Asper festum*
*Rupp-ige Feier
Nomen non semper omen est
„Der Regelfall der Kommunikation ist das Missverständnis.“
Wäre es Reiss Nelson gewesen, der mit uns den Termin ausgemacht hätte, wäre es die Spur nachvollziehbarer gewesen, wenn auch andersrum, denn sie gehört neben Begriffen wie „Handy“, „to become“ und „sensible“ mit zu den beliebtesten Fehlern von Deutschen, wenn sie englisch sprechen: die Uhrzeit.
Denn so wie das „Handy“ im Englischen „mobile“ (US-Englisch: „cellphone“) heißt (während „handy“ selbst „praktisch“ (als Eigenschaft, nicht als Adverb (das wäre dann „practically“) bedeutet), „to become“ eben nicht mit „bekommen“ (im Sinne von „erhalten (das wäre „to get“), sondern mit „werden“ zu übersetzen ist (Wer erinnert sich nicht an den alten Gag im Englischunterricht, dass ein Kellner einen mit großen Augen anstarren würde, wenn man ihm sagt „I become a schnitzel.“?) und eine „sensible person“ eben keine „gefühlsduselige“ (sensible), sondern eine „vernünftige Person“ beschreibt (die andere wäre „sensitive“), bedeutet „half eight“ eben nicht „halb acht“, sondern „halb neun“.
Aber es war nicht unser Youngster von der Insel, sondern eher ein Oldie aus der Heimat, der zur Weihnachtsfeier des Akademikerfanclubs 1899 Hoffenheim Rhein-Neckar Heidelberg 2007 e. V. eine Stunde früher erschien.
Zum Glück sind wir ja keine Studenten mehr, so dass die Zeiten des c.t. (cum tempore („mit Zeit“), also das akademische Viertelstündchen später als ausgewiesen) vorbei sind – und s. t. (sine tempore („ohne Zeit“), also pünktlich) für die allermeisten von uns inzwischen Usus ist.
Weil wir ja gerne vorbereitet sind, hatten wir intern den Termin ohnehin vorverlegt, auch um uns innerlich sowie unsere Räumlichkeiten dekorativ vorzubereiten. Und da einige von uns so was wie „p.t.“ (prae tempore (soll heißen: „vor der Zeit“, überpünktlich) waren, wurde es eine Zusammenkunft, die nicht nur räumlich immer enger und intensiver wurde, sondern auch inhaltlich, so dass alle alle Zeit der Welt hatten, alles den Mann zu fragen – und wunderbar beantwortet zu bekommen –, was auf wem auf der Zunge lag, unter den Nägel brannte oder was die Neugier beim Einzelnen auch sonst immer mit welchem Körperteil auch immer veranstaltete.
Da war er also, der Mann, dessen Initialen auszusprechen Chinesen vor große Probleme gestellt hätte: LR –
Lukas Rupp.
Zwei Stunden saß er da und beantwortete selbst die komplexesten Fragen mit Bravour. Dazu zählten
„Wie würden Sie die Relation zwischen intrinsischer und extrinsischer Motivation in der Rehabilitation beschreiben?“
„Welche Bedeutung hat es in der Raute, wenn Sie mit einer falschen 9 als diametrale 8 auf die Doppel-6 abkippen?“
„Wäre es Ihrer Ansicht nach möglich, aus dem Dunning-Kruger-Effekt einen spieltheoretischen Ansatz analog der Hotelling-Regel zu entwickeln – oder zögen Sie als analogische Basis das Braess-Paradoxon vor?“
selbstverständlich nicht. Denn hätten wir es getan, er hätte sich wohl das gedacht, was wahrscheinlich das berühmteste Zitat ist, das ganz eng mit seinem Vornamen verbunden ist:
„Vater, vergib Ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!“
(Lk 23, 24)
Da er aber nicht aus Lucania stammt, was die lateinische Wurzel seines Vornamens ist, sondern aus derselben Stadt wie wir, gehen wir bei ihm von der altgriechischen Wurzel aus: λευκός („ins Licht hineingeboren“). Das passt auch allein deshalb besser, weil er spätestens im nächsten Jahr wieder unter (Flut-)Licht auftreten wird.
Auf den Tag genau sieben Monate nachdem er im Spiel beim VfB Stuttgart einen Kreuzbandriss im linken Knie zugezogen hatte, machte er uns die frohe Kunde, dass dieser nun (im Grunde) ausgeheilt sei. Natürlich ist noch nicht sicher, dass er dann spielt, zumal ja auch andere Spieler auf seiner Position spätestens zum Rückrundenstart wieder fit sein werden, aber zumindest hat er die Chance – und die will er auch nutzen. Er freue sich einfach wieder auf das Training mit der Mannschaft, zumal dies auch weniger intensiv sei als die Reha – genauer: zeitintensiv.
Doch während dies noch recht pauschale Antworten waren, die man auch jederzeit in der Presse lesen könnte, gab es auch einige hoch interessante Insights:
In der Trainerfrage wusste er zum Beispiel ≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡ ≡≡≡≡≡≡≡≡≡, ≡≡≡ kommt.
Auch zu den möglichen Veränderungen im Kader schon zur Winterpause wusste er zu berichten, dass ≡≡≡≡≡≡≡≡ ≡≡≡≡≡≡ ≡≡≡≡≡≡≡≡≡ ≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡ ≡≡≡≡ ≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡ ≡≡≡≡≡≡≡≡≡ ≡≡≡≡≡≡≡≡≡ ≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡ ≡≡≡≡≡≡≡≡≡ ≡≡≡≡≡≡≡≡ ≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡ ≡≡≡ ≡≡≡≡≡.
Zudem war sehr interessant zu erfahren, welchen Einfluss Spieler≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡ auf die Auf≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡ ≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡ ≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡ ≡≡≡≡, ≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡ – ≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡ ≡≡ ≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡ – ≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡stellung, gerade im Falle ≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡ haben ≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡ ≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡≡ leisten können.
Nicht zu vergessen:
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Und weil es unser Weihnachstfest war, gab es für ihn auch reichlich Geschenke von uns für Körper („vivere vincere est“-Fanschal), Geist („Hoffenheimer Jubeltropfen“) und Seele („Akademischer Keks“) – auch als Dank für die vielen interessanten Informationen und die extra Zeit, die er sich gegen Ende auch noch für Fotos und Unterschriften insbesondere für den akademischen Nachwuchs nahm.
Ansonsten kam er mit leeren Händen, was wir aber ü-ber-haupt nicht schlimm fanden. Er könne das ja nachholen. So rund ein Jahr nach seiner Verletzung, also Mai 2019, fänden wir passend. Was wir denn wollten, wollte er wissen. Und in der uns innewohnenden Knapp- und Bescheidenheit antworteten wir:
„Die Meisterschaft!“
„Die wollen wir auch!“
Und alle lachten herzlich. Was für ein schönes Schlusswort eines letztlich alles in allem sehr schönen Abends.
Danke für den Besuch, Lukas Rupp.
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Amnesie?
Bei derart viel ausgegrauten Text frage ich mich, ob ich wohl unter dieser Form der Gedächtnisstörung leide? Gab es wirklich diese Art Information, die man ausserhalb diese Zirkels teilen möchte aber nicht darf???
Was mich Hoffen lässt: ich weiß sicher und kann bestätigen, dass es ein sehr netter und gelungener Abend war 🙂
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