Holstein Kiel vs. 1899 Hoffenheim
NO SHIT!
War das der erhoffte Neuanfang von Männern,
die in Schweiß gebadet?
Die Watsch’n saß! Und wir können uns denken, wer sich nach selbiger wie angesprochen und auch -pisst fühlte, aber wissen tun wir es natürlich nicht. Wir wissen auch nicht, ob unsere sportliche Führungsriege aus dem Alpenland Clueso kennt oder hört, aber falls doch, dürfte ihnen sein Song „Neuanfang“ in den Sinn gekommen sein, gerade vor dem Spiel an der Kieler Förde:
Was soll ich tun?
Wenn ich so seh, ich kann den Wind nicht ändern – nur die Segel drehen.
Tausend Fragen, schlagen Rad.
Ich will kein neues Leben, nur einen neuen Tag.
Was tut gut? Was tut weh?
Ein Gefühl braucht keine Armee.
Vor, zurück, zur Seite, ran herzlich willkommen!
Neuanfang (es ist nicht zu spät)
Neuanfang (es ist nicht zu spät)
Neuanfang.
Vielleicht saßen sie auch gemeinsam zusammen und erwogen ihre Optionen. So könnte der Geschäftsführer Sport gesagt haben:
Es ist nicht zu früh, es ist nicht zu spät.
Ein guter Plan ist mehr als eine Idee.
Wirf nicht mehr alles in einen Topf.
Veränderung braucht ein‘ klaren Kopf.
Woraufhin der sportliche Leiter antwortete:
Will mich nicht schämen für ein bisschen Glück.
Bin ich es selber oder spielt die Welt verrückt?
Und sein Chef ihm riet:
Zieh klare Linien zwischen Bauch und Verstand.
Herzlich willkommen!
Neuanfang! (es ist nicht zu spät)
Neuanfang! (es ist nicht zu spät)
Ich führ ein‘ Neuanfang!
(es ist nicht zu spät, es ist nicht zu spät)
Natürlich ist die Situation für unseren Cheftrainer schwierig.
Ich bin nicht immun gegen Gegenwind,
doch ich lauf los.
All die schönen Erinnerungen – ich halt sie hoch!
Ich fühl mich ein‘ Tag schwach, ein‘ Tag wie neugeboren.
Ich will Altes nicht bekämpfen – ich will Neues formen.
Daraufhin könnte sich Schicker angeschickt haben, was Schickliches zu sagen, wie z. B.:
Folge mein’m Ruf – träume von Wolken leicht.
Ich räum die Blüten aus dem Weg. Nutz die Gelegenheit.
Woraufhin Ilzer möglicherweise in einen inneren Dialog versank:
Halt mich am Vorne fest – es fühlt sich wacklig an.
Und im Gedankenschloss der beiden schwebte ein gemeinsamer Geist, der da zu ihnen sprach:
Herzlich willkommen,
Neuanfang (es ist nicht zu spät)
Für ein‘ Neuanfang, es nie zu spät,
für ein‘ Neuanfang. (ohh, es ist nicht zu spät)
Neuanfang! – es ist nie zu spät,
für ein‘ Neuanfang
Aber das ist alles nur eine Theorie, geneigte/r Leser/in. Am besten, du machst dir selbst ein Ohr – nicht feige sein – und hörst selbst:
Eigentlich ist das Ganze ja mehr ein innerer Monolog und sehr deutsch. Selbstreflektion ist ja zumindest für deutsche Intellektuelle geradezu eine Obsession. Und wehe, man macht sich darüber lustig.
Da ist der intellektuelle Österreicher anders. Er macht sich wahnsinnig gerne über Sachen lustig – und vor allem über sich selbst. So bezeichnet er sich selbst als einen Menschen, der aus Schleim gemeißelt.
Also, der Schauspieler Christoph Waltz tut das selbstbezüglich, obwohl er den Ausdruck nicht prägte. Er geht wohl eher auf den Schriftsteller Thomas Bernhard (in: „Der Untergeher“) oder die österreichische Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek (in: „Die Klavierspielerin“) zurück. Quellen hierfür gibt es viele. Auf jeden Fall ist diese Selbstsicht doch eine schon ganz wesentlich andere als die des stahlharten Mannes, dem Windhund, der gerne mal abledert, wozu zumindest unsere Väter und Großväter neigten.
