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Akademikerfanclub 1899 Hoffenheim Rhein-Neckar Heidelberg 2007 e. V.

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1899 Hoffenheim vs. 1. FSV Mainz 05

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Zeit für eine neue Zeit

Ein Kick mit Rück- und Ausblick

Rückblick:

Schon letzte Woche machten wir auf eine Verschiebung im Zeit-Kontinuum in der TSGalaxie aufmerksam, als wir feststellten, dass dieses Jahr der 2. April auf den 11. Februar fiel. Da nahmen wir natürlich Bezug auf einen plötzlichen, sowohl zeitlichen als auch personellen Wechsel in der sportlichen Führung bei der TSG. Ehedem (2013) folgte ein Trainer mit TSG-Historie (Gisdol) auf einen defensiven Trainer (Kurz), diesmal folgte ein Trainer mit TSG-Historie (Nagelsmann) auf einen defensiven Trainer (Stevens).

Und nach seiner Heimspielpremiere gibt es ein erneutes Indiz für eine Verschiebung im Zeit-Kontinuum in der TSGalaxie. Mussten wir letzte Woche noch feststellen, dass wir 19 Punkte mehr hätten, wenn wir als Sieger vom Platz gegangen wären bei all den Spielen, bei denen wir diese Saison in Führung gingen, können/dürfen wir festhalten, dass dieses Jahr der 26. März auf den 20. Februar fiel.

Es war das 100. Bundesligaspiel des Spielers, der bisher den größten Transfererlös für den Verein brachte und auch vielleicht sportlich als eine herausragende Leistung auch des Vereins zu sehen ist, denn immerhin gelang Roberto Firmino der Sprung aus dem Kraichgau in die Seleçao. Aber darin liegt die Parallele nicht. Wer weiß es? Wer weiß es?

Genau. Richtig. Die Mittwochspartie gegen Hannover 96 war auch das letzte Spiel, das wir gedreht haben. 2014!!!

Zufälliger- wie lustigerweise gibt es zu dem Spiel noch ein paar mehr Parallelen. Nicht nur lagen wir bei dem Heimspiel nach rund 10 Minuten 0:1 zurück, erzielten rund 200 Sekunden per Rechtsschuss den Ausgleich (Ja, genau: Polanski) und gingen auch mit 1:1 in die Pause – und letztlich nach drei Minuten Nachspielzeit mit drei selbstgeschossenen Toren vom Platz. Und auch da war es bis zum Schluss spannend, auch wenn wir das Spiel mit 3:1 gewannen, denn unser letztes Tor erzielte Rudy erst kurz vor dem Schlusspfiff.

Aktuell haben wir zwei Nationalspieler im Kader und die beiden waren es auch, die zusammen mit Strobl damals schon in der Startaufstellung standen. Zwei weitere Spieler, die damals das Spiel begangen, saßen diesmal auf der Bank (Grahl, Polanski), alle anderen haben inzwischen den Verein verlassen (Johnson, Vestergaard, Beck, Firmino, Salihovic, Modeste).

Dieser Rückblick zeigt, welche Veränderungen es in den letzten nur zwei Jahren bei uns gegeben hat – und das nicht nur auf der medial so prominent dargestellten Trainerposition.

Status quo:

Dieser Rückblick gibt aber auch Ausblick, wenn man sich einmal anschaut, durch wen das Startertrio von vor fast zwei Jahren bei dieser Partie ergänzt wurde: Baumann, Strobl, Schär, Kaderabek, Ochs, Amiri, Vargas und Uth. Und noch mehr, wenn man sich anschaut, von wem es angeführt wurde: Julian Nagelsmann.

Wir werden uns hier nicht an den völlig irrelevanten Fakten wie Alter, Erfolge als Jugendtrainer, ausstehende Prüfungen etc. abarbeiten. Aber es gibt schon zwei Aspekte, die im Zusammenhang mit seiner Person mal genannt werden müssen: Psychologie und Kalligraphie.

