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Akademikerfanclub 1899 Hoffenheim Rhein-Neckar Heidelberg 2007 e. V.

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Hamburger SV vs. 1899 Hoffenheim

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Ganz mies …

und unsere Mannschaft spielte auch nicht gut.

Die dritte Niederlage in der Saison.
Das dritte Mal auswärts.
Das dritte Mal 1:2.
Und das dritte Mal wirklich nicht wirklich nötig.

Nun wollen wir den Kick wahrlich nicht schön reden. Die Niederlage war letztlich verdient. Aber man muss es auch nicht schlechter mache, als es war. Was nicht heißen soll, dass das Spiel gut war. Nein, es war nicht gut. Wie die letzten fünf Bayern-Bezwinger verloren wir das Folgespiel. Wir waren einfach, auch wenn das alle Spieler negierten, nicht so fit. Aber umso erstaunlicher ist es eigentlich, dass wir hätten es gewinnen können und müssen – und das trotz all der spielerischen Defizite aller Spieler.

Wir hatten zwar nicht mehr vom Spiel, aber die besseren Chancen – und wir hatten zu Beginn der 2. Halbzeit, als wir unsere beste Phase hatten, wo es mit dem Kombinationsspiel klappte, was die Gastgeber auch sofort veranlasste, von ihrem sehr aggressiven Pressingspiel abzusehen und sich mindestens 20 Meter tiefer zu platzieren, ein reguläres Tor durch Wagner erzielt, das beim Stand von 1:1 aus irgendwelchen Gründen von dem unserer dezidierten Meinung nach katastrophalen Schiedsrichter nicht gegeben wurde. (Der warumauchimmer in der Zusammenfassung in der „Sportschau“ unterschlagen wurde.)

Wir hatten gleich ein sehr ungutes Gefühl, als die Pfeife nach der Seitenwahl den Kapitänen beider Mannschaften die Hand schüttelte und nicht „Gutes Spiel!“, sondern „Viel Glück!“ sagte.

„Viel Glück“? Warum wünscht ein Schiedsrichter den Kombattanten „Glück“?

Nun ist „Glück“ ein sehr weites Feld. Es gibt die diversesten Definitionen: medizinisch, psychologisch, theologisch und viele andere mehr. Die etymologische scheint die hier am besten passende.

Aus dem Niederdeutschen des 12. Jahrhunderts gelucke stammend, stand es für „Art, wie etwas endet/gut ausgeht“. Das heißt: Glück war der günstige Ausgang eines Ereignisses, wobei – und das ist hier besonders wichtig, es keine Voraussetzung für den „Beglückten“ gab. Er brauchte eben nur das, sonst nichts, also weder ein bestimmtes Talent noch eigenes Zutun.

Nun wollen wir nicht sagen, dass der, haben wir es eigentlich schon gesagt?, katastrophale Schiedsrichter den Gastgebern den Sieg geschenkt hat.

Die Hamburger gingen von Anfang an mit großem Willen in die Partie, sehr viel Einsatz, sehr zweikampffreudig, setzten unsere Defensive gehörig sogar so sehr unter Druck, dass unser unscheinbarer Zweikampfgott Hübner heute zahlreiche Duelle verlor, dass wir phasenweise den Ball kaum aus der eigenen Hälfte bekamen, aber er hat ihnen mit seiner extrem kleinlichen, aber letztlich inkonsequenten Pfeiferei enorm in die Karten gespielt, keinen Spielfluss bei unserem Team aufkommen zu lassen.

Die vielen Freistöße waren schlicht Gift für uns. Und der erste in Strafraumnähe bedeutete auch gleich den Rückstand, weil Baumann nicht glaubte, dass der Ball unten in seinem Eck einschlagen könnte. Tat er aber.

Der Rückstand war auch diesmal ein Weckruf, wenngleich kein wirkliches „Hallo, wach“ daraus resultierte, aber immerhin ein Aufbäumen, eine erste gelungene Passfolge, ein Seitenwechsel, eine schöne Ballannahme Bicakcis im Strafraum und ein Foul der Marke unübersehbar.

Kramaric demonstrierte bei der Ausführung seinen Variantenreichtum in Sachen Elfmeterschießen. Nach Heber in die Mitte, platziert nach links schlug der Ball diesmal hart rechts ein. Eins eins.

Und obwohl der Schiedsrichter den Elfmeter gab, bleiben wir (ohne eine Nacht darüber geschlafen zu haben und immer noch verärgert ob des nichtgegebenen Tores) dabei: Katastrophe.