Nun löst sich Schleim meist schlecht und gewiss keine positiven Assoziationen aus. Fälschlicherweise, denn diese zähflüssige organische Absonderung dient dem Menschen und hilft ihm, äußerlich wie innerlich intakt zu bleiben. Sie schützt Organoberfläche vor Austrocknung, Fremdpartikeln oder Abrieb. Oder sie hält unerwünschte Fremdkörper durch Einhüllung und Abkapselung fern oder entfernt sie dadurch. Ein Mensch, der aus Schleim gemeißelt, müsste also maximal immun sein.
Und so reagierten unsere Führungspersonen aus dem glücklichen Austria auch sehr gelassen auf die Watsch’n. Sie ließen sie ganz offensichtlich nicht so an sich rankommen. Perfekt aus Schleim gemeißelt.
Im Gegensatz zum RNZ-Reporter, der auf der Pressekonferenz vor dem Spiel unserem Trainer die heutzutage seltsam anmutende Frage stellte:
„Ist denn die sportliche Führung der TSG Hoffenheim und auch Sie selbst nicht der Meinung, dass man bei diesen deutlichen Aussagen, bei dieser Kritik, nicht nach außen hin ein Zeichen setzen müsste, auch den Fans gegenüber, allen anderen – es geht ja schließlich auch um eine Sache wie einen Autoritätsverlust des Trainers, aber bis Stand heute Morgen, bleibt das ja alles ungeahndet. Ist für viele Außenstehende unverständlich!“
Es ist einfach schade, dass die wenigsten Trainer auf solchen Veranstaltungen rückfragen. „Konkretisieren Sie sie das bitte.“, „Glauben Sie, die Fans fühlen sich angegriffen? Wodurch genau? Und welches Zeichen würden wir gesamtgesellschaftlich setzen, wenn wir einen Führungsspieler dafür bestrafen würden, dass er seine auf Fakten basierende Meinung äußert?“, „Fänden Sie es gut, wenn das Nachahmer fände? Wenn Chefs Mitarbeiter entlässt, weil sie denken, die Firma könnte besser sein?“
Da käme wahrscheinlich gar nichts, außer, dass er ja nur fragte. Tat er nicht. Er stellte vielleicht vordergründig eine Frage, aber eigentlich eine Falle – und sich ein interessantes Weltbild aus.
In Zeiten, in denen allgemein ein fehlendes Wohlwollen in der Gesellschaft gegenüber seinen Mitmenschen in der Öffentlichkeit zu Recht moniert wird, sollten doch gerade Journalistinnen und Journalisten, insbesondere die, die sich zu den Qualitätsmedien zählen, mit ihrer Rolle selbstkritischer auseinandersetzen. (Wir zählen uns nicht zu den Menschen, die gern mit Scheiß‘ gegeißelt.) Schließlich haben sie auch eine Verantwortung als Vorbild, tragen sie doch erheblich zur Meinungs- und Willensbildung und damit auch zum Umgang der Menschen in diesem Land bei.
Von Fußballern erwarten sie es. Man denke bloß an deren Appelle an unsere Nationalspieler während der letzten Fußball-WM, die auch etwas historisch unbedarft waren, ging es ihnen dabei doch letztlich darum, dass Deutsche im Ausland mit Binde am Arm ein Zeichen setzen sollten.
Besser wäre es gewesen, von unserer Nationalmannschaft das als Zeichen zu fordern, was wir Fans der TSG von unseren Spielern forderten und sie uns gegen Holstein Kiel zeigten: Einsatzbereitschaft, mannschaftliche Geschlossenheit, ein hochkonzentriertes Auftreten und sichtbare Lust aufs Gewinnen.
Drei Torschüsse in weniger als einer Viertelstunde! Wann haben wir denn das zuletzt gesehen? Und das kann man nicht abtun damit, dass es „nur“ gegen einen Aufsteiger ging, denn der kann auch anders, wie man zuletzt sehen konnte. Und schon das Hinspiel lehrte uns, dass die gestrigen Hausherren niemals aufgeben. Selbst wenn sie 3:0 hinten liegen. Aber wie sollte uns das gelingen, fragte man sich völlig zu Recht nach den letzten Auftritten unserer 1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1.
Die Antwort gab die Mannschaft. Sie trat als eine 11 auf! Von Minute 1 an. Super. Männer, die zwar nicht wie aus einem Guss spielten, aber immerhin wie aus Brei befreit, wie von Blei befreit.
