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Akademikerfanclub 1899 Hoffenheim Rhein-Neckar Heidelberg 2007 e. V.

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1899 Hoffenheim vs. Eintracht Frankfurt

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Zero Waste

Erst lesen wir einem TSG-GF was, am Ende sogar der Gästetrainer Müll auf und dazwischen:
ein alles andere als Drecksspiel 🙂

 

Es war die 4. Minute (oder so), als sich Prömel ein Herz fasste und einfach mal draufhielt. Der Ball ging weit vorbei, aber es ließ den Geist vermuten, mit dem die Mannschaft gewillt war aufzutreten.

Es war gut über 4 Monate her (oder so), als wir einfach mal draufhielten und eine Einladung an Prof. Mayer, den Geschäftsführer der TSG raushauten, die keinen Zweifel an unserem Geist erkennen ließ.

Wir wollten uns natürlich einfach mal so mit ihm unterhalten, ihn näher kennenlernen, aber vor allem auf eine alte Tradition zurückgreifen und eine alte biblische Mission erfüllen, die insbesondere ungehorsame Mönche betraf und namentlich auf die zurückging, die alleinig für den Tempeldienst zuständig waren, deren Name zurückging auf Levi, den 3. Sohn der zwölf Söhne Jakobs, den die meisten von euch nämlich heute nur noch von Beinkleidern kennen: die Leviten lesen.

Die Leviten waren die Nachfahren des Levi. Sie übernahmen die Traditionsaufgaben, wozu auch die Einhaltung von Regeln gilt. Diese Regeln – insbesondere die für Priester – sind im 3. Buch Mose festgehalten – oder wie etwas Bibelkundigere auch sagen: Leviticus.

Die anderen Namen der anderen vier Bücher sind:

          • Genesis (1. Buch Mose – das erklärt das Begleitvideo)
          • Exodus (2. Buch Mose)
          • Numeri (4. Buch Mose)
          • Deuternomium (5. Buch Mose).

Angesprochen sind aber nicht exklusiv Priester, sondern auch Laien. Letztere sollen offenbar über kultische Verrichtungen Bescheid wissen, auch wenn diese Priestern vorbehalten sind. Insofern haben Laien, hier: wir, eine Art Kontrollfunktion, die wir gerne wahrnahmen und -nehmen.

Das Buch Leviticus besteht aus erzählten, wörtlich zitierten Gottesreden – insbesondere eben -regeln, die sich natürlich an den 10 Geboten orientieren, aber viel, viel weitergehen. Beispiele:

        • kein Beischlaf während der Menstruation
          („Einer Frau, die wegen ihrer Regel unrein ist, darfst du dich nicht nähern, um ihre Scham zu entblößen.“ (Quelle))
        • keine Homosexualität unter Männern
          („Du darfst nicht mit einem Mann schlafen, wie man mit einer Frau schläft; das wäre ein Gräuel.“ (Quelle))
        • kein Inzest
          („Niemand von euch darf sich einer Blutsverwandten nähern, um ihre Scham zu entblößen.“ (Quelle))
        • keine Sodomie
          („Keinem Vieh darfst du beiwohnen; du würdest dadurch unrein. Keine Frau darf vor ein Vieh hintreten, um sich mit ihm zu begatten; das wäre eine schandbare Tat“ (Quelle)
        • keine steten Vorhersagen, z. B. auf Sozialen Medien, z. B. TSG 1899 Hoffenheim Fans und Mitglieder, zumindest könnte man diesen Passus so interpretieren:
          „Männer oder Frauen, in denen ein Toten- oder ein Wahrsagegeist ist, haben den Tod verdient. Man soll sie steinigen, ihr Blut kommt auf sie selbst.“ (Quelle)

Noch klarer als diese und sehr viele andere Ansagen, sind die Bestrafungen, die mit der Nichteinhaltung dieser Regeln einhergehen, wie sich ja schon im letzten Zitat angedeutet hat.

