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Akademikerfanclub 1899 Hoffenheim Rhein-Neckar Heidelberg 2007 e. V.

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SC Freiburg vs. 1899 Hoffenheim

SC Freiburg vs. 1899 Hoffenheim

Freund schafft.

Das Ende naht – die Zukunft auch …

Die Saison geht zu Ende und wie in jeder Saison versöhnt das Ende mit dem Anfang. Besonders bemerkenswert ist diese Saison dabei, dass wir nun endlich da stehen, wo man schon nach der Herbstmeisterschaft ehedem und explizit anfangs der Saison hoffte zu stehen, aber noch vor wenigen Wochen niemals und niemand daran glaubte zu sein.

„So gut es geht mitspielen und, wenn die Möglichkeit besteht, oben reinpieksen.“

Niemand nimmt das Europa League-Reden ernst. Wozu auch, würde doch die Qualifikation insbesondere der Eitelkeit der Fans dienen. Für den Verein und seiner Reputation wäre es wahrscheinlich eher schädlich, würde doch allenthalben darüber gemeckert, dass „ausgerechnet die“ es dann geschafft haben, am internationalen Geschäft zu partizipieren, während Traditionsvereine in der nächsten Saison ihren Fans ermöglichen, Deutschlands regionale Vielfalt kennenzulernen.

Dass dies faktenfrei wäre, täte nichts zur Sache. Das Recht auf Meinung bedingt ja nicht die Pflicht zur Ahnung.

Auch intern wäre so eine Qualifikation gefährlich, bestünde hier doch aufgrund nummerischer Fakten die Gefahr, die Fehler der Saison zu verkennen. Gerade die, die während der Saison nichts taten, täten sich dann gewiss mit dem nicht von der Hand zu weisenden Verweis hervor, alles richtig gemacht zu haben. Andererseits ist zu erwarten, dass ein global player auch in der Lage ist sowohl in Sachen Rück- als auch Ausblick über den Tellerrand hinauszuschauen.

Erste personelle Entscheidungen wurden ja schon im Laufe der Woche getroffen. Haas und Lakic werden in der nächsten Saison nicht mehr für uns spielen, dafür bleibt der von ROGON Jugend betreute Florida-Odonkor Joseph-Claude Gyau.

Von den dreien stand immerhin Haas auf dem Spielplan, wenn auch nicht auf dem Platz. Gespielt hat auch diesmal wieder Tom Starke – und auch diesmal gut.

Er zeigte sich in einer 1:1-Situation sowie zwei Faustabwehren von seiner besten Seite, ansonsten offenbarte er halt wieder, warum er im Tor steht und kein Feldspieler ist. Das kicken sowie der genaue Pass ist sein Ding nicht. Nun, in seinem Falle ist das auch nicht so gravierend. Bei den Feldspielern hingegen ist das ein Riesenproblem.

Die Fehlpassquote war auch in diesem Spiel erschreckend hoch. Natürlich hat der Gegner früh attackiert, aber das muss man eben mit Laufbereitschaft kompensieren, damit man für seinen Mit(!!!)spieler anspielbar ist. Der wiederum sollte dieses Angebot auch annehmen und den sicheren Ball spielen. Man kommt sich schon fast vor wie ein Zollbeamter, aber es gibt so manchen Spieler, von dem würde man gerne einfach mal einen validen Pass sehen.

Obwohl – diesmal stimmte vor allem die Einstellung. Der Mangel an Technik wurde diesmal nicht von einem Mangel an Lauf- und Einsatzbereitschaft übertroffen, sondern eben durch Einsatz wettgemacht.
Für den Zuschauer entwickelte sich daraus ein wunderbares Fußballspiel, das relativ wenig fürs Auge, dafür viel fürs Geld bot. Auch was wert.

Es ging hin und her, rauf und runter, aber im Gegensatz zu den letzten Spielen, seltenst drunter und drüber. Kein Vorsah, kein Weis, kein Problem.

Irgendwie lag immer ein Tor in der Luft, aber es fiel nicht, dafür Firmino zu Anfang der 2. Halbzeit im Strafraum.

Das Problem dabei war nicht nur, dass der Schiedsrichter uns den fälligen Elfmeter verweigert hat (vielleicht ist das eine geheime DFB-Statute, dass ein Verein maximal drei Spieltage hintereinander einen Strafstoß zugesprochen werden darf), sondern dass Firmino aufstand, versuchte an den Ball zu kommen und dabei sehr unglücklich einfädelte. (Unglaublich, musste man zwangsläufig bei der Betrachtung der Zeitlupenbilder sich denken, was Muskeln, Sehnen und Knochen eines Menschen aushalten können.) Die Folge: Firmino wurde aus dem Stadion getragen. Das dürfte es für diese Spielzeit gewesen sein.

Hier ein ausdrückliches Lob an den Freiburger Stadionsprecher sowie die Stadionbesucher:
Als unsere 22 auf der Bahre das Stadion verließ, wünschte er dem Spieler hohn- und spottfrei „Gute Besserung“, begleitet von freundlichem Beifall der Besucher. Irgendwie schade, dass man das erwähnen muss, irgendwie schön, dass es so war. Obrigado!

Babel kam, man sah, wie verunsichert er war, und wir spielten weiter gut mit, drängten aufs Tor, aber wir standen uns oft selbst im Weg – unseren Gegnern einmal der Pfosten, so dass wir mit dem einen Punkt zufrieden sein müssen und mit der Leistung zufrieden sein können.

Eine geschlossene Mannschaftsleitung, eine engagiert geführte Partie, keine eklatanten Fehler – das ist vielleicht noch nichts Besonderes, an sich, aber wenn man, die Horst Hrubesch es so wunderschön und unverwechselbar formulierte, die Saison „Paroli laufen lässt“, dann ist das zu Ende der Spielzeit schon mal ein guter Anfang.

Es sind noch drei Spiele und drei Punkte Rückstand.

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