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Akademikerfanclub 1899 Hoffenheim Rhein-Neckar Heidelberg 2007 e. V.

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1899 Hoffenheim vs. Borussia Dortmund

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Die Marke.

Original und Wirklichkeit

Als 2008 unsere Mannschaft zum ersten Mal gegen den gestrigen Gegner in der 1. Fußball-Bundesliga spielte und ihm bei dem 4:1 eine Lehrstunde erteilte, da waren nicht nur deren 5 und 18 schon dabei, sondern auch deren Trainer, von dem überliefert ist, dass er nach dem Spiel gesagt haben soll:

„So will ich auch spielen!“

Man muss attestieren, dass es ihm gelang, nicht zuletzt auch mit den Talenten, die drei Monate zuvor im B-Jugend-Finale 4:6 gegen unsere B-Jugend unterlag. Vor der Herbstmeisterschaft der A-Herren gab es also die Deutsche Meisterschaft der B-Jugend, u.a. mit Robin Szarka (damals Torschütze zum 2:0), der gegen denselben Verein im letzten Spiel der letzten Saison (allerdings erst) seinen ersten Bundesligaeinsatz hatte.

Auf der Pressekonferenz nach dem 2:2 wurde hingegen Markus Gisdol gefragt – und das ganz ohne Bezugnahme auf das Spiel ehedem in Mannheim, ob seine Spielphilosophie nicht so ausgelegt sei, dass er eigentlich so wie der Gegner spielen wolle, was er auf der an Artigkeiten kaum zu überbietenden Veranstaltung, irgendwie auch bejahte.

Diese Freundlichkeit war schön anzusehen und dennoch überraschend, denn unser kleiner Dorfverein hat fast das Potenzial, deren bisherigen blau-weißen Erzfeind den Rang abzulaufen. Auf nichts und niemand reagieren die westfälischen Verantwortlichen derart scharf wie auf uns.

Nahezu legendär sind die Auftritte des Vereinsvorsitzenden, in denen er sich bis zu der völlig haltlosen These verstieg, Vereine wie Hoffenheim brächten die Liga in geradezu existenzielle Nöte:

„Wir können in der Liga nicht noch mehr Vereine mit 25.000 Zuschauern und 500 Auswärtsfans vertragen.“

Stattdessen plädierte er dafür, dass Hoffenheim bei der Verteilung der Fernsehgelder bestraft gehöre, die sich seiner Meinung gemäß „nach aktuellen Zuschauerzahlen, mitreisenden Auswärtsfans und bundesweiten Sympathisanten“ errechnen sollten, was seinem aktuellen Arbeitgeber aktuell gewiss zum Vorteil gereichen würde, eben nicht zuletzt aufgrund des nicht eigenfinanzierten Stadions sowie der Erfolge der letzten Jahre.

Eine überraschend kapitalistische Argumentation gegen einen „Kapitalisten“, wie man Herrn Hopp und sein „Projekt“ Hoffenheim sieht, das ja stellvertretend für den „Ausverkauf der Liga“ steht, was aber zu den schöneren Bezeichnungen für ihn zählen dürfte – gerade aus der gelb-schwarzen Ecke.

Nun ist Herr Hopp ein Kapitalist, wahrscheinlich sogar ein Herzblut-Kapitalist, was aber nicht gleichzusetzen ist mit „herzlos“. Das beweisen vor allem seine unzähligen Spenden, Zuwendungen und Stiftungen, die sich in allererster Linie um Soziales drehen, aber auch die Auszeichnung, die er von der Fachpresse erhielt, die ihn zum besten Chef der letzten 25 Jahre kürte.

Nun ist dieser Zwist schon ein paar Monate her und seitens des Vereins tat man alles dafür, dass sich das Verhältnis normalisiert. So wandte sich Herr Hopp im Vorwort des Stadionmagazins direkt an die Gästefans, und in den Regionalmedien freute er sich expressis verbis über den Verbleib deren Teams in der Champions League. Wie gesagt, auch die Pressekonferenz nach dem Spiel stand ganz im Zeichen der Harmonie.

