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Akademikerfanclub 1899 Hoffenheim Rhein-Neckar Heidelberg 2007 e. V.

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FC Schalke 04 vs. 1899 Hoffenheim

pH

Es geht um die richtigen Werte!

Sind wir sauer? Ja – und wie wir sauer sind. Das liegt in unserem Wesen. Und dient unserem Schutz.

Frauen sind übrigens saurer als Männer, was an der Scheide liegt. Dass Männer hingegen eher „basic“ sind, liegt am Sperma.

Geneigter Leser, auch wenn wir verstehen, dass nach der gestrigen Leistung gerade in der 2. Halbzeit die Impulskontrolle schwerfällt, bitten wir darum, Äußerungen: „Das war mehr als „basic“. Das war ein einziges Gewichse!“ abzusehen. Danke.

Wir reden hier natürlich vom negativen Zehnerlogarithmus von H3O+-Ionen in Wasser (gemessen in mol/L), sprich: dem pondus Hydrogenii, also dem „Gewicht des Wasserstoffs“, besser bekannt als dem „pH-Wert“.

Beträgt dieser 7 ist er absolut neutral. Liegt er darunter ist er „stark –“ „oder schwach sauer“ bzw., wenn er darüber liegt „schwach –“ oder „stark basisch“ (engl.: „basic“).

Stark (!!!) vereinfacht kann man sagen, dass das Saure dem Schutze, das Basische der Reinigung dient.

Nun ist der Mensch ein komplexes Wesen, daher vereint er diverse pH-Werte in sich. Sein größtes Organ, die Haut, hat einen pH-Wert von 5,5, weshalb man ja auch vo Säureschutzmantel der Haut spricht, ist also „schwach sauer“. Selbiges gilt auch für das Scheidenmilieu zur Abwehr von Krankheitserregern. Da, wie oben bereits erwähnt, das Sperma des Mannes „schwach basisch“ ist, führt die nach dem Geschlechtsakt einsetzende Neutralisationsreaktion dann zu pH-Milieus, bei denen sich Spermien optimal bewegen.

Diese Neutralität ist besonders wichtig im arteriellen Blut. Dort sollte er im Bereich von 7,35 bis 7,45 liegen, damit das Hämoglobin Sauerstoff optimal binden kann. Je niedriger der pH-Wert des Blutes, desto weniger Sauerstoff kann von ihm aufgenommen und in die Muskel-, Gewebe- und andere Zellen abgegeben werden, desto niedriger ist also die Leistungsfähigkeit des Menschen.

Der Mensch ist, was er isst.

Eine wichtige Rolle dabei spielt die Ernährung. Das Säure-Basen-Verhältnis muss stimmen. Dabei kommt es aber nicht auf den Ausgangswert eines Lebensmittels an (hier sind die meisten „sauer“), sondern darauf, wie die jeweiligen Nahrungsmittel verstoffwechselt werden und wie sich das auf die potentielle Säurebelastung der Niere auswirkt.

Man spricht hier vom PRAL-Wert. Ist er negativ, gilt das Lebensmittel als basisch, ist er positiv gilt es als sauer. Basisch wirken Obst, Gemüse (außer Erbsen, Linsen), Hülsenfrüchte (außer Mandeln, Pistazien, Walnüsse.

Einen positiven PRAL-Wert hingegen haben helle Biere, Cola, Getreide, Brot, Teigwaren, alle Milchprodukte (außer Kefir), Fleisch, Pommes, Chips, Fisch, Butter. Also all das macht den Menschen, also auch dich, geneigte/r Leser/in, sauer. (Genaueres hierzu: hier und hier.)

Und was genau konsumiert man so, während der Betrachtung eines Fußballspiels? Wohl eher keine Pastinaken, Mangold, Radicchio, Chili, Sanddorn, Sesam und/oder einen Anis-, Lindenblüten- oder Schafgarbe-Tee, was allesamt stark basisch wirkt.

Aber wahren Schutz der Gesundheit hätten gestern nur Sedativa, also Beruhigungsmittel, gebracht. Doch das führt zu weiteren Problemen:

1. Es gibt nur sehr wenige natürliche Sedativa (z. B. Baldrian oder Rauschpfeffer (Kawa kawa).
2. Pharmakologische Beruhigungsmittel (u.a. Benzodiazepine, Opiopide) bergen die Riesengefahr der Abhängigkeit.
3. Ceiling-Effekt, d.h. trotz höherer Dosierung kommt es nicht zu einer Zunahme der Sedation.