„Werdet ihr mir aber nicht gehorchen und nicht alle diese Gebote tun und werdet ihr meine Satzungen verachten und meine Rechte verabscheuen, dass ihr nicht tut alle meine Gebote, und werdet ihr meinen Bund brechen, so will auch ich euch dieses tun: Ich will euch heimsuchen mit Schrecken …“ (Quelle)

In Levitikus, ganz genau hier (3. Buch Mose 19,18), steht aber auch vielleicht DER Satz der Bibel und überhaupt womöglich DIE Lösung für alle Menschheitsprobleme, wenn die Menschen dies auch einmal befolgen könnten und positiver zu sich selbst stünden – und das nicht nur auf Instagram, sondern auch zu jeder Tages- und Nachtzeit vor dem heimischen Spiegel, wenn niemand sonst physisch präsent ist:

„Liebe deinen Nächsten wie dich selbst!“

Für die Atheistinnen und Atheisten und anderes gotteslästerliche Geschmeiß verweisen wir alternativ auf den kategorischen Imperativ von Immanuel Kant. Wir sind ja gut – und respektieren dabei einen anderen, seeehr wichtigen Satz, der in diesem Buche steht, genauer in 3. Buch Mose 24,20, der die oben erwähnte Drastigkeit in Sachen Bestrafung stark relativiert:

„Auge um Auge, Zahn um Zahn“.

Die ab dem 15. Jahrhundert bezeugte Redewendung stammt aus dem Mönchswesen. Bereits im 8. Jahrhundert gehörten bestimmte Andachts- und Bußübungen zum Ordensleben der Benediktiner.

Dabei wurde meist ein Text eben aus Leviticus verlesen, zur Besserung der „verwilderten Geistlichkeit“, also Ermahnung, sich an die allgemeinen Regeln zuvörderst selbst zu halten, denn nur so kann man dem Wesen des Ganzen dienen und gerechtwerden.

So sprachen wir – als Tempeldiener – zu ihm, der natürlich hierarchisch in diesem Gesamtkonstrukt über uns steht, so wie die Kohanim, die Priesterschaft, über den Leviten stand, aber … wir erinnern kurz an die oben erwähnte Funktion der Leviten auch für Laien wie uns: Kontrollfunktion.

Das Wesen der TSG, der Kern des eigenen Seins, ist der Sport – insbesondere der Fußball.
Ihm sollte und muss alles untergeordnet werden.

Es gibt so viele tolle und lobenswerte Aspekte und kurz-, mittel- und langfristige Aktionen der TSG wie ihr Engagement in puncto Entwicklungshilfe sowie den Klima- und Umweltschutz, doch nie dürften sie versuchen, das Wesen des Ganzen zu überstrahlen.

Würden wir im Finale der UEFA Champions League stehen, wäre es in diesem Sinne kein Problem, sich auch entsprechend für das Drumherum zu feiern.

Die Parallele zu unserer Kultur ist offensichtlich: Zuerst kommt das Wesen, dann der Geist, dann Vater und Sohn, auf dass es eins werde. Alles andere wäre Häresie. 🙂

„Wow, die TSG: Sportlich ist sie die Nr. 1 und on top (!) überzeugt sie auch in puncto sozialem Engagement und ist besser als alle anderen. So sollten alle Vereine sein!“

So und noch stärker ließe und würde sich das darstellen. Voraussetzung aber: UEFA Champions League-Finale (oder so).

Wenn man aber im Abstiegskampf steckt, führen derartige Selbstbeweihräucherungen zu starken Reaktanzen:

„Scheiß aufs Klima, wir brauchen Punkte!“

Viel Hoch-, wenig Demut, aber das Thema TSG Hybrisheim hatten wir bereits an anderer Stelle behandelt – und diesmal eben den Geschäftsführer zu Gast.

(Na, wer erinnert sich noch an den letzten Spielbericht? Wie heißt dieses rhetorische Stilmittel? Genau, sehr gut: Zeugma.)

Wir fanden wenig Gehör …

Ansonsten stimmt das nicht. Ansonsten war das ein sehr heiteres, interessantes sowie auch informatives Gespräch, zu dem wir natürlich nichts sagen und damit auch nicht verraten, dass …, warum … und wann … . 🙂

… und vielleicht war das auch gut, dass wir behandelt wurden, wie wir als Heranwachsende behandelt wurden, als wir ja auch mindestens 1000 tolle Ideen dazu hatten, wie man die Gesellschaft modernisieren und überhaupt die Welt (inkl. Feminismus, Kolonialismus, Rassismus, Umwelt, Waffen) verbessern könne: Man lächelte uns an und ging zur Tagesordnung über.