Von der Aussage, wie unmittelbar nach dem Spiel seitens des Gästetrainers getätigt, dass wir uns auch nicht hätten beschweren können, wenn das Spiel 3:7 ausgegangen wäre, war nichts mehr zu hören, was daran liegen könnte, dass er, wie schon beim letzten Aufeinandertreffen der beiden Mannschaften, zwischen Interview und Pressekonferenz sich mit Fakten versorgt hat, die dann verdienstvollerweise auch sein Reden bestimmten.

„Es war ein tolles Spiel. Es war ein intensives Spiel, das jede Mannschaft hätte auch gewinnen können.“

So war der Tenor beider Trainer, dem man sich nur anschließen kann.

Wir begannen mit derselben Mannschaft, mit der wir die letzten beide Pflichtspiele gewannen. Damit standen sich nicht nur die, wenn man vom Tabellenführer absieht, beiden erfolgreichsten Sturmreihen gegenüber, sondern auch der zweiterfolgreichste Sturm der Liga, der jüngsten (Innen-)Verteidigung der Liga.

Davon merkte man allerdings in der Anfangsphase des Spiels nichts. Natürlich kamen die Gäste immer wieder gefährlich an und auch bisweilen in den Strafraum, aber das gehört nun einmal zum Wesen des Spiels. Meist aber gelang es unserer jungen Mannschaft, den Gegner schon im Mittelfeld erfolgreich zu stören und ihrerseits an und in deren Strafraum zu kommen.

Nach dem Spiel war von 55% gewonnener Zweikämpfe die Rede, in der ersten Halbzeit waren das gefühlt 80. Es ging halt darum, sie nicht ins Kombinieren kommen zu lassen, denn im Gegensatz zu den meisten Mannschaften haben die Gäste keinen klassischen Spielmacher, der das Spiel eröffnet, bei ihnen ist es die Balleroberung an sich, die das weitere und meist schnelle Handeln bestimmt.

Diese Schnelligkeit sorgte dann auch für den ersten Treffer des Spiels, der viel Ähnlichkeit mit dem letzten Treffer aus der letzten Partie der beiden Mannschaften hatte: Er fiel für den Gegner, aus der 2. Reihe, ins Eck und wurde, weil derselbe Spieler im Abseits stehend a) unserem (diesmal anderen) Torhüter die Sicht versperrte und b) zum Ball zuckte, zu Recht nicht gegeben.

Aber wie gesagt, im Großen und Ganzen konnten wir den Gegner bzw. den Ball noch vor dem Sechzehner abfangen und unsererseits durch schnelles Umschalt- und präzises Passspiel Akzente setzen. Und das erste „Oh là là“ entfleuchte uns Fans nach etwas mehr als einer Viertelstunde und einem großartig gespielten Pass in die Tiefe in den Lauf von Schipplock, der den Ball (wie auch seinen Vertrag bei uns – das nur mal so zwischendurch) perfekt verlängerte (Vertrag: bis 2016; Länge der Vorlage auf sich selbst: 2,016 m), den (Ersatz-)Torwart ausguckte und den Ball über ihn ins Tor lupfte.

Das war zu dem Zeitpunkt schon überraschend, aber nicht unverdient, und als dann noch wenige Minuten später Polanski mit einem schönen Fernschuss die Querverstrebung des Tores traf und Volland den Ball des in unserem Fünfer völlig freistehenden Stürmers, nach einem gut 70-Meter-Sprint zurück gefühlte siebzig Millimeter, nachdem der Ball dessen Schuhwerk verlassen, ins Toraus blockte, und er dann seinerseits wieder auf seinem angestammten Platz auf der anderen Seite nach einem vielleicht etwas glücklich zustande gekommenen, aber nichtsdestoweniger perfektem Zuspiel von Rudy auf 2:0 erhöhte, da schlich sich so ein Gefühl ein, dass das wieder was werden könnte gegen diesen Gegner, auch wenn wir in dieser Saison ja schon einige Zwonulls nicht zu Dreipünktern machen konnten.