„SCHEISSE!“
Fluchen tut gut. Das wissen Psychologen und -innen, und Frau Emma Byrne hat die Ergebnisse in dem Buch „Swearing is Good for You“ zusammengefasst:
Es lindert Schmerzen, was wir alle kennen und auch spontan tun, wenn wir uns aus Versehen schneiden, an etwas Heißes greifen, irgendwo stark anstoßen, es stärkt Beziehungen, denn im innersten Freundeskreis kann man sein/e Gegenüber problemlos schon mal „Idiot“, „Schlampe“ oder sonst was nennen, weil man darauf vertrauen kann, dass der/die Angesprochene es situativ richtig versteht, und es stärkt eine Gemeinschaft, was du, geneigte/r Leser/in, ganz schnell selbst an deinem Empfinden testen kannst, wenn du das Versprechen hörst: „Wir geben unser Bestes.“ Oder: „Wir reißen uns den Arsch auf!“ Was klingt nach mehr Power? Ja, beides kann eine Phrase sein, aber selbst dann halt ist die inhärente Kraft eine andere.
Zudem gelten Menschen, die fluchen als ehrlicher, wie nicht nur eine Studie beweist, sondern man auch selbst spürt, wenn man ehrlich zu sich ist und sich nicht allzu sehr an der unschönen Form aufgeilt und sich dramatisch empört oder seine Empörung ihretwegen inszeniert (Warum eigentlich? Naja, politische Korrektheit und Narzissmus wäre ein Kapitel für sich, und wir wollen ja nicht ausufernd werden.) 🙂
Ach ja, zudem gibt es auch einen linear verlaufenden Zusammenhang zwischen Fluchen und Intelligenz.
Nein, wir möchten das jetzt nicht übertreiben – ein kleiner Verweis auf eine kleine Auswahl an Fachbüchern in Privatbesitz sei uns an dieser Stelle bitte dennoch gestattet:
… oder an dieser Stelle erneut Herrn Wittich ins Spiel bringen, sondern so langsam zum Spiel zurückkehren. Aber die obigen Ausführungen sind schon sehr valide Indizien für eine profunde Erklärung, weshalb die Mannschaft gestern so anders auftrat als die letzten Wochen. Und das hatte nicht nur was mit der Aufstellung zu tun, sondern mit der Einstellung und die mit einer Umstellung – und damit meinen wir nicht nur Kramarics zentrale Position auf dem Platz – statt Bank oder Tribüne, Herr Wittich. (Upsi!)
Von Krama zu Karma
„Karma is a bitch!“ hört man ja immer wieder gerne, wenn wer was Unrechtes tut und meist kurze Zeit danach etwas Leidvolles für sich erfährt. (Die Älteren unter uns kennen das noch als Mutterns „Kleine Sünden bestraft der Herr sofort.“)
Was aber genau ist „Karma“? Nehmen wir die erst(best)e Erklärung, die wikipedia anbietet:
Karma (n., Sanskrit: Stamm: कर्मन् karman, Nominativ: कर्म karma, Pali: kamma „Wirken, Tat“) bezeichnet ein spirituelles Konzept, nach dem jede Handlung – physisch wie geistig – unweigerlich eine Folge hat.
Die Handlung Kramas, sein „Big shit“-Interview, belegt das – und mehr – nur zu gut. Die Wortwahl war definitiv nicht die feinste, aber sie war ehrlich, der Zeitpunkt Zeugnis seiner Intelligenz, denn nicht nur war es der Abschluss der Hinrunde, sondern nach einer Klatsche vor einem sogenannten 6-Punkte-Spiel eine Stärkung des Teamspirits, schmerzlindernd – zumindest für uns Fans, zeigte es uns doch, dass er uns mag und ihm der Erfolg des Teams wichtig ist, und seines Mutes, denn er riskierte damit sein Ende in Hoffenheim im Sommer, schließlich brauchte er noch ein Spiel, auf dass sich sein Vertrag bei uns um ein weiteres Jahr verlängert. Wenn jetzt die Vereinsoberen so reagiert hätten wie … naja, egal …, wäre es das gewesen. UND: Er nahm nicht nur die Vereinsverantwortlichen und die Mitspieler in die Pflicht, denn vor allem sich selbst, der ja bislang auch nicht seine beste Saison spielte.