Viele von uns, die Altvorderen von heute, scheinen diese Ignoranz und deren Konsequenzen, nämlich dass wir heute de facto in einer viel besseren Welt leben als sie es zu der Zeit war, als wir dachten, sie mit unausgegorenen Gedanken verbessern zu müssen, nicht verwunden zu haben und kompensieren dies dadurch, dass sie wahrlich jeden feuchten Furz des Nachwuchses als etwas Substanzielles ansehen statt es als das zu nehmen, was es ist: leicht heiße Luft mit etwas Scheiße.

Jedenfalls gab es Jubel allenthalben in dieser Woche bei der TSG und es wurde richtig groß gefeiert: Die PreZero-Arena wurde als erstes Zero-Waste-Stadion in Deutschland ausgezeichnet.

Warum diese Auszeichnung einen englischen Titel tragen muss, ist eine andere Fragestellung, der wir hier nicht nachgehen. Wir wollen ja nicht ins Schwabulieren kommen. 🙂

Hat uns das geärgert? Und wie!

Nicht die Auszeichnung, sondern die Darstellung. Wieder war das etwas, was in keiner Relation zur sportlichen Situation stand. Tabellarisch mitten im Abstiegssumpf und in einer Situation, wo der nächste Sog drohte, und dann aber zeigen und sich selbst feiern dafür, dass man nicht nur obenauf, sondern auch noch an der Spitze ist – doof nur: im Drumherum.

Andererseits „Akademikerfanclub“ – und unser Wesen. Dazu gehört das Wissen darum, auch wenn das heutzutage, aber das wird eine Modeerscheinung bleiben, nicht sehr en vogue ist, dass einem in Diskussionen Gefühle nur dann zuträglich sind, wenn einem die Argumente ausgehen – und seit gestern, kurz vor halb sechs, haben wir keine, denn …

die TSG hat aber mal auf dem Platz so gar nichts liegenlassen.

Den größten „Müll“ über die fast 100 Minuten produzierte Prömel mit dem eingangs erwähnten Fernschuss und der wurde, zumindest seinem Wesen, wiederverwertet und dabei sogar optimiert.

Die Gäste waren so gut wie nie am Ball. Wir waren so gut wie immer am Drücker. So gut hatten wir unsere Mannschaft in der Saison und in einer Anfangsphase eines Spiel noch nicht gesehen. Und so tat es auch wenig Wunder, dass wir in Führung gingen und das so früh wie noch nie in der Saison.

Zudem stand die Mannschaft in der Folge weiter hoch und versuchte tief zu spielen – und nicht administrativ. Zudem spielte sie technisch einfacher, was immer gut ist, und körperlich, was für die Gäste nicht einfach machte, zumal sie selbst ja gerne eine hohe physische Präsenz zeigen.

Gestern zeigte sie vor allem aber auch Schwächen – und wir waren so klug, sie auszunutzen. Mit schnellem und klarem Kombinationsspiel wollten unsere 11 schnell für klare Verhältnisse sorgen. Das hat nicht ganz so gut geklappt, dafür später um so besser: Lattentreffer Kramaric, Elfmetertreffer Kramaric und dann auch noch das 3:0 durch Ihlas Bebou.

Fast – nur fast hatte es was von „Auge um Auge, Zahn um Zahn“, wenn man das Hinspiel als Referenz nimmt, wo wir ja wirklich hergespielt wurden. So dominant waren wir nicht, aber das Ergebnis war zur Halbzeit besser. Damals, Anfang November, lagen wir mit 1:3 zur Halbzeit hinten (es hätte auch 0:9 sein können, wenn die Erinnerung nicht trügt), diesmal führten wir 3:0.

Jetzt galt es, die Besinnung und Kontrolle zu bewahren, denn im DFB-Pokalspiel der Gäste am vergangenen Mittwoch sah man, wie schnell die Gäste in der Lage sind, aus einem Rückstand nach einer desolaten Leistung in der 1. Halbzeit binnen weniger Minuten nach Wiederanpfiff eine Führung zu erspielen und dabei den Gegner maximal schlecht aussehen lassen – auch auswärts.

Vielleicht war es so gesehen ein Vorteil, dass es sich zum wiederholten Male für uns (Fans) wie ein Auswärtsspiel zuhause anfühlte. Für uns (ere Spieler) war es ein volles Haus, und sie spielten voller Freude.

