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1. FC Köln vs. 1899 Hoffenheim

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Sturmfrei.

Ohne Spitze gibt es kein Spitzenspiel.

Spiele gegen Köln stehen irgendwie im Schatten der Duelle gegen Dortmund und Frankfurt, ihnen aber an Brisanz und negativer Emotion eigentlich in nichts nach. Und das eigentlich seit Jahren.

Am 10. April 2010 beim Spiel der Kölner in Hoffenheim musste wegen vorangegangener Ausschreitung der Kölner Fans (im Derby gegen Mönchengladbach) der Gästeblock geschlossen bleiben. Wir verloren die Partie mit 0:2 und am Ende stand Podolski, wo er mittels Fahne die Legalisierung von Ordnern, Tackern, Faxe, Druckern etc. befürwortete – oder so ähnlich („Bürotechnik ist kein Verbrechen.“)

Richtete sich diese Aussage noch gegen DFB/DFL wurde es in den Spielzeiten 2016/17 (im April) sowie 2017/18 (im November) in Köln via Banner persönlich gegen Herrn Hopp – und auf eine Art maximal widerlich, die mindestens auf einer Stufe – und zwar der untersten – mit dem Fadenkreuzbanner steht.

Der Verein wurde für die Aktionen vom DFB-Sportgericht zu Geldstrafen in Höhe von 35.000 bzw. 45.000 verurteilt. Zudem gab es vor einem Zivilgericht eine Strafe gegen den Gestalter des Aprilbanner: 120 Tagessätze à 40 Euro, in Summe 4.800 Euro, was rund vier Monatsgehälter des bereits vorbestraften Verurteilten entsprach.

So etwas hat einfach nichts in einem Fußballstadion verloren – und wir auch keine der beiden Partien: 1:1 bzw. 3:0 endeten diese.

Das besserte sich – vor allem sportlich, denn dieses Unentschieden vom April 2017 war der letzte Punktverlust gegen Köln – und der Schuss und Treffer Demirbays in der 93. Minute der Türöffner für unsere erste Teilnahme an einem europäischen Wettbewerb.

Seit dem gab es acht Partien gegen die Domstädter, acht Siege, 26:4 Tore. Aussagekraft: 0.

Aber es machte natürlich Hoffnung, dass diese Serie so weitergehen möge. Die Niederlage gegen die Bayern letzte Woche war ja immerhin die erste Serie, die in Zusammenhang mit der TSG und/oder unserem Trainer gebracht wurde, die NICHT riss. (Breitenreiter hat auch weiterhin noch kein Spiel gegen die Bayern gewonnen.)

Und sooo dolle lief es zuletzt ja auch nicht. Zudem ist die Liga so eng beieinander, wie seit einer gefühlten Ewigkeit nicht mehr, so dass ein Sieg in der Partie gerade auch für die Psychologie sehr, sehr wichtig wäre. Würde man siegen, spränge man in der Liga wieder auf einen „Europa-Platz“.

Doch es gab neben der Serie auch psychofaktische Gründe, an einen Sieg zu glauben:

Unvergessen dürfte der 2:1-Sieg (Pausenstand: 0:1) aus der Saison 2019/20 in Köln sein – durch einen Elfmeter von Locadia in der 8. Minute der Nachspielzeit.

Oder auch das 5:0 im eigenen Stadion an einem Freitag vor gut einem Jahr. Das Besondere daran war, dass in der Woche zuvor Länderspielpause war und wir die Wochen davor n ziemlichen Kack zusammenkickten – und vor der Partie auf Platz 11 lagen. Das heißt, der Trainer hatte keine Zeit, mit der Mannschaft, die die Partie davor mit 3:1 beim VfB verlor, zu trainieren. Spieler kamen zum Teil erst Donnerstag an und tags drauf hieß es dann Bundesliga-Alltag. So gesehen … hatten die Kölner jetzt gar nicht mal sooo einen Nachteil, schließlich blieben sie die ganze Zeit als Team zusammen und kamen mit einem Erfolgserlebnis zurück.

Und so ein letzter Fun-Fact nebenbei:
Das, was dem 1. FC widerfuhr, hätte auch uns widerfahren können und eigentlich müssen, denn sie landeten Ende trotz zweier Niederlagen gegen uns in der letzten Saison auf dem letzten Qualifizierungsplatz für einen europäischen Wettbewerb – und zumindest den hätten wir uns schnappen müssen.

Die Verlegung der Partie in der UEFA Conference League auf Freitagmittag führte natürlich zu Verlegungswünsche seitens der Kölner, aber

„Ganz kluge Leute haben festgelegt, dass 48 Stunden für die Regeneration reichen. Wir befinden uns in einem Geschäft. Es geht nicht mehr um den Spieler oder den Menschen.“

So sagte der Kölner Trainer verständlich verärgert, nachdem entschieden wurde, das Spiel wie geplant stattfinden zu lassen, aber natürlich auch nicht ohne Kalkül. Er wird wissen, dass da noch viele weitere Parameter eine Rolle spielen – nicht nur TV-Rechte, z. B. Einsatzdienstpläne von Nahverkehrsbetrieben, Caterern, Polizei etc. Außerdem ist ein perfekter Motivationskick für vor dem Spiel – und für nach dem Spiel taugt das auch. Aber ist das wirklich ein Nachteil? Wie gesagt: Schließlich blieben sie die ganze Zeit als Team zusammen und kamen mit einem Erfolgserlebnis zurück.

