhahn zuzudrehen, da er sich irgendwann ja auch mal alleine tragen müsse. Damit erhöhte er natürlich den Druck auf die damaligen Geschäftsführer, sich operativ mehr einzubringen, d. h. sie mussten selbst Partner finden. Damit waren Scheck- und Adressbuch von Dietmar Hopp zu. Das sagte er aber frühzeitig und ist ja auch nur selbstverständlich. Dass er hin und wieder dann gewiss doch mal zumindest sein Adressbuch öffnete, um nicht nur Spieler und Trainer für die TSG zu finden, sondern auch Geschäfts- und Werbepartner, schadete dem Verein ja auch nicht.
Ebenso wenig wie sein (eigentlich viel zu spätes) Eingreifen bei Rotthaus, aber auch Babbel, Müller, Gisdol, wo er gewiss auch mitwirkte – und da war Not.
Und die ist auch durchaus jetzt gegeben, wenn man sich anschaut, was aus dem Verein nach dem Weggang Nagelsmanns wurde, gerade in puncto Spielweise, Attraktivität, Außendarstellung. Dieses Momentum hat man einfach seitens der Verantwortlichen verpennt – und ganz oben stand nun einmal Herr Dr. Görlich.
Auch ihn hatten wir einmal zu uns eingeladen und auch er nahm eines Tages die Einladung an. Er ist ein sehr angenehmer Gesprächspartner, mit ihm kann man sehr unterhaltsam, flapsig wie auch gebildet plaudern.
Stutzig machte uns nur, als wer von uns meinte, dass Julian Nagelsmann der wichtigste Mann für den Verein sei, weniger das Dass, sondern das Wie er darauf reagierte, nämlich mit Verweis auf dessen Position innerhalb des Organigramms der TSG.
De facto war das selbstredend richtig, aber andererseits steht die Kachel für „Trainer“ innerhalb des Organigramms immer noch an derselben Stelle, nur ein anderer Name drin und eben die TSG in so vielen Punkten (s. o.) so viel schlechter da. Und wer hatte den Zuständigkeitsbereich „Sport“ (unter anderem)? Dr. Peter Görlich.
Dr. Peter Görlich wurde abgesägt, da er sich zu kritisch gegenüber den freundschaftlichen Beziehungen zwischen Herrn Hopp und Roger Wittmann äußerte.
Da hat wohl wer mehr Wissen als wir – was per se immer möglich ist, nur fragen wir uns, woher sie das wissen. Medienberichte. Die lasen wir auch. Aber da lasen wir lediglich diese Behauptung, keinen Beweis für ihre Richtigkeit. Es wurde dabei auf eine gesonderte Mitteilung von ihm verwiesen, deren Original wir aber nie sahen – und im Gegensatz zu den Autor/inn/en der Stellungnahme sind wir nie „ohne Zweifel“.
Aber angenommen, es gab sie: Was sagt das denn aus? Eine Vertragsauflösung, zwei Presseerklärungen …. Nein, einmalig ist das nicht, aber ein deutliches Zeichen für sehr großen Knatsch, der sich gewiss nicht nur an dem einen Punkt festmachte. Vielmehr war es der eine Tropfen … das Fass und so …
Schauen wir uns doch einmal an, wofür Herr Dr. Görlich zuständig war: Sport, Innovation und Internationalisierung – und davor eben noch Marketing und Vertrieb – und fragen uns, was er da geleistet hat, was ihn so wertvoll und unverzichtbar macht. Doch zuvor fragen wir, warum es überhaupt derartige Titulierungen wie „Innovation“ und „Internationalisierung“ zumindest in der Außendarstellung braucht. Und wenn er sie hat, was er hat er da bzw. womit hat er sich da so verdient gemacht?
Der Footbonaut geht nicht auf ihn zurück. Der TSG-Truck „HOFFExpress“ auch nicht. Das ResearchLab hingegen schon, zumindest entstand es zu seiner Zeit. Auf der Internetseite der TSG lesen wir dazu:
„Das TSG ResearchLab ist eine gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung,
die sich zum Ziel gesetzt hat, Wissenschaft und Forschung
zu zukünftigen Themen in Sport und Gesellschaft zu betreiben.“
Auf einer anderen Seite wird es / er so dargestellt:
„Konkret möchte die TSG über die gegründete gGmbH
mit dem Arbeitstitel „TSG ResearchLab“
zu Forschungszwecken Gelder aus Töpfen der Europäischen Union (EU)
und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) beantragen.
