1. FC Köln vs. 1899 Hoffenheim
Livin‘ la vida Locadia
Was! Ein! Hit!
Wir könnten jetzt das schreiben, was alle schreiben:
- nicht überzeugende Spielanlage
- wenig Konstruktives im Mittelfeld
- wenig Souveränität im Offensivspiel
- völlige Ignoranz „unseres“ Bundesliga-Experten auf Spiegel Online:
Nach dem sechzigminütigen Schaulaufen vergangenen Freitag, hofft man natürlich auf einen ähnlich souveränen Auftritt. Das dürfte umso besser klappen, je mehr unsere Spieler das Kölner „Alaaf“ beherzigen. (Bei uns heißt das „Jetzt lauf doch!“) (…)
- Besserung in der 2. Halbzeit
- verdammt viel Glück
- berechtigter Elfer
- schmutziger Sieg.
Darüber hinaus könnten wir meckern, worüber alle meckern: die sehr rustikale Spielweise der Kölner Spieler, die der Schiedsrichter sehr britisch auslegte, sowie vor allem die Kölner Fans mit ihren Schmähungen und Bannern – wobei selbst die gegen die eigene Mannschaft zumindest sprachlich (lt. Duden) nicht richtig waren:
sowie vor allem ihrem Verhalten uns Gästefans gegenüber vor, während und vor allem nach dem Spiel (s. Meldung der Kölner Polizei auf Facebook).
Wir könnten uns auch so ganz nebenbei über den DFB wundern, der bekanntermaßen so seine Schwierigkeiten mit Trikotwerbung hat, wenn sie nicht so ganz irgendwessen Moralvorstellungen entspricht, einst waren es Kondome, Bordelle, zuletzt war es Alkohol, andererseits Vereinen gestattet, Werbung für eine Produktgruppe zu machen, deren Verwendung während eines Spiels im Stadion nicht gestattet ist.
Wir könnten natürlich auch eine Büttenrede schreiben, passend zu dem Karnevals-Trikot,das fast schon Litfaßsäulen-Charakter hatte, was darauf alles integriert war: Karnevalsmütze, Stadtwappen, Stadtkarte mit den neun Stadtbezirken, aber all das wollen wir nicht. Erstens, weil es eben alle machen oder gemacht haben, zweitens konnte man sich schon letzte Woche einen Reim auf unseren Spielbericht machen. Das war ja aber auch ein Gedicht von einem Spiel.
Das war dieses Spiel nicht. Es war Wahnsinn, verrückt, und wer es einmal sinnlich wahrgenommen hat, bekommt es so schnell auch nicht mehr aus seinem Kopf (was wir dem Kölner Verteidiger, der von seinem Keeper in der 90. Minute klassisch niedergestreckt wurde, allerdings nicht wünschen) – oder seinem Herzen.
Wie auch immer: Das Finale dieses Kicks war ein Ohrwurm fürs Gemüt – und Doping für die Tage, die es jetzt wegen der Länderspielpause bis zum nächsten Ligaspiel zu überbrücken gilt.
Und um die Wirkung zu fördern, haben wir uns eines echten Ohrwurms angenommen, der allein vom Titel (fast) perfekt passt („Livin‘ la vida loca“ – „das verrückte Leben leben“). Deshalb haben wir darauf eine kleine Karaoke-Version gebastelt. (Das Video oben hilft, den Ball … äh … den Einsatz richtig zu treffen.)
Sie wird vielleicht nicht ganz so ein Hit wie das Original. Das aber ist uns auch egal. Uns ist der Hit in der 98. Minute viel wichtiger – und dass der Typ ein (jetzt schon Three)-Hit-Wonder ist.
Viel Spaß mit:
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