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Akademikerfanclub 1899 Hoffenheim Rhein-Neckar Heidelberg 2007 e. V.

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1899 Hoffenheim vs. Bayer 04 Leverkusen

Das VAR Übel

TSG verliert wegen TSG
– Technik, Schiri, Groll –,
aber nicht den Glauben:
Die Zukunft könnte nicht aus Pappe sein.

Die TSG hatte schon vor der Saison sehr viel vor. Und nach der Niederlage gegen den Deutschen Meister ist es noch mehr: genauer 13 Mannschaften. Könnte also auch in dieser Spielzeit eng werden mit der Meisterschaft. Aaaber …

… es sind erst drei Spiele gespielt, und die Spiele werden, auch wenn die Ergebnisse etwas anderes vermuten lassen, besser.

 

Das Problem ist und bleibt die Abwehr, und da war es diesmal vor allem Drexler, der von Szene 1 an zeigte, dass er einen Heidenrespekt vor der Aufgabe hatte.

Das Wort hat übrigens nichts damit zu tun, dass wer ein aus christlicher Sicht „Ungläubiger“ ist. Auch bezieht es sich nicht auf das vom Menschen unbebaute Land bzw. eine schlicht unfruchtbare, nicht urbar zu machende Landschaft bzw. die Erica, also nicht eine Frau mit diesem Vornamen, sondern der gleichnamigen Pflanzengattung, zu der immergrüne Halbsträucher, Sträucher oder seltene Bäume zählen, die bis zu zehn Meter groß werden können.

„Heiden-“ gibt es als verstärkendes Bestimmungswort seit dem 19. Jahrhundert. Es geht von der Vorstellung des Ungezügelten, Furchterregenden, Schrecklichen aus. (vgl. „Heidengeld“, „Heidenangst“, „Heidenlärm“.)

Sein völlig verunglücktes Rückspiel in der 1. Minute hätte schon gut und gern zum Rückstand führen können. Aaaaber … tat es nicht. Der Glaube kam zurück – und das braucht es aktuell auch, denn im Gegensatz zur Gästemannschaft gibt es bei uns auch keinen Grund für reines Gottvertrauen, wonach sich die Dinge schon zum Guten wenden werden – und sei es in der 90+11. Minute. Und in der 17. Minute schwand auch das Vertrauen in den Fußballgott. Ganz offensichtlich hat er keinen Zugang in die Unterwelt – zumindest nicht in den Kölner Keller.

Von da meldete sich nämlich nach knapp einer Viertelstunde der VAR, der ein nach Ansicht aller Stadionbesucherinnen und -besucher vom Schiedsrichtergespann zu Recht wegen einer Abseitsstellung nicht gegebenen Tores, als regelkonform wertete.

Das machte es natürlich noch ärgerlicher, wie es überhaupt dazu kam, denn es war nichts weiter als ein langer Ball sowie zwei, drei kurze, präzise gespielte Pässe, und schon war es passiert.

Die Mannschaft berappelte sich und kam besser ins Spiel, aber während die Technik im Keller einwandfrei funktionierte, und die der Gäste ebenfalls ein fast schon makelloses Können in der Geschicklichkeit sowie Kunstfertigkeit im Umgang mit dem Spielgerät darstellte, ließ exakt diese Technik auf dem Platz in unseren Reihen schwer zu wünschen übrig.

Umso mehr ist jedoch der Eifer unserer Elf zu bewundern, wie sie dies zu kompensieren vermochte. Naja, bis es dann fast eine Viertelstunde später zu einer Dublette des ersten Tores kam. Ein langer Ball … kick … kick … drin.

Das Stadion war zwar erfreulicherweise ausverkauft, aber weit von einem Heidenlärm entfernt. Es war der O-Block, der sich dann in der Anfeuerung versuchte, aber so recht wollte der Funke da noch nicht überspringen. Zumindest nicht auf die anderen Hoffe-Fans. Die Mannschaft zeigte sehr wohl eine Reaktion, die auch jedwede Anfeuerung verdient hatte. Sich in einer solchen (Gesamt-)Situation so aufzubäumen und so zurückzukehren, verdient weit mehr als Respekt und Anerkennung. Das war – wie der Anschlusstreffer von Bersiha selbst – höchst beeindruckend.

Der Anschluss war geschafft und kurz darauf sogar der Ausgleich, zumindest traf Berisha erneut ins Tor, was ebenfalls für alle Zuschauer nach regulärem Treffer aussah, doch diesmal hob der andere Linienrichter sein Fähnchen (wie auch sein Kollege vor dem 0:1), aber dieser erhielt aus dem Kölner Keller leider das falsche „Go“, also kein „Goal“.

Aber auch das brach den Willen der Mannschaft nicht. Und auch einige Unermüdliche in den Blöcken O und P mühten sich ab, auch auf den Rängen einen Chor der Willigen zusammenzubringen. Das klappte leider nicht, was natürlich auch damit zu tun hatte, dass die Nörgelgerade jetzt mal ihrerseits mehr machen durfte, als über die schlechte Stimmung „von der Süd“ zu nörgeln. Und die Süd selbst verweigerte sich so natürlich wie für rational agierenden Menschen unverständlich weiterhin, die Mannschaft stimmlich anzufeuern. Immerhin konnte man sich auf ein gemeinsames Klatschen einigen.

Die Mannschaft goûtierte das, lief weiter an und spielte auch technisch immer besser, bis diesmal die Technik in Köln versagte. Kramaric wurde klar a) in aussichtsreicher Position und b) (noch wichtiger) im Strafraum klar von hinten umgestoßen. Ein klarer Elfmeter.

