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Akademikerfanclub 1899 Hoffenheim Rhein-Neckar Heidelberg 2007 e. V.

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1899 Hoffenheim vs. SpVgg Greuther Fürth

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Unlucky Punch

Über Fehler beim Hefeteig, das Fehlen von Mike Tyson,
Impuls- wie Impulskontrollstörungen
sowie das jähe Ende der Spielsucht 2020
am Ende einer Hinrunde in 66 Tagen.

Wir sind raus. Nach einem Spiel, das man nicht hätte verlieren müssen. Nach einem Spiel, das man hätte gewinnen können. Nach dem 17. Spiel binnen 66 Tagen, also eine komplette Hinrunde in etwas mehr als zwei Monaten.

Von diesen Partien gewannen wir sieben, während wir jeweils fünf Partien verloren bzw. unentschieden spielten (so, wie das gestrige (offiziell)) und weisen eine Torbilanz von +10 auf (32:22).

Das heißt, die Mannschaft spielte alle 3,88 Tage Wettbewerbsfußball, davon acht Mal auswärts, d.h. insgesamt war sie rund 16 Tage mit Reisen beschäftigt.

Nun wissen wir, dass dies nicht für jedermann/-frau so schnell verständlich ist. Bei oberflächlicher Lesart bleibt da vielleicht nur „16 Tage Reisen“ hängen, was mit einem schönen All-Inclusive-Urlaub assoziiert wird. Das aber ist es nicht.

„Aber trotzdem …“ ist natürlich auch ein gern genommener Einwand, der auch sehr gut ist. Für alle. Zum einen für diejenigen, die die Fakten präsentieren, denn sie wissen sofort, dass die Person, die das einwendet, die Informationen nicht verarbeitet hat. Bekanntlich hören die meisten Menschen ja eh nur zu, um was zu sagen. Zum anderen für diejenigen, die das einwenden, denn mit so einer solche faktenignoranten Einstellung lässt sich problemlos mit Inbrunst und ohne schlechtes Gewissen Scheiße reden.

Was letzterer Gruppe aber gar nicht ein- oder gar auffällt, ist, dass sie mit dieser Haltung genau die an den Tag legen, die sie der Mannschaft vorwerfen: Überheblichkeit. Dabei ist der Vorwurf gar nicht mal so unberechtigt.

Insgesamt sind wir mit der Mannschaft und vor allem dem Trainer unter Berücksichtigung aller Parameter (Verletzungen, Coronafälle, Weiterkommen als Gruppenerster in der Europa League (in der wir ja alle unbedingt spielen wollten – zumindest ist uns niemand bekannt, der am Ende der letzten Spielzeit für Platz 8 als Bestplatzierung plädierte) sowie den vielen Spielen und der damit verbundenen Unmöglichkeit des intensiven Trainierens mit dem / als Team) alles andere als unzufrieden.

Natürlich hätten wir uns in so manchen Ligaspielen oder auch gestern ein besseres Ergebnis gewünscht, aber mit dem Wünschen ist das ja so eine Sache. Außerdem: Weihnachten kommt ja jetzt erst.

Und um zum gestrigen Spiel zu kommen – und wenigsten etwas hier zu präsentieren (eingedenk des letzten Spielberichts) was sich reimt:

Gegen elf hochmotivierte Fürther haben wir es zu zehnt/neunt/acht
gar nicht mal so schlecht gemacht.

Also was immer der gestrige Plan war, er hatte sehr was von einem Hefeteig, bei dem die Zutaten die falsche Temperatur hatten, die Arbeitsplatte zu kalt oder der Teig selbst zu trocken oder schwer war: Er ging nicht auf! (Weitere Fehler mit Hilfetipps für Hefeteig gibt es hier …)

Dabei sah das am Anfang ja ganz appetitlich aus. Baumgartner konnte seine Chance noch nicht nutzen, aber das tat dann Bebou, der es Kramaric überließ, den Führungstreffer zu erzielen.

