Hertha BSC vs. 1899 Hoffenheim
Same same but different
Binäres und Banales – Banales und Binäres
Endlich mal wieder das, was das Herz eines postpubertären Autofans oder ein anderes Körperteil von Nutzerinnen und Nutzern des wohl weltweit größten Online-Netzwerks von … räusper… „Erwachsenenfilmen“ (immerhin war das dort der dreizehnhäufigste Suchbegriff* im Jahre 2019) und mehrfach in einem Spiel einen Basketball-Fan und am Ende eines Spiels auch einen Fußballfan und damit selbstverständlich auch uns (selbstverständlich ausschließlich aus letztgenanntem Grund) erfreut: ein Dreier.
Und den auch noch mit drei Toren und wieder zu null, womit wir uns ZACK um drei Plätze in der Tabelle verbessert haben. Jetzt liegen wir auf Platz 11.
Fun-Fact: Nimmt man die Schreibweise aus dem Dezimalsystem und behält sie bei im Dualsystem und übersetzt das wieder ins Dezimalsystem, steht „11“ für … TATTAAAA … 3!
Da wir ja gerne zum Abstrahieren neigen, was uns ja bisweilen den Vorwurf einbringt, abgehoben zu sein, was wir nicht verstehen, denn was bitte schön ist daran falsch, schließlich gewinnt nur der, der abhebt, den Überblick – und wir gewinnen gern –, wollen wir dies auch hier tun, wenngleich es diesmal leichter sein dürfte, die Analogie zu verstehen, denn das, was wir bei dem „Fun-Fact“ machten (beibehalten, umdrehen und rückübersetzen) lässt sich auch genauso auf das Spiel anwenden.
Mannschaft A hat die erste Riesenchance der Partie.
Mannschaft A vergibt sie.
Mannschaft A bleibt am Drücker.
Mannschaft A hat enormen Ballbesitz.
Mannschaft A macht Druck.
Mannschaft A entwickelt ¾-Chancen.
Mannschaft B wackelt, aber
Mannschaft B fällt nicht.
Mannschaft B kriegt spielerisch nichts auf die Reihe.
Mannschaft B kann sich nicht befreien.
Mannschaft B schafft es dann doch – ein Mal.
Mannschaft B geht mit seiner ersten Chance in Führung.
Mannschaft B hat Anstoß zur 2. Halbzeit.
Mannschaft A hat keine halbe Minute später die erste Chance.
Mannschaft A belagert den Strafraum.
Mannschaft A kommt nicht mehr rein.
Mannschaft A läuft immer mehr an.
Mannschaft B steht immer stabiler.
Mannschaft A gehen die Ideen aus.
Mannschaft B tun sich Räume auf.
Mannschaft A wird unsicherer.
Mannschaft B wird sicherer.
Mannschaft A will unbedingt ein Tor erzielen.
Mannschaft B erzielt es – auch weil einer von
Mannschaft A aus (physischer oder psychischer) Lethargie das Abseits aufhebt.
Mannschaft A ist psychisch am Boden.
Mannschaft B macht den Deckel drauf.
Das Muster ist doch jedem TSG-Fan mehr als bekannt. Nur waren wir diesmal nicht Mannschaft A, sondern die B-Elf … äh … Mannschaft B, die nun nicht wirklich mit einer Rumpftruppe antrat, aber halt auch bei weitem nicht in Bestbesetzung.
- Adams ist schon ein geiler Typ, aber für Strafraumszenen vielleicht dann doch zu impulsiv. Allerdings wurde Posch halt auf der rechten Seite benötigt, wo er es aber sehr gut machte.
- Vogt merkte man an, dass er wegen seiner Manschette Manschetten hatte.
Gewiss hätte er sich ohne seinen Handverband auch nicht derart bei dem Sturz verletzt, weil er sich besser abgefedert hätte, aber sein Kopf befahl ihm zuallererst den lädierten Bereich zu schonen. Der Rest war Physik mit entsprechenden Folgen auf seine Anatomie.
(Wenn er im nächsten Spiel mit noch einer medizinischen Versorgungskonstruktion spielt und sich wieder verletzen sollte, verleihen wir ihm den „Schwarzen Ritter- Orden“ (s. „Ritter der Kokonusnuss“, Monty Python) - Samassekou hatte Glück, dass er nach zwei Minuten nicht bereits verwarnt wurde. Er ist einfach sehr verspielt. Das hat schon was Welpenartiges. Wenn man diesen beim Tollen zuschaut, hat das was Entspannendes. Bei ihm … eher nicht so.