Vielleicht ist diese Sichselbstmitindiepflichtnehmenverpflichtung die größte Repressalie, die die Menschen fürchten und sie deshalb lieber schweigen, denn nebst der Kunst des Sichverzeihenkönnens ist eine der ganz großen Herausforderungen für Therapeuten und -tinnen, ihren Patienten und -tinnen beizubringen, „in die Handlung zu kommen“. Oder wie man unter Freunden sagt: „Arsch hoch! Brust raus!“ Unter Freundinnen wahrscheinlich weder noch – schon gar nicht als Kerl. Wie dem auch sei …
Unsere Mannschaft ging den Kick mit überraschend breiter Brust an – und der leidende Wohnzimmerultra befürchtete schon, dass mit dem ersten Angriff der Hausherren die Luft raus wäre. Aber allein der ließ über eine Viertelstunde auf sich warten. Bis dahin hatten wir schon dreimal deren Gehäuse ins Visier genommen und sogar zwei Mal den Ball schon auf Selbiges gebracht.
Dann aber Ecke Kiel, Schuss nach rechts, Oli auf dem Weg, Stachs Brust im Weg, Ball plötzlich unterwegs ins linke untere Eck, wohin es Oli aber so was von gerade noch schaffte. Sensationsparade binnen 0,3 Sekunden. Erster Angriff des Gegners und kein Gegentor? Der Fußballgott schien uns wieder hold.
Er schien uns sogar sehr hold, denn aus einer fast identischen Szene gelang uns die erste Führung in einem Spiel unter Ilzer. Hloseks Schuss aus der zweiten Reihe wurde von einem Kieler Spieler leicht abgefälscht, doch deren Keeper schaffte den Turnaround nicht. Wir schon, denn wir blieben sowohl physisch als auch psychisch am Ball.
Endlich zog der Schlendrian nach einer Führung nicht ein, sondern wir das Spieltempo sogar an. Und die Brust wurde breiter, was insbesondere in den Abwehrsituationen immer wieder deutlich wurde. Zu dem Zeitpunkt wurde nämlich versucht, Bälle des Gegners nicht plump wegzudreschen oder -köpfen, sondern unter Kontrolle zu bringen, und wenn einem das nicht gelang, war ein anderer da, der ihn in diesem Unterfangen unterstützte. Es dürfte die erste Halbzeit seit langer, langer Zeit gewesen sein, in der wir jeden Stocherball für uns behaupten konnten.
Von wegen: „Lang und weit bringt Sicherheit!“
Eher stoisch: „Spiel flach und vor, denn vorne steht das Tor!“
Dieser dynamische Stoizismus war beeindruckend, umso mehr da er nicht immer funktionierte, aber es schien so, als ob da jemand nicht stoisch an seinem Konzept festhielt, sondern statt dessen den Satz des Stoikers Marc Aurel beherzigte:
„Zwar kann man niemals zurückkehren und ganz von vorne beginnen,
aber man kann jetzt anfangen, ein ganz neues Ende zu schaffen.“
Und am Ende der ersten Halbzeit wurden wir dafür belohnt: Steil, klatsch, steil, klatsch, drin. 2:0 für die TSG. Durch den Initiator nicht nur dieses Angriffs, sondern auch der gesamten Läuterung: Kralj (kroat.: „König“) Kramaric
Halb- und Zeit für ein Loblied:
In der 2. Halbzeit war von Anfang an zu spüren, dass es das noch nicht war, vor allem nicht die Partie im Sack, wie man so sagt, und die Hausherren nicht gewillt waren, auf selbigen zu kriegen, während wir dagegenhielten, um ihn zuzumachen – wohlwissend, dass dies erst sicher ist, wenn die 90 Minuten rum sind.
Selbst das 3:0 nach rund einer Stunde war kein Grund, einen Gang runterzuschalten, denn erstens gaben die Hausherren nicht auf – vielmehr kamen sie fast im Gegenzug zu einer Top-Chance, bei der Akpoguma gerade noch rechtzeitig kam, um den Ball noch vor Baumann auf der Linie zu blocken – zweitens war zehn Minuten später klar, dass 90 Minuten nicht reichen werden, denn der Schiri musste sich selbst auswechseln.
Jablonski für Brych – und wer vorher schon ein ungutes Gefühl hatte, hatte es jetzt erst recht, denn wir gewannen nur 2 von 10 Spielen unter seiner Leitung (9 von 21 bei Brych).