NEIN! Das ist keine Ausrede. Unsere Mannschaft spielte, auch das haben wir ja bereits festgehalten, nicht gut. Da stimmte die Präzision in den Pässen nicht, in den Laufwegen, nur Gott sei Dank halbwegs in den defensiven Zuordnungen. Aber offensiv ging wenig bis gar nichts, was aber auch völlig verständlich ist – NEIN, nicht wegen des Bayernspiels und des damit einhergegangenen Kräfteverlusts, sondern wegen der daraus resultierenden Blessuren:

Toljan verletzt, Demirbay verletzt, Amiri angeschlagen auf der Bank, Rudy angeschlagen auf dem Feld. Dafür spielten Terrazzino, Schwegler, Bicakcic. Diesem Mittelfeld fehlte spürbar die Spielpraxis und die Bindung zum Rest der Mannschaft. Und so gut es ist, dass wir eine Kernmannschaft haben, heute sah man, welche Nachteile das auch haben kann.

Das aber dem Trainer anzukreiden, wäre dämlich, denn groß trainieren war ja in der letzten Woche nicht. Er musste also improvisieren und hoffen – und wenn man es so sieht, sah das gar nicht mal so schlecht aus – zumindest zu Beginn der 2. Halbzeit, in die wir mit Amiri für Rudy starteten, die ein oder andere Chance herausspielten und eine sogar verwandelten, die aber unbegreiflicherweise nicht zählte, oder wo uns die Orientierung (Wagner), die Geschwindigkeit (Kramaric) fehlte sowie kurz vor Schluss die Genauigkeit (Amiri, dessen Freistoß an den Pfosten knallte).

Die Gastgeber gewannen nicht unverdient aufgrund ihres stärkeren Willens und nicht zuletzt aufgrund unserer mangelnden Konsequenz im Defensivverhalten, die besonders deutlich vor dem 1:2 zutage trat, wo wir hinter dem Ball stehend ihn dem Gegner sozusagen über Bande in die Füße spielten. Und auch das Tor hätte man wegen Abseits nicht geben können, dann allerdings hätte man die Abseitsregel sehr TSG-freundlich ausgelegt. So weit wollen wir ja gar nicht gehen, aber das Spiel wäre natürlich ein ganz anderes geworden, hätte der Schiedsrichter welche Regel er auch immer bei der Aberkennung des Tores anwandte, sie etwas weniger HSV-freundlich ausgelegt.

Nun ja, nun ist es passiert. Sonst aber nichts. Wir sind immer noch Dritter. 🙂

Und aus der Niederlage jetzt ins Grübeln zu kommen, was wohl werden wird, sollten wir in der nächsten Saison international spielen, wäre ebenfalls wohl zu viel des Guten, schließlich wird die ganze Kader- und Trainingsplanung eine andere sein – und es ist nicht davon auszugehen, dass nach jedem Unterderwochespiel das komplette Mittelfeld ausgetauscht werden muss.

Noch wirrer wäre jetzt am Einzug ins europäische Geschäft zu zweifeln. Selbst wenn sich am Ende des Spieltags der Vorsprung auf Platz 5 auf acht Punkte verkürzen sollte, ist der Vorsprung sechs Spieltage vor Schluss immer noch sehr komfortabel.

Zudem haben wir es noch mit (recht) direkten Konkurrenten zu tun, wenngleich in deren Gefilden (Köln, Dortmund). Auch wenn das hier in der Region nicht wirklich Usus ist, positiv zu denken, aber solche Spiele kann man auch gewinnen – und die Chancen dafür stehen ja auch alles andere als schlecht, denn bis dahin werden Rudy, Amiri, Demirbay, Toljan und Kaderabek auch wieder 100% fit sein. Und es ist nicht davon auszugehen, dass wir diese Saison noch mal von Zwayer ver-/gepfiffen werden.

Alles, was die Mannschaft jetzt (in den kommenden Spielen) braucht – und das ist viel wichtiger als Glück –, wird sie bereits am Samstag haben. Schließlich ist da ja Ostern 🙂

Comments

  1. Helmut Liebig

    Vielen Dank für Ihre Informationen aus erster Hand bzw. insbesondere vor Ort.
    Es ist doch erstaunlich, wenn die Medien einen Wagner-Treffer total unterschlagen und so weiter auf der TSG-Ignoranz- Welle reiten und sich einen Dreck um die Pflicht zur objektiven Information der Öffentlichkeit d.h. Seher- und/oder Leserschaft kümmern. Die Medien kamen allesamt zu selbem Ergebnis : Nach so einer Kraftanstrengung gegen überdimensionale Bayern kann das ja nur zu einem Zusammenbruch im Folgespiel führen, wie schon so oft geschehen. Dass neben erwähntem Kräfteverschleiß aber auch Verletzungen aus dem Bayernspiel zu beklagen waren, war medial auch nicht erwähnenswert. Deshalb nochmals vielen Dank für Eure Kommentare zum Spiel, die immerzu hochinteressant, korrekt, fair und geistreich sind.
    Mit sportlichen Grüßen und weiter so
    Helmut Liebig

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