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Akademikerfanclub 1899 Hoffenheim Rhein-Neckar Heidelberg 2007 e. V.

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Borussia Mönchengladbach vs. 1899 Hoffenheim

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Der Weihnachtssieg

Ein Gedicht mit Gesicht, Zunder und Wunder

Advent, Advent,
die Mannschaft brennt!

Unsere Mannschaft, die wohlbekannte,
die Lunge aus ihrem Leib sich rannte.
Von Anpfiff an sie ihr Heil im Angriff suchte
und auch manch‘ Schönes früh verbuchte:

Grillitsch tat’s erst mit dem Kopfe,
dann Skov die Freistoßchance packt‘ beim Zopfe.
Beide trafen perfekt das Ei,
doch bei beiden flog’s rechts oben – und recht knapp – am Tor vorbei.

Doch auch die Hausherren hatten Phasen,
– weil wir schlicht zu verteidigen vergaßen,
ruhig zu bleiben und schlicht zu spielen –,
ein Tor ihrerseits zu erzielen.

So wurd‘ es ein Spiel mit viel Hin, viel Her,
doch wirklich schön war es nicht so sehr.
Wie man oft das Spielgerät mit dem Fuß gehändelt,
führte oft dazu, dass man’s vertändelt‘,
und nach Pässen gar nicht mal so vieler
landete der Ball beim Gegenspieler.

Offensichtlich waren im Spielaufbau die Schwierigkeiten –
und dann noch die vielen, vielen Nicklichkeiten,
so dass, wie man in uns‘ren Ligaspielen in dieser Spielzeit oft gesehen,
kein so rechter Spielfluss wollt‘ entstehen
und wir, da wir bei jedem Spiel die Chance dem Gegner bieten,
aus Übermut
– der da tut
selten gut –
dumm in Rückstand dann gerieten.

Plötzlich war es ganz kurz stumm.
Die Aktion Geigers war wahrlich dumm:
Zu ungestüm ging er im Strafraum dann
einen grundlos‘ Zweikampf an,
traf des Gegners Bein statt der Pille,
und schon durchbrach ein Pfiff des Stadions Stille.

Da hatt‘ man sich eigentlich in des Gegners Hälfte festgesetzt,
doch der Gegner war’s, der zuerst eingenetzt.
Doch wäre das des Unglücks nicht genug,
scheiterte fast im Gegenzug
Kramaric – und das wahrlich enge,–
an der Hausherren Gestänge.
Und mit dem Tor begann bei den Toren
im Netz der Netze, in den Foren,
sodann sofort das Aufgebrause …

Halbzeitpause

Der Fan hadert, er die Welt nicht mehr versteht,
zumal die Mannschaft bislang noch hat kein Spiel gedreht,
dreht er am Rad, der Fan, er leidet, er leidet schwer.
Wieder all die Mühen. Wieder Rückstand. Ist das noch fair?
Ganz ohne Häme, ganz ohne Spott
ruft man nach dem Fußballgott.
Mit den Nerven völlig aufgerieben –
Doch STOPP:

Hat der Akademikerfanclub ihm nicht zuletzt grad einen Brief geschrieben?
Einen offenen gar, mit offenen Worten?
Schaffte er es nicht vorbei an seinen Pforten?
Weil sein Inhalt zu harsch? Fand er ihn schlicht schlecht und sch… Dung.
Jetzt wissen wir: Es gab nur eine Verzögerung.
Zur Weihnachtszeit hat wohl nicht nur auf Erden viel zu tun Hermes und sein Reiter.

Weiter …

„Ja, sag‘ mal, kann das sein,
jetzt bringt der für den wilden den Stehgeiger rein!
Das wird ja immer schlimmer!“,
zürnt es noch in so manchem Fernsehzimmer.

Doch nicht nur dort herrscht noch nicht wenig Zorn.
Auch in der Mannschaft – sie will forscher spielen und voll nach vorn.
Es geht ihr dabei aber wohl vor allen Dingen
drum, den Ball auch mal dahin jetzt zu bringen,
wo er seine Wirkung best entfalten kann:
einfach sicher zum Nebenmann.

Doch irgendwie fehlt ihr das rechte Mittel
den Ball zu spielen ins Angriffsdrittel.
Es passierte wenig dort – fast eine halbe Stund‘.
Doch dann sodann, dann ging es rund.

