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Die VARheit liegt nicht auf dem Platz …

Die VARheit liegt nicht auf dem Platz …

… sondern im Argen.

Macht macht nix, aber mit Egomanie viel kaputt.

Freitag beginnt die Rückrunde – wie auch die Saison – mit der Partie unserer TSG gegen die Bayern in die Saison startete – und das gar nicht mal so gut, weder für die TSG noch die DFL, denn wer sich noch daran erinnert, wir werden ja alle nicht jünger, der erinnert sich an die Entscheidungen aus den Tiefen des Raumes, in dem die Videomonitore stehen.

Da VAR ja einiges los, weshalb sich wohl auch das ZDF an unseren CCEO wandte mit der Bitte zu einer Meinung, die er dann auch episch kundtat. Das Konzentrat findet sich am Ende dieses Artikels – sein Elaborat folgt hier:

Die Entscheidungen rund um den Elfmeter für die Bayern machte hocheffektiv alles zunichte, was die WM in Russland wider Erwarten sehr gut gemacht hatte – und das trotz der Hybris, wie das wohl funktionieren soll, wenn da Schiedsrichter aus dem Oman, Vanuatu, Burundi etc. entscheiden. Der implizite Vorwurf: Dass wir Probleme hatten, lang ja an der Technik. Die Schiris aus 3.Welt-Fußballländer aber überfordert „unser“ Spitzenfußball.

Tat es bekanntlich nicht. Natürlich war auch dort nicht alles perfekt, aber das war es ohne ja auch nie. Aber dennoch trugen deren Entscheidungen zur Fairness bei.

Nun ist es ja hierzulande inzwischen so, dass man, wenn man ein Problem hat, das sofort angeht. Das klingt dynamisch, das klingt forsch und aktiv – und ist natürlich Quatsch. Denn ein Problem löst man nicht durch An-, sondern durch Weggehen. Ein wenig. Abstand gewinnen, um das Problem ganzheiltich(er) zu betrachten.

Was sehen wir da? Menschen mit unterschiedlichen Sprachen und Kulturen kriegen es hin, wir nicht. Könnte es tatsächlich an unserer Mentalität der Hyperkorrektheit liegen? Haben sich die Videoschiedsrichter während der WM aufgrund der Ermangelung von Gemeinsamkeiten auf die Sache an sich konzentriert und sonst nichts? Und sollten die vermeintlichen Kommunikationsschwierigkeiten sich als Segen erwiesen haben, da konjunktivschwangere Hypotaxen ja nicht so einfach möglich waren. „Yes“, „No“ respektive „Foul“, „Ball“ reichten da ja.

Und zur Sache zählt auch, dass man sich wie der Name wohl sagt, als Assistenz verstand – und sich in Zurückhaltung übte – für die Sache, schließlich steht das Spiel im Vordergrund und ein Kollegenteam auf dem Platz und damit im Flut- bzw. Rampenlicht.

Außerdem war es für den ein oder anderen Schiedsrichter eine Ehre überhaupt bei der WM dabei gewesen zu sein, während es für Profilneurotiker eher als Schmach empfunden werden dürfte, im Keller hocken zu müssen.

Da hat man aber alle technischen Möglichkeiten der Einflussnahme auf Spiel und Kollegen. Mit einem Wort: Macht!

Nun kommt es darauf an, was man aus der Macht macht. Mit den Hilfsmitteln kann ich alles daran setzen, Recht zu haben. Ich kann meine Kollegen im Keller totargumentieren. Meinen „Kollegen“ kann ich das Ohr blutig schwätzen. Und während all der Zeit wartet der Fan, insbesondere der im Stadion, auf die finale Entscheidung, ob er sich weiter im Dopaminrausch befinden darf oder nicht.

Das kommt zu spät, das dauert zu lange, das ist scheiße.

Also wie kann man es besser machen? Mit der Hinzuziehung eines Ex-Profis? „Wenn der Chef nicht weiter weiß, gründet er n Arbeitskreis.“ Dessen Erfahrung ist wertvoll, aber doch nicht hier. Der Mann gehört in die Schiedsrichterausbildung. In den Keller gehören mehr Regeln und mehr Einfachheit, die letztlich für mehr Transparenz sorgen.

Das brachte unseren CCEO, n Werbefuzzi, auf die Idee des Buzzers. Jeder VAR hat so ein Ding vor sich. Wenn 2 von 3 oder 3 von 4 innerhalb einer Sekunde drücken, weil sie glauben, etwas Unfaires gesehen zu haben, geht das an den Monitor im Stadion: „Tor / Szene wird überprüft.“ (Von ihm aus gibt es auch den Megabuzzer dort, wenn einer sich 100% sicher ist, dass da was nicht koscher war.) Das dauert keine 3 Sekunden.

Dann läuft n Countdown, 30 Sekunden, MIT Liveschalte in den Keller. Bis dahin muss die Entscheidung gefallen sein, wenn nicht, bleibt es bei der Entscheidung der Feldschiedsrichter. (45 Sekunden wären auch OK.)

Die Entscheidung bekommt der Schiedsrichter aufs Ohr und idealerweise könnte er dann die Entscheidung wie im American Football sprachlich verkünden:
„Nach Ansicht der Bilder lag keine Regelverletzung vor: Tor!“, oder:
„Nach Ansicht der Bilder: Foul vom Spieler von Team A mit der Rückennummer 00 am Spieler von Team B mit der Rückennummer 00. Kein Tor.“ oder:
„Nach Ansicht der Bilder bleibt die Entscheidung bestehen: XYZ“
(Das ist dann, wenn man sich im Keller nicht zu einer gemeinsamen Meinung hat durchringen können.)

Das erkennt man zwar auch an seinen Gesten, aber Kommunikation wäre ein Service auch für die, die die Anzeigetafel nicht unbedingt sehen und/oder das, was darauf steht, lesen können.

Die DFL gewänne auch darüber Erkenntnisse, wer wie schnell und wann drückt. Sofort? Erst in der dritten Wiederholung? Diese Analysen wären intern sicherlich sehr hilfreich und auch extern ließe sich damit bestimmt was PR-technisch machen.

Zudem würde es gewiss auch so manches Ego in den Tiefen des Raumes im Keller in Köln vorsichtiger agieren, wenn sein Treiben exakt dokumentiert wird. Es würde ihm die Macht nicht nehmen, aber den möglichen Hang zur Selbstinszenierung.

So ein Buzzer würde also viele der aktuellen Probleme lösen:

Das geht schnell, das nimmt den Fan im Stadion mit, das ist geil.

Wie auch der Umstand, dass es jetzt wieder losgeht … Vielleicht sogar wieder mit einem Zu-Null-Heimsieg gegen die Bayern? Es wäre zu schön, um VAR zu sein …

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