1. FC Kaiserslautern vs. 1899 Hoffenheim
Neid und Nonchalance
Die Psychologie des Erfolgs
Es gibt ja nicht wenige, die den Deutschen eine gewisse Neidmentalität unterstellen. Wer Erfolg hat, der ist suspekt. Das ist natürlich herrlich, ein solches Modell, denn es dient ja der eigenen Reinwaschung, denn im Umkehrschluss heißt das ja, ich bin ein Loser, aber gut. Und dabei sind es nicht einmal die oft zitierten „anderen“, die einem den Spaß an der Spitze vergällen, manchmal steht man sich selbst im Weg.
0:0 zur Halbzeit gegen einen Abstiegsfavoriten. Wie bereits in den Spielen davor gegen die Mannschaften, die keinerlei Ambitionen in puncto Aufstieg haben, tut sich 1899 sehr, sehr schwer. Plötzlich ist man Favorit und ein erklärter Lieblingsfeind. Unter anderem, weil man in Hoffenheim doch all das hat, wovon andernorts nicht wenige träumen: einen Plan und ein entsprechend kompetentes Umfeld, das in der Lage ist, diesen Plan nachhaltig umzusetzen – und gäbe es da einen Verein, der unseren mehr darum beneidet als der heutige Gegner? – Übrigens: Wer eben an „Geld“ gedacht haben sollte, der irrt. Natürlich hat der Verein Geld. Aber er gibt es nicht aus, er investiert es. Und das ist der feine Unterschied – zum Beispiel auch zum heutigen Gegner.
Wie dem auch sei: Halbzeitstand 0:0. Viel Kampf, wenig Spiel, erste verletzungsbedingte Auswechslung nach vier Minuten.
Es gibt so wahnsinnig viele Gedanken und -spiele, warum die Mannschaft dieses Spiel nicht so spielt, wie man es als Fan erhofft: In den letzten Partien reichte Hoffenheim jeweils nur ein Tor, um nicht als Verlierer vom Platz zu gehen. Der Gegner liegt auf Platz 15, man selbst 4 Punkte bis Platz 4, also einen Ausrutscher hätte man gut, aber das ist alles nur Ausdruck der Nervosität, obwohl es dazu keinen Grund gibt. Absteigen tut unsere Mannschaft nicht …
70 Minuten vorbei und immer noch 0:0. Als Hoffenheim-Fan kennt man das inzwischen und weiß, wenn was passiert, dann jetzt – und genau so war es: Carlos Eduardo erzielt in der 74. Minute das 1:0 für 1899, Obasi in der 79. das 2:0 und die Lauterer Fans richten ihre Wut diesmal gegen den eigenen Verein.
Uns kann’s egal sein.
Noch 7 … 🙂
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