Aber just nach dem Treffer und noch vor Wiederanpfiff war schon zu erkennen, dass sich da was nicht so ganz optimal entwickelt. Die Zutaten schienen wahrlich nicht die richtige Temperatur zu haben, denn der Torjubel war doch sehr unterkühlt. Gegen einen siebst-, sechstklassigen Gegner mag das in Ordnung gehen, aber nicht gegen ein Team, das auf einem Aufstiegsplatz in der 2. Liga steht und auswärts noch kein Spiel verlor.

Wie innerhalb gewisser „Fan“-Kreise schien auch in der Mannschaft ein gewisser Übermut vorhanden zu sein. Vielleicht lag es daran, dass man gerade mal vor drei Tagen bei einem Champions League-Teilnehmer, der sich in einer Gruppe mit Real Madrid und Inter Mailand ebenfalls fürs Weiterkommen in seinem Wettbewerb qualifiziert hat, gewann und/oder vielleicht daran – bei aller verbaler Versicherung, dass man den Gegner nicht unterschätzen wolle –, doch bei sich dachte: „Ts, ts, Zweitligist!“

Und der weitere Verlauf des Spiels bestärkte ja auch jeden, der so dachte. Der Ausgleich der Gäste fiel ja auch mehr oder weniger aus dem Nichts, wobei da auch Pech dazu kam, dass der Fernschuss, der weit neben das Tor gegangen wäre, den eigenen Mitspieler traf, der auch nur deshalb nicht im Abseits stand, weil Sessegnon weitab vom Geschehen nach einem Abwehrduell in die Formation zurücklief. Da hatten die Gäste also schon Doppeldusel.

Doch bei allem Zufall, der diesem Treffer vorausging, war es kein Zufall, dass er über Sessegnons Seite fiel – und im Gegensatz zu der naheliegendsten Beantwortung der deutschesten aller Fragen – der Schuldfrage – werden wir dieses Tor nicht alleinig an dem jungen Briten festmachen, denn dass sie immer und immer wieder über seine Seite kamen, lag auch daran, dass da schlicht und ergreifend viel Platz war. Nordveit war bis zu seiner Auswechslung eher weit weg und vor allem vor den beiden war … ja, wer war denn eigentlich da? Gacinovic? Dieses Loch bekam die Mannschaft einfach nicht gestopft.

Ja, auch bei der Führung sah Sessegnon unglücklich aus, fällt ihm am Boden liegend doch im Zweikampf der Ball so doof auf seine Hacke, dass es eine Art Zuspiel wurde. Allerdings an der Mittellinie und wer kam auch da zu spät beim Torschützen an? Gacinovic.

Nun, der Ärger hielt sich in Grenzen, waren wir ja nicht die einzigen, die wohl stark vorweihnachtlich gestimmt waren und Geschenke verteilten. Gleich drei unserer Spieler ließen die Fürther bei dem Freistoß kurze Zeit nach ihrer Führung in der Mitte ungedeckt. Letztlich fiel der Ball auf Akpogumas Kopf – und der Ausgleich.

„Jetzt aber!“, dachte man und jetzt aber ging es aber auch richtig los. Ein technisch schönes und gutes Fußballspiel entwickelte sich zu einem Pokalfight, wobei wir optisch überlegen und viel vor deren Tor, die Gäste aber gefährlicher vor unserem Tor waren.

Es war fast so etwas wie ein Boxkampf, bei dem beide ihr Glück immer wieder mit Geraden versuchten, aber meist nur die Deckung trafen. Es gab kaum Infights, keine Kombinationen aus kurzen Jabs, auf die Deckung, um diese enger und enger vors Zentrum zu ziehen, um dann auf den freiliegenden Rippenbogen den Leberhaken anzusetzen, der immer zum Zusammenbruch der Deckung führt, so dass es dann ein Leichtes ist, den finalen Punch zu landen. Genau dieses Vorgehen war typisch für Mike Tyson. Bei ihm war der Schlusspunkt meist ein Upper Cut:

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Statt dessen war es ein Lower Leg, das uns fast den Knock Out beschert hätte. Jenes des Gegenspielers traf nämlich Sessegnon (und in den einem Fall auch nur ihn die Schuld) im Strafraum. Elfmeter.

