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Akademikerfanclub 1899 Hoffenheim Rhein-Neckar Heidelberg 2007 e. V.

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Borussia Dortmund vs. 1899 Hoffenheim

Einfach zu gut für diese Welt.

Ein Herz für 18.

Hach, was wird immer noch über die TSG geschimpft. Wettbewerbsverzerrung wird und wurde uns immer wieder vorgeworfen. Und es scheint so, als ob dieser Vorwurf nicht so ganz von der Hand zu weisen ist. Aber eben NICHT wegen des Geldes, das ein Mensch aus der Region dem Verein aus der Region, in dem er selbst gespielt hat, hat zukommen lassen, sondern aufgrund unserer seltsamen Eigenschaft, immer gegen Tabellenletzten besonders ineffizient zu spielen.

Wieder agierten wir als Aufbauhelfer. Wieder einmal wird man aus der Mannschaft nicht schlau. Wieder und wieder wundert man sich, was zu leisten die Mannschaft in der Lage ist. Und manchmal eben was nicht.

So wenig ging offensiv gefühlt noch nie bei uns wie in diesem Spiel. Im Grunde schossen wir in der ersten Halbzeit nur ein Mal wirklich ernsthaft aufs Tor, aber der Fernschuss Schipplocks in der 37. Minute ging gut zwei Meter vorbei.

Da lagen wir bereits seit 20 Minuten 1:0 hinten. Gündogan verwertete ungestört von Volland mit dem Kopf eine perfekte Flanke von Aubameyang, unter der zuvor Baumann durchflog, und die von Kim nicht unterbunden wurde, was nicht ging, da er zuvor einen Zweikampf nach einem Einwurf im Gestocher verlor, weshalb sein Gegenspieler auf und davon war und ungestört flanken konnte.

Anders gesagt: Fehlerkette. Davor und auch danach ging von den Gastgebern wenig Gefahr für unser Tor aus, auch weil die Innenverteidigung ihre Sache sehr gut machte, wenngleich weniger in größter Souveränität als vielmehr in letzter Sekunde, aber sie war konzentriert, engagiert und meist sehr gut disponiert. In der 17. Minute halt nicht.

Das aber, die Defensive, ist aber nur ein Teil eines Mannschaftsgefüges. Mittelfeld und Sturm gibt es auch noch – und das gab es bei uns in der ersten Halbzeit mehr auf dem Papier als auf dem Feld.

Der Aufbau erfolgte meist via Süle durch einen langen Ball auf den bei Subotic und Hummels völlig abgemeldeten Schipplock. Ein Kombinationsspiel durch das Mittelfeld fand in der ersten Halbzeit nicht statt. Das lag vor allem an der sehr robusten Herangehensweise der Borussen, die unseren Spielern wohl den Mut oder das Selbstvertrauen nahmen, sich durch das Mittelfeld zu kombinieren. Zwar waren einige Kurzpassstafetten technisch brillant und ästhetisch hochbeeindruckend, aber nur von wenig Nutzen, weil sie weniger in Raumgewinn denn Ballverlusten resultierten.

Der Gegner ließ unseren Spielern keine Zeit zur Ballkontrolle. Zwar versuchten es Firmino, Schwegler, Rudy und Polanski zu Anfang mit Kurzpassspiel, aber das funktioniert eben nur bei 100% Präzision – und die hatten die Pässe nicht. Im Gegenteil: Unsere Pässe kamen einer während des Spiels eingeblendeten Statistik nur zu 71% an – und davon gingen 100% mit Sicherheit auf die Kombinationsfolgen zwischen Baumann, Süle, Bicakcic, Süle, Bicakcic, Süle, Baumann, Süle – und dann eben WUMMS nach vorn – und meist mit Schmackes zurück.

In der 2. Halbzeit wurde es dann besser. Viel besser. Schipplock blieb (wohl angeschlagen) in der Kabine und Modeste kam aufs Feld. Aber die erste Szene gehörte den Spielern, die bis dahin einiges schuldig geblieben sind: Schwegler und Rudy.

Wir hatten Anstoß – und statt eines langen Balles gab es einen langen Lauf von Schwegler, der erst am 16er durch ein Foul gestoppt werden konnte. Rudy platzierte den Ball perfekt über die Mauer in den Winkel, allerdings platzierte sich auch Hummels von der Mauer weg, lief gerade noch so rechtzeitig los, dass er den Ball mit dem Kopf (wahrscheinlich sogar nur Locke) knapp am Tor vorbeilenken konnte.

Das war doch mal ganz verheißungsvoll und es ging auch erst einmal so weiter. Dabei war es sehr interessant, dass die Art des Vortrags des Angriffes nun eine andere war. Wurde der eher kleine Schipplock noch mit hohen Bällen aus der Ferne bedient, versuchte man nun, den großen Modeste flach anzuspielen. Das sah schon besser aus, aber wirklich in Tornähe oder gar in aussichtsreiche Positionen kamen wir dadurch nicht. Die Defensive der Gäste war und blieb „giftig und gallig“ (J. Klopp) – und leider fehlerfrei.