Punkt 1: Er ist, wenn man von dem Intermezzo mit Pezzaiuoli sowie dem Interregnum von Kramer absieht, der erste TSG-Trainer, dem nicht der Ruf eines narzisstischen oder autoritären Führungsstils vorausgeht, was oftmals ganz einfach daran liegt, dass einer eine Autorität ist, ein Mensch, dessen Kompetenz sich schlicht durch Kompetenz und eben nicht durch Vehemenz ausdrückt, und bei dem die Startaufstellung eines Spielers nicht zwangsläufig davon abhängig ist, wie super pünktlich er ist, wie folg-, am besten auch noch schweigsam, und ob er auch seine Müslischale artig leergemacht hat. Vielleicht ist das überhaupt der Fehler im bisherigen Jugendkonzept der TSG gewesen, dass man hier in der Trainerfunktion mehr auf die klassisch-tradierte Vaterfigur gesetzt hat, als auf den Freund als Leitwolf. Vielleicht ist diese Abkehr vom Normativen und Hinwendung zum Närrischen auch beim Fußball der Schlüssel zum Erfolg.

Punkt 2: Eigentlich wäre „Manier“ der bessere Ausdruck, da dies den persönlichen Stil eines Künstlers beschreibt, aber in Folge unseres temporären Euphorie und weil wir gerne etwas über den Tellerrand hinausblicken, auch dabei gerne ausschweifen, sondern für den ganz allgemeinen Ausdruck der „Schönschreiberei“ entschieden. Dies aber nicht grundlos, sondern weil in den Interviews nach dem Spiel immer wieder von etwas die Rede war, was Gefahr läuft, nicht mehr in den Schulen gelehrt zu werden: die Handschrift. („Chirographie“).

In der Schweiz oder in Finnland wird bereits ganz offiziell über die Abschaffung der Handschrift aus dem Schulunterricht diskutiert (auch in Deutschland ist sie vom Aussterben bedroht). Die Befürworter haben selbstredend subjektiv gute Gründe hierfür, aber man darf und sollte das ruhig auch kritisch sehen, auch wenn es in den modernen Zeiten de facto immer weniger Gründe und Anlässe für Handschriftliches gibt und es immer mehr Medien gibt, die keine Kenntnis einer Federführung bedürfen. Aber bereits an dem Wort erkennt man, welche Bedeutung das Erlernen einer Handschrift haben kann, denn wenn die Handschrift abgeschafft werden sollte, ist es doch auch nur noch eine Frage der Zeit, bis es niemand mehr gibt, der „federführend“ ist, höchstens „tastaturbedienend“ – und allein dem Wort merkt man schon an, dass dem etwas ganz Entscheidendes fehlt: Menschlichkeit – und das ist es wohl auch, was dem Terminus des „Laptop-Trainers“ anhaftet.

Julian Nagelsmann wies diesen Terminus von sich. Selbstverständlich verschafft er sich auch objektive Informationen, aber er erlaubt sich, subjektiv zu entscheiden (Zum Thema „Bauchgefühl“ hatten wir uns bereits hier ausgelassen.) – und bricht auch damit mit so manchen Ansichten älterer Trainer:

Ich kann es mir als Verantwortlicher für die Mannschaft nicht erlauben, die Dinge subjektiv zu sehen. Grundsätzlich werde ich versuchen zu erkennen, ob die subjektiv geäußerten Meinungen subjektiv sind oder objektiv sind. Wenn sie subjektiv sind, dann werde ich an meinen objektiven festhalten. Wenn sie objektiv sind, werde ich überlegen und vielleicht die objektiven subjektiv geäußerten Meinungen der Spieler mit in meine objektiven einfließen lassen.“ (E. Ribbeck)

Zudem gibt es noch etwas, was nicht nur gegen die Abschaffung der Schreibschrift spricht, sondern im Gegenteil, zu ihrer Förderung, denn sie ist Teil der Kunst und nach Ansicht des Psychiaters, Psychologen sowie Leiter des Ulmer Transferzentrums für Neurowissenschaften und Lernen (ZNL) Prof. Dr. Dr. Manfred Spitzer zählt Kunst wie Musik, Sport, Theaterspielen und Handarbeiten zu den wichtigsten Schulfächern, da alle anderen Fächer davon profitieren.

Das Problem dieser Fächer ist natürlich, dass man deren Ergebnisse nicht immer messen kann. Was ist schön? Was klingt gut? Was sieht gut aus? Auch die Klassifizierung in „richtig“ und „falsch“ ist in den Fächern besonders schwierig.