Diese Gelder sollen die Forschungen für das TSG ResearchLab mitfinanzieren.
Görlich spricht von Töpfen, die
„teilweise Gelder in Höhe von bis zu 50 Millionen Euro“ vergeben.
Was ist jetzt also das Ziel? „Wissenschaft und Forschung zu zukünftigen Themen in Sport und Gesellschaft zu betreiben.“ Oder an „Gelder in Höhe von bis zu 50 Millionen Euro“ heranzukommen? Beides? Alles gut. Aber was hat das mit der TSG Hoffenheim zu tun?
Auf kicker.de wird Herr Hopp mit den Worten zitiert:
„Gerade jetzt gilt es, wieder auf verschiedenen Ebenen wichtige Weichen zu stellen,
um den Klub und sein Kerngeschäft zukunftsfähig zu halten.“
Das mag jede/r sehen, wie er/sie will, aber für uns klingt das besser und relevanter als Görlichs ebenda zu findendes Zitat, wonach der Fußball vor einem tiefgreifenden Wandel von Gesellschaft, Wirtschaft und Sport, ausgelöst durch die Folgen der COVID-19-Pandemie stehe:
„Diese Erneuerung möchte ich mit meiner Expertise
und insbesondere auch mit meinem Werteverständnis aktiv begleiten und mitgestalten.
Wir stehen vor immens großen Herausforderungen,
den modernen Fußball in der Gesellschaft so zu positionieren,
dass er für die Menschen bedeutsam bleibt und sie sich mit
der Fußballkultur auch weiterhin identifizieren können.
Gefragt sind künftig neue Geschäftsmodelle
mit einem Mehr an Miteinander, Respekt und Verantwortung.“
Kennen wir sein Werteverständnis? Er fiel nie durch besonders sozialistische Ansichten zum Thema „modernen Fußball“ auf. Es sei denn, man sieht das Abgreifen von öffentlichen Fördergeldern „von bis zu 50 Millionen Euro“ so. Und auch die aktive Nutzung von Worten wie „Geschäftsmodell“ sind kein Indiz tiefgreifender Kapitalismuskritik. Ansonsten ist das alles nicht verkehrt, was er sagt, hört sich gut an – aber halt auch sehr, sehr wohlfeil.
Da ist uns – und ja, wir sind Didis-Fanboys (& -girls) – Hopps Aussage mit dem Kerngeschäft 1000-mal lieber!
Natürlich steckt in der Aussage Hopps auch implizit Geld, schließlich ist es (auch) das Kerngeschäft der TSG, junge und talentierte Spieler für sich zu gewinnen, perfekt auszubilden und dann sie dann mit Gewinn ihren nächsten Schritt gehen zu lassen, aber das war hier schon immer so.
Das ist unser Geschäftsmodell (ups!) – und damit kamen wir – im Gegensatz zu vielen anderen (Traditions-)Vereinen, die ja nicht nur ihre Infrastruktur (groß-)teilweise mit Steuergeldern finanziert haben/bekamen, sondern nun auch Staatsbürgschaften beantragen mussten – bisher bestens durch die Krise. Finanziell. Sportlich (und das war Dr. Görlichs Aufgabenbereich) sah es zuletzt doch arg mau aus.
Und Internationalisierung? Soo viel fällt uns da jetzt nicht ein: ein Gastspiel via DFL in Indien sowie Aufforstung in sowie Textilien aus Afrika. Gewiss gute und hehre Sachen, aber … „Kerngeschäft“?
Wenn man schon lernen will, wie man seinen Markenkern als Verein erweitert, dann muss man sich am FC Bayern etwas abschauen, in dem man sein Sportangebot als Verein erweitert – oder halt x-mal Deutscher Meister und Champions League-Sieger werden.
(Wer diesen Scherz nicht verstanden hat, hat auch das Wesen der TSG nicht verstanden.)
Wittmann‘s Berateragentur „ROGON“ platzierte in der Vergangenheit überdurchschnittlich viele Spieler bei unserem Verein.