Nun versuchen wir ja, stets aufs rechte Maß zu achten, weshalb wir uns primär an Fakten orientieren wollen. Auch wenn Spekulationen zum Fußballgeschäft wie Spekulatius zum Weihnachtsgeschäft gehören, bei beidem halten wir uns bei aller verführerischen Kraft, die davon ausgeht, so gut es geht zurück. (Stichwort: Waage halten.) Manchmal versagen wir aber auch und greifen dann doch hinein ins Schälchen der Möglichkeiten:

Was wäre gewesen, wenn Grahl den Eckball kurz vor der Halbzeit festgehalten hätte, wenn er ihm nicht entglitten wäre, wenn Vestergaard keine Angst davor gehabt hätte, seinem Mannschaftskameraden mit der 13 durch ein kompromissloses Wegtreten des Spielgeräts womöglich eine Verletzung beizufügen, die vor Weihnachten nur höchstunwahrscheinlich hätte auskuriert werden können, statt den Ball bloß zu blocken, damit Grahl ihn wieder nehme?

Wir wissen es nicht. Wir wissen nur, dass dieses nonverbale „Nimm du ihn!“ weniger zur Beruhigung der Situation als vielmehr zum Anschlusstreffer führte.

Eigentlich unbegreiflich, dass Grahl den Ball völlig unbedrängt verlor – und man ist froh, dass es ihm passierte – Betonung auf „ihm“. Derselbe Fehler von Casteels – und die Kurve hinter ihm hätte wohl eher wütend über den Bock seinen Kopf gefordert, als aufmunternd seinen Namen skandiert.

Das war schon schön – und auch richtig, denn so ein Fehler passiert halt leider. Aber es wäre halt besser, wenn diese Nachsicht für alle Hoffenheimer Spieler gelten würde.

Und dass das was bringen kann, zeigte sich nur wenige Sekunden später, als die Gäste noch in der um zwei Minuten verlängerten ersten Halbzeit den Ausgleich erzielten wollten, was Grahl mit einem großartigen Reflex und Nachfassen verhinderte.

Halbzeit = Hochzeit der Euphorie. Tolles Spiel, tolle Kombinationen, tolle Mannschaftsleistung, doofes Tor. (Eigentlich war es auch ein tolles Tor, würde man heute sich noch der ursprünglichen Bedeutung des Wortes „toll“ wie in Tollkirsche, Tollwut, Tollhaus gewahr sein.)

Aber immerhin gelang es, den Vorsprung in die Halbzeit zu retten, was froh stimmte, denn nicht wenige gingen davon aus, auch Gisdol, wie einer auf der Pressekonferenz kundtat, dass den Gästen irgendwann die Kräfte schwinden würden, hatten sie doch noch Mittwoch bis spät abends am Mittelmeer Fußball gespielt.

Andererseits war auch unser Spiel sehr laufintensiv, so dass man auch nicht sicher sein konnte, dass wir dieses Niveau würden halten können. Andererseits, wenn beide Teams gleichmäßig körperlich abbauen würden … aber dass kein Tor mehr fallen würde, das glaubte niemand.

So begann die zweite Halbzeit außerhalb des Rasens mit viel Hoffen auf Hoffenheimer Seite und auf dem Rasen selbst so wie die erste. Allerdings gab es merklich weniger Spielunterbrechungen. Dieses Weniger an Fouls auf beiden Seiten nutzte aber vor allem den Gästen. Ihr Spiel wurde druckvoller, gleichzeitig wurde unser Spiel unpräziser. Zwar wurden immer noch erklecklich viele Bälle erobert, aber es gab immer weniger Entlastungsangriffe. Meist endeten sie schon wenige Meter nach der Mittellinie, da der letzte Pass entweder zu kompliziert oder zu lasch gespielt war.