Aber erst einmal sah es weiter gut aus für uns. Moerstedt fast mit dem 4:0, dann aber wieder fast der Anschlusstreffer durch den Ex-Hoffenheimer Jugendspieler Kelati im Team des Ex-Hoffenheimer Jugendtrainers Rapp. Zum Glück war Oli vorher nicht bei der Maniküre. Drei Minuten später aber war er machtlos, weil der Jetzt-Kieler den Freiraum nutzte, der ihm da im Sechzehner geboten wurde und die Kugel diesmal ins Obernetz drosch. Mann, Mann, Mann, hatten wir ’n Prass …
6 Minuten standen noch auf der Uhr, aber im Hinterkopf hatte jeder mindestens 10 Minuten Nachspielzeit durch die Auswechslung Brychs. Und sein Ersatz bestätigte alle Bedenken gegen ihn durch einen völlig fragwürdigen Freistoß an unserer Strafraumkante nach einem reinen Zusammenprall von Bischof mit seinem Gegenspieler. Er war sich wohl bewusst, dass es den VAR gab. Ohne hätte er den Kontakt auch auf die Linie legen können und auf den Punkt zeigen. Zittern. Bibbern. Außennetz.
11 Minuten Nachspielzeit wurden es insgesamt, in der die Mannschaft das Spielen einstellte – und das war auch gut so. Gegen so einen Bundesligisten in der Phase war Abwehr à la Bezirksliga („Hau dess Ding foatt!“) ein sehr probates Mittel. Und es erwies sich als das richtige.
Jablonski pfiff ab, unsere Jungs aus dem letzten Loch, aber unser erster Auswärtssieg war geschafft.
Nach Kramarics Interview wurde unser Geschäftsführersprecher mit den Worten zitiert:
„Auch wenn wir aktuell eine schwierige Phase durchlaufen, wir werden diesen eingeschlagenen Weg konsequent und unbeirrt von störenden Strömungen weitergehen. Wir haben noch eine komplette Rückrunde zu spielen, es sind noch 51 Punkte zu vergeben“.
Natürlich ist das einfach nur die Abmoderation eines Themas. Aber: Die ersten 3 haben wir schon mal. Mit 48 weiteren hätten wir 65. So viel hatte in der letzten Saison der Tabellen-4.
Doch wenn das schief gegangen wäre, hätten wir nicht nur maximal 62 erreicht (Das hätte uns Platz 5 beschert in der letzten Saison, die wir bekanntlich auf Platz 7 mit 48 Punkten beendeten.), sondern diese Aussage genauer unter die Lupe nehmen müssen.
„Was genau ist denn ‚dieser eigeschlagene Weg‘?“
„Was ist mit ‚konsequent und unbeirrt‘ gemeint?“
„Wer oder was sind ‚störende Strömungen‘? Kritik des TSGoats?“
Wie gesagt, das war alles unmittelbar nach dem Spiel und nach dem Interview und professionell gephrast, um den Aasgeiern was zum Fra… Medienmenschen was zum Berichten zu geben, aber DER Schuss hätte AUCH ganz arg nach hinten losgehen können. Ist er nicht. Weil die Mannschaft nach vorne ging.
War das jetzt die Handschrift Ilzers, die plötzlich von der Mannschaft richtig gelesen werden konnte? Oder war Ilzer gerade nicht „konsequent und unbeirrt“, nicht nur lernfähig, sondern auch lernwillig? Das käme einer Läuterung gleich, was ein sehr gutes Zeichen wäre. Wir lieben lernwillige Menschen. Deshalb verzeihen wir uns und anderen auch Fehler, weil sie ja laut Volksmund, der bekanntlich sehr selten irrt, die Basis für Wissenszuwachs sind.
Und auch wenn „Läuterung“ danach klingt, das muss man nicht groß an die Glocke hängen, denn das Wort hat nichts mit „laut“ zu tun, sondern leitet sich ab aus dem mittelhochdeutschen liutern („rein machen, klären“).
Ob es dabei bleibt? Zumindest war es ein sauberer (s. Text oben) Neuanfang. Oder (h. Video ganz oben:
„Vielleicht war’s nur ’ne Bö.
Egal, es war wunderschö.“)
Auf jeden Fall waren unsere Mannen nach diesem Spiel nicht in Schleim gemeißelt, sondern in Schweiß gebadet – und das Spiel selbst war, und da dürfte uns Karma-Krama zustimmen:
No shit!
Submit a Comment