Stimmt. Damit hatten wir unterm Strich sportlich und finanziell profitiert. Danke. Weiter …
Ach ne, halt: STOP – kurze Frage: Ist irgendwo überliefert, dass Dr. Görlich das Geld aus den Gewinnen durch die Transfers von ROGON-Spielern aus irgendwelchen ehrenwerten Motiven zumindest für sich, beispielsweise bei der Auszahlung des Bonus an die Geschäftsführung, abgelehnt hat?
Davon allein zwölf in der abgelaufenen Saison, wenn man Profimannschaft, U23 und Leihgeschäfte addiert.
Also ein Dutzend Spieler von insgesamt 60? Mehr? Und nun? Das waren schon mehr. Viel mehr. Das nahm zum Glück deutlich ab – allerdings auch unser spielerisches Niveau.
Erst in dieser Woche wurden zwei Perspektivspieler aus Frankreich verpflichtet, die ebenfalls mit „ROGON“ in Verbindung gebracht werden. Zufall? Wohl eher nicht.
Was soll das denn? Natürlich war es kein Zufall, dass sie mit ROGON in Verbindung gebracht werden. Oder verpflichtet wurden. Überhaupt diese Wortwahl – bedeutungsschwer, aber inhaltsfrei. Sind sie nun bei ihm oder nicht? Wenn ja: Na und? Wenn nein: Na und? Macht es sie besser? Schlechter? Sehr schlecht wäre, wenn sie eine Auflaufgarantie hätten. Haben sie die? Sehr gut wäre, wenn sie uns sportlich weiterbrächten. Und sollten sie Letzteres tun, ist uns zumindest egal, wer die Hand aufhält … eine/r tut es eh immer.
Hinzu kommen die Berichte über den „Barra Futebol Clube“, einem Amateurverein aus dem Süden Brasiliens, hinter dem ein unübersichtliches Geflecht aus diversen Holdings steckt, dessen Fäden zu Roger Wittmann und Dietmar Hopp führen.
Das ist in der Tat eine sehr unschöne Geschichte. Nur wer weiß, was daran wahr ist? Inwieweit ist das, was da berichtet wird, dort außergewöhnlich? Vielleicht ist das nach unseren Maßstäben moralisch fragwürdig, das mag sein, aber wenn wir alle nur noch Geschäfte mit potenziellen Päpsten und Mütter Theresas machen wollen (und selbst die haben ja …. darf man das in dem Fall sagen? … Dreck am Stecken), können wir den Laden zumachen – sowohl als TSG Hoffenheim wie auch als Bundesrepublik Deutschland. Gewiss macht man mit Verbrechern keine Geschäfte, aber in der Geschichte gibt es nach unserem Kenntnisstand faktisch und objektiv keine Verbrecher.
Aber da wir zu dieser Brasilien-Geschichte keine verlässlichen Fakten kennen, lassen wir sie auch mal außen vor, denn wir kennen unseren Wittgenstein (s. ziemlich weit o.)
Aber schön finden wir schon, wenn man zu der Aussage zurückkehrt, dass das Geflecht unübersichtlich sei, die Fäden aber (vermeintlich: deutlich) zu Roger Wittmann und Dietmar Hopp führten.
Tatsachen, die einen kritischen Unterton mehr als legitimieren.
Das sind keine Tatsachen. Es ginge auch mit Oberton, aber ohne Fakten geht halt gar nix.
Kritik, die in Hoffenheim grundsätzlich nicht erwünscht ist.
Kritik braucht Substanz (s. gerade eben o.) – und „grundsätzlich nicht erwünscht“? Uns sind keine juristischen und auch nur ganz wenige natürliche Personen bekannt, bei denen Kritik von Außenstehenden erwünscht ist. Das ist bedauerlich, ärgerlich, zumal man als Kritiker/in ja auch der unumstößlichen Meinung ist, dass die Kritik konstruktiv und förderlich sei, denn warum sonst beharrt man darauf, gehört werden zu wollen, aber de facto ist die Ablehnung von externer Kritik nichts Außergewöhnliches.
Es wird Zeit, dass hier die Karten auf den Tisch gelegt und die intransparenten und moralisch fragwürdigen Spielervermittlungen beendet werden!
Geradezu ein Phrasenfeuerwerk.
War denn mal keine Zeit dafür? Ah ja, wenn die Karten neu gemischt werden / werden sollen / wurden.