Das Problem war dabei, dass sich diese Schlampigkeit von Minute zu Minute Meter um Meter nach hinten fortsetzte. So war es zwar nicht das sonst übliche Betteln um den Ausgleich, aber es war klar, wenn wir nicht gleich das dritte machen, fällt er. Wir machten es nicht.

Nicht zum ersten Mal kam dabei ein gegnerischer Stürmer umringt von zwei fast zwei Meter großen Abwehrspielern frei zum Kopfball. Den Ball konnte Grahl nur noch abklatschen, der Stürmer setze nach und ein Zeichen des Willens. 2:2

Man muss unser Team loben. Wie müssen sie sich in dem Moment gefühlt haben? Gerade Grahl wie auch Vestergaard, die schon beim ersten Gegentor nicht gut aussahen, mussten sich besch…en fühlen. Wieder eine 2:0-Führung verspielt, auch wenn der Gegner eine andere Klasse hat, als die anderen Mannschaften, gegen die uns dieses „Kunststück“ gelang (Eigentlich müsste hier das Gegenteil stehen. Aber was ist das Gegenteil von „Kunststück“? „Miststück“?) – und noch war fast eine halbe Stunde zu spielen.

Man merkte, wie es ihnen ging, denn von hinten heraus ging fast nichts mehr. Süle und Toljan, die bis dahin ihre Sache ordentlich bis sehr ordentlich machten, vertändelten Bälle. Gerade Letzterem schienen die Beine sehr schwer geworden zu sein. Sein Aufbaupassspiel wurde zu einem reinen Aufpassspiel. Und auch der Rest der Mannschaft ließ Witz und Chuzpe vermissen, was nicht verwunderlich ist, also spielte man so, wie man es auch von nichtgrünen Bühnen kennt, wenn den Protagonisten Witz fehlt, sie aber Humor demonstrieren wollen: Es wurde brachial.

Nicht im Sinne von Foulspiel, aber in Sachen Konzeptfußball. Die Bälle wurden nicht mehr kontrolliert nach vorne gespielt und was ihnen an Kontrolle fehlte, wurde mit Vehemenz, Höhe und bisweilen auch Weite wettgemacht.

Immerhin hatten wir mit Salihovic (für Schipplock) und Johnsson (für Herdling) durchaus zwei Spieler eingewechselt, die auch mal einen Ball halten können. Und zudem waren immer noch Firmino und Volland auf dem Platz, die ja auch immer wieder für eine Überraschung gut sind. Sollte es auch nicht zum Tor reichen, ein Freistoß in Strafraumnähe wäre ja auch schon mal was.

Leider gab es davon nur zwei, drei und sooo gefährlich waren sie nicht, aber alles, was Entlastung brachte, war höchst willkommen, zumal die Gäste sich so langsam aufs linke Toreck einschossen, dieses aber unglücklicherweise regelmäßig um 30-60 cm verfehlten. Glücklicherweise.

Die Mannschaft versuchte aber nicht, sich wie in der letzten Begegnung auf den Fußballgott zu verlassen, sondern ihm ein Wohlgefallen zu sein – getreu dem Motto: „Hilf’ dir selbst, dann hilft dir Gott.“ Es wurde weiterhin versucht, nach vorne zu spielen – trotz aller Probleme, die wir dabei in der zweiten Halbzeit hatten. Ein gelungener Pass und ein gelungener Abschluss würde ja bei dem Spielstand zu der Spielzeit reichen.

Den Pass gab es.

Auf Volland.

Er nahm den Ball an, Maß und … drüber.

So blieb es bei dem diesmal gewonnen Punkt, womit wir jetzt schon 50% mehr Punkte haben, bei einem noch ausstehenden Spiel, als nach dem Ende der Hinserie in der letzten Saison, wo noch der Vorvorgänger unseres jetzigen Trainers zwischenzeitlich für zwei Spiele verantwortlich war.