Klar war sein Tritt im Grunde eine Impulskontrollstörung, wenngleich eine motorische. Der Rest des Teams scheint – mit einer großen Ausnahme – von einer anderen Impulskontrollstörung befallen zu sein: Spielsucht.

Es wirkte ja vor dem Elfmeter so, als ob sie einfach großen Gefallen am Fußballspielen hatte. Ausnahme: Belfodil. Er hatte diese Impulskontrollstörung nicht, er hatte aber ganz offensichtlich eine Impulsstörung.

Er kam in der 77. Minute für Dabbur, der zwar bewegungstechnisch die größte Ähnlichkeit mit Mike Tyson besitzt, aber mehr auch nicht. Von ihm war ähnlich viel zu sehen wie von Gacinovic, was aber von Belfodil noch weiter unterboten wurde. Auf rechts ersetzte Adamyan Bebou, was jetzt aber auch alles andere als Gewinn war.

(A propos Gewinn und Rechtsaußen: Jamie Leweling von der SpVgg Fürth hat laut Transfermarkt einen Marktwert von 1,5 Mio. €. Just wishin‘ … is‘ ja Weihnachten.)

Baumann hielt dank eines super Reflexes den Ball und damit uns im Spiel. (Also wenn das mal kein Zeichen für „häufiges oder auch episodenhaft wiederholtes Spielen (…) mit einer ausgesprochenen gedanklichen Beschäftigung bezüglich „erfolgversprechender“ Spieltechniken oder Möglichkeiten zur Geldbeschaffung (…)“ ist. (So zumindest beginnt auf wikipedia das Kapitel für Symptome der Spielsucht.))

Spaß beiseite. Es zeigte, dass die Mannschaft das Spiel wirklich gewinnen wollte, aber in, wenngleich nicht nummerischer, aber dann doch faktischer Unterzahl (wg. Impulsstörung Einzelner) mit all den Spielen in den Beinen (s. o.) und ohne die verletzten Grillitsch, Samassekou und Kaderabek (Hübner kann man aufgrund seiner langen Verletzungszeit ja im besten Falle im Falle einer Rückkehr in den Kader als „Gastspieler“ bezeichnen) gegen einen jetzt mehr denn je motivierten Gegner muss man es ja fast schon als Erfolg werten, es überhaupt ins Elfmeterschießen geschafft zu haben, wenngleich wir in der 118. Minute es fast so geschafft hätten, aber Kramarics Schuss verfehlte sein Ziel sehr knapp.

Gut, dass Elfmeterschießen ging dann lang und bekanntlich zu unseren Ungunsten aus. Aber auch da war die Ausgeglichenheit fast erschreckend. Die Fürther schossen ihren ersten Elfer übers Tor, wir unseren letzten regulären. Einer der ihren landete an der Querstange – wie auch unser letzter.

Jetzt sind raus – und haben damit zwischen unseren Bundesligapartien beim FC Bayern und gegen Eintracht Frankfurt, deren DFB-Pokal-Zweitrundenbegegnung ja erst am 13. bzw. 12. Januar 2021 stattfindet, Anfang Februar frei. Wer weiß, wozu es gut ist.

Ende letzten Jahres stand Sebastian Hoeneß mit seinem Team in der 3. Liga mit 12 Punkten Abstand auf Platz 1 auf Platz 15. Am Ende der Saison stand sein Team mit einem Punkt Vorsprung auf Platz 1.

Natürlich lässt das nicht den Schluss zu, dass wir Meister werden, denn erstens gab es in der 3. Liga ja mehr Spiele und damit Punkte zu gewinnen, zweitens beträgt unser Rückstand auf den Tabellenführer aktuell bereits 15 Punkte, aber wenn wir jetzt etwas mehr Ruhe haben, etwas mehr, besser: endlich mal wieder trainieren können, könnte das noch eine ganz großartige Saison werden.

Ärgern wir uns also nicht mehr über das gestrige Spiel, sondern freuen wir uns darauf sowie ein großartiges 2021! (Da gehen die Zwanziger ja eh erst richtig los … – s. Video.)

 

Wir

wünschen

beschwingte, beglückende,

entspannte sowie entspannende,

überhaupt einfach schlichte, schöne und sehr…

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Frohe Weihnachten!

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