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Akademikerfanclub 1899 Hoffenheim Rhein-Neckar Heidelberg 2007 e. V.

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FSV Mainz 05 vs. 1899 Hoffenheim

FSV Mainz 05 vs. 1899 Hoffenheim

1:1 gewonnen

Hierarchie als Resultat einer Faktizität-Koinzidenz-Korrelation

Wer sich letzte Woche verwundert die Augen rieb, als er gewahr wurde, dass 1899 Hoffenheim auf Platz 2 in Liga 2 und damit einem Aufstiegsplatz in die Bundesliga stand, darf weiter reiben.

Unsere Mannschaft überzeugte in einem Spiel, dass die Zuschauer nicht nur aufgrund so mancher Schiedsrichterentscheidung von den Sitzen riss.

Kein Vergleich zu Paderborn oder Aue, Mainz war ein mitspielender Gegner, dem es mit viel Einsatz gelang, die Maschine Hoffenheim nicht ins Laufen zu bringen. So entwickelte sich ein Spiel im, aber leider auch ohne Mittelfeld. Egal. Spannend war’s und um einiges besser, was am Vortag im angeblichen Oberhaus dargeboten wurde. Die mitgereisten Fans hat es gefreut. Es muss nicht immer Dortmund sein.

Auch gegen Mainz konnten Rangnicks Recken mit ebenso viel Rückhalt wie zuhause rechnen, wenngleich diesmal mehr Jüngere dabei waren, was den Altersdurchschnitt im Gästeblock insgesamt auf doch unter 50 gebracht haben dürfte. (So ein Osterausflug in die Nachbarschaft an einem sonnigen Tag, das ist doch auch mal was anderes als die alljährliche Einladung von Tante Marlene zu Torten und Worten einer Witwe.)

Einigen der Hoffenheim-Fans gelang es sogar auf der kurzen Strecke der Anreise, einen präpathologischen Zustand zu erreichen, auf welchem sie sich aber konstant hielten, wenn auch unter Zuhilfenahme von Absperrungen. Aber wie dem auch sei, sie fielen nicht. Ganz im Gegensatz zu Eduardo, der das andauernd tat: fallen. Das ist so langsam das Letzte, was er nach „Aufstorschießen auch außerhalb des 16ers“ und „Schießen nach weniger als drei Ballberührungen“ noch lernen muss: nicht immer bei der kleinsten Berührung den Kontakt zur Natur suchen. Er braucht das nicht – und wir wollen das nicht sehen! Ebensowenig, und da kommen wir wieder zu unseren Reihen, wie Frakturschriften und fliegende Bierbecher in Richtung Auffangnetz – das ist einfach vorgestrig.

A propos: Das „Stadion am Bruchweg“ (fast nomen est omen, 100% wäre gewesen: „Stadion am Abbruchweg“) unterschied sich auch wohltuend von dem Areneneinerlei, dass sich allenthalben in Deutschland breitmacht. Da konnte ein Gerüstbauer noch zeigen, was er kann. (Ein Blick in die Konstruktion warf unweigerlich die Frage auf, warum es von Revell zwar Kriegsschiffe, Flugzeuge, Panzer und ähnliches Machwerk als Nachbausatz gibt, aber kein Fußballstadion. An einem Mangel an Komplexität kann es nicht liegen.)

Irgendwie war alles um den Platz herrlich unperfekt. Aber was zählt? Eben! Und auf’m Platz war zwar auch nicht alles perfekt, aber herrlich anzuschauen. Zur Halbzeit stand es 0:0. Das war zwar nicht unverdient, aber aus Hoffenheimer Sicht völlig unverständlich, denn der Schiedsrichter gab ein Tor – warum auch immer – der 1899er nicht.

In Halbzeit 2 wurde Mainz besser, ohne allerdings gefährlicher zu werden. Aber je länger es dauerte, desto mehr waberte ein „Golden Goal“-Gefühl durch die Sitzreihen: Wer’s nächste Tor macht, gewinnt – und Hoffenheim machte es, für Mainz. Wieder nach einem hohen Ball, wieder sah die Abwehr nicht gut aus und für Spilacek war es nur die Krönung einer unglücklichen Rolle.

Und dann setzte sich wieder der Schiedsrichter in Szene. Er gab Ba gelb für einen Sturz, den er als Schwalbe wertete, was ein Elfer hätte sein müssen. Wieder auf dem Feld wurde Ba in der Folge von den Mainzer Anhängern ausgepfiffen, aber von uns bejubelt, denn durch eine feine Einzelleistung erzielte er den nicht mehr für möglich geglaubten Ausgleich.

Der Rest ist schnell erzählt: Löw bekam Gelb-Rot, was auch übertrieben, aber vom Timing perfekt war – gegen Augsburg müsste er (wie auch Ba, denn es war die 5. Gelbe) ersetzbar sein, Mainz noch einen Freistoß und im Anschluss unser Goalie den Ball in die Arme geköpft.

Das war’s – und doch ging es weiter … mit dem Augen- und Händereiben, denn die anderen Ergebnisse kamen: Fürth verloren, 1860 verloren, Freiburg nicht gewonnen, nur Köln siegte. Hmmmmmmm, als wir das hörten, glaubten wir, es kurz gesehen zu haben:

das Aufstiegsgespenst … 🙂

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