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Akademikerfanclub 1899 Hoffenheim Rhein-Neckar Heidelberg 2007 e. V.

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2 Comments

Fans auf (Dis-)Kurs

Fans auf (Dis-)Kurs

Auf der Suche …

… nach der besten Idee fürs beste Team.

Vorgestern stellte sich der GF der TSG den Fragen der Fans im Rahmen ihrer Fan-Offensive 2.0 und gab auch einen Ausblick auf das, was er vorhat, u.a. im Bereich „Marketing“

Hier geht es ihm in Zukunft darum, die Regionalität zu stärken. Statt Aktivitäten in Richtung Mannheim zu intensivieren („Das können wir uns sparen. Das wäre vergebliche Liebesmüh’“) seien Bereiche wir der nördliche Kraichgau und das Hohenlohische sinnvoller.

Das veranlasste wiederum gestern das Fan-Portal der TSG zu einem Blog-Beitrag (dessen Überschrift:

„Ist die TSG ein regionaler Verein?“

man schwupps bejahen kann), denn

„Das wollen und können wir so nicht stehen lassen und möchten folgende Punkte anmerken:

  • In der Vergangenheit wurde gar nicht versucht auf professionelle Art und Weise die Rhein-Neckar Region für die TSG zu gewinnen. Lediglich in homöopathischen Dosen waren vereinzelte Marketing-Maßnahmen zu erkennen. Kein Vergleich zur Präsent der Adler und der Löwen.
  • Denken wir zurück an die erste BuLi-Hinrunde in Mannheim, können wir nicht nachvollziehen wie man zur der Aussage kommt, dass Aktivitäten „vergebliche Liebesmüh“ wären.
  • Eine Reduktion bzw. Fokussierung der Marketingmaßnahme auf die beiden genannten Regionen (ohne diesen jetzt zu nahe treten zu wollen) fördert das vorhandene Fehlen von TSG – Fans bei Auswärtsspielen. Wer fährt schon von Mulfingen zu einem Auswärtsspiel nach Frankfurt (oder gar noch weiter?)

Nun haben wir dazu wiederum eine andere Meinung.

zu 1.) Was in der Vergangenheit war, war und ist nicht mehr zu ändern, und der Vergleich mit den beiden anderen Vereinen hinkt zum Teil erheblich. Zum einen spielen die Rhein-Neckar Löwen schon sehr lange in Mannheim und die Quadratestadt ist die Heimat der Adler.

zu 2.) Damals spielten wir dort. Das sind schon andere Voraussetzungen, als wenn der Spielort rund 40 Kilometer weg ist, während es in Mannheim selbst mit dem SV Waldhof sowie dem VfR nicht nur einen bei der Bevölkerung emotional verwurzelten Verein gibt.

zu 3.) Wo ist da die Kausalität? Wenn es einen unmittelbaren Beweis für Werbedruck und pekuniären Werbeerfolg gäbe, müsste ganz Deutschland den Toyota Auris fahren, denn bei dessen Einführung hatte die damalige Mediaagentur jedes (!) Großflächenplakat hierzulande gebucht. Zudem dürfte es der TSG in erster Linie nicht um ein Plus an Auswärtsfahrern gehen, sondern um das eigene Haus voll zu kriegen. Und dazu braucht es weniger eine gute Werbekampagne oder -präsenz als vielmehr guten Fußball. Und wenn der gespielt wird, dann wird das auch (nicht nur) Mannheimer auf die A6 und ins Sinsheimer Stadion locken. Aber Geld für Werbemaßnahmen dort im größeren Stil zu tätigen, ist nicht nur wirtschaftlich unsinnig, sondern auch psychologisch, denn es würde zu Ressentiments führen. Man stelle sich nur mal vor, der SV Darmstadt würde in Frankfurt werben. Oder Schalke in Dortmund oder umgekehrt oder einer der Bundesligavereine aus dem Ruhrgebiet in einer anderen Stadt mit einem dort verankerten Fußballverein mit Historie, auch wenn der nicht in einer Bundesliga spielt.

Heidelberg (s. o.) wiederum ist ein ganz anderes Thema, aber dazu hat der GF ja nichts gesagt … 🙂

Weiter im Text:

Die TSG muss an ihre Zukunft denken. Heute werden die Grundsteine für die Fans von morgen gesetzt. Leichter denn je ist der Nachwuchs zu erreichen wenn man die Klaviatur richtig bedienen kann. Digitale Medien müssen mit Profis besetzt werden. Die Marke TSG Hoffenheim darf sich nicht auf eine Region beschränken, in der die Bewohner zunächst noch an den Flair des BuLi-Fußballs herangeführt werden müssen.

Das klingt alles sehr nach einer Marketingpräsentation, die nicht falsch ist, aber gerade im Fußball auch nicht richtig.

Die Erreichung des Nachwuchses hat nichts mit der Bedienung einer Klaviatur zu tun, sondern mit Erfolg, Erfolg, Erfolg. Ein mögliches Gegengewicht oder zusätzliche Förderung kommt dann noch durch soziale Prägung der einzelnen Peer-Groups (Eltern, Freunde, Schule) – und nicht zuletzt gilt das alte Nick Hornby-Wort, dass man sich den Verein nicht aussuche, der Verein suche einen aus.