Dieses Bewerten dient aber vor allem dem Lehrenden, nicht dem Lernenden, weil Ersteres damit seine Überlegenheit gegenüber Zweiterem dokumentieren kann. In den eher musischen Fächern ist ein längerer Atem nötig, denn da entwickelt der Lernende selbst ein Gefühl dafür, was für ihn „richtig“ oder „falsch“ ist und es ist Aufgabe des Lehrenden, ihn bei der Entwicklung dieses Gefühls zu unterstützen. (Eltern, deren Kinder beispielweise ein Instrument lernen, insbesondere wenn es ein Streich- oder Blasinstrument ist, wissen, wie weit der Weg sein kann von der Kakophonie zur Melodie.)

Natürlich ist hierfür ein gewisses Talent vonnöten sowie die Bereitschaft des Lernenden, sich stets zu verbessern oder eben einzusehen, dass es vielleicht andere Bereiche gibt, in denen man talentierter ist. (Letzteres ist leider selten geworden, was nicht nur weiß, der DSDS schaut.) Aber es braucht eben auch eine Autorität, die einem bei dieser Selbsterkenntnis hilft.

Nun haben wir eine Mannschaft, deren Talent nie angezweifelt wurde. Immer war von der Qualität und dem Potenzial der Spieler die Rede. Leider sprachen die Ergebnisse nicht erst in dieser Saison eine ganz andere Sprache – und das Auftreten als Team Bände. Herzlos. Mutlos. Aussichtslos.

Jetzt geht’s los mit Nagelsmann – und auf dem Platz. Mit Herz. Mit Mut. Und mit der Aussicht, entgegen allem, was man noch vor wenigen Tagen hörte und las, doch noch die Klasse zu halten – und zwar mit Klasse.

Konnten seine Vorgänger die Spieler nicht richtig motivieren? Eine so gern gestellte wie völlig idiotische Frage. Nochmals Prof. Spitzer:

Die Frage danach, wie man Menschen motiviert, ist daher etwa so sinnvoll wie die Frage:  »Wie erzeugt man Hunger? « Die einzig vernünftige Antwort lautet: »Gar nicht, denn er stellt sich von alleine ein.« Geht man den Gründen für die Frage zur Motivationserzeugung nach, so stellt sich heraus, dass es letztlich um Probleme geht, die jemand damit hat, dass ein anderer nicht das tun will, was er selbst will, dass es der andere tut. In solchen Fällen wird vermeintlich Motivation zum Problem. Jemand muss, so scheint es, einen anderen motivieren.

Nagelsmann scheint also entweder erkannt zu haben, was die Mannschaft will, oder es gelang ihm, in der Mannschaft einen Heißhunger darauf zu entfachen, was ihm schmeckte.

Von Anfang an hatte die Mannschaft Biss. Zwar sah es anfänglich nach Oliven-Picken mit einem Zahnstocher aus, aber spätestens nachdem Schär seinen Gegenspieler hat laufen lassen und im entscheidenden Moment Angst hatte, sich schmutzig zu machen, was womöglich auf seine helvetische Sozialisation zurückzuführen ist, und wir recht plötzlich und erwartet mit 0:1 hinten lagen, ließ man das mit dem Gestocher sein und nahm das Spiel in die Hand, wo dann auch schon mal das Langholz zum Einsatz kam, wir zu Chancen und nach extrem feiner und kraftvoller Vorarbeit von Volland auf Linksaußen und Linksunten über Vargas, der den Ball mustergültig auf den sich clever freistellenden Amiri legte, durch den 19-Jährigen zum Ausgleich.

Überhaupt: Volland. Wie auch Rudy nicht wiederzuerkennen. Volland spielte einen klassischen Linksaußen, was sowohl ihm, als auch unserem Spiel sichtlich gut tat, denn dadurch konnten wir zum einen das Spiel auf der Seite sehr schnell machen, denn er wurde von hinten unterstützt von Ochs, den Nagelsmann nominell als Verteidiger aufbot, obwohl er gelernter Stürmer ist, zum anderen konnten wir dadurch das Spiel auch breit machen, denn mit Uth und Kaderabek hatten Nagelsmann auch ein nicht ungefährliches Duo rechts platziert. Dazu eben hinten halbrechts Schär, dem zwar in der 1. Halbzeit kaum etwas gelang, vor allem defensiv fast schon ein Totalausfall war, aber eben aus der Position sehr variabel nach vorne spielen konnte – mal flach in die Mitte auf Rudy, der endlich mal nicht nur mit Rück- und Fehlpässen glänzte, sondern ein schneller Ballverteiler war, mal die Linie lang oder eben quer übers Feld auf Volland, der fast jeden Ball erlief.