- Baumgartners Rückkehr war schon nicht schlecht, aber seine Leistung war insgesamt nicht wirklich gut – trotz der (im Grunde, weil er wieder einmal viel zu nah an den Gegenspieler lief, glücklichen) Vorlage des Führungstreffers.
Er spielte erneut zu engagiert und seine Zuspiele waren zu sehr vom Wunsch nach dem Zuckerpass geprägt.
Ihm fehlt definitiv die Erkenntnis der Ästhetik des Banalen.
Auf deutsch: Er versteht offensichtlich nicht, dass es sehr schön sein kann (und es nicht nur bei den Fans sehr gut ankommt), wenn der Pass einfach beim Mitspieler so gut ankommt, dass dieser ihn einfach wieder einfach weiterspielen kann. Ganz einfach …Aber er ist bei weitem nicht der Einzige, der so seine Schwierigkeiten hat, Konsolenkick und Feldfußball voneinander zu trennen. … - Dabbur kann das auch nicht und trennt sich auf dem Feld so gut wie nie vom Ball. Überhaupt war das geradezu grenzwertig, wie egoistisch insbesondere in der ersten Halbzeit unsere Stürmer agierten – und das eben nicht nur am oder im gegnerischen Strafraum.
- Und Kramaric? War ja bis zu seinem Tor auch eher ein erfolgloser Egomane.
Aber dann traf er – und das dann gleich auch doppelt. AK27 ist halt unsere AK-47.
Seine Saisontreffer 9 und 10 besiegelten den Sieg im Hinrundenfinale, den Rudy mit seinem 1. Saisontreffer einleitete. Auch wenn unser Dauerleihspieler immer noch weit von seiner Bestform entfernt ist, war er der entscheidende Spieler in unserem Spiel, dem aber noch deutlich die Balance und gerade in Umschaltsituationen die konzentrierte Kreativität eines Grillitsch fehlt – und die Geschwindigkeit, zumindest bis Bebou eingewechselt wurde.
Wieder wechselte Hoeneß interessanterweise nur wenig aus, aber diesmal waren die Einwechslungen, so punktuell sie auch waren, erstens rechtzeitig (20 Minuten früher als in der letzten Partie) und zweitens eine Verstärkung in den entscheidenden Punkten: Stabilität und Aggressivität.
Nordtveit sorgte vor allem mit seinem Kopfballspiel für klarere Klärungen, Bebou nicht nur in Sprints für Entlastung. Er konnte auch sehr oft den Ball sehr gut behaupten – und erlaufen, wie vor dem dritten Treffer, den eigentlich er hätte erzielen müssen, doch leider hämmerte er den Ball ans rechte Lattenkreuz. Beim Sekunden später fälligen Freistoß machte es Kramaric bekanntlich um rund 20 Zentimeter weiter unten und 20 Zentimeter weiter innen auf der linken Seite des Gästegehäuses wesentlich besser. Da war der Ball dann endlich im Netz und der fünfte Saisonsieg im Sack.
Glücklich?
Sehr.
Zufrieden?
Null.
Man will sich gar nicht ausmalen, was passiert wäre, wenn Baumann den Elfmeter nicht gehalten hätte. Aber das müssen wir ja auch nicht. Er hat ihn ja FUSSBALLGOTT SEI DANK gehalten …
(Außerdem sind wir hier ja nicht beim Mandala. Aber … falls trotzdem wer will …. Bitte sehr …
)
Am Sonntag könnte uns zum Start der Rückrunde endlich mal wieder das gelingen, was uns in dieser Spielzeit nur zum Start der Saison gelang: zwei Siege hintereinander. Damit gereichte es ehedem zur Tabellenführung. Nun sind wir von der mehr als weit entfernt. Trotzdem braucht es diesen Sieg am Sonntag unbedingt, denn wir stecken immer noch und das auf absehbare Zeit in der unteren Tabellenhälfte. Bereits der Abstand zu Platz 10 könnte am Ende der Hinrunde sage und schreibe sieben Punkte betragen. Und dann geht es zu den …
Naja, jetzt geht es erst einmal darum, sich über den Sieg zu freuen und (erst) zum zweiten Mal in dieser Saison in drei Spielen hintereinander zu punkten, dabei aber – und das wäre heuer eine Premiere: sieben Punkte am Stück zu holen.
Warum auch nicht, schließlich hat die Mannschaft gestern bewiesen, dass sie bis drei zählen kann, was eigene Tore angeht. Und sollte es ihr gelingen, zum dritten Mal überhaupt und das auch noch hintereinander gegentorfrei zu bleiben, spricht nichts gegen den nächsten *threesome …
… für unsere
TSG 11101101011 Hoffenheim
P.S.:
Submit a Comment