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Akademikerfanclub 1899 Hoffenheim Rhein-Neckar Heidelberg 2007 e. V.

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1899 Hoffenheim vs. Bayer Leverkusen

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Die Grenzen der Theorie

Der Widerstand, der Mannschaft und Ball daran hinderte, ins Rollen zu kommen.

Im Grunde ist es ganz einfach: F_\mathrm{R}= \frac{d}{R} \cdot F_\mathrm{N} = c_\mathrm{R} \cdot F_\mathrm{N}  .

Aber das ist natürlich nur ein Modell. Und Modelle sind ja nichts anderes als Versuche, sich der Wirklichkeit anzunähern, in dem Versuch, sie letztlich zu beherrschen. Aber meist, so wie in diesem Spiel, blieb es bei dem Versuch.

Die oben beschriebene Beziehung zwischen der Rollreibung (FR) und dem Rollwiderstandskoeffizient (d/FN bzw. CR) multipliziert mit der Normalkraft (FN) berücksichtigt wesentliche Faktoren nicht, u.a. Kontaktkraft, Geschwindigkeit, Temperatur, Schmierstoffe wie z. B. Wasser.

Diese Mischreibung war es aber heute, die das Spiel beider Mannschaften maßgeblich beeinflusste, denn das Spiel beider Mannschaften basiert auf dem schnellen Spiel mit einem schnellen Ball. Doch der Spieluntergrund wirkte dem sehr entgegen. Naja, und der Spielleiter auch, aber zumindest ersteres war fair, weil es beide Teams gleichermaßen beeinträchtigte.

Allerdings kamen die Gäste weitaus besser damit zurecht. Die Probleme, die wir schon in den Spielen zuvor in Sachen Präzision beim Passspiel hatten, traten auf dem Untergrund noch deutlicher zutage. Ebenso wie unsere Defizite in Sachen Chancenverwertung.

Wer weiß, ob wir das Spiel verloren hätten, hätte Firmino in der neunten Minute seine Riesenchance genutzt? Immerhin legte er sich den Ball diesmal nicht erst umständlich auf rechts, sondern hielt mit links drauf und Leno den Ball. „Ironie“ des Schicksals: Diesmal wäre es besser gewesen, er hätte den Ball nach rechts auf seinen mitgelaufenen Mitspieler abgelegt, aber das sieht man von außen natürlich besser – und wer weiß, ob Szalai den gemacht hätte, denn er hatte auch alles andere als einen glücklichen Tag.

Seine Aufstellung war nach seinem starken Auftreten nach seiner Einwechslung im letzten Spiel selbstredend gerechtfertigt, aber schon bald wurde klar, dass bei ihm der Knoten doch noch nicht wie erhofft geplatzt ist, zu oft patzte er in der Ballbehauptung, in seinen Zuspielen und den Zweikämpfen, die er zumindest gefühlt alle verlor, insbesondere in der Luft.

Nun verfügte der Gegner über eine Abwehr, deren Spieler allesamt im altpreußischen Infanterieregiment No. 6 hätten dienen können, … (Dieser Einheit wurde, als Friedrich Wilhelm I. 1713 König von Preußen wurde, zur Garde erklärt, und erhielt 1717 die neue Bezeichnung „Seiner Königlichen Majestät Regiment“. Das Besondere an dieser Einheit war die Größe der Soldaten. Sie mussten mindestens 6 preußische Fuß (ca. 1,88 m) groß sein, was ihnen im Volksmund den Namen „Die Langen Kerls“ einbrachte.) … so dass es nicht verwunderlich war, dass sie stark im Kopfballspiel sein würden. Unsere Schwäche hingegen verwunderte sehr. So war flach spielen trotz des regendurchtränkten Rasens die einzig valide Alternative, aber dazu fehlte es wie eingangs erwähnt an der Präzsion und der Härte der Zuspiele, um den Rollwiderstand zu kompensieren und Ball, Gegner und damit das Spiel zu kontrollieren.

So blieb nichts anderes, als über Kampf zu versuchen, ins Spiel zu finden. Auch hier blieb es meist bei dem Versuch. Die Gäste kombinierten sicherer, besser, sie erliefen und -spielten sich beste Chancen, aber entweder trafen sie nicht ihr Ziel oder auf Baumann, der in der ersten Halbzeit mehrere Male sehr gute Chancen mit noch besseren Paraden zunichte machte.