Diese Flexibilität gepaart mit einer sehr hohen Laufbereitschaft war sehr schön anzusehen. Allerdings taten dies offiziell nur knapp über 24.000 Zuschauer, was vielem geschuldet gewesen sein mag: Tabellenplatz, Spielweise, Wetter. Auch der Mainzer Gästeblock war nur luftig gefüllt, was auch ein Indiz für eine andere Mentalität außerhalb der sogenannten Traditionsklubs ist, denn obgleich das Top-Team aus der rheinland-pfälzischen Hauptstadt nicht mit dem Spott, Häme und Aggression zu kämpfen hat, die der TSG nicht selten widerfährt, zieht die Mannschaft keine Tausende aus dem warmen Wohnzimmer in den zugigen Kraichgau, was gewiss nichts mit einem Mangel an Tradition zu tun hat als vielmehr mit der Tatsache, dass es in unserer Region wenig Menschen gibt, die aus der Gegend von Mainz stammen und so etwas wie Heimweh haben oder die mit dem 1. FSV bei aller Sympathie, die man dem Verein gegenüber hegen mag, sozialisiert wurden.

Doch die „Wenigen“, die kamen, sahen viel. Zwar gab es im weiteren Verlauf der 1. Hälfte wenig superzwingende Torchancen, doch ein Tor lag hüben wir drüben in der Luft und fast hätten es die Mainzer auch erzielt, doch Baumann bekam gerade noch so seine Finger dran. Andererseits pfiff der Schiedsrichter eine Kollision mit Vargas und drei Mainzer Spielern (inkl. Goalie) zwanzig Meter vor dem (dann freien) Tor fälschlicherweise zu unseren Ungunsten ab.

Zur großen Überraschung zumindest unsererseits begann unsere Elf unverändert. Schon während der 1. Halbzeit liefen sich Toljan und Bicakcic warm, was die Wahrscheinlichkeit, dass Schär, der wirklich miserabel verteidigte, ausgewechselt würde, zu einer Sicherheit werden ließ. Doch wieder hatte Nagelsmann das Überraschungsmoment auf seiner Seite. Er beließ ihn drin und dieses Vertrauen hat sich gelohnt. Schär spielte doch konstanter in der 2. Halbzeit und die Mannschaft gerade nach vorn noch intensiver.

„#AlleGegenEinen. Alle gegen den Abstieg.“ war ganz offensichtlich nicht nur ein Spruch der Marketingabteilung – und für uns Motivation, unsererseits etwas zur musikalischen Heiterkeit und Vielfalt in der RheiNeckArena beizutragen (vielleicht findet sich ja die ein oder andere Blaskapelle, die dies in der Kurve aufgreift) –, sondern auch ein Motto, das die Mannschaft wirklich beherzigt.

Angriff um Angriff wurde beherzt vorgetragen, doch allzu oft fehlte noch der letzte entscheidende Pass oder er missriet, was die Mainzer immer wieder zu schnellen Gegenstößen einlud. Doch so sehr sie es auch versuchten, unsere Hintermannschaft ließ sich nicht noch einmal wie beim 0:1 düpieren, zumal wir hinten ja nicht nur Schär hatten, sondern einen grandios spielenden Süle, der mit 90% Passquote (und eben nicht alle nur zu Baumann) und 80% (offizieller Wert – gefühlt 100%) gewonnener Zweikämpfe glänzte und der sich sogar zu zwei Offensivaktionen hat hinreißen lassen.

Mit fortschreitender Spieldauer ließ der Druck unserer Mannschaft nicht nach, dafür aber so ganz langsam die Zuversicht bei den Fans, dass dies gegen den konterstarken Gegner wieder ein Spiel werden könne, bei dem man sich nicht belohnt. Doch dann kam wieder Volland über links …

Wieder tankte er sich auf links außen und links unten durch, kluger Pass nach innen auf Uth, der ließ kurz abtropfen und dem Mainzer Keeper keine Chance. Der Lohn der Mühen, den er kurze Zeit in weniger schwieriger Position mit wesentlich mehr Dusel verzinste, als er eine Hereingabe von Kaderabek, der über rechts außen und rechts unten in den Strafraum drang und wunderbar quer vors freie Tor legte, wo Uth richtig stand und traf.

