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Werder Bremen vs. 1899 Hoffenheim

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T8p-Spiel

Ein Spiel, bei dem alles drin war – vor allem der Ball.

Fünfmal war an dem Spieltag der Schlusspfiff bereits ertönt, als der Anpfiff in Bremen erfolgte. Und plötzlich die Erkenntnis: Wir könnten einen Platz nach oben klettern, falls wir siegen, und alles am Sonntag so läuft, wie man ganz Fußballdeutschland vermutet, dass es laufen wird.

Und natürlich erhielt die Begegnung schon vor dem Anpfiff ihren Anpfiff: von wegen Top-Spiel. Als ob sich das einer von uns ausgesucht hätte, dass ein Spiel, für das man durch die halbe Republik gurken muss, um live dabei zu sein, um 18.30 Uhr erst angepfiffen wird. Und der Terminus ist ja auch nicht auf unserem Marketing-Mist gewachsen.

Zudem fiel Kramaric aus, was die Zuversicht doch erheblich schmälerte. Dafür Weghorst wieder dabei. Wird schon werden gegen Werder.

Die Hoffnung war da und nach acht Minuten bereits der Jubel: Unsere Torheit Maxi Beier setzte sich durch und – durch und durch Torjäger – traf. Also, wenn man uns zu dem Zeitpunkt gefragt hätte: definitiv Topspiel.

Aber keine achtes Minuten danach wieder einmal Flop-Abwehr. Wieder mal ein Gegentor.

Wieder acht Minuten später tauchte die TSG wieder vor dem Bremer Tor auf, aber Kaderabek vergab, aber wäre eh das gewesen, was der Ausgleich leider nicht war: Abseits.

Dennoch war es sehr angenehm zu sehen, dass wir gerade nach dem dämlichen Gegentor nicht doof wurden, sondern in aller Ruhe weiter Ball und Gegner und damit das Spiel kontrollierten.

Prömel durchbrach dann den Acht-Minuten-Takt, genauer: Er halbierte ihn. Dafür legte er doppelte Kraft in seinen rechten Fuß. Mit seinem strammen Schuss von der Sechzehnerlinie schoss er die TSG erneut in Führung. Also, wenn man uns zu dem Zeitpunkt gefragt hätte: Topspiel.

Das war bis dahin schon alles sehr gefällig, schneller, präziser und vor allem zielstrebiger als letzte Woche. Und dann? Wurde es intelligenter. Statt sich um die Aufrechterhaltung des bisherigen achtminütigen Tor(schuss)-Rhythmus zu bemühen, bemühte sich unsere Mannschaft mehr und mehr ums Acht geben, ohne dabei seine Offensivbemühungen einzustellen.

Es gab dem Ganzen doch etwas Chinesisch, denn wer weiß nicht, dass die 8 im Chinesischen als Glückszahl gilt aufgrund ihres Gleichklangs mit „voran“.

Optisch sind die beiden Worte im klassischen Chinesisch problemlos auseinanderzuhalten (八 發 bzw.发), aber nicht in Pinyin, der offiziellen chinesischen Umschrift auf Basis des lateinischen Alphabets des Hochchinesischen, da klingt es aber fast gleich ( bzw. ).

Und auch, wie sich der Mannschaftskörper bis dahin darstellte erinnerte an die 8, genauer den Oktaeder, einer von nur fünf sogenannten palatonischen Körpern, worunter man in der Mathematik Vielflächner (Polyeder) mit größtmöglicher Symmetrie versteht. (Die anderen sind Vier-, Sechs, Zwölf- und Zwanzigflächner (Tetra-, Hexa-, Dodeka- und Ikosaeder).

Womit war in der 2. Halbzeit zu rechnen?

Eigentlich nicht mit einem Gegentreffer, aber genau den gab es, doch noch knapper, als es beim ersten Gegentor laut Kölner Keller keines war, entschied der Kölner Keller diesmal, dass es Abseits war. Das war Dusel, weil auch dusselig verteidigt.

Jetzt bloß nicht blöd werden. Irgendwie wirkten wir minimal angezählt.

Auch das passte, ist doch die 8 die kleinste Leylandsche Zahl. So nennt man in der Zahlentheorie eine positive  ganze Zahl in der Form  n = xy + yx mit x ∈ N und y ∈ N und x > 1 , y > 1 .

Und hätte Vogt nicht seine erste Megachance im Trikot der TSG überhaupt nicht so leichtfertig vergeben, wäre es nicht nur eine Sensation gewesen, sondern wir mit dem dritten Tor dem nach der ersten Halbzeit völlig verdienten Dreier sehr viel näher gekommen. Aber das alles war noch kein Beinbruch, schließlich führten wir immer noch 1:2.

Dafür erlitt Kabak wahrscheinlich einen Armbruch. Das sorgte natürlich nicht für mehr Ruhe gerade im Defensivverbund. Ihn ersetzte Akpoguma, nachdem zuvor Bülter schon Skov ersetzte.

Zwar war da nicht mehr viel von 發  („voran“) zu sehen, aber viel vom Oktagon, also dem achteckigen Käfig, wie man ihn aus Martial Arts-Kämpfen kennt. Aber alle Achtung, wie die Mannschaft sich wehrte.

Nach vorne ging fast gar nichts mehr, aber das Wenige war hochkarätig. Doch wie bereits Vogt vergab Grillitsch eine super Chance mit einem super Schuss – übers Tor. Und dann hatte Bebou noch eine sehr schöne Kopfballchance, aber die war schon viel schwerer, einzunetzen – und das tat er auch nicht.

Die 90 Minuten waren gerade rum, als es dann zu dem kam, was sich 45 Minuten lang andeutete: der Ausgleich.

Und da wir uns nicht gerne wiederholen und das Wortspiel mit „alle Achtung“ schon hatten, bleibt nur zu sagen: „alle Achtachtung“, denn 88 Sekunden nach dem Ausgleich schoss uns Bülter erneut in Front. Also wenn man uns fragt: Top-Spiel.

Und nach über acht Minuten Nachspielzeit, die einem geradezu ∞ vorkam: Schlusspfiff.

Es geht aufwärts, spielerisch, kämpferisch, tabellarisch, was auch zur 8 passt. Sie wurde in den Vorläufern der indischen Ziffern, den Brahmizeichen aus dem 3. Jahrhundert v. Chr., wie eine nach links oben führende Stufe dargestellt. Und die nahmen wir – und stehen jetzt zumindest für rund einen Tag auf Tabellenplatz 8 halbe.

Gute N8!

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