Und wer plädiert für die Beibehaltung intransparenter und moralisch fragwürdiger Spielervermittlungen?
Und was ist „intransparent“?
Alles, wo ich nicht ganz durchblicke?
Ist also meine Dummheit die Grenze des Erlaubten und Machbaren?
Wessen Moral?
Und in welcher Position wähnen sie sich, derartige Forderungen zu stellen?
Die ganzen ? sollen nur mal zeigen, was uns alles allein in diesem kleinen Absatz wahrlich fragwürdig erscheint.
Dass Herr Hopp überaus empfindlich auf Kritik reagiert ist inzwischen hinlänglich bekannt.
Nochmals: Kritik braucht Substanz. Schmähung und Beleidigung sind keine Kritik. Und auch wenn es natürlich eine Steilvorlage ist, einfach hier einmal eine Schmähsuade loszulassen, in der in persönlich-respektloser Manier über dieses Pamphlet hergezogen wird, aber das entspricht nicht unserem Werteverständnis.
Er sonnt sich gerne als selbstloser Gönner, als ‚Mann des Volkes‘ und wird von seinen prominenten Freunden als „Ehrenmann“ oder „letztem echten Fußballfan“ bezeichnet. Worte, die man allmählich hinterfragen sollte.
Das steht ja jedem/jeder frei.
Ein Ehrenmann würde diese Machenschaften in Brasilien nicht betreiben, ….
Sofern die Berichte stimmen – nur weil wer was macht und schafft, sind es noch lange keine Machenschaften.
… er würde mit Kritik umgehen können und nicht reagieren wie ein kleines Kind.
Er kann mit Kritik umgehen, er wehrt sich nur gegen Beleidigungen. — Und nein, obgleich die Versuchung zunimmt, wir werden unsere Contenance nicht verlieren.
Ein Ehrenmann hätte inzwischen auch einen Weg gefunden, sich mit teils diffamierenden Darstellungen und Äußerungen gegnerischer Fans zu arrangieren.
Hat er. Er zieht sie zur Rechenschaft – und zeigt dadurch, dass er eben nicht wie ein kleines Kind reagiert, sondern wie ein erwachsener Mann, der die, die ihn beleidigen, eben auch nicht wie Kinder behandelt. Das ist ehrenhaft. Er zeigt sie ja als Erwachsene an.
Stattdessen wird mit Anzeigen um sich geworfen und somit noch mehr Öl ins Feuer gegossen.
Er wirft nicht um sich, sondern er reagiert. Aber, um im Bild zu bleiben: Wenn diese Leute nicht wollen, dass er wirft, sollten sie ihm auch nichts zu werfen geben. Oder Öl zum Schütten, um das sehr unglückliche Sprachbild zu Ende zu führen.
Die direkten Konsequenzen der mangelnden Kritikfähigkeit bekommt nun nicht nur Herr Dr. Görlich zu spüren, sondern auch die TSG.
Selbst wenn diese Konsequenzen definiert wären und die Aussage stimmen würde, dann doch nur durch die Autor/inn/en dieses Statements. Niemand zumindest in unserem Umfeld hatte ein Problem mit der Entlassung. Ganz im Gegenteil: Für uns war es der logische Schluss für einen Geschäftsführer, der viel redet, aber wenig macht, der viel verspricht und wenig hält und der gegen alle schießt, kratzt, beißt, die ihm zu nahe kommen, denn Herr Strich war ja nicht der Erste, der ihm gegen den selbigen ging. Auch Herr Flick ward in Görlichs Geschäftsstelle von Anfang an nicht gern gesehen.
Zugegeben, bei seinem nächsten Arbeitgeber wusste Flick mehr zu überzeugen, aber dennoch war es erstaunlich ruhig in der sich aktuell so sehr informiert und loyal zu Eigengewächsen in führender Position gebenden Fanszene, als er gehen musste. Oder lag es daran, dass ihr „Ehrenmann“ am Ruder blieb?
Wir wissen es nicht. Wir wissen auch nicht, wohin er steuerte, und wir wissen auch nicht, ob das stimmt, was die Stuttgarter Nachrichten von der Bild-Zeitung übernommen hat (Immerhin sind das „übereinstimmende Medienberichte“), aber demnach setzte er Segel gen Süd-Südost. Sie berichteten, dass sich Dr. Peter „Görlich in der Vergangenheit beim Lokalrivalen VfB Stuttgart beworben habe“.