Der Einwand Baumgarts hat allerdings auch seine Berechtigung und wurde so ja auch schon von anderen Trainern hervorgebracht, u.a. Jürgen Klopp. Wer sich in den letzten beiden Jahren und auch dieses Jahr die Ansetzungen im englischen Fußball gerade zwischen den Jahren anschaut, versteht das. Aber da sind das „normale“ Planungen.

Und biorhythmisch begann das Spiel ja erst um 20.30 Uhr. 🙂 Doch nicht nur die Zeitumstellung sorgte zuerst einmal für Verwirrung.

Akpo auf der Bank war nach der abgesessenen 5. gelben Karte von Vogt jetzt nicht sooo die Überraschung, aber Rutter UND Kramaric auch nicht in der Startelf, dafür Rudy und Larsen? Das war doch schon sehr befremdlich und entsprechend wenig lief auch in den ersten Minuten zusammen nach vorn. Und hinten? Musste Kabak leider früh eine Verwarnung einstecken, nachdem er ausrutschte, und standen wir sperrangelweit offen, nachdem Nsoki einen weiten Abschlag des Gästekeepers durchließ, so dass die Gastgeber viel Platz und wenig Mühe hatten, das aus ihrer Sicht erfolgreich zu Ende zu spielen. Noch keine Viertelstunde gespielt. Rückstand.

Im direkten Gegenzug fast der Ausgleich. Kurz darauf wieder. Fast. Und fast, als es so aussah, als ob die Kölner ihre Führung ausbauen würden, erzielen wir relativ überraschend und überraschend effizient den Ausgleich.

Wenig überraschend fingen die Kölner „Fans“ wieder mit dem Schmäh-Chant gegen unseren größten Fan an. (Allein dafür hätten wir uns gewünscht, dass wir da in Führung gegangen wären. Sportliche Gründe hätte das nicht gehabt, aber haben wir mit den Unsportlichkeiten angefangen? Es ist so ein Graus …)

Sportlich wurde unser Spiel zwar insgesamt über die ersten 45 Minuten etwas besser, aber nicht wirklich gut – und Köln war nichts von wegen Überbelastung anzumerken. Aber noch waren ja 45 Minuten plus Nachspielzeit zu spielen und noch hatten wir ja mindestens eine Rakete auf der Bank. Sollte das der Plan von Anfang an gewesen sein? Eine Sturmflut ab der 45./ 60. /75. Minute?

Doch die würde ja nur was bringen, wenn wir nicht wieder in Rückstand gerieten, also musste der erste Wechsel fast zwangsläufig defensiv erfolgen, wobei da ja die Qual der Wahl war: der eine hatte einen bis dahin rabenschwarzen Tag erwischt, über dem anderen schwebte das Damokles-Schwert der roten Karte. Es traf Nsoki. Und das war nicht unmutig.

Als kurz darauf Kramaric für Rudy kam, dachte man, dass nun die Wende komme. Aber es ging nicht nach vorn, sondern in Sachen sinnloser Ballverluste nicht zuletzt auch durch Kramaric gerade so weiter. Dann musste auch noch Vogt verletzt raus, was die Hoffnung auf eine Wende auf ein besseres, strukturierteres Spiel nicht wirklich förderte.

Und so plätscherte diese zweite Halbzeit ähnlich höhepunktfrei wie die gegen die Bayern dahin. Ganz leichte Verärgerung war zu spüren, aber da war halt immer noch die Erinnerung an die Tore und damit meist auch Siege gegen die Kölner in den allerletzten Spielminuten. Eine einzige Chance hatten wir in Durchgang 2. Die war zwar super, aber natürlich zu wenig. Und Skovs Knaller aufs kurze Eck war lange vor Rutters Einwechslung in der 74., der leider gar nicht in Erscheinung trat, genauer treten konnte, denn richtig gut angespielt wurde er nie.

Köln hatte nicht einmal eine bis zum Ablauf der 90 Minuten, aber das lag nicht zuletzt an Kabak, der die, die sich da anbahnte, nur durch ein Foul unterbinden konnte. Platzverweis.

Und dann in Unterzahl, in der 6. Minute der Nachspielzeit, hatten wir leider keinen Schuss aufs Tor. Der wäre wohl drin gewesen, denn der Kasten der Kölner war kleer, doch der Ball trudelte einfach nur längs der Linie vorbei und langsam ins … AUS!

Ein wirkliches schwaches Spiel mit einer seltsamen Spielanlage und Aufstellung endete mit einem Punkt. Und das ist leider das Beste, was man über das Spiel sagen kann.

Gegebenenfalls nimmt man es noch als gutes Omen, denn nach dem letzten 1:1 in/gegen Köln standen wir am Ende auf Platz 4.

Wenn man da allerdings stehen will, muss man solche Spiele in einer solchen Konstellation klarer dominieren – und vor allem gewinnen.

Ganz anderer Meinung war man auf der Nachspiel-PK. Da schien schien man trainerseitig zufrieden. Diese Ein- ist fast so überraschend wie die Aufstellung.
Aber statt Köln sturmfrei zu schießen, spielten wir sturmfrei – und ohne Spitze gibt es kein Spitzenspiel.

 

 

 

 

 

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