Bei uns hingegen wurde es um die 60. Minute immer chaotischer in der Abwehr. Nach einer der zahlreichen Ecken erzielten dann die Dortmunder ihren 2. Treffer, der aber (zu Unrecht) nicht gegeben wurde. Somit blieb es bei dem zu dem Zeitpunkt sicherlich glücklichen Ein-Tore-Rückstand – und eben bei der Hoffnung, doch noch den Ausgleich zu schaffen.

Doch nicht wir wurden motiviert, sondern der Tabellenletzte des letzten Spieltages, der daraufhin wieder in die Maschen traf, wieder wurde das Tor nicht gegeben, wieder wegen Abseits, aber diesmal zu Recht.

Und alles andere hielt Baumann. (Nicht „Lehmann, Herr Klopp. Und nein, er sieht auch nicht so aus.) Zugegeben, beim Gegentor sah er nicht glücklich aus, aber wer tut das schon bei einem Gegentor? Und will man ihm seine Körpergröße vorwerfen? Oder dass seine Fingerkuppen nicht lang genug sind? Denn viel fehlte ja nicht und er wäre an den Ball gekommen. Ist er aber nicht – in dem Fall, ansonsten war er derjenige, der uns im Spiel hielt – so wie ehedem Casteels, als wir zum letzten Mal in Dortmund gewannen und uns noch auf den Relegationsplatz retteten.

Auch da kamen wir so gut wie nie in den Strafraum des Gegners, lagen früh mit 1:0 hinten nach einer Aktion, bei der der Torwart „nicht glücklich“ aussah, erzielten aber dennoch zwei Tore – durch den Mann, der gegen Spielende auch noch eingewechselt wurde: Salihovic.

Das war der Funken Hoffnung, den wir auf Seiten der TSG hatten. Vielleicht würden wir für unseren Aufwand doch noch mit einem glücklichen Punkt belohnt. Wurden wir nicht, was nicht zuletzt daran lag, dass uns der Schiedsrichter einen der klarsten Elfmeter der Saison verweigerte.

Elyounoussi wurde in der 85. Minute klar von Subotic im Strafraum gelegt, was zumindest die Seitenpfeife hätte sehen müssen, was sie auch gewiss tat, aber den Assi nicht veranlasste, seine Fahne zu erheben. Bezugnehmend auf das zuvor fälschlicherweise nicht gegebene Abseitstor der Borussen war das ein klarer Fall von ausgleichender Ungerechtigkeit. Aber darf es das geben?

Überhaupt haben wir ja mit Entscheidung gegen uns in letzter Minute keine so guten Erinnerungen an Dortmund. (Naja, bis auf ein Mal 🙂 Aber die war ja auch korrekt.) Vor rund vier Jahren gab es auch eine krasse Freistoß-Fehlentscheidung zugunsten der Borussen in der 94. Minute, die ihnen dann den unverdienten Ausgleich schenkte.

Nun, immerhin gab es auch in diesem Spiel einen Freistoß in der 94. Dieser war aber a) verdient, b) für uns und c) eine Art hochdosiertes Sedativum für die 80.000 Fans, denn Salihovic legte sich den Ball zurecht – und plötzlich war Stille in dem ansonsten irre lauten Stadion.

Als der Ball aber 20 Meter über dem Kasten im Hintertornetz landete, war der ohrenbetäubende Lärm wieder da, in dem der Schlusspfiff ebenfalls unterging. Immerhin das taten wir nicht – im Gegensatz zum Spiel gegen die Mannschaft auf der anderen Seite der Tabelle, wo wir viel besser agierten, aber auch viel höher verloren.

Und so sind wir nun nach vier Niederlagen aus den letzten fünf Spielen wieder da, wo wir seit Jahren spielen: im Mittelfeld der Tabelle. Aber noch sind ja drei Partien zu spielen und entsprechend viele Punkte zu holen. Es bestehen also beste Chancen, uns tabellarisch deutlich zu verbessern, was uns aber nur dann gelingen dürfte, wenn wir selbiges auch auf dem Spielfeld tun.

So gut wie nach der Hinrunde 2008/09 kann es zwar selbst rein rechnerisch nicht werden, aber es wäre doch schön, wenn auf die beste Rückrunde aller Zeiten, die zweitbeste Hinrunde aller Zeiten folgen würde.

Und so ganz nebenbei:
Den beiden Tabellenletzten, gegen die wir in der letzten Saison die zwei oben genannten Spiele verloren hatten, haben die Punkte gegen uns letztlich nicht geholfen: Sie stiegen beide ab!

Wie gesagt: nur so ganz nebenbei … Scheinbar ist nicht jedes Team so gut wie wir 🙂

Aber das nur mal so … zum Schluss … ein letzter Blick zurück. Jetzt schauen wir nach vorn und hoffen darauf,  im dritten Top-Spiel in Folge den zweiten Sieg zu holen!

We can’t wait to start again!

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