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Akademikerfanclub 1899 Hoffenheim Rhein-Neckar Heidelberg 2007 e. V.

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1899 Hoffenheim vs. FSV Mainz 05

1899 Hoffenheim vs. FSV Mainz 05

Malus malum

Die Suche nach dem Glauben

Wie oft findet sich das Wort „Apfel“ in der Bibel?

Wir alle kennen die Geschichte vom Baum der Erkenntnis, der Schlange, wie sie Eva dazu brachte, das Verbot des Herrn zu missachten, wie sie dann zugriff und Adam verführte. Der Sündenfall.

Auch das Bild dazu kennen wir. Ganz eindeutig hat sie einen Apfel in der Hand. Aber warum? Denn in der Bibel selbst steht dieses Wort kein einziges Mal. Es ist immer nur von Frucht die Rede. Es hätte also auch eine Kokosnuss sein können.

Eine Theorie besagt, dass einem Kopisten beim Abschreiben der Heiligen Schrift, der damals üblichen Form der Vervielfältigung, Scanner waren im Mittelalter rar, ein kleiner folgenschwerer Fehler unterlief, in der er aus dem Wort das den Baum bzw. dessen Früchte beschrieb statt „malum“ (lat. f. dt. „schlecht“) „malus“ schrieb – und das heißt: Apfel. Oder ein Zeichner hat mal wieder Nominativ und Akkusativ verwechselt.

Die Geschichte der Verführung basiert also auf einem Mangel grundlegender Kenntnisse.

Und wie ist das mit Hoffenheim? Die Verführung dieses Vereins lag ganz ohne Baum, ganz ohne Frucht, ohne Schlange, ohne Eva in der Erkenntnis des schönen Spiels. Es war das Paradies. Wer hat uns daraus oder wer hat es vertrieben?

Das, was man gestern erkennen musste, war alles andere als paradiesisch. Eher subterrestrisch, einfach um nicht gleich unterirdisch zu sagen. Wer also hat es vertrieben? Hat auch hier wer Subjekt (Nominativ) und Objekt (Akkusativ) verwechselt bzw. aus dem Agierenden den Reagierenden gemacht?

Wer ist die Schlange?

Das, was man da zu sehen bekam, erinnerte doch sehr an den alten Witz, wo wir doch gerade so schön beim Thema „Apfel“ waren, was den schlimmer sei, als einen schönen Apfel zu sehen, ihn zu nehmen, in ihn hineinzubeißen und zu sehen, dass darin ein Wurm ist? Antwort: Zu sehen, dass darin nur noch ein halber Wurm ist.

Ja, es ist etwas faul im Fußballparadies Hoffenheim.

Dass die Mannschaft nicht gerade gesegnet ist mit Männern mit postnataler Schneekompetenz ist Fakt, dass aber ausgerechnet jener, welcher die meiste mitbringen müsste, Ibertsberger, so unter seinen Möglichkeiten bleibt, ist verwunderlich.

Dass Eduardo Mitte der Woche in London bei identischen Temperaturen in den sieben Minuten, in denen er noch spielen durfte, sich öfter und besser in Szene setzen konnte als bei diesem Spiel in 90, noch verwunderlicher. Für ihn schien es gegen Mainz kein Meisterschafts-, eher ein Versteckspiel zu sein. Ständig rechts außen an der Mittellinie und dann ähnlich einer Pferdedressur die Traverse zum Kreis, dann der Pass, meist Fehlpass.

Oder abseits, weil Ibisevic immer so hinter dem letzten Abwehrspieler des Gegners steht, dass man ihn gar nicht anspielen kann – eben wegen Abseits.

Spielaufbau oblag Christian Eichner, einem Mann, dessen Fähigkeiten primär in der Defensive liegen. Er war mit 94 der Spieler von 1899 Hoffenheim mit den meisten Ballkontakten.

So kommt das eigene Spiel nicht in die Gänge und der Fan ins Grübeln. Eichner? Spielaufbau? Meiste Ballkontakte? Was ist da bloß los?

Läge es wirklich am Wetter, hätte es das Siegtor der Mainzer nicht gegeben, resultierte dies doch aus einer starken Sprint- und Schussleistung des Mainzers aus Burkina Faso – naja, nach einem multiplen lapsus defensis unserer Mannschaft.

Nein. Es liegt nicht am Wetter. Es liegt auch nicht an den Verletzten. Die Wahrheit liegt auf dem Platz – und da liegt keiner. Kein Einsatz, kein Aufbäumen. Weder Kombination noch Kommunikation. Und Motivation?

Offensichtlich Fehlanzeige. Bei der Mannschaft zumindest. Und auch bei den Fans ist davon nicht mehr viel übrig – und auch das liegt nicht am Wetter. Wie soll man sich denn als Fan motivieren?

Dass man nur zwei Punkte hinter dem Deutschen Meister liegt?
Dass das internationale Geschäft zwei Punkte näher ist als der Abstieg?

Dieser Humor wäre doch so bitter wie die Leistung des Spiels. Also, besser nicht. Besser alle nutzen die Chancen, die sie haben: die Spieler, indem sie trainieren, die Trainer, indem sie motivieren, und der Verein, indem er agiert, um großen Schaden abzuwenden. Denn, wie wir ja aus der Genesis wissen, kann der Herr sehr böse werden und die, die seine Regeln nicht achten, aus dem Paradies werfen.

Also hopp, jetzt! Schenkt uns wieder den Glauben, die Hoffnung und einfach schönen Fußball …

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