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Akademikerfanclub 1899 Hoffenheim Rhein-Neckar Heidelberg 2007 e. V.

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1899 Hoffenheim vs. Werder Bremen

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Disasterlyrik

oder: Die etwas anderen Kata-Strophen

Es war ein Tag, der hell begann,
noch bevor die Sonne aufging.
Schnee legte sich über Nacht auf jeden Tann –
das war dann doch ein dolles Ding.

Pünktlich zur Adventenszeit
machte sich eine Schönheit breit,
wie sie nur das Weihnachtsfest zu bieten hat.

Flocken fielen viel und satt
Und erwartungsvoll war man, was sich wohl zeigte,
wenn sich die Sonne ihres Tages Ende neigte.

Zwar war es nicht die Ergriffenheit ob dieser Pracht,
die die Fans so stille macht’.
Es war ein selbstauferlegtes Gelübde, das den Fans gebot zu schweigen.
12 Minuten 12 Sekunden lang rechte Ruhe – das war schon sehr eigen.

So begann das Spiel im weiten Rund
Fast schon andächtig und stille.
Die Spieler spielten hin und her die Pille.
Die Fans taten keine Gesänge kund.

Eine heimelige Atmosphäre, entspanntes Schauen.
War der Mannschaft heute etwas zuzutrauen?
Es hätte diesem wunderschönen Tag so wunderbar entsprochen.
Des Fanes Wohlwollen ward da noch ungebrochen.

Doch dann brach es aus den Fans ein erstes Mal heraus,
die Schweigezeit – endlich war sie aus.
Und befreit von allen Zwängen
entlud sich eine unbekannte Freude – auf den Rängen.

Es knallte mit Getöse aus so manchem Rohr
und papiernes Lametta segelte schön und böse vors eig’ne Tor.
Das war schön anzuschauen und passte gar so wunderbar
zum vielen Weiß, das bereits am Tag gefallen war.

Doch es war nicht das einzige, das fiel –
Und das gefiel dann keinem.
Den Treffer erzielte der Gegner mit leichtem Spiel.
Schon wieder lag Hoffenheim früh zurück mit einem.

Dazu bedurfte es nach einem Freistoß dem Gegner nur weniger Kopfballpässe
Und wieder sagte man zu sich: „Herrjeh!“ und „Meine Fresse!“
„Was ist das für ein Hühnerhaufen?“
„Was ist das wieder scheiße g’laufen.“

Und danach? Lief es nicht besser.
Dafür die Mannschaft erneut ins Messer,
weil einem Fehlpass in der eigenen Hälfte hinterher.
So fiel auch dieses Tor dem Gegner so gar nicht schwer.

Auch wenn niemand verstand, was, warum und wen der Trainer da spielen ließ von Anfang an.
Verstand ihn jeder Fan, als der, der Trainer, nach rund 40 Minuten dann
Die bereits gelb-verwarnten Schipplock und Schröck vom Platze nahm,
dabei gebar sich gerade letzterer kämpferisch und so gar nicht zahm.

Doch da er damit, wie er spielte,
höchstens den ersten Ippon für Hoffenheim erzielte,
erkannte der Trainer. „Mit dem Schröck,
das hat heute keinen Zwöck!“

Firmino und Grifo brachte er ins Spiel,
das brachte immerhin etwas, wenn auch nicht viel.
Doch die Frage blieb, warum die zwei nicht gleich.
Wähnte sich der Trainer fintenreich?
Oder schon im Grunde gefeuert,
obwohl jeder stets das Gegenteil beteuert’?

Wie dem auch sei, man schmeckte schon den bitt’ren Kelch.
„Spieltäglich grüßt der Elch.“
Denn wie immer, und wir hatten auch noch Glück,
lagen wir zur Halbzeit 0:2 zurück.

Und wie immer, Ei der Daus!,
sah es nach Wiederanpfiff besser aus:

Nix mehr Hühnerhaufen. Nix mehr Kuhstall.
Zu Anfang von Hälfte zwei spielten wir richtig Fußball.
Plötzlich kam einem das echt wie Klasse vor
und Hoffenheim auch flugs zum Anschlusstor.

Weitere Chancen kamen, Hoffnung keimte auf.
Nahm das Spiel doch noch eine Wende?
Die Mannschaft hatte plötzlich einen Lauf
und dann der Gegner einen Freistoß. Das Ende.

So ein Tor kann schon mal passieren,
aber trotzdem darf man so nicht verlieren.
Muss man aber, wenn man so kickt,
unstrukturiert und ungeschickt.

Nach Tor 3 fiel noch Tor 4
Und der Fan in ein tiefes Loch.
Er fragte sich: „Was ist das hier?“
Er sagte sich: „Die Mannschaft kann das doch.“

Doch die Fakten sagen ihm, dass er sich irrt.
So geht er heim, frustriert, verwirrt,
fragt sich, denn es tut ihm weh:
„Was wurde nur aus meiner TSG?“

Er ist am Ende, wie seine Geduld.
Es ist der Anfang der Plattitüden.
Er kriegt diesen Ton, den rüden:
„Ja, es ist der Trainer, der ist schuld.“

Ja, ja, Schuld ist immer irgendeiner.
Doch „Babbel raus!“ skandierte keiner.
Doch es wird wohl sein End’ gewesen sein,
zu viel Unruhe bracht’ er dem Verein.

Als Manager baute er richtig Kot.
Holte neue Spieler ohne Not,
Spieler, die angeblich nach Europa schielten,
Spieler, die aber dann kaum ein Spiel oder gar keines spielten,
die weder Erwartungen erfüllten noch Treffer erzielten,
dafür gut dotierte Verträge erhielten.

Nun ist er nur noch Trainer.
Doch auch wenn Fans und Medien meinen, Babbel fliegt auf alle Fälle raus,
wer der nächste wird, weeß kähner.
Aber in Sinsheim, so wird gemunkelt, sind Medizinbälle aus.

Das ist natürlich nur ein Scherz
So bitter wie verbittert des Fanes Herz.

Was soll man auch sonst tun außer lachen?
Einen Reim kann man sich auf das alles eh nicht machen,
denn eines sind bisher in dieser Saison Mannschaft und Trainer, Spiele und Leistung mit Sicherheit nicht:
ein Gedicht.

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