Bayern München vs. 1899 Hoffenheim
Ein guter Start
Der „vogtsfreie“ Kader
„Die Dichte in der Spitze ist breiter geworden.“ Es ist nicht das erste Mal, dass wir dieses wunderschöne Bonmot von Berti Vogts hier rezitieren, aber es ist das erste Mal, dass wir genau wissen, dass es auf die aktuelle Mannschaft nicht zutrifft.
Obasi und Vorsah beim Africa Cup, Gustavo gesperrt, Eduardo und Weis verletzt, da war die Spannung vor dem Anpfiff groß: Wen wird der Trainer bringen?
Ees war wohl das jüngste Mittelfeld, das je in der Bundesliga gegen die Bayern spielte – und das sogar in der ersten Hälfte der ersten Hälfte mit großem Herzen, Bravour.
Maicosuel und Zuculini versuchten das Spiel nach vorne zu bringen, Vukcevic spielte diesmal defensiver als bei seinen Einwechslungen und besser – und Salihovic leider auf dem Niveau der Hinrunde, was aber bis ca. zur 30. Minute nicht auffiel.
Bis dahin spielte nur eine Mannschaft und das waren nicht die Hausherren. Leider ging den Hoffenheimer die Puste aus – und die Präzision im Zuspiel. Stück für Stück eroberten die Bayern das Terrain und diktierten das Spiel.
Bei ihnen lief der Ball und die Spieler, während bei unserer Mannschaft beides nachließ. Und wenn es einmal hätte schnell werden können, kam der Ball nicht nach vorn – und wenn nach vorn, dann nicht an. Kaum ein Pass hatte die richtige Härte und Länge, keine Flanke die richtige Höhe und Weite. Und bei allem, was wie eine Standardsituation aussah, gingen unseren Spielern die Ideen statt davon Gefahr aus.
Ganz anders (leider) die Heimmannschaft. Hier war nahezu jede Flanke potenziell gefährlich. Hildebrand wurde es nicht kalt, wenngleich er gegen Ende der ersten Halbzeit genauso erwischt wurde – und auf dem falschen Fuß: Nach einer Flanke und einer vergunglückten Kopfballabwehr grätschte ein Bayernspieler zum Ball, traf ihn und, da Hildebrands Körperschwerpunkt bereits in Richtung andere Richtung ging, auch ins Tor. Schade.
Mit diesem 1:0-Rückstand ging es auch in die Pause. Bis dahin war es eine sehr tapfere Leistung unserer einstigen Trumpf-, an diesem Tag jedoch nur noch Rumpftruppe.
Zu Beginn von Halbzeit 2 kam sogar ein Neuling ins Spiel: Ludwig, der in einem Vorbereitungsspiel traf. (Vukcevic war drauf und dran, des Feldes verwiesen zu werden. Das war eine richtige Entscheidung des Trainers. Warum er später aber Eichner einwechselte, hat sich uns zumindest nicht erschlossen.)
Ludwig schoss auch gleich mal einen Ball in Richtung Bayerntor, so dass man das Gefühl hatte, da könnte noch was gehen. Errare humanum est … Ludwigs Schuss blieb der einzige zielgerichtete und -erreichende Schuss in der zweiten Halbzeit von 1899.
Während die Bayern Chance um Chance verspielten, erspielten sich unsere Jungs keine einzige. Keine Chance in Halbzeit 2. Das tat weh. Das war doch anders das letzte Mal an gleicher Stelle. Und das war es dann wohl auch mit dem internationalen Wettbewerb.
Gefühlt lagen unsere Jungs schon richtig satt zurück, aber de facto war es bis kurz vor Schluss nur ein Tor Unterschied. Ein Unentschieden, was nach Halbzeit 1 mehr als gerecht gewesen wäre, war immerhin möglich. Aber wie soll man Tore schießen, wenn das Mittelfeld, allen voran Salihovic, stets nur den Gegner anschießt?
Pardon. Rhetorische Fragen sind billig. Er war einfach schlecht. Und das Spiel nach vorne war schlecht. Die ganze Mannschaft, mit Ausnahme des Torwarts, war in der zweiten Hälfte schlecht. Das einzig Gute: keine Rote Karte. Und beim nächsten Spiel soll es vielleicht sogar ein Plusgrad geben.
Also kein Grund zu jammern oder gar zu zittern.
Es geht aufwärts …
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