So etwas kann ein Schiedsrichter natürlich je nach Blickwinkel nicht und/oder anders sehen, aber für die, vor deren Augen sich das abspielte, gab es da keine zwei Meinungen. Doch der Keller blieb ruhig – und überraschenderweise Kramaric auch.

So ging es in die Halbzeit und in der zweiten wieder gut los für die TSG. Natürlich war das Team des Deutschen Meisters unserer Mannschaft technisch und spielerisch überlegen, aber gefährlich waren sie nicht. Unsere Defensive hatte sich tatsächlich stabilisiert, und alle anderen es geschafft, diese langen Bälle in die Spitze zu unterbinden – bis auf einen. Freistoß. Pfiff der Schiedsrichter.

Und der Kölner Keller widersprach ihm erneut. Der Kontakt war innerhalb, also Elfmeter. Äh, ja, nein, denn: Ja, der Kontakt war innerhalb, aber es war kein Elfmeter, denn es war kein Foulspiel. Der Kölner Keller wies den Schiedsrichter wohl nicht darauf hin, dass Geigers Grätsche ins Leere ging, sein langes Bein am Boden blieb und sein Gegenspieler dagegen rannte. Im Turnierspringen hätte es da für den Leverkusener vier Fehlerpunkte gegeben. Aber der Schiri gab ohne Ansicht der Bilder, weil wohl ohne Hinweis aus Köln, Strafstoß. Oli hatte die Ecke, aber nicht den Ball. 1:3. 72. Minute.

Zwei Minuten später dann das 1:4 nach der gewohnten Manier aus Hälfte 1. Ein langer Ball, ein kurzes Tänzchen von Boniface, drin der Ball. Aus der Traum. Rein mit den Jungen.

Matarazzo nutzte den Rest der Zeit, dem Nachwuchs eine Chance zu geben. Er wechselte Bischof für den nachvollziehbarerweise gegen den drei Gewichtsklassen höher spielenden Torschützen völlig unterlegenen Drexler ein, nachdem er zuvor bereits Berisha gegen Larsen und Gendrey für Prass einwechselte. Dann noch kurz vor Schluss Tohumcu und Moerstedt für den angeschlagenen Kramaric und den völlig abgekämpften Bülter. Sie alle machten ihre Sache gut, Gendrey und Bischof sogar sehr gut, denn im Gegensatz zu den alten Hasen haben die jungen Hüpfer ein feineres Füßchen. Auch wenn sie letzten Endes wirkungslos blieben, blitzte ihre Technik am Ball mehr als einmal auf.

Auch wenn wir nun in zwei Spieltagen von Platz 4 auf Platz 14 abrutschten, macht das Spiel Hoffnung, denn da war schon massig Potenzial auf dem Platz der TSG – und gegen Ende sogar mehr als zu Beginn – gerade in puncto Technik.

Auch die dürfte Oliver Baumann gemeint haben, als er laut „kicker“ das Fazit „Wir müssen die Basics besser machen.“ zog nach der Partie, in der, wie an gleicher Stelle sogar zu lesen war,  „die TSG gegen den Double-Gewinner aus dem Rheinland vor allem in der ersten Spielhälfte durchaus von Zählbarem hatte träumen können.“

Wären da nicht die Stimmungskiller in Gelb aus dem Keller und auf dem Platz gewesen – und die in der Kurve, die zu stolz und wieder einmal zu selbstverliebt auftraten, indem sie ihre Unterstützung verweigerten. Aber auch das sprach unser Kapitän an – und zwar direkt mit den Fans, was ebenso unsere höchste Anerkennung findet wie seine Conclusio ebenda („kicker“):

„Irgendwann muss eine Lösung her, denn am Ende sind wir die Leidtragenden. Wir haben eh nicht das lautstärkste Publikum.“ Und wenn die organisierten Fans in der Südkurve da ihre Fehde mit dem Verein so austrügen, dann ändert es ja nichts daran, dass es „auch noch drei andere Tribünen“ gebe, die ja ihrerseits anfeuerten dürften.

Von diesem Recht machten wir Gebrauch – und werden es auch beim nächsten Heimspiel tun. Und wenn die Marketingabteilung der TSG aufgepasst hat, hat sie ja gemerkt, dass es nicht am Support an sich lag, sondern der Bereitschaft, seine Stimme zu erheben und laut zu werden. Klatschen dagegen klappte. Letzter Hinweis: Das war nicht von Pappe. 🙂

Und was könnte man da den Besucherinnen und Besuchern beim nächsten Heimspiel, das ja auch ausgerufen ist zum 125 Jahre-Jubiläumsspiel mit Sondertrikot etc. da wohl auf ihre Plätze legen?

Natürlich sind Klatschpappen verhasst, aber auch nur im Fußball und auch nur in einigen Zirkeln. Oder hat man eine Heidenagst davor, dass dies seitens Süd als Affront gewertet würde? Ja, das kann natürlich sein, aber … Na und?

Ihr Verhalten schadet noch mehr – nicht unbedingt dem Verein, sondern vor allem, wie unser Kapitän ihnen klarmachte, der Mannschaft. Also entweder hört man bis zum nächsten Heimspiel auf mit dem Kindergarten – oder einen Heidenlärm qua Klatschpappen.

Der Tabellenrang zeigt, wie wichtig ein Sieg auf dem Platz wäre.
Olis Worte sprechen Bände über die Wichtigkeit eines Sieges der Vernunft.
Beides ist ganz in unserem Sinne.

Weiter TSGeht’s …

 

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