Aufgrund des Einsatzes unserer Mannschaft war das Unentschieden zur Halbzeit nicht unverdient, aber auch ein bisschen glücklich.

Weniger Glück hatten wir mit dem Schiedsrichter. Ja, es ist verpönt über die Unparteiischen zu schimpfen, weil es so aussieht, als ob man sie für alles, was schief lief, verantwortlich machen will. Gleichzeitig ist es aber auch ein Fakt, dass ein Schiedsrichter in seiner ganzen Art, in seinem Auftreten, maßgeblichen Einfluss auf das Spiel nehmen kann. Und wenn er einem auffällt, dann ist klar, der Einfluss war nicht positiv. Sei es die frühe und unverständliche Verwarnung gegen den gut spielenden Strobl in der Anfangsviertelstunde, seien es seine Diskussionszirkel, die er zum Teil vor der Ausfühung ruhender Bälle abhielt, sowie seine seltsamen Entscheidungen bei gravitations – und eben oberflächenbedingten Körperkontakten der Spieler mit der Spielfläche, all das, zumal letztere noch deutlicher zugunsten der Gäste ausfiel als Eckenverhältnis von ca 1:12, trug dazu bei, dass das Spiel immer eine gewisse Hektik barg.

Diese entlud sich, als Szalai seine beste Chance nutzte, als er ungehindert zum Kopfball kam, diesen nicht super, so doch gut aufs Tor platzierte, wo der Ball dann von einem Abwehrspieler der Gäste geklärt werden konnte. Die Frage war halt nur: vor oder hinter der Linie? Es war wohl gerade noch so auf der Linie, aber das sah man natürlich als Fan der TSG anders – und dann war „Stimmung“ im Haus.

Diese Hektik aber steckte den Mann an, der bis dahin wieder und wieder mit Händen und Hüfte alles abwehrte, was auf seinen Kasten kam. Erst missglückte ihm ein Abwurf, dann ein Abschlag. Ersteres ging noch glimpflich aus, zweiteres nur wenige Minuten später nicht mehr. Die Gäste nutzten den Abschlag, der direkt bei ihrem Mann im Mittelkreis landete, zu einer klassischen Ballstafette von der Mitte über die Außen in die Mitte, wo dann „ausgerechnet“ der Mann in das Tor traf, das ihn so zweifelhaft berühmt gemacht hatte. 0:1, Kießling.

Es war schön zu sehen und zu hören, dass die Fans die Nörgler sehr schnell nach dem Gegentor übertönten. Da wurde auf den besseren Plätzen schon gepfiffen und sich geärgert, dass Baumann so einen Bock baute – und dies auch zum Ausdruck gebracht, aber die Fans in der Südkurve feuerten die Mannschaft noch vor dem Wiederanstoß an.

Es ist schon hart, aber auch irgendwie traurig, wie brutal und rigoros das Hoffenheimer Publikum sein kann. Es ist aber auch sehr angenehm, dass auch die Gegenbewegung größer wird. Und es verfehlte seine Wirkung nicht. Zum einen wurde die Nörgelgerade übertönt und gleichzeitig die Mannschaft unterstützt.

Auch wenn es alles andere als glänzend war, was sie einem technisch bot, so bot sie doch alles auf, was sie in dem Moment konnte – und das war vor allem kämpfen … (Naja, bis auf den völlig indisponierten Zuber, der schon früh in der 2. Hälfte für Elyounnoussi kam, was ein Wechsel war, den zum Zeitpunkt selbst jeder nachvollziehen konnte, danach keiner.) … und das wurde von den Fans honoriert.

Immerhin sprangen noch einige gute Ansätze sowie eine sehr gute Chance heraus, aber die vergab erneut Szalai, so dass es letztlich bei einem torarmen Spektakel blieb, dass wir zwar nicht verdient gewonnen hätten, aber auch nicht hätten verlieren müssen.

Taten wir aber. OK, daran kann man jetzt nichts mehr ändern – aber zum Glück nächsten Sonntag schon wieder viel besser machen. 26 Punkte … wären doch ein Weihnachtsgeschenk, das alle TSG-Fans gerne und absolut widerstandlos annähmen.

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