Der Jubel war groß, umso mehr als zwischen den beiden Toren Süle einen Ball der Mainzer für den bereits geschlagenen Baumann sicher vor der Linie wegschlug, die Zuversicht auf den ersten Sieg der Rückrunde riesig. „Die hamma im Sack“ war zu hören und – ZACK – nichts mehr, denn plötzlich stand es nur noch 3:2. Ein verlorener Zweikampf von Ochs, bei dem sichtbar ab der 70. Minute die Kräfte schwanden, am eigenen Sechzehner, und der Mainzer Angreifer schoss unhaltbar für Baumann sofort ins lange Eck.

Dann wankten wir schon, aber wir fielen nicht, hielten stand und rannten und rannten und rannten die Löcher zu. Und während man bei Ochs, Rudy und Volland sah, wie anstrengend dieses Spiel für deren Pumpe und Beine gewesen sein muss, war einer nicht kleinzukriegen.

Tobias Strobl lief fast 12 Kilometer in der Partie, hatte 53 Ballkontakte und eine Passquote von 90%. Das sind Zahlen, die man in der Saison bisher nicht, zumindest nicht oft gesehen hat.

Entsprechend musste auch gewechselt werden, aber der defensivste Spieler, der kam, war Polanski, der den verletzten Amiri in der 74, Minute ersetzte. Ansonsten kamen Hamad für den ebenfalls gut, aber fast schon zu mannschaftsdienlich spielenden Vargas (69.), dem in manchen Situationen einfach der Mumm zum Torabschluss fehlte und statt zu schießen lieber passte, und zwei Minuten vor Schluss dann Schmid für den völlig ausgelaugten Rudy.

In der Nachspielzeit gelang es unserer Mannschaft dann, dem Druck der Mainzer alles entgegenzustellen in einer Art und Weise, die schon in Sachen Raumgewinn sehr an den American Football erinnerte, den Ball via Einwürfen Stück für Stück vom eigenen Tor wegzubringen und als wir dann wieder Eckball hätten haben müssen, kam der langersehnte Schlusspfiff.

Endlich wieder ein Heimsieg.

Endlich wieder Fußball.

Endlich wieder in Schlagdistanz auf Platz 16.

Insgesamt kann man also schon konstatieren, dass dies ein sehr im wahrsten Sinne des Wortes manierliches, aber keinesfalls ein manieriertes Auftreten der Nagelsmänner war. (Wer erinnert sich? „Manier“?), denn es hatte nichts Gekünsteltes, dafür viel Schönes, was sich auch bei aller Schwunghaftigkeit in der Einfachheit und Deutlichkeit der Darbietung ausdrückt. Man denke nur an die vielen schönen Texte aus den Kulturen, in denen die Kalligraphie im Gegensatz zu uns (s. o.) noch einen sehr hohen Stellenwert besitzt: der japanischen, chinesischen, hebräischen und auch der arabischen.

Ausblick:

Dabei kann die Kenntnis der Kalligraphie sehr viel bewirken. Das beste und wohl auch bekannteste Beispiel ist das iPhone. Es wurde ersonnen von einem Mann, der sein eigentliches Studium schmiss und dann einen Kurs in diesem Fach belegte: Steve Jobs.

In seiner sehr bekannten Rede vor den Absolventen der Stanford University legte er all dies dar und gab den jungen Menschen einen Satz mit auf den Weg, der sie ja in Führungspositionen bringen soll, den wir selbst sehr beherzigen und dem wir auch unserem neuen, jungen Mann, der bereits in einer Führungsposition ist, sowie der TSG mitgeben wollen – und auch dir, geneigte/r Leser/in:

Stay hungry, stay foolish!

P.S.: Wer sich plötzlich für westliche Kalligraphie interessiert, anbei der Spielbericht in Sütterlin. 🙂

Comments

  1. Juergen Buchner

    Mir fehlt leider Eure kognitive Brillianz, wenngleich auch mir die „Die Geschichte wiederholt sich“-Änderung der Spielphilosophie aufgefallen ist, aber: Gut war’s und ich freue mich auf DAS was kommt (DAS=Buchstabenspiel: Wer weiß es? Wer weiß es?)

    • a) Wir sind nicht kognitv brillant, wir können nur googeln.
      b) Die anderen Spiele/Siege?

    • a) Wir sind nicht kognitiv brillant, aber wir googlen gern. 🙂
      b) Die anderen Spiele/Siege?

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