Glück im Unglück: Mit dem 2:0 für die Gastgeber setzte zumindest bei uns eine Art Agonie per Lakonie mit Anlehnung ein, eine lebensrettende Schockstarre – und das auch nur, weil unser pH-, sprich: pro Hoffenheim-Wert stimmt.

Zuvörderst sind wir einmal FÜR die TSG.

Das heißt, auch wenn es beschissen auf dem Rasen läuft, wollen wir die Situation durch unser Zutun nicht verschlechtern. Dies wäre aber der Fall, wenn wir des Trainers oder des Sportdirekoren Rauswurf fordern, einzelne Spieler an diverse Pranger stellen oder durch sonstige negative, dümmliche Äußerungen ohne positive Auswirkungen tätigen würden. Zu Letzterem gehört der Kauf neuer Spieler. Wer soll das sein? Wie kann gewährleistet werden, dass die sofort helfen? Zumal dies ja auch alles langfristig finanziert werden muss – ein Unterfangen, welches in diesen Zeiten bestenfalls als „mutig“ (sprich: hirnrissig) bezeichnet werden kann, denn gerade, wenn diese Spieler nichts reißen, ein Loch in die nicht gerade voller werdende Kasse werden sie auf jeden Fall reißen. Man schaue sich dazu nur Bruun Larsen an: eine enorme Investition, die ihren ROI bislang mehr als schuldig bleibt. Oder Brenet. Oder Klauss, der den Erwartungen und den Anforderungen der Liga ja auch nicht wirklich gerecht wird.

Dann die ganzen Langzeit-Verletzten. Stafylidis, Bicakcic und allen voran Hübner, der ja von seiner einstigen Kapitäns- bestenfalls nur noch eine Gastrolle im Team innehat. Auch Kaderabek muss hier genannt werden, der ja nach seiner infektionsfreien Quarantäne zurückkam, sich ein Wadenzipperlein zuzog, das die medizinische Abteilung nicht in den Griff bekommt. Und bei dem Spiel wurde die Aufstellung noch durch die Kurzzeit- bzw. kurzfristigen Ausfälle Rudy, Akpoguma, Sessignon und Skov weiter verkompliziert.

All das muss man nicht, sollte man aber berücksichtigen – und tut man auch –, wenn man einen intakten pH-Wert hat.

Der macht einen aber halt auch nicht blind. Spätestens nach dem ersten Sololauf eines Schalkers durch unsere Hälfte nach rund fünf Minuten war klar, was die Hausherren vor- und kurze Zeit später, dass wir dem auch phänotypisch nichts entgegenzusetzen hatten.

Daran hätte es auch nichts geändert, wäre der Rasen kein Acker gewesen. Doch die Beschaffenheit des Spieluntergrunds kann und soll nicht im Vordergrund unserer Betrachtung stehen. Es muss etwas im Hintergrund geschehen oder geschehen sein, dass wir einen solchen Luschenauftritt insbesondere in der 2. Halbzeit hingelegt haben.

Denn nach den ersten zehn Minuten ging es ja auf einmal doch irgendwie, auch wenn das Spiel der Mannschaft alles andere als schön anzusehen war. Es war vor allem Bebou, der mit schönen und mutigen Aktionen Situationen geschaffen hat, die wohl jedem anderen Team zur Führung gereicht hätten. Statt dessen lagen wir plötzlich wieder zurück.

Nun war da ja noch genug Zeit, dieses Spiel zu drehen. Doch bekanntlich drehte man es nicht. Dafür rotierten die TSG-Fans im Netz in einer Art und Weise, die auf den Konsum sehr vieler Chips, Pommes, Fleischprodukte und helle Biere schließen ließen.

Leider war es eben jener Bebou, der durch einen Einwurf das 2:0 für die Knappen einleitete, die ihre knappen Chancen, die im Grunde allesamt von uns eingeleitet wurden, allesamt versenkten.

Besonders eklatant war dabei das 3:0, dem ein verheerender Pass von Vogt vorausging. (Das vierte Tor haben wir gar nicht mal mehr vor unserem geistigen Auge dank der bereits oben erwähnten Agonie.)