Und die Häme geht an uns völlig vorbei. Die Frankfurter Fans haben den FC Barcelona im Camp Nou zu einem Auswärtsspiel empfangen. Dass es uns da ähnlich geht, ist null verwunderlich. Und ja auch irgendwie schön, denn wann sonst könnten wir zum gegenwärtigen Zeitpunkt mit dem kommenden spanischen Meister in einem Atemzug genannt werden?

Und der zweite Durchgang schien dann auch recht früh die befürchtete Wendung zu nehmen. Der bis dahin solide und im positivsten Sinne unauffällg spielende Nsoki wurde nach einem Foul mit glatt Rot des Feldes verwiesen. Er war nach einem steilen Zuspiel der Gäste nicht ganz auf der Höhe, umso mehr dafür sein Bein, mit dem er den von hinten heranrauschenden Gegenspieler recht hart und nah am Kopf traf. Natürlich hätte man da auch Dunkelgelb zeigen können, aber so wurde es die 2. rote Karte des Spiels, nachdem zuvor der Gästetrainer wegen 2.-Ball-aufs-Spielfeld-kicken seinen Platz am Platz räumen musste. Es war also nicht nur sportlich ein sehr farbenfrohes Spiel.

Kurze Zeit nach dem Platzverweis gelang den Gästen dann der Anschlusstreffer, aber ansonsten nicht mehr viel. Unserer Mannschaft allerdings auch nicht, außer den Laden hinten dicht- und sauberzuhalten.

Das war vor allem auch der notwendig gewordene Einwechslung Bicakcics (für Dabbur) zu verdanken, dem man in keiner Sekunde anmerkte, wie viele Sekunden, Minuten, Spiele, im Grunde: Monate nicht mehr im Team stand (von einigen Kürzteinsätzen mal abgesehen). Auch die Hereinnahme Beckers (für Torschützen 1 – Baumgartner) erwies sich als hilfreich,. Die Einwechslung Dolbergs (für Torschützen 2 – Kramaric) hingegen erwies sich als absolut wirkungsfrei und fast schon als Affront seinerseits, denn der Ball war zwar sehr oft in seiner Nähe, aber er konnte null für Entlastung sorgen. Sein Laissez-faire wurde zur Belastung für unsere Defensive – und gereichte bestenfalls Kardiologen zur Freude. Doch letztlich blieb es beim 3:1, einem Sieg ohne Müll und bei dem die Mannschaft am Ende sogar Dreck fraß, um endlich mal wieder als Sieger vom Platz zu gehen.

Und das dauerte, bis sie das konnte, denn nach dem Schlusspfiff ließen die Fans nicht so schnell von Selbigem.

Eine rundum saubere Leistung!

Selbst der Gästetrainer ließ sich wohl von der Auszeichnung zum Zero-Waste-Stadion anstecken, als er nach dem Spiel auf der Pressekonferenz aufräumte – mit einer Mär und sehr klaren Worten:

 

OK, den letzteren Aspekt könnte man jetzt auch kritisch sehen (Stichwort „thermische Verwertung“ 🙂 ), aber wir möchten uns nach diesem fulminanten und so wichtigen Sieg auf den vorletzten fokussieren:

„Akzeptiert es mal, dass eine Hoffenheimer Mannschaft gewinnen kann!“

Ja, das akzeptieren WIR gern, vor allem, wenn wir sehen, dass diese Aussage nicht nur die U17-, U19-, U23 oder die Frauen-Mannschaft, sondern eben auch die 1. Herren-Mannschaft zutrifft.

Und wenn dann, wie diesmal die anderen Ergebnisse unserer Situation dienlich sind, dann freuen wir uns NOCH mehr über die drei Punkte. Bei noch drei ausstehenden Spielen und vier Punkten Vorsprung auf Platz 16 haben wir alles selbst in der Hand – und damit lässt sich bekanntlich so mancher Dreck der sich im Laufe der Zeit / Saison angehäuft hat, vergessen machen durch wegräumen, aus dem Weg räumen, damit er frei ist und der Kopf auch, damit wir in den letzten Partien auch entsprechend aufspielen können.

Die Chance haben wir jetzt. Und in der Partie sah man ja, was passiert, wenn man seine Chancen nutzt. Man gewinnt. Und wenn / weil man dann so auch dem Wesen des Ganzen dient, nebst Punkten auch

 

 

 

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