In Anbetracht der Leichtgläubigkeit der Autor/inn/en und ihrer Fan-Attitüde als Hoffenheim-Fans im VfB einen, wenn nicht den Top-Feind zu haben, tut es doch mehr als Wunder, dass sie die Mär aus den Medien von Dr. Peter Görlich Glauben schenken und gar als „Ehrenmann“ bezeichnen. Hier wird eine Initiativbewerbung kolportiert! Zum VfB! Ehrenmann? Was bringt hier was zum bzw. wer will hier zu wem überlaufen?
Vor einem Jahr wurde überraschend Denni Strich in der Geschäftsführung installiert. Dass Herrn Strich nun eine größere Rolle zuteil wird, verwundert nicht. Schließlich wird auch ihm eine persönliche Nähe zu Dietmar Hopp nachgesagt.
Nun, jede Führungskraft in dem Verein hat eine persönliche Nähe zu Dietmar Hopp. Das geht bei uns gar nicht anders und das ist ja auch gut so, weil eben persönlich.
Diese persönliche Nähe hatte ja bei Herrn Flick auch nicht geschadet. Aber aus der Tatsache des Kontakts ergibt sich noch lange keine Kompetenzerweiterung, sondern allein dadurch, dass nun einer weg ist, der alles an sich riss und nichts freiwillig losließ.
Inzwischen ist ja auch Herr Mayer nachgerückt, so dass es wieder ein Trio ist – und sich hoffentlich zueinander so fremd bleibt, dass der Fokus auf dem Kerngeschäft liegt. Eine sich zu vertraute und zu persönliche Geschäftsführung ist selten zum Wohle des Unternehmens.
Diese Vetternwirtschaft darf nicht auf dem Rücken des Vereins ausgetragen werden.
Unsere Meinung – nur eben anders.
So stellt sich am Ende für uns Fans als Basis eines jeden Vereins die Frage, ob es sich bei all den jahrelangen Interventionen Hopp‘s noch immer lediglich um den Herzenswunsch, ‚seinen‘ Dorfverein in der 1. Bundesliga zu sehen, handelt.
Nö. Aber wenn: Ja.
So. Fertig. Wir haben, wie oben dargelegt, nichts verstanden. Es ist alles wirr, unlogisch, laut. So agieren Kin…Menschen, die Aufmerksamkeit suchen.* Die gaben wir euch hiermit.
Bitte.
Danke.
Gern geschehen.
Und gebt es auf, immer so rumzublöken. Die (Ultra-)Gruppierungen werden euch niemals als eine der ihren akzeptieren. Für sie seid und bleibt ihr Gucci-Kinder, die auf Gosse machen …
Die paar Fans vom
Akademikerfanclub, 10.06.2021
* Nur der strukturellen Mechanik (ja, und das auch des Titels selbst wegen) haben wir diesen Musiktitel gewählt. Jedwede weitere Assoziation ist falsch. Wir verwahren uns ausdrücklich gegen jedwede Unterstellung, wir wollten die Verfasser/innen dieses Statements in eine rechtsradikale oder gar Neo-Nazi-Ecke stellen. Das tun wir nicht.
Deswegen gibt es auch keine textliche Referenz in unserem Text zum Liedtext. Weil es uns eben nur um die strukturelle Mechanik geht: Man will Aufmerksamkeit um fast jeden Preis, sieht sich als Vertreter einer wahren Sache, der man nicht ist, die es so ja auch gar nicht gibt, sondern fühlt sich verloren, einsam, unerhört (noch n Homograph) :-). Mehr ist da nicht.
Wir kennen ihre dbzgl. Überzeugungen auch gar nicht, gehen uns auch gar nichts an und tun auch hier null zur Sache. Es gibt für uns keinen Grund an ihrer demokratischen Grundeinstellung zu zweifeln und das tun wir auch nicht.
Es wäre nicht nur höchst unanständig von uns, unsere inhaltliche Kritik mit solch üblen Verunglimpfungen und Rufschädigungen in Verbindung zu bringen, sondern auch unnötig. Wir schaffen das auch mit Argumenten.
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