Hier merkte man schon, dass der pH-Wert im Team nicht mehr stimmte. Zu schwer lag bereits das zweite Gegentor im Magen, so dass das dritte gar nicht mehr verdaut werden konnte, so dass es am Schluss nicht verwunderte, dass sich alle zum Kotzen fühlten.

Was kann man also tun, um den pH-Wert im Team zu optimieren?

Nun, da wir keine Ökotrophologen sind, aber uns zumindest Experten für geistige Nahrung wähnen (hoffen wir doch stets mit diesen Berichten auch für ein wenig saturierendes food for thought zu sorgen), denken wir, dass es schlicht an Schlichtem fehlt: basics.

Zu diesen Basics zählen aber jetzt nicht nur motorische und spielerische Dinge wie das Passspiel, Laufwege und Taktik, sondern auch ein wohl balanciertes Säure-Basen-Verhältnis im Kopf.

Vogts Fehlpass war Ausdruck von Übermut, Baumgartners und Bogardes Darbietungen Ausdruck von Übermotivation, Samassekous und Gacinovics Auftritte Ausdruck von Überforderung, Belfodils Verständnis geprägt von Wahnvorstellungen eines Über-Ichs. Diese „Über-“ sind aber alle Ausdruck einer Übersäuerung.

Das Gegenmittel wäre ganz profan Unterhaltung. Kommunikation auf dem Platz und Spaß miteinander. Vom Krampf (auch ein Resultat einer Übersäuerung) zum Kampf ist nicht unser Spiel. Unser Spiel soll und muss geprägt sein von Spaß, Freude, Witz = Spielwitz. Und der geht uns aktuell völlig ab.

Ist das des Trainers Schuld? Nein, schließlich braucht auch er eigentlich wen, der ihn motiviert, der ihm Mut macht, Zuversicht schenkt – und da ist der Verein als Ganzes, das Team hinter dem Team gefragt.

So schön es war, dass sich der Sportdirektor nach dem Spiel zu der Personalie des Trainers unmissverständlich geäußert hat, klang es gestelzt. Warum kann bei der TSG niemand so mit der Presse sprechen, wie er es mit einem Freund tun würde?

„Was soll denn die Frage? Machen wir in der ersten Halbzeit zwei unserer vier Riesenchancen rein, würde sich die Frage gar nicht stellen. Sebastians Job ist es nicht, die Dinger zu verwandeln. Sein Job ist es, die Mannschaft dahin zu bringen, dass sie solche Chancen kreieren kann. Das hat sie getan. Der Rest lief scheiße. Ja, erneut, aber es ist faszinierend wie vielseitig es für uns scheiße laufen kann. Einmal sind es die Verletzungen, dann Corona, dann die Karten, dann die Elfer, und eben das Schweigen im Keller – Sebastian ist eigentlich die ärmste Sau in der ganzen Situation. Und was wären wir für ein Verein, wenn wir da über einen Trainerwechsel nachdenken? Nein, tun wir nicht. Danke.“

Und dann gehen.

Natürlich fehlt der Mannschaft aktuell der Wumms auf dem Platz, aber auch dem Verein. Und wenn nach einer üblen Niederlage eine Pressemitteilung rauskommt, die über die Klimaneutralität der Webseite berichtet, dann ist das nicht gerade die geistige Nahrung, die der Entsäuerung beim Fan dient. Ihm geht’s ums Spiel, die Mannschaft, den Erfolg auf dem Platz. Wenn der gegeben ist, kann man sich gerne über alles andere unterhalten, aber das Wesentliche der TSG ist immer noch der Fußball. Er hat im Fokus und in den Überschriften stehen. Alle anderen Aspekte haben bei aller globalen Bedeutung sich hintanzustellen und auf ihren Auftritt zu warten.

Die Message muss sein: „Wir spielen gut – und sind die Guten!“ Das ist basisch (basic). (nicht:
„Wir sind die Guten, auch wenn wir gerade in Richtung Abstieg trudeln.“ Das macht noch saurer!)

Fußball ist auch außerhalb des Platzes ein Teamsport.

Jede/r ist dabei gefragt, gefordert und in der Pflicht, seinen/ihren Teil für einen besseren pH-Wert beizutragen.

Wir sind bereit.

Und du?

Nächster Lackmus-Test: Samstag gegen die Arminen.

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