Digitale Medien sind gewiss auch nicht verkehrt, aber sie haben bestenfalls unterstützenden Charakter, keinen entscheidenden. Und der Hinweis, dass hier Profis vonnöten seien, ist entweder ein Allgemeinplatz oder ein Vorwurf und weder das eine noch das andere ist zielführend. Zudem das alles auch sehr vage ist, denn was ist denn mit „Digitale Medien“ gemeint? Alles? Auch die chipgesteuerte Jalousie? Wohl kaum. Die „Sozialen Medien“? Die bedient sie ja und hierüber kann sie global jeden erreichen und auch von allen erreicht werden (sofern jene vernetzt). Ob einem das Wie zusagt, ist natürlich ein anderes Thema. Und ob man wirklich auf jedem Kanal vertreten sein muss, ist nicht nur unter Kosten-Nutzen-Aspekten mehr als fragwürdig. Bekanntlich bringt es nichts, dem Geld hinterher zu laufen. Man muss ihm entgegen gehen. Das hat aber nichts mit irgendwelchen Medien zu tun, sondern mit Herz und Hirn. Und das besitzt die Region mehr als genug. Nicht zu vergessen, das ist eine Region der Dörfer und in einem Dorf gibt es Bauern und die deutsche Sprache hängt welches Adjektiv an die Vorsilbe „bauern-„? Nicht ohne Grund, denn die Leute sind alles andere als blöd. Sie wissen ganz genau, was ihnen nutzt und was nicht. Sie muss man an nichts heranführen, weder an der Leine an eine Tränke (hat keiner gesagt) und schon gar nicht an Bundesliga-Fußball. Sie sind groß und clever genug, sie kommen von ganz allein und zwar dann, wenn es ihnen und zu ihnen passt. Die höchste iPhone-Dichte in und um die TSG dürfte es bei der TSG selbst geben. In der Umgebung haben andere Modelle klar die Nase vorn, denn den Leuten in der Region ist es scheißegal, dass ihr Mobiltelefon das oder das nicht kann, es kann, was sie wollen, dass es kann – und das auch möglichst günstig. Folge: Nicht Apples, sondern Googles Betriebssystem dominiert die Region. Wenn man also hier was machen sollte seitens der TSG, dann ist es eine App zu entwickeln, die diesem Fakt Rechnung trägt. Hat sie aber nicht. Sie hat nur eine für ein iPhone. Und das ist auch nichts weiter als eine modifizierte Homepage. Doch selbst wenn sie eine App für Android hätte, brächte das keinen Fan mehr. Was es aber tun könnte, wäre mehr Nähe aufbauen und mehr Umsatz generieren, aber dazu braucht es erstmal eine Idee, die so funktional und charmant ist. Es bringt nichts, Dinge zu machen, weil sie möglich sind. (Und um diesen Part, den wir mit einem Anklang von Marketingpräsentation eingeleitet haben, auch mit marketingpräsentationsmäßig ausklingen zu lassen …) Besser ist es, Dinge möglich zu machen, die es bringen. 🙂 –

Wer aus der Region bis heute nicht den Weg zur TSG gefunden hat, der wird ihn auch nicht in den kommenden Jahren finden. Wir reisen nach Indien und Süd-Afrika um die Marke TSG zu etablieren. Wir vollen unsere Marketing-Aktionen in Regionen verstärken die fussballerisch brach liegen. Kann es denn nur diese beiden Extreme geben?

Wiederum eine sehr steile These, die offensichtlich (Klein-)Kinder ausschließt, da diese bisher den Weg weder gehen konnten noch kannten. Und mit dem Erfolg …, aber das hatten wir oben schon.

Die Auslandsreisen sind schnell erklärt: Sie wurden von der DFL zumindest mitfanziert. So gesehen, auch ein Beleg dafür, dass die TSG ein regionaler Verein, denn das ist doch schon recht bauernschlau. 🙂

 

Comments

  1. Alexander John

    Nur sehr lokal, also eingeschränkt regional, hat in der 1. Bundesliga keine Zukunft. Und ein Fußballverein, der dafür steht, hat in der 1. Bundesliga nichts zu suchen!
    Ich selbst bin Weinheimer. Und deshalb auch außen vor? Wenn schon vor Mannheim die Grenze der Aktivitäten gezogen wird… Mein Lieblingsschal der TSG ist der mit dem Spruch „Der Stolz der Region“, und die definiere ich ziemlich groß! Mannheim gehört für mich mit dazu, und wenn ich auf dem Parkplatz rund um das Stadion um mich schaue, sehe ich nicht nur HN und HD, sondern auch eine Menge MA.
    Richtiggehend begeistert bin ich, wenn ich auf Schalke bin: Da beeindruckt es mich immer wieder, woher die Fans und Zuschauer alle kommen. Einer meiner Freunde ist als Schalke-Anhänger jahrelang zu jedem Heimspiel nach Schalke gerauscht und tut das immer noch … von Weinheim. Jeden Spieltag.
    Ergo, „I have a dream“: Hoffenheim überdenkt sein Marketingkonzept, und in 20 Jahren können wir tatsächlich über eine Stadionerweiterung nachdenken 🙂

    • Niemand ist gegen Fans aus Mannheim. Und natürlich zählt die Stadt zum Einzugsgebiet. Aber hier mit hohem Geldeinsatz zu werben, wäre unwirtschaftlich. Die beste Werbung ist ein attraktiver Fußball. Und dann kommt auch der Rest. Es geht doch erst einmal darum, eine größere Präsenz und emotionale Bindung vor Ort zu schaffen. Hierfür lohnt es sich auch, Geld in die Hand zu nehmen. Aktionen, wie die von Schalke, die ja auch mal überall dort, wo sie ein Auswärtsspiel bestritten haben, zu werben, geht ja auch nur, weil der Verein in jeder Region – gerade und auch in unserer (ehemaligen) Fußball-Diaspora – eine hohe Popularität genießt.

      Sollten wir einmal wirklich gut sein und attraktiven Fußball spielen, ist so eine Variante auch mehr als denkbar, weil eben mutig und frech. Aus dem Tabellenkeller nach den Sternen zu greifen, ist vermessen. Also immer schön eins nach dem anderen.

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