Rot für „Rot“ – und das ist auch gut so …
Der Volksmund weiß:
- Kleider machen Leute.
Der Fußballfan weiß:
- Leute machen Stimmung.
Die Schlussfolgerung:
- Kleider machen Stimmung.
Was Menschen tragen, sagt viel über sie aus (und das „Wie“ auch, aber das soll jetzt nicht Thema sein). Und weil viele Menschen das wissen, kaufen sie nicht einfach nur einen Anzug, ein Hemd, eine Jeans, einen Gürtel, Schuhe, sondern beispielsweise einen Armani-Anzug, ein Boss-Hemd, eine Diesel-Jeans, Melvin & Hamilton (Männer) bzw. Prada (Frauen) oder oder oder.
Menschen sind soziale Wesen und ihre Kleidung signalisiert Zugehörigkeit. Das ist völlig normal und trifft eigentlich immer und überall zu, aber ganz besonders in einem Fußball-Stadion.
Hier war die TSG lange Zeit sehr lax und legte eine Toleranz an den Tag, die andernorts undenkbar wäre. Nur der kleine S-Block hatte bisher den Zusatz, dass der Zutritt in Gästefankleidung nicht gestattet sei. Aber auch da drückte man gerne einmal auch mehr als ein Auge zu.
Das hat sich zu der Saison verändert. Jetzt gilt dieser Passus bis auf den Familienblock für die gesamte Südseite – und wir finden das gut so.
Auch wenn es für Verwirrung, in ganz seltenen Fällen auch Verärgerung sorgte, dass die Ordner auf Süd beim ersten Heimspiel der Saison sehr penibel darauf achteten, dass der Zutritt in Gästekleidung dort auch Kindern verwehrt wurde, was schon hart, aber auch korrekt war (und zu einem ungeahnten Absatzschwung an Hoffe-Shirts am Fan-Container führte), war es insgesamt sehr schade, wie viele Hoffenheimer Dauerkartler gerade auf der Gegengerade dieses Spiel zur Refinanzierung derselben u/o Aufbesserung der Urlaubskasse nutzten.
Natürlich: Es ist Urlaubszeit. Und vielleicht hatten einige wirklich schon ihre Reise lange vor der Veröffentlichung des Spielplans gebucht, aber wenn man dort bei „Steht auf…“ der Einzige weit und breit ist, und sich das Gemaule der Umsitzenden anhören muss, ist das umso ärgerlicher, wenn man in Erfahrung bringt, dass diese Menschen in der Tat „Dauerkartenbesitzer“ sind, aber eben nicht „Eigentümer“, soll heißen: nur für dieses Spiel!
Fairerweise muss man sagen, dass nicht alle bajuwarisch ver-/gekleidet waren, aber dennoch mutet es betrüblich an, dass es hier auf den alles andere als billigen Plätzen keine teuren, äh: treueren Hoffe-Fans gibt.
Selbiges gilt aber auch für die Gegengegengerade, wo weniger Menschen in Hoffe-Outfit als im Gäste-Outfit saßen. Es überwog Neutralität, aber das darf nicht Maßstab sein.
Die Leuts dort sollten sich ein Beispiel an Kaderabeks Freundin nehmen. Sie ist gewiss kein eingefleischter Hoffe-Fan, aber sie trägt Trikot.
(OK, der Schnitt der Leibchen ist ihrer Figur auch eher zuträglich als dem großen Gros. Dennoch… sie bekennt im Gegensatz zu den meisten „Fans“ auf der Gegen- und Gegengerade Farbe!)
Es wäre einfach nur gut, wenn man mal in Erfahrung bringen könnte, warum dies den meisten immer noch so schwerzufallen scheint. Am Geld kann es gerade bei diesen „Fans“ nicht liegen.
Vermutung: Es ist ihnen schlicht peinlich. Nicht, dass sie sich schämen, aber es ist ungewohnt und so greift hier durchaus das „Argument“ der Tradition: Es ist einfach nicht usus hier gerade bei der hier ansässigen Mittelschicht, sich stadionfein zu keiden.
Dabei muss das ja nicht unbedingt immer das neueste Trikot sein. Irgendeine sichtbare Insignie, z. B. Schal oder ein Kleidungsstück in weiß oder blau würde hierfür schon ausreichen, aber solange die eigene peer-group das nicht tut, tut es der Einzelne für gewöhnlich nicht, denn das widerspräche ja seiner Eigenschaft als „soziales Wesen“. Es braucht also Vorbilder – und spätestens jetzt kommen wir wieder ins Spiel …
Wir versprechen:
Sollten wir mal über die finanziellen Mittel für eine Fankabine verfügen, werden wir zu so etwas wie „Logen-Ultras“ mutieren und dort noch schärfere Regeln zum Einsatz bringen, wie sie jetzt schon auf Süd gelten:
ZUTRITT NUR MIT TSG-FANKLEIDUNG!!!
In diesem Zusammenhang verweisen wir gerne auch auf unsere eigene Kollektion. 🙂
Foto: U. Schmüser
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