Dessen Vorgänger wiederum, also Markus Gisdols Vorvorvorgänger (zur Erinnerung: Wir sprechen hier von einem Zeitraum von lediglich zwölf Monaten.) meinte in der Sendung „Doppelpass“, dass die Gastmannschaft, obwohl sie viele Verletzte hätten, in der Winterpause nicht auf dem Transfermarkt aktiv werden sollte, da dies, wenn die verletzten Spieler wieder gesund würden, zu einem aufgeblähten Kader führen würde.

Das ist fein beobachtet und gibt Hoffnung, dass er die Zeit seiner beruflichen Untätigkeit zur Einsicht genutzt hat, denn jene Transferperiode ist für die jetzt Verantwortlichen unseres Vereins die Gelegenheit, den Verein und auch seine Bilanz von des Neu-Erleuchteten Kaderblähungen zu befreien.

Aber von solchen Marginalien mal abgesehen, scheint dies das erste Weihnachtsfest nach der Herbstmeisterschaft zu werden, das man in Hoffenheim in Freude und recht entspannt wird feiern können. Kein Trainer muss gefeuert werden, das Team ist neu aufgestellt und steht sicher, das Team ums Team ist neu aufgestellt und steht sicher, also alles in allem alles so, wie es zur Weihnachtszeit, DEM Fest des Christentums, sein sollte.

Doch was wird da eigentlich gefeiert?

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Ups … Die, die nur was zu Fußball lesen wollen, können sich jetzt ausklinken.
Jetzt kommt nur noch Pub Quiz-Wissen, bestenfalls „theologisches Marketing“, was immerhin mit der Einleitung dieses Textes zu tun hat und, vielleicht nicht klärt, aber zumindest etwas Licht ins Dunkel der Erkenntnis bringen kann, warum man gerade seitens des Gastvereins so auf/gegen unseren kleinen Dorfverein re-/agiert. Ist aber n bisschen episch. Wer sich das nicht antun will: Vielen Dank fürs Lesen bis dahin.

Bis nächste Woche.)
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Die Geburt Jesu ist es nicht. Sein genaues Geburtsdatum ist nicht bekannt. Es dürfte eher im März gewesen sein. Doch hat sich das Christentum hier etwas a) zunutze gemacht, was es vor seiner Zeit schon gab, und dann b) zu eigen, was es c) … dazu später mehr …

Der Mithraismus weist viele Parallelen mit dem Christentum auf. (Hier nachlesbar.)

Beide Religionen kamen zeitgleich (im ersten und zweiten Jahrhundert unserer Zeitrechnung) im damals noch ungeteilten Römischen Reich auf. Mithras stellt eine römische Göttergestalt dar, die die Sonne mythologisch personifizierte, weshalb er auch den Beinamen „sol invictus“ (die unbesiegbare Sonne) trug (N. B.: In fast allen Sprachen mit mehreren grammatischen Geschlechtern ist im Gegensatz zum Deutschen die Sonne maskulinen, der Mond femininen Geschlechts) – und auch Jesus sprach, wie in der Bibel, genauer Johannes 8,12 nachzulesen ist, sagte: „Ich bin das Licht der Welt!“

—> a) Die Symbolik wurde also erhalten.

Mithras’ Ursprung ist sogar noch älter und noch östlicher als Bethlehem oder Jerusalem. Seine Wurzeln sind über 1000 Jahre älter und liegen in Persien, wo sein Name „Vertrag“ bedeutet, wie auch im Altindischen, wo „mitra“ zudem auch „Freund“ heißen kann (eine für unsere Welt doch irritierende Doppelbedeutung eines Wortes, man stelle sich nur mal vor, man könnte „Vertrag“ und „Freund“ synonym benutzen – hätte was, aber … egal, wir wollen ja hier nicht ausschweifend werden 🙂 und wo es, genauer gesagt: im Hinduismus, heutzutage immer noch eine Gottheit des Namens „Mitra“ gibt, die das himmlische Licht in der Tageszeit vertritt und als Wächter der Wahrheit und Treue gilt.