Der Brief, der schien dann angekommen
und die Worte wohl vernommen,
zumal Hoeneß dann nahm aus dem Spiel
nebst Robert Skov den Belfodil.
Dabbur dann kam und der Bebou
und der Druck sogleich nahm mächtig zu.

Erst Ihlas gewann zwei Kopfballduelle,
Manus den Ball dann bekam und ihn auf die Schnelle
steil dann spielte, weil er erkannt‘,
dass Bebou sofort steil- und losgerannt.

Hach, was war der herrlich drauf,
nahm ihn an und im vollen Lauf
er den Andrej frei vorm Tor erblickte,
ihm den Ball aufs Füßlein schickte,
der seinerseits dann schnell gehandelt
und den Ball sogleich verwandelt.
Für unser Team ein Kontertor,
das kam schon lange nicht mehr vor.

Doch die Freud‘, die währt‘ nicht lang,
nicht, weil unseren Buben bang,
sondern weil sie spürten, dass da was ging.
Sie kämpften sehr um jedes Ding,
jeden Ball, jed‘ Zentimeter.
Und der Fan? Vorm Fernseh‘ fleht er,
während er Weihnachtskekse in den Kaffee tunkte:

„Lieb‘ Fußballgott, wir brauchen Punkte!

Ein bisschen Glück, bloß. Bitte, schick’s mal!“
Vielleicht ward es erhört. Vielleicht war es bloß Schicksal,
Fügung oder Karma,
Fakt ist: Aus einem Fohlen ward‘ ein Lama.

Posch plötzlich seltsam zuckte,
als er sich gewahr, dass ihm spuckte
der Thuram ins Gesicht.
Eine Alternative gab es nicht:
Der Mann erhielt für diesen Riesenscheiß
völlig zu Recht sein‘ Platzverweis.

Da war erst Ärger, Groll, dann die Freude groß.
Da war die Chance – nun ging es bloß
darum, sie endlich auch mal perfekt zu nutzen.
Also Blick nach vorn, hoch die Stutzen,
klug jeden Angriff vorbereiten,
flach den Ball, auf die Seiten,
notfalls auch mal schnell zurück,
doch den Druck erhöhen, Stück für Stück,
den Gegner in seiner Hälfte halten,
nicht bloß das Remis verwalten.
Sicher stehen, auch defensiv,
um sicher zu gehen, dass das nicht schief
läuft, also lauft und kämpft auf jeden Fall,
wie auch um jeden langen und hohen Ball.

Rudy tat’s sehr galant –
nahezu fast im Stand.
Der Gegner erhob sich in die Lüfte,
Seb ein wenig seine Hüfte.
Das war Einsatz, aber nicht mal hart.
Des Gegners Landung zwar wenig zart,
weshalb er blieb dramatisch liegen,
um den Ball so halt aus dem Spiel zu kriegen,
an Mittellinie und Spielfeldrande,
aber: „Nichts kommt ohne Interesse zustande.“

So sprach einst Georg Wilhelm Friedrich Hegel,
und wenn der Schiedsrichter nicht pfeift, so steht’s in der Regel,
gibt’s keinen Grund, das Spiel einzustellen.
Wer also wollt’s uns’ren Jungs vergällen,
dass sie sich regelgerecht verhielten
und nichts weiter taten als weiterspielten.

Akpogumas schöne Flanke,
Adamyans Kopf und Ryans Picke. „DANKE!
DANKE! DANKE! Lieber Fußballgott!“
Das ging auf einmal richtig flott.
Das war richtig schön und gut gemacht.
Von dir. Vom Team. Der Fan? Er lacht.

„2 zu 1, das Spiel gedreht …“
und er bet‘t, dass es so zu Ende geht.
Hach, was war er sehr betört,
dass seine Gebete war‘n erhört.

Schlusspfiff. Jubel. Überall.
„Verdienter Sieg?“ „Auf jeden Fall!“
Vom Sofa der Fan macht einen Satz,
die Spieler glücklich auf dem Platz.
Der Druck zuletzt, er stieg und stieg.
Jetzt ist er weg, denn er ist da: der Weihnachtssieg.

Und ein jeder wie wirr durch die Gegend rennt.
Die Freude ist riesig.

Es ist Advent.

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