Alemannia Aachen vs. 1899 Hoffenheim
Hurra, schon wieder dasselbe.
Neonostalgische Momente
Zugegeben, ein Kultverein ist die 1899 nicht. Der Vorteil davon ist ja, dass die meisten Kultvereine Schwierigkeiten haben werden, sich sportlich für die Zugehörigkeit zur heute beschlossenen 3. Liga zu qualifizieren. Aber der Glaube an den Volksmund, wonach steter Tropfen den Stein höhlt, ist ungebrochen. Wozu? Zurecht, denn wie schon beim letzten Auswärtsspiel gegen Augsburg holten Rangnicks Recken einen 2:0 Vorsprung der Heimmannschaft auf und erkämpften sich einen verdienten Punkt. Zum 3. Mal in Folge 2:2.
Und das am Tivoli. Auch ein Kultwort. Sagenumwoben. Und dann noch mit Wörtern garniert wie „Flutlicht“, ein wenig gewürzt mit ollen Kamellen um einen Spielwerwechsel, schon entsteht etwas Mystisches, was Bild Online versuchte auf die Fomel zu bringen: „Kultverein gegen Kunstverein“ – Boulevard at its worst.
Am Ende war’s, was Wunder, ein ganz normales, wenngleich kämpferisches Fußballspiel (sieben Gelbe). Und für jemanden, der „den Stocker“ machte, also das Spiel sich nicht anschaute, sondern per Videotext (der ein Internetticker war) verfolgte, war’s sehr, sehr spannend. Permanent das Hoffen, das Bangen. „Kommt, Jungs, kommt, kommt.“ Zum Glück habe ich eine dunkle Stimme – meine Nachbarn könnten sonst auf den Gedanken kommen, Gina Wild will einen Gangbang beenden. Wie dem auch sei: Sie kamen, trafen und gewannen noch den einen Punkt, der dafür sorgt, dass der Verein TSG 1899 Hoffenheim in seinem ersten Jahr in Liga 2 zumindest bis Sonntag vor dem 1. FC Köln steht. Und das ist einfach nur geil.
Herzlich willkommen, St. Pauli.
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