Auch im Christentum gibt so etwas wie einen „Vertrag mit Gott“, den man aber hier „Bund“ nennt, weil damit kein Abkommen zwischen gleichberechtigten Partnern gemeint ist, sondern mehr eine Verpflichtung auf Basis einer „Wenn-Dann-Beziehung“. Und auch den Begriff „Mitra“ gibt es im Christentum, genauer: in der katholischen Kirche: Es ist die Fachbezeichnung für die Mütze des Bischofs.

—> b) Die Begriffe wurden also erhalten – und umgedeutet, wie auch die Elementardaten und damit zurück zu Weihnachten und der Frage, was wir da eigentlich feiern.

Der Geburtstag des Mithras (dies solis invicti) ist für den 25. Dezember belegt. Im 4. Jahrhundert wurde dieser durch einen Bischof von Rom im 4. Jahrhundert zum Geburtstag Jesu umgedeutet. Es dauerte allerdings noch bis ins Mittelalter, bis das Weihnachtsfest das ältere Epiphaniasfest (Heilige 3 Könige) an Bedeutung übertraf.

(N.B.: Der 6. Januar ist immer noch der Tag der Präsente in Spanien, was irgendwie logischer ist, schließlich hatten Joseph und Maria nichts, und Casper, Melchior und Balthasar waren die ersten Gratulanten mit Geschenken. Nur wenige feiern schon am 24.12. wie wir Deutschen samt Geschenken. In den USA oder England gibt es diese erst am 25.12. morgens. In ganz England? Nein. Elisabeth II. feiert mit ihrer Familie ebenfalls am Vorabend. „Böse“ Münder meinen natürlich, dass das daran läge, dass sie Deutsche seien. Es hat aber mehr mit den gesellschaftlichen Verpflichtungen der Familie am Folgetag zu tun.)

Kommen wir nun zu c) …

Lange wird ja schon diskutiert, ob 1899 Hoffenheim ein „Dorfklub“ ist, und wenn ja, ob das als „Marke“ ausreicht oder richtig ist.

Das neue Team ums Team hat sich dieser Frage ja jetzt mal detailliert angenommen und statt ihres Bauches die Menschen in der Region befragt, so dass es auch hier bald gewiss Neues zu erfahren geben wird.

Es ist eigentlich schon überraschend, dass es so lange gedauert hat, ist zumindest der Name „1899 Hoffenheim“ ganz eng mit dem Namen, ja fast schon Marke „Dietmar Hopp“ verbunden, einem Mann, der einer derer ist, der eine Firma namens „SAP“ gegründet, groß und als Marke erfolgreich gemacht hat.

Im Wirtschaftsleben ist es unbedingt notwendig, eine „Marke“ zu sein. Eine „Marke“ hat einen Kern und der gibt Orientierung nach innen wie außen, eine Marke schafft Vertrauen beim Kunden/Konsumenten, eine Marke sorgt für mehr Umsatz.

Nun ist Herr Hopp erfolgsverwöhnt, zumindest hat er den Anspruch an sich: „wenn schon, denn schon“ – und er hatte ja damit im Großen und Ganzen Erfolg (siehe: oben erwähnte Auszeichnung). Dabei beherzigt er wohl als erstes die alte Regel des Erfolgs: „Lerne von den Besten!“

Aber auf die Frage nach der besten bzw. der erfolgreichsten Marke gibt es viele Antworten. Für gewöhnlich wird „Apple“ genannt oder „IKEA“. Aber auch „Coca-Cola“, für die ja der neue Sprecher der Geschäftsführung bei der TSG lange Jahre gearbeitet hat, wird hierbei genannt.

Das kann man so sehen – und auch beweisen. Man kann es aber auch anders sehen – und sich natürlich dem Vorwurf aussetzen: „Nicht alles, was hinkt, ist ein Vergleich!“, aber sei’s drum …

c) Es ist die christliche Kirche.

Sie hat alles, was eine Marke braucht: ein sehr einprägsames Logo (Kreuz), jede Menge POS (Kirchen), eine weltweite Vertriebsstruktur (Erzbischöfe, Bischöfe, Kardinäle, Pfarrer etc.) samt einem ebenso frühzeitig einsetzenden wie langfristig konzipierten Kundenbindungsprogramm (Taufe, Konfirmation, Trauungen, letzte Ölung) und jede Menge zum Teil nicht immer zufriedener, doch letztlich treuer und nicht zuletzt zahlender Kunden. Zudem ist sie eine Holding mit zahlreichen Ablegern, wovon die in Umsatz gemessene erfolgreichste Unit, die katholische Kirche, noch einen global anerkannten CEO hat (Papst).

Was aber hat nun diese Marke so erfolgreich gemacht? Siehe a) und b).

Sie hat nichts aus nichts erfunden. Sie hat Bestehendes genommen, mit eigenem ergänzt und dies dann immer und immer wieder postuliert. Immer dieselben Botschaften. Immer und immer wieder, immer und überall. (Das kennt man heute auch aus Wahlkampfveranstaltungen.) Und vor allem: Immer alles als das eigene ausgegeben. Notfalls ging man dabei auch mal über Leichen (Kreuzzüge, Inquisition), wofür man sich später, viel später entschuldigt hat. Aber die dadurch erzielten Gewinne in Form von Geld, Terrain und Einfluss hat man natürlich behalten und auch sonst hält man sich mit den Vorwürfen nicht auf, sondern fokussiert sich stets auf die „frohe Botschaft“.

Sehr vieles davon, muss man neidlos anerkennen, haben die Verantwortlichen der einzig börsengehandelten Fußball-AG in Deutschland doch sehr gut kopiert. Sogar in der PK wird das Original gefragt, ob es eigentlich so spielen will, wie die, zugegebenermaßen erfolgreicheren Plagiatoren, es wird der Einfluss des externen Kapitals beklagt, was man aber ehedem wollte und gerne nahm, was man heute bedauert, natürlich, dennoch nicht bereit ist, den Menschen den Ausgabekurs zurückzuzahlen, was ja angesichts des über 70% niedrigeren aktuellen Börsenkurses gar nicht möglich wäre, ohne alles zu gefährden, schließlich sind die Verantwortlichen von heute nicht die von damals.

Und man nutzt die Stimmung der Menschen, die sich zurücksehnen nach „Ehrlichkeit“, „Bodenständigkeit“, „Tradition“, die den Glauben haben wollen, dass man auch eine Chance hat gegen die Übermacht (ganz gleich ob Bosporus, Tiber oder Isar) – und bedient das. Nur das. Immer und immer wieder. Während man gleichzeitig dafür sorgt, dass anderes erst gar nicht aufkommt. Ob man hierzu adaptiert, polemisiert oder ignoriert, ist zweitrangig. Es geht nur ums Image. Nur um die Marke.

Ach so ja, und Geld natürlich, aber darüber redet man nicht, also nicht das eigene. Das der anderen, vor allem, wenn es einen in seinen Zielen gefährden könnte, schon. Das muss man anerkennen – nicht nur aus Sicht eines „theologischen Marketing“: gut gemacht.

Vielleicht wäre es gar nicht mal so doof, damit es auch da unentschieden steht, das zu kopieren?

Die Möglichkeiten hätte unser kleiner, sympathischer Dorfverein – und das Personal ja jetzt auch …

Alles wird gut….

(Bildquelle: Uwe Grün